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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1926
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- Deutsch
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2S8, 23. Dezember 1826. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Schüler und Lehrer ein Geschenk zu überreichen. Der Direktor erhielt ein in der Republik nicht mehr gestattetes monarchisches Abzeichen aus Marzipan mit folgender Widmung: »Trägst Du des Regierens Bürde, zur Erhöhung Deiner Würde sollst Du dieses Szepter schwingen, wäh rend wir »dabeamus papam« singen.« (Herr Tumback aus Aachen.) Dem Stuöienrat Friese wurde von den Schülern ein in Halbfranz ge bundenes Stammbuch verehrt, zu dem auf Büttenpapier jeder Schüler einen literarischen Beitrag geliefert hatte. Ein flottes Tänzchen, von der gebefreudigen Jugend noch durch mehrere Vorträge unterbrochen, hielt die Schüler, Lehrer und Gäste beisammen, bis die Polizeistunde, anscheinend aber noch immer viel zu früh, »Das Ganze halt!« gebot. Ten Dank der Schüler für die ihnen bereiteten frohen Stunden hatte inzwischen Herr Ferdinand Trömel aus Husum in gewandter Weise zum Ausdruck gebracht. Bon der Tätigkeit des dänischen Provinzbuchhändlervereins. — Mitte September hielt der Verein der dänischen Provinzbuchhändler seine Hauptversammlung in Kopenhagen ab, deren Verhanö- lungsliste ein vielseitiges Bild von der umfassenden Tätigkeit und be sonders auch des raschen Eingreifens in allen solchen Fällen gibt, die die Interessen des Buchhandels berühren oder diese zu benach teiligen geeignet sind. Es mögen hier nur einige Beispiele angeführt werden, die im Bericht über das verflossene Geschäftsjahr des Ver eins allgemeines buchhändlerifches Interesse beanspruchen können. Einige Fälle von Unterbietungen des Ladenpreises sind, wie überall, auch hier wieder zu verzeichnen. So hat u. a. eine Ver fasserin ihr Werk, um dessen Absatz zu fördern, ausdrücklich für 1.50 Kronen angcboten mit dem Hinweis, daß der Ladenpreis des selben 2 Kr. beträgt. Der niedrige Preis sollte nur bei direktem Bezug von der Verfasserin eingeräumt werden. Die leidige Ra batt frage beschäftigte den Verein ebenfalls, so u. a. in einem Falle, in welchem ein Verlag eine billige Sammlung an sogenannte Büchcrverkänfer (nicht vollberechtigte Buchhändler) und an Kioske mit einem ungewöhnlich hohen Nabattfatz — und dazu noch in Kommission — angeboren hat, der in keinem Verhältnis zum gewöhnlichen Buch händlerrabatt steht. In diesem Falle dürfte aber eine Änderung kaum erreichbar sein, denn es handelt sich um solche Bücher, die zum Verkauf durch die Buch- und Zcitungsverkaufsstellen freigegeben siud. Der Verein hat sich auch wegen der Bezugsbedingungen auf ein Liefe rungswerk an einen Verlag gewandt, der nur einen ungenügenden Nachlaß darauf gewährt. Auch hier ist es nicht gelungen, den Verlag zur Änderung seines Standpunktes zu bewegen. Der gleiche Verlag hat den Mitgliedern der Pressevcreine einen Nachlaß von 26 Prozent auf die bei ihm erscheinenden belletristischen und volks tümlichen Schriften angeboten, was unbedingt im Widerspruch mit den Verkaufsbestimmungen steht. Die Angelegenheit ist noch nicht zum Abschluß gelangt, doch ist zu hoffen, daß der Verlag, der im übrigen schon immer seine eigenen Wege ging, sich vielleicht doch noch zu einer Änderung bzw. Rücknahme seines Angebots entschließen wird. Das Eingreifen seitens des Vereins wurde auch in einem Falle er forderlich, wo eine Ärztin, die Wandervorträge hielt, gleichzeitig auch verschiedene Bücher über das von ihr besprochene Gebiet zum Ver kauf auslegte, was den Protest der Sortimenter in den betreffenden Städten zur Folge hatte. Der Verein forderte die Dame auf, diesen ungesetzlichen Warenvertrieb leinzustellen, was, wie es scheint, auch von Erfolg begleitet war. Zur Rabattfrage fei noch kurz der im Börsenblatt (Nr. 240) bereits erwähnte neue Bibliothekenrabatt genannt. Der Provinzbuchhändlerverein sah sich infolge der neuen Abmachungen veranlaßt, sich au den dänischen Buchhändlerverein mit einer Eingabe zu wenden, in der er Berufung dagegen einlegt, daß die Verleger den Gewinn auf diese Weise selbst einheimsen, wo doch gerade der Provinzbuchhändlerverein sich schon seit Jahren darum bemüht hat, diese Vergünstigungen für die Bibliotheken ins Leben zu rufen, damit seinen Mitgliedern, denen die Bestellungen zufallen sollen, auch ein Vorteil daraus erwächst. Es wird daher vorgcschlagen, daß dem Sorti menter bei Lieferung an die Bibliotheken eine Nabatterhöhung von 5 Prozent zugesichert werde. In einer weiteren Eingabe wandten sich der Provinzbuchhändler verein und der Kopeuhagener Buchhändlerverein an den Dänischen Buchhändlerverein und an zwei Verlagsfirmen mit dem Ersuchen, daß die Verleger in Zukunft keinerlei Ne st auf lagen verkaufen sollen, bevor nicht eine Verständigung mit dem Vorsitzenden des Däni schen Buchhändlervereins hierüber geschlossen ist. Es verlautete nämlich, daß ein Kunstverlag einen größeren Posten zurückgesetzter Bücher erwerben wolle und daß diese als Prämien und Gratis beilagen Verwendung finden sollten. Indessen wird versichert, daß ein Verkauf nicht zustandegekommen ist. 1522 Zu dem zurzeit in Ausarbeitung befindlichen neuen Gesetz Über den Ladenschluß haben die beiden ebengenannten Buchhändler vereine ebenfalls Stellung genommen, indem sie sich an den maß gebenden Ausschuß, der das Gesetz bearbeitet, mit der Forderung wandten, daß die Bestimmungen, die sich auf die Kioske beziehen, auch fernerhin in Kraft bleiben mögen. Eine Auktio n, die nach der gesetzlichen Sperrstunde abgehalten wurde, gab dem Verein Veran lassung, auch dieser Frage sich anzuuehmen, und es ist seinen Be mühungen zu verdanken, daß das Ministerium eine Verordnung erließ, wonach Ausstellungen und Auktionen, die gleichzeitig mit einem Ver kauf verbunden sind, nicht außerhalb der festgelegten Sperrstunden stattfinden dürfen. Das dänische Pressegesetz befindet sich zurzeit in Umarbeitung, und auch zu diesem haben sich die beiden Sortimentervereine geäußert, indem sie an den betreffenden Ausschuß eine Eingabe richteten, in der sie sich dagegen verwahren, daß man die Verantwortung für den Inhalt der vom Sortimenter verkauften Bücher auf diesen wälzt. Nach Ansicht der Vereine kann die Verantwortung nur vom Verleger getragen werden, weil dieser mit dem Inhalt der von ihm verlegten Bücher vertraut fein muß, wogegen dieses vom Sortimenter nicht verlangt werden darf. — Auch die Säuberung des Berufs registers im Fernsprecherverzeichnis hat sich der Verein angelegen sein lassen. Es wurden mit einigen Gesellschaften Übereinkommen getroffen, wonach die im Branchenverzeichnis der Fernsprechteilnehmer unter der Gruppe »Buchhändler« aufgenommenen Auchbuchhäudler für die Folge von den regulären Buchhändlern getrennt aufgeführt werden. — Der Umstand, daß einzelne Verleger ihre Neuerscheinungen oft in der Tagespresse in Voranzeigen bekanntmachen, also vor Erscheinen derselben bzw. vor Auslieferung an den Buchhandel, wird immer wieder erörtert und hat auch diesmal den Verein veranlaßt, an seine Mitglieder ein Rundschreiben zu versenden, in welchem Unter schriften zu einem Protest gegen die Verleger gesammelt wurden. Ob ein Protest in dieser Richtung auch von Erfolg gekrönt sein wird, ist ziemlich fraglich. Schließlich sei auch noch die Lehrlings - Ausbildung erwähnt, die sich der Verein ebenfalls angelegen sein läßt. U. a. werden in Odense Vorträge über Buch- und Bibliothekswesen abge halten, die besonders für die Buchhandlungslehrlinge bestimmt sind. Auch sonst wird in der Provinz eifrig an der Förderung des Nach wuchses gearbeitet. Der Verein hat feinen Mitgliedern außerdem emp fohlen, keine Lehrlinge unter 16 Jahren einzustellen, damit auch auf diese Weise eine bessere, gründlichere -und raschere bzw. zweckent sprechendere Ausbildung der Lehrlinge gewährleistet werde. Felix Värkonyi. Das französische Buch im Ausland. — Die Turiner Oarrstta cksl ?opo1o veröffentlichte einen Aufsatz über die Krise des italienischen Buchhandels, der, soweit er sich auf das ausländische Buch bezieht, in: knlletin cke la Saison 6u Invre kran^als vom 1. Dezember abgedruckt ist und der uns interessant genug erscheint, um auch die Leser des Bbl. damit bekannt zu machen. Es heißt da: »Auf 100 Bücher, die eine große Buchhandlung verkauft, fallen im Durchschnitt 70 ausländische. Von diesen 70 sind 65 französische und kaum 5 englische oder deutsche. Der Absatz des deutschen Buches, der vor dem Kriege bedeutend war, beträgt jetzt etwa ein Zehntel des früheren. Die wissenschaftlichen Arbeiter müssen auf deutsche Werke wegen ihres Preises verzichten, und die Deutschen müssen es sich gefallen lassen, daß sie ihren Ein fluß in der wissenschaftlichen Welt verlieren. Um auf das französische Buch zurückzukommen, so kann man feststcllen, daß neun Zehntel Romane und literarische Werke und ein Zchntel wissenschaftliche Bücher sind, die bei uns gekauft werden. Paul Bourget steht immer noch an der Spitze der beliebten Autoren, und von feinen Werken wird sofort nach Erscheinen eine große Zahl verkauft, noch ehe sich die Kritik dazu geäußert hat. Nach ihm kommen Henry Bordeaux und die beliebten Humoristen wie Dekobra und Vautel. Auch die kürzlich erschienenen jüdischen Geschichten und ähnliche Sammlungen wurden viel verlangt. Ein Beweis dafür, daß man nur leichte Lektüre sucht.« — Nach einem Bericht des französischen Handelsattaches in Warschau, in der gleichen Nummer des Bulletin, besitzen die polnischen Buchhändler ein großes Lager französischer Bücher, das jetzt infolge der schmierigen geschäft lichen Lage schwer realisierbar ist. Ein anderer Grund dafür soll seii^ daß ein großer Teil der französischen Bücher, die Erfolg haben, sofort ins Polnische übersetzt wird. Aus den Vereinigten Staaten vön Amerika. — Eine Buchhändlerin plaudert in kudlisüerZ' über »Jugendbücher für Erwachsene«. Es kam eine Dame zu ihr, die in der Jugendschriftenabteilung herum-
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