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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1926
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- 1926-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1926
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X- 2S8, 23. Dezember 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. stöberte. Sie war entzückt, hier alle die Bücher wiedcrzufinden, die sie in ihrer Jugend schätzte. »Warum haben Sie mir diese Bücher nie gezeigt?», sagte sie zur Verkäuferin. Diese erwiderte, daß sie ja nie nach Kinderbüchern gefragt habe. Abgcrufcn durch einen anderen Kunden, sand sie, als sic zu der ersten Dame zuriickkani, baß diese einen ganzen Stoß Jugendbücher beiseite gelegt hatte, um sie sich zu ihrem eigenen Bedarf nach Hanse senden zu lassen. Hieran knüpft die Buch händlerin den Rat: die guten Jugendbücher nicht zu sehr vor Erwach senen zu verstecken, denn viele von ihnen lesen mit Vergnügen in älteren Jahren die Bücher ihrer Jugend. Amerikaner hatten ja schon früher erkannt und ausgesprochen, daß die besten Jugendbücher die sind, die Erwachsene mit gleichem Vergnügen lesen, und ein bekanntes Werbebild mit der Überschrift »Leset es zusammen» zeigt einen Vater von seinen Kindern umringt, ihnen ein Jugendbuch vorlcsend. — Ein anderer Buchhändler schreibt über Weihnachtskänfe. Er sagt seinen Kollegen: »Jeder von Euch hat soundso viele Geschenke zu mache», könnt Ihr sür jedes Geschenk 5 oder auch nur 2 P ausgeben? Nicht? Also legt Käufern nicht immer Bücher zu diesen hohe» Preisen vor, sondern führet auch die billigen Bücher, und wer dies bisher ver schmäht hat, tue es sofort. Viele Leute, die schenken müssen, können nur SV Cents bis 1.25 K ausgeben. Wenn sie dasllr Bücher kaufen wollen und finden sie nicht, oder sie werden ihnen nicht «»geboten, so gehen sie unbefriedigt aus dem Buchladen und kaufen andere Gegen stände zum Nachteil des Buchhandels.» — Der Geschäftsführer der L8L (Luiorioaii Lovlisellors LssooiaUou) Mr. Meyrs sagt zu dem aus führlichen Bericht des englischen Buchhandelsausschusses, der die Buch- vertcilungseinrtchiungen in Amsterdam und Leipzig untersucht hat: »Wahrscheinlich ist in der ganzen Geschichte des Buchhandels bis jetzt noch nie eine so genaue Untersuchung der Methoden eines anderen Landes geschehen. Sicher ist, dag, wenn der englische Buchhandel solche außergewöhnliche Art, von andern zu lernen, anwendet, der amerikanische Buchhandel alle Veranlassung hat, aufmerksam zu be obachten, was in jenem Lande nun von dem Gesehenen in die Praxis umgcsctzt wird.« Dann kommt der Verfasser auf die scheinbar schon etwas Schmerzenskind gewordene eigene amerikanische neue Bcstell- anstalt der Association zurück, deren Nutzen er preist und zu deren Be nutzung er die ganzeBuchhandelszunftaufsordcrt. I» den 4Monate»dcs Bestehens haben sich 85 Sortimenter einfchreibcn lassen, und die Ver leger erhalten täglich durch sie umfangreiche Aufträge. — Die Ameri- kanisterung der Fremdgeborencn ist in Amerika geradezu eine Wissen schaft geworden, und auch der Buchhandel, oder noch mehr: die Biblio theken, nehmen große» Anteil daran. Aus der Versammlung der amerikanischen Bibltothekarvereinigung, die gleichzeitig das Fest des Slljährigen Bestehens der Vereinigung war, kam auch die Amerikani- sierung unter dem Stichwort: »IVorlr rvitir iks borsixu-Sorn» zur Sprache. Die Frage war zunächst: können auch kleinere Bibliotheken die Katalogisierung fremdsprachiger Bücher aus sich nehmen oder können dies nur die großen Büchereien tun. Es ist eine Personal frage, die verschiedentlich gelöst werden soll. Z. B. soll ei» Sachver ständiger in ausländischen Bllcherfragen die kleineren Bibliotheken zwecks Anfertigung der Verzeichnisse besuchen. Ein solcher Sachver ständiger wurde von der Detroit-Bibliothek angestellt. Chicago will seine Katalogaufnahmen fremder Bücher vervielfältigen und anderen Bibliotheken Abdrücke geben. Toledo besorgt die Katalogisierung für 4V Cents je Buch. Die New Norker Bibliothek ist im Begriff, umfang reiche Listen von fremdsprachigen Büchern aufzustellen. Der Aus schuß für Katalogisierung will das Umstellen der russischen Abteilung nach den neuen Alphabet-Regeln der Sowjet-Union vornehmen. Ebenso wird von diesem Ausschuß die Neuordnung der armenischen Literatur in die Wege geleitet. Fanny Goldstct» berichtete dann Uber den Stand der Literatur für die große jüdische Einwanderung. Diese habe freilich infolge der amerikanischen Abwehr durch die »Quoten« in den letzten 1V Jahren merklich nachgelassen, und »Jiddisch» würde nicht mehr so viel verlangt. Früher hatte