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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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11624 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^o4, i. pcooemoer 4913. »Zentral-Lektorat Deutscher Verleger« zugedachtcn Arbeiten be reit erklärteil. Leider ist es nicht das erste Mal, Saß an gesehene Schriftsteller ihren Namen zu einer Sache hergcben, die, in der Idee vielleicht durchaus brauchbar, durch die bloße Verbindung mit einer Person sofort ein anderes Gesicht erhält, weil es eben weit mehr ans die Ausführung als auf die Idee selbst ankommt. Im vorliegenden Falle scheint es dem erwähnten Martin auch gelungen zu sein, sich die finanzielle Hilfe einiger angesehenen Damen und Herren zu sicher», um durch sie eine Ausgestaltung des Unternehmens als G. m. b. H. zu be wirken. Ausgeschlossen ist allerdings bei der industriellen Veranlagung des Genannten nicht, daß er sich all dieser Namenschilder bei seiner Propaganda unbefugterweise bedient, lediglich vielleicht auf ein paar freundliche Worte gestützt, die man ihm über seine angeblichen Ab sichten gesagt hat. Für viele Leser wird es genügen, den Namen Anton Karl Martin zu nennen, um in ihm nicht nur einen der »gesuchtesten« Schriftsteller, sondern auch in seiner »Arbeitsmethode« zugleich ein Programm zu er blicken. Vor mehr als 2 Jahren haben wir bereits Veranlassung ge nommen, uns eingehend mit seinen Praktiken zu beschäftigen (vgl. Bbl. 1911, Nr. 170 und 173) und seither, infolge von Einsendungen aus dem Leserkreise, wiederholt auf diesen »Wohltäter der Menschheit« hin gewiesen <vgl. Bbl. 1912, Nr. 254 und 277). Damals machte Herr Anton Karl Martin durch die Herausgabe der »Dichtergabe«, betitelt »Der klingende Garten«, von sich reden, mehr aber noch dadurch, daß er weder seinen Verpflichtungen hinsichtlich der Lieferung bestellter und vorher bezahlter Exemplare dieser Dichter-Anthologie nachkam, noch sich bewege» ließ, von ihm aufgegebene Inserate über dieses angeblich im Interesse der Deutschen Schutzstiftung in seinem Verlag erschienene Werk zu bezahlen. Nachdem er eine Reihe Geschäftsleute und Privat personen auf die vielseitigste, von starker, phantasievoller Begabung mit kriminellem Einschlag zeugenden Art geschädigt hatte, verschwand er 1912 spurlos aus Leipzig. Da jetzt eine größere Propaganda für die »Vermittlungsstelle für den Buchverlag« und das »Zentral - Lektorat Deutscher Verleger« in Szene gesetzt werden soll, und auch in Tageszeitungen darüber empfehlende Notizen erschienen, so halten wir es für unsere Pflicht, auf die Zugehörigkeit des Herrn Anton Karl Martin zu diesen Unternehmungen hinzuweisen, um unsere Leser vor möglichem Schaden zu bewahren. Diese Warnung erscheint um so mehr am Platze, als seine Person nach den bisherigen Erfahrungen keinerlei Gewähr für eine sachgemäße Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten zu geben vermag und frühere Klagen über das spurlose Verschwinden ihm anvertrauter Manuskripte zur Vorsicht mahnen. Wir raten daher vor allem dringend da von ab, dem Genannten irgendwelche Manuskripte zur Prü fung einzusenden oder Schriftsteller zu veranlassen, mit dem Zentral- Lektorat Deutscher Verleger in Verbindung zu treten, solange sich deren »Vertriebsleitung« in den Händen des Herrn Anton Karl Martin be findet. Als Adresse für diese Abteilung wird Berlin IV. 35, Steg- litzerstr. 26, angegeben, während die Briefbogen die Adresse Pots- damerstr. 43 aufweisen. Jubiläum. — Am heutigen 1. November kann die angesehene Firma Franz Deu ticke in Wien ans ein 50jähriges Bestehen zurück blicken. Das am 1. November 1863 als Sortimentsbuchhanblung von Carl Czermak gegründete Geschäft wandte von Anfang an seine Haupttätig keit dem Vertriebe medizinischer und naturwissenschaftlicher Literatur zu. Auch als die Handlung am 1. April 1878 in den gemeinsamen Be sitz von Stanislas Tocplitz und Franz Dcuticke überging, die unter ihren Namen zeichneten, blieb die Weiterentwicklung des Sortiments nach dieser Richtung hin vornehmster Gegenstand ihrer Bemühungen. Erst mit den achtziger Jahren wurde auch dem Verlage größere Auf merksamkeit geschenkt, der sich ebenfalls in der vom Sortiment einge schlagenen Bahn bewegte. Am 1. April 1886 schied Stanislas Toeplitz aus der Firma aus, und Franz Dcuticke wurde ihr alleiniger Inhaber; seit Ende Dezem ber 1887 geht auch die Firma unter seinem Namen. Die Pflege des Sortiments bildete nach wie vor einen Hauptteil seiner Be strebungen, die durch Angliederung eines wissenschaftlichen Anti quariats noch gefördert wurden, während der Verlag sich neben der bisherigen Richtung auch die Verbreitung von Unterrichts- und Schul büchern in größerem Maße angelegen sein ließ. Neue Kougrcssc auf der Internationale» Buchgcwerbeausstellung Leipzig 1914. — Zu den bereits veröffentlichten Kongressen, die im Jahre 1914 auf der Buchgewerbe-Ausstellung in Leipzig stattfinden, sind noch die folgenden nachzutragen: Internationaler Kongreß für gegenseitige Annäherung (pour wisux ss eonnaktre). Verband der Lithographen, Steinbrucker und verwandter Berufe (Deutscher Sene- felder-Bund), Vereinigung der Kunstverleger, Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen, Werkmeister-Verband für das Deut sche Buchbindergewerbe und verwandte Berufe, Verein Deutscher Pap penfabrikanten, Deutscher Photographentag (Zentralverband Deutscher Photographenvereine und -Innungen), Bund Deutscher Händler für photographischen Bedarf, Deutscher Photographen-Verein, Süddeutscher Photographen - Verein, Sächsischer Photographen - Bund, Deutscher Schriftstellerinnen-Bund, Verband der Reklame-Interessenten, Verband Deutscher Illustratoren, Verein Deutscher Chemiker (Bezirksvereine Sachsen, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt und andere), Flottenbund Deutscher Frauen, Sächsischer Seminarlehrer-Verein, Sächsischer Leh rer-Verein, Verband Sächsischer Seminarmusiklehrer, Deutscher Ver ein für Knabenhandarbeit. Personalnachrichten. 5vjähriges Gcschäftsjubiläum. — Herr Verlagsbuchhändler Otto Richard Reislanö in Leipzig begeht heute als Inhaber seines Hauses das Mähr. Geschäftsjubiläum. Am 1. Nov. 1863 ging der Fues'- sche Verlag in seinen Besitz über. Philosophische, theologische und geo graphische Werke bilden den alten Grundstock. Als Mann mit weitem Blick und außergewöhnlich reicher Begabung hat es Herr Reisland verstanden, erstaunliche Erfolge zu erzielen und das Geschäft zu einer achtunggebietenden Höhe emporzuheben. Die Werke, die bei ihm er schienen sind, geben beredtes Zeugnis vom verlegerischen Können und Schaffen. Es würde zu weit führen, die klangvollen Namen der Au toren, die stattliche Zahl der Büchertitel und die wissenschaftlichen Zeit schriften zu nennen, die zur Verbreitung des Rufes und des Ansehens der Firma bcigctragcn haben. Möge es dem beliebten und geschätzten Jubilar vergönnt sein, noch recht viele Jahre in gewohnter Schaffens freudigkeit zu verleben! 25jähriges Inhaber-Jubiläum. — Dieses schöne Jubiläum kann am heutigen 1. November Herr H e i n r i ch S ch m i b t als Inhaber der Firma Th. Kampffmcyer in Berlin begehen. Herr Schmidt über nahm am 1. November, nach dem Tode seines Onkels Theodor Kampsf- meycr, das schon 1844 gegründete und seitdem im Besitz der Familie verbliebene Geschäft und hat es mit gutem Erfolge geführt. Besondere Sorgfalt ließ er dem Antiquariat angedeihen, wovon eine Reihe von 481 Antiquariats-Katalogen Zeugnis ablegt. Henry Potonis 's. — Am 28. Oktober ist in Berlin der Botaniker und Paläontologe Geheimer Bergrat Professor Or. Henry Potonis nach längerem Leiden kurz vor Vollendung des 56. Lebensjahres gestorben. In einer Reihe gediegener Werke, wie »Lehrbuch der Pflan zenpaläontologie« (1897/99), »Eine Landschaft der Stcinkohlenzeit« (1899), »Entstehung der Steinkohle« (5. Ausl. 1910), »Grundlinien der botanischen Morphologie« u. a., hat er die Ergebnisse seiner viel jährigen Forschungen niedcrgelegt. Später wandte er sich namentlich der Beschäftigung mit den rezenten Humus- und anderen Ablage rungen zu und veröffentlichte ein grundlegendes Werk über »Die re zenten Kaustobiolithe« (3 Bde. 1908/12). Von seinen Arbeiten auf dem Gebiete der beschreibenden Botanik ist die »Illustrierte Flora von Nord- und Mitteldeutschland« (5. An fl. 1910) wohl die wichtigste und verbreitetste. Auch als Gründer und Leiter der »Naturwissenschaftlichen Wochenschrift«, die in diesen Tagen auf ein 25jähriges Bestehen zurttck- blicken kann, ist er weiteren Kreisen bekannt geworben. Emily Lawletz f. — Wie Londoner Blätter melden, ist vor einigen Tagen in Gomsholl (Surrey) die englische Schriftstellerin Hon. Emily Lawleß im 68. Lebensjahre gestorben. Ihre Gedichtbände »V/ilck Ossss« und »lüo ?oint ok Visw« fanden in England weite Ver breitung. Nicht minderer Erfolg war auch ihren Büchern »?lain llranees Noxvdray«, »Naroklro«, »^ Oarcken Diorx«, »1üs Look ok 6illv«, »Rurrisü«, »drania« und »IVitü lls8sx in Irslanck« beschieöen. Die meisten ihrer Werke beschäftigen sich mit Irland und seiner Ge schichte und sind auch in fremde Sprachen übersetzt worden. I. E. Wülfing, ss—vr. Johann Ernst Wülfing in Bonn, der bekannte Sprachforscher und Herausgeber mehrerer Wörterbücher der deutschen Sprache, u. a. seit Kouraö Dudens Tode der Neubearbeiter seiner Wör terbücher, Hauptvorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Sprach vereins und Leiter der Sprachecke, ist im 50. Lebensjahre einem Schlag anfall erlegen. Verantwortlicher Redakteur: EmtlThomaS. — Verlag: Der Börsennerein der Deutschen BuchhSndler zu Leipzig, Deutsches BuchhtinblerbanS, Sospitalstrasie. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauss.
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