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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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256, 4. November 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11703 Aufgabe befreien, die Summe zu zahlen, die er bei vertragsmäßi gem Handeln hätte zahlen müssen. Im übrigen stellt das Urteil fest, daß das Abonnement auch vor Zahlung des Abonnementsbetrages bestanden habe. »Wenn jemand, wie dies bei dem Manne der Klägerin zutraf, eine Zei tung mit Monatsabonnement schon länger bezogen hat, und die Erneuerung des Abonnements regelmäßig in der Weise erfolgt ist, daß die Zeitungsausträgerin des Verlegers die Zeitung weiter zutrug und im Laufe des neuen Monats das Monats abonnement unter Aushändigung einer Quittung einkassierte, so liegt klar zutage, daß der Verleger, wenn er bereits vor Ein kassierung des Monatsbetrages die Zeitung weiter zutragen läßt, damit nicht eine unentgeltliche Leistung bewirken will, sondern die Fortsetzung des Abonnements anbietet. Der bisherige Abon nent nimmt aber, da für ihn diese Bedeutung der Weiterlieferung der Zeitung keinem Zweifel unterliegen kann, dieses Angebot in einer nicht mitzzuverstehenden Weise an, wenn er die Zeitung nicht zurückweist, sondern entgegennimmt.« Das ist es, worauf es mir hier ankommt. Selbst wenn das Monats- oder Quartalsabonnement abgelaufen ist, kann man dem Verleger doch wohl nicht das Recht absprechen, seinem bis herigen Abonnenten die weiteren Nummern anzubieten, um ihm eine Anregung zu geben, die ihm bereits bekannte Zeitung oder Zeitschrift weiter zu beziehen. Es ist ein Angebot, das der Abon nent annehmen oder ab lehnen kann. Nimmt er es an, so muß er auch weiter Zahlung leisten. In dem hier mitgeteilten Falle steht das Gericht ganz auf meinem Standpunkt — allerdings zum Nachteil des Verlegers. Aber das soll uns nicht berühren; der Verleger ist in vorliegen dem Falle mit Recht verurteilt worden. Aber die Entscheidung dient in Hunderten und Tausenden von Fällen den Interessen des Verlegers, denn sie stellt das Rechtsverhältnis vollkommen klar und zutreffend dar, und deshalb wollen wir uns dieser Ent scheidung stets erinnern, wenn es Abonnenten zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten gilt. Aus dem dänischen Buchhandel. VII. (VI siehe Nr. 18S.) Versammlungen der Proviuzbuchhäudler und des Buchhändlervereins. — Der Tabak in der dänischen Literatur. — Vom Buchhandlungs- gehilfen-Pensionsverein. — Nachdruck einer Übersetzung. — Reklame- und Büchermarken-Ausstellung. — Plastiken fossiler Tiere und Licht bilder als Lehrmittel. — Todesfall. — Neue Wörterbücher. — Zum Jubiläum des Königshauses. — »Gyldendals Bibliothek« und ihre Vertriebsiveise. — Neue Belletristik und Übersetzungen. Die dänischen Provinzbuchhändler hielten am 8. September ihre Hauptversammlung in Kopenhagen ab; sie in Nordschles wig, wie beabsichtigt, abzuhalten, hatten die deutschen Behör den kategorisch verboten, und es war keine Stimmung dafür, sie nach einer südlicheren deutschen Stadt zu verlegen (vgl. V, Nr. 158). Es wurde u. a. auch über ein mit dem dänischen Ver legerverein geschlossenes Abkommen bezüglich Restauflagen, dem auch der Kopenhagener Sortimenterverein beitrat, berichtet. Das Angebot auf solche soll zunächst allen rabattberechtigten Buchhändlern gemacht werden. Wird durch ihre Bestellungen die Auflage nicht erschöpft, so darf der Verlag während der nächsten 12 Monate einen Versuch zur Abstoßung der Restauflage nicht machen. Erscheint ihm aber die Anzahl der eingelaufenen Be stellungen ungenügend, so kann er diese annullieren, das Buch aus dem regulären Buchhandel zurückziehen und die Restauflage an dern Geschäften anbieten. Der Verlegerverein ging am 9. Juni auf diese Regeln versuchsweise ein, jedoch nur für ein Jahr und nur, wo es sich um mehr als ein einzelnes Buch handelt. — Das Verlangen des Kriegsministeriums, Rabatt auf Kontor waren zu erhallen, dem die Kopenhagener Kollegen und der Papierhändlerverein schon zugestimmt hatten, wurde bewilligt. Auch das Verkehrsministerium fordert Rabatt auf den Verbrauch der Eisenbahnverwaltung an Handbüchern. — Über den däni schen Musikalienhändler verein erstattete Ehr. Hen- richsen, Horsens, Bericht. Der Verein zählt jetzt 145 Mitglieder in der Hauptstadt, 245 in den Pro vinzen. sein Schlagwortkatalog für den dänischen Musi- kalienhandel, von dem eine Probeseite herumgezeigt wurde, wird 1914 fertig vorliegen. Der Musikalienausschutz soll er sucht werden, dahin zu wirken, daß der Rabatt auf aktuelle Musikalien, der in den letzten 2 Jahren eher gefallen als ge stiegen ist, erhöht wird. Der Kassenbestand wurde mit 380 Kr. richtig befunden und Ehr. Milo (Odense) als Vorsteher, Jens Möller (Helsingör) als Vorstandsmitglied wiedergewählt. Die Hauptversammlung des nächsten Jahres soll in Leipzig ta gen, und man will versuchen, eine gemeinsame Fahrt dorthin zum Besuch der Graphischen Weltausstellung so billig wie mög lich zu veranstalten, am besten, wenn dadurch die Reise nicht allzu sehr verteuert wird, in der Zeit der Leipziger Messe, zusammen mit dem Kopenhagener Sortimenterverein. — Eine sehr eingehende Aussprache über einen von Gyldendals Verlag angeregten Vorschlag betr. Kolportage und Ratenzah- lungs-Verkauf führte zu keinem praktischen Ergebnis. Den Verhandlungen folgte ein hochinteressanter, geistreicher Vortrag des Universitätsprofessors vr. Vilh. Andersen: »Der Tabak in der dänischen Literatur«. Das älteste in Dänemark entstandene, jedoch holländische Gedicht über Tabak stammt von dem Hofmaler Christians IV., Karel van Mander, betrifft aber, ebenso wie das seines ersten dänischen Sängers, des Dichters Anders Bording, den Schnupftabak. Den Rauchtabak besang zuerst Thöger Reenberg, dem 1719 der Pfar rer Niels Lucoppidan mit einem langen Poem über den gleichen Gegenstand folgte. In Holbergs Lustspielen: »Erasmus Mon tanus«, »Politischer Kannegießer« usw. ist die Tonpfeife (denn um diese handelt es sich stets) ein Mittel zur Förderung des Studiums. Die erst um 1800 eingeführte lange Pfeife, die bald das Attribut jedes Studenten wurde, hat der noch heute gelesene Dichter Poul Möller in einer lateinischen »üs-us labaei« (1820), die Prof. Andersen in eigener Versübertragung wieder gab, besungen. Hier ist das Tabakrauchen ein Mittel zur Kon templation. Um 1840, in Hostrups Lustspiel »En Spurv i Trane- dans« ist die lange Pfeife nicht durchgängig mehr das aka demische Attribut, Zigarren sind eingeführt, aber noch sehr teuer. Im Jahre 1872 stehen wir in einem Gedichte Holger Drachmanns schon in der dritten und letzten Periode, nämlich derjenigen der oft ausgehenden, immer neu angezündeten »kurzen« Pfeife (dä nisch »Snadde«), der später das vom Redner vorgetragene Ge dicht und Bekenntnis »Meine Friedenspfeife« gilt, und die Redner als Symbol des Genius und des Gewissens dieses Dich ters auffassen möchte. Das kleine Gebiet der dänischen Literatur, das die geistige Geschichte der Pfeife beleuchtet, zeigt uns in den Ausführungen des Redners, wie Lebensanschauung und Lebens gefühl sich ändern, wie von der schnurrigen Zähigkeit der Vor fahren, dem sinnigen Humor der Väter der Weg zu dem Drang unserer Zeit führt, im Zerstreuten den Zusammenhang und in des Lebens Unruhe den Frieden zu empfinden. — Nach einer Pause wurde der Vorschlag, alle kleinen und namentlich die Pro vinzverleger sollten in Kopenhagen ein gemeinsames Bar-Aus lieferungslager errichten, um die Expedition zu beschleunigen, be raten. v. Bracht (Kopenhagen) meinte, die Provinzverleger seien das dem Kopenhagener Sortiment schuldig. Jens Möller (Hel singör) teilte mit, daß bei Errichtung der Kommissionsanstalt in Kopenhagen ihr ausdrücklich untersagt wurde, für Provinz verleger auszuliefern; dennoch hätten ja vor langen Jahren schon Milo, später sein Verlag die Erlaubnis erhalten, bei ihr aus liefern zu lassen, weil man einsah, daß die Provinzverleger sich in der Regel nicht von einem, in der Weihnachtszeit z. B. schwerlich für sie Zeit erübrigenden Kopenhagener Buchhändler vertreten lassen wollten und diese aus Mangel an Platz oder Arbeitskraft meistens auch gar nicht die Auslieferung überneh men würden. Als Entgelt für ihre Bemühungen und Lagermiete erhält die Anstalt 5 7«, die der Verleger sonst als erhöhten Bar rabatt gewähren würde. Man beschloß, an den dänischen Buch händlerverein mit der Anfrage heranzutreten, ob die Kommis sionsanstalt diese Aufgabe nicht allgemein übernehmen könnte. — Am folgenden Tage unternahmen 45 Provinzkollegen mit Da- 1523"
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