man drüben behauptet, über 1 Million yiddischsprechcnde Mitbürger zu haben. Jiddisch käme noch für die alten im Ghettogeist erzogenen Juden in Krage, Hebräisch für die junge strebende Generation und Englisch sür alle Teile. Besonders sür Juden bestimmte englische Bücher werden sorgfältig ausgewählt, im Jahre 1828 sind 1VV solche Bücher in die Verzeichnisse ausgenommen worden. Dann kam noch eine Dame zu Wort, die über die Skandina vien-Amerikaner sprach, und Miß Hrbkova vcrteillc Kataloge von billigen gut gebundenen Büchern in tschechischer Sprache. Es wurden dann Magazine genannt, die für die Fremdsprachigen geeignet seien. Der »Foreign llanxuaxa Information Ssrvios« hat eine Liste von 885 Zeitschriften und Zeitungen hcrausgegeben, die in 17 Sprachen er scheinen. Und die Deutschen? Sie werben garnicht erwähnt. Sie müssen sich eben selbst helfen und tun es auch. 8ok. Gustav Kicpenhcucr Verlag A.8. in Potsdam. — Die Aktionäre werden zu der am 1v. Januar 1827, nachmittags 4 Uhr, in den Ge schäftsräumen, Potsdam, Viktoriastraße 58, stattfindendcn außerordent liche» Generalversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Aufhebung der Beschlüsse der Generalversammlungen vom 14. November 1925 und 31. Mai 1826, betreffend Kapitalserhühung und Umwandlung der alten Aktien. 2. Herabsetzung des Aktienkapitals von 2V VVV Mk. aus 50vl> Mk. durch Zusammenlegung. 3. Erhöhung des herabge setzten Kapitals von Svvv Mk. auf 88VVV Mk. sowie Feststellung der Modalitäten der Ausgabe des erhöhten Aktienkapitals, insbesondere bezüglich Ansschlnsscs des Bczugsrcchts der alten Aktionäre. 4. Auf sichtsratswahle». (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 288 vom 2Ü. Dezember 1SSS.) Zur Verbesserung der geographischen Bibliographie. — Dem neuesten Hefte 11/12 von »Petcrmanns Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt« entnehmen wir aus einem Aussatz von Prof. vr. Walter Behrmann in Kranksurt a. M. über die Tagung des »Verbandes der Deutschen Hochschullehrer der Geo graphie« in Düsseldorf am 23. September 1826 folgenden, auch den wissenschaftlichen Buchhandel interessierenden Bericht: Das nächste Referat hielt als Gast des Verbandes vr. Hans Praesent, Bibliothekar an der Deutschen Bücherei in Leipzig, über die Möglichkeiten der Verbesserung der geographi schen Ltteratnrberichte. Er besprach zunächst die deutsche Bibliographie der Geographie vor dem Kriege, die nicht ideal, wohl aber ausreichend gewesen sei, und darauf die heutigen Berichte in den Fachzeitschriften nnd die der deutschsprachigen Literatur im »Litera rischen Zcntralblatt für Deutschland«. Bei aller Anerkennung, die dem deutschen Berlagsbuchhandel für das Durchhalten der geographi schen Zeitschriften und des »Geographischen Jahrbuches« in schwierig sten Zeiten zu zollen sei, müsse man doch sagen, daß die Bericht erstattung besonders über die ausländische geographische Literatur heute völlig ungenügend sei, da sic zu lückenhaft und verspätet käme. Aus einer Rundfrage, die der Referent an 55 geographische Hochschul institute und Gesellschaften gerichtet hatte und über deren Hauptergeb nisse berichtet wurde, ergab sich, daß es heute möglich ist, alle wichtigen geographischen Fachorgane des Auslandes an irgendeiner Stelle lau send zu bearbeiten, und daß es also nötig wäre, eine dezentralisierte Berichterstattung zu schassen. Auf eine solche müßte sich ein neues bibliographisches Organ aufbauen, das der Referent zu gründen vor schlug. Es wäre dabei nicht an eine reine Titclbibliographie, sondern an eine erläuternde Bibliographie (LidUograxdis raisonnse) mit kurzen Inhaltsangaben zu denken, während die kritische und ausführ liche Berichterstattung den Fachzeitschriften zu überlassen sei. Haupt- crsordcrnisse seien eine gewisse Vollständigkeit der ausländischen Lite ratur, Schnelligkeit und Pünktlichkeit des Erscheinens sowie biblio graphische Zuverlässigkeit. Schließlich wurden über die Organisation der Bearbeitung und die finanzielle Seite Vorschläge gemacht. In der regen Aussprache, an der sich Eckert, Grcim, Jaeger, Mclnardus, Hans Meyer, Mortensen, Philippson, Quelle, Tiesscn, Uhlig und der Referent beteiligten, wurde der heutige ungenügende Zustand der Literaturberichterstattung unterstrichen und allgemein eine Verbesse rung für notwendig bzw. die Neuschaffung eines bibliographischen Organs sür wünschenswert erklärt, wobei jedoch auch auf die sinan- ztellen Schwierigkeiten htngcwiesen wurde. Mit der weiteren Ver folgung der Angelegenheit wurde eine Kommission beauftragt, in die Basch in, Jaeger, Praesent, Schmitt henner und Tiessen gewählt wurden. Ein Vcrlagsarchiv i» