Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1926

X: 298, 23, Dezember 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. allgemeinen Wirtschaftslage und mit der Behebung unserer all gemeinen kulturellen Not. Aber es wäre verkehrt, sich nun ein fach hinzusetzen, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, daß die Wendung von selbst käme. Jeder von uns muß zu seinem Teil sich rühren und regen, und wenn damit natürlich auch nicht die endgültige Befreiung von der drückenden Last erreicht wird, so wird doch dieses Zusammenstehen, dieses Kämpfen mit vereinten Kräften dazu führen, daß durch diese Tätigkeit wenn auch nicht alles, so doch wenigstens manches gebessert wird und daß der deutsche Buchhandel mit diesem Zusammenstehen und mit ver einten Kräften sich hält und durchringt zu besseren Zeiten. (Leb hafter Beifall und Händeklatschen.) Hermann Hclbing (Frankfurt a. -M.): Es ist ersrcnlich, daß Herr Generaldirektor vr. Heß die Gelegenheit benutzt hat, noch einmal aus das innige Verhältnis zwischen Tagespreise und Buch handel hinzuweifen. Es hat mich um so mehr gefreut, als ich aus dem geistvollen Referat des Herrn Professor Patzelt heute etwas Merkwürdiges entnommen habe. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, so hat er es im allgemeinen abgelchnt, daß die Presse die Verpflichtung hat, -für das Buch zu wirken, denn die Presse sei nicht dazu angetan und habe außerdem nicht die Pflicht, Volks stimmungen zu erzeugen/sondern sich von Volksstimmungen tragen zu lassen. Das heißt also mit anderen Worten, daß, wenn dis Volksstimmung für den Sport ist, die Presse einen entsprechenden Raum für die Propaganda des Sports einzuräumcn hat. Da gegen haben wir manches einzuwenden. Aber ich glaube doch, daß wir da von dem Standpunkt des Herrn Direktor Bäuerle ausgehen müssen, der uns erklärt hat, cs käme alles darauf an, daß wir einen richtigen Weltmaßstab in unserem Berufe und in unserem Berufsleben finden. Ich glaube -doch, daß es Pflicht der Presse wäre, auch mitzuarbeitcn und dem Buch, das dem Geistesleben dient, einen größeren Raum einzuräumcn, als sie es heute tut. Es wurde leider nur in wenigen Städten der Versuch gemacht, eine engere Fühlung zwischen Presse und Buchhandel herzustellen. Ich darf mitteilen, -daß -es uns in Frankfurt ge lungen ist, -diese Fühlungnahme herzustellen, sodaß wenigstens in Zwischenräumen von einigen Monaten Zusammenkünfte zwischen Vertretern der dortigen Zeitungen und Vertretern des Buchhandels stattfinden, uNd zwar gerade in den Monaten, in denen, wie z. B. -vor Weihnachten oder vor Ostern, die geschäft liche Anspannung -besonders groß -ist. Und -da hat es sich gezeigt, daß durch diese gemeinsame Zusammenarbeit doch manches für das Buch uNd -den Buchhandel erreicht wurde. Manche Miß verständnisse sind beseitigt worden, und es wurde uns zum Beispiel von der Presse zuges-agt, mit uns dahin zu wirken, -daß in Zukunst bei Lotterien nicht nur -Automobile, Fahrräder und dergleichen zur Verlosung kommen, sondern auch Bibliotheken. Nun nützt es nichts, wenn wir in Frankfurt das allein machen. Es muß -diese Fühlungnahme mit der Presse in -allen großen Städten, in München, Berlin, Wien usw. in Angriff -genommen wenden, damit -wir endlich das Publikum in der richtigen Weise ausklärcn können. (Beifall.) Vorsitzender: Wir kommen zur Abstimmung über die zweite Resolution, die Generaldirektor Or. Heß vorgelegt hat. Wünschen Sie, daß sie nochmals verlosen wird? (Rufe! Nein!) Ich bitte diejenigen, die -der Resolution -zustimmen, sich von den Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Ich -glaube feststellen zu können, daß die Resolution einstimmig angenommen wurde. Ist jemand dagegen? (Niemand meldet sich.) Also einstimmig. (Schluß folgt.) Mrozek, Kommentar zur Reichsabgabenordnung, z., verb. Ausl. (Abteilung I des Handbuchs des Stcuerrechts in Einzcl- kommentaren.) Verlag B. Otto Schmidt, Köln. Der bereits vor längerer Zeit in 3. Auflage erschienene Kommentar von Mrozek hat seine führende Stellung als umfangreichstes Er- läutcrungsbnch zu dem grundlegenden Recht der Rcichsabgabenordnung behauptet. Sein Wert beruht aus gründlicher Stoffbeherrschung der Verfasser und weitgehender Verarbeitung der Rechtsprechung des Reichsfinairzhoft. Die Kehrseite ist der Verzicht aus Kritik an dieser vom wirtschaftlichen Standpunkt nicht immer zu billigenden Judikatur, vgl. z. B. die Ausführungen über die immateriellen Werte in den Erläuterungen zu § 137. Diese Tatsache vermag aber die vielfachen 1520 anerkannten Vorzüge des ausgezeichnete» Kommentars nicht zu beein trächtigen, dessen man bei -der Prüfung von Steucrsragen aus dem Bereich der Abgabenordnung nicht entraten kann. Verschiedene mit dem Erscheinen cingelrctene Änderungen sind durch eingeklebtc Er- gänMngszettcl berücksichtigt: ein umsangreichcs Sachregister erleichtert das Auffinden der gesuchten Materie. vr. K. Runge. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen Zusaunnengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen : R — Mitglted des B.-V. n. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur d. B.-V. — H — Mitglied des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler. — p—r- — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — d — Postscheckkonto. — 1- — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — f — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels- gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. IS—18. Dezbr. IMS. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 292. kB au m gar in er, Ferdinand, Wien VIII, Piaristengasse 43. Für Postsendungen: Wien VIII, Postamt 64, Schließfach 69. Buch-, Kunst-, u. Musikaiienh. Spcz.: Kath. religiöses Schrift tum, Jugendbewegung, Soziales Schrifttum, Kunst, Laienspiel u. Stugbücher. Gegr. 20./IX. 1926. ld- Wien 33 748: München -.59 741.) Unverlangte und Nachnahmesendungen verbeten. Ange bote aus obigen Gebiete» sind direkt erwünscht. Leipziger Komm.: «. Volckmar. sDir.) fBllcherstube Heinrich Metzendors, Bensheim, Haupt- str. 22. Buch- u. Kunsth. Gegr. 5./IX. 1926. tTA.: Buchmctzcn- dori Bensheim. - V Georg Köth, Bensheim. — -M? Frankfurt sM.s 285 96.) Inh.: Heinrich Metzendorf. Leipziger Komm.: «. Fleischer. sDir.) HBuch- u. Zeitfchristen-Handlnng Meyer L Wuli, Goslar, Marktstr. 16. Postfach 163. Buchh. u. Zeitschr.-Ver- trieb. Gegr. 1./X. 1926. Inh.: Rudols Meyer u. Wilhelm Wuls. Leipziger Komm.: v.-. Volckmar. sDir.) Diewok, Heinrich, Warnsdors (Böhmen). Leipziger Komm, jetzt: L. Naumann. sDir.) RE g g e n b e r ge r's ch e Buchh. (Carl Renyi), Budapest IV. Der Inh. KV,-. Arpöd Renyi ist 1./XII. aus der Firma ausge schieden. Inh. ist jetzt: Frau verw. Karl Renyi. sDir.) Eilers, Johann Fried r., Verlag, Magdeburg. V jetzt: Müller L Kienaft. sDir.) HKFleischner, vr. Aisred, Buchhandlung, Wien VII, Burggasse 76. Sortiment, Antiqu., Reise- u. Versandgeschäst. Spez.: Literatur über Hotel- u. Gasthauswesen. Gegr. Aug. 1925. (»-«- 34 865. — E Wien 122148: Prag 77 674.) Inh.: Rvr. Alsrcd Fleischner. Geschäfts?.: Martin Frank. Leipziger Komm.: o. Carl Emil Krug. sDir.) Gebbert, Susanne, München, erloschen. sDir) 1RGrenzland-Vcrlag, Markersdorf Bcz. Dresden. Verlag von Helmatmappen, Karten usw. Gegr. 1./VII. 1926. (WGewerbebank u. Girokasse, Reichenau, Sa. — Dresden 113 689) Inhaber: KRudols Schneider. Leipziger Komm.: Fleischer. sDir) Gr über, Otto, Glauchau. Leipziger Komm, jetzt: Kr. Foer- ster. sB. 293) RHeege, L., Schweidnitz. Die Auslieferung des Verlags er folgt nur von der Geschäftsstelle Breslau 2, Bahnhofstr. 13 aus. ftM 42 283) sB. 288) KHessischc L e h r m i t t e l a n st a I t Ilr. Wynekcn K Co., Gießen. Der Mitinh. Kvr. Friedrich A. Wynekcn ist IS./XII^ 1926 verstorben. sDir) Höhen-Verlag G. m. b. H., Frei bürg (Breisgan), hat den Verkehr über Leipzig ausgegeben. sDir) HHolborn, Adolf, Bad Mergentheim, Burgstr. 17. Buch-, Kunst- u. Schreibwh. Gegr. 1./XII. 1926. (W Oberamts sparkasse Girokonto 1348, Bad Mergentheim) Inh.: Adolf Hol born. Ges.-Prokur.: Frau Karola Holborn geb. Sohns. Leip ziger Komm.: «. Fleischer. sDir) Hornschuch 8: Co., Friedrich, Komm.-Gest (Abt. Ver- lagshandlung Bücher-Ning), München II S!W, verlegte den Sitz der Firma nach Pasing bei München, Prinzregentenstr. 36. sDir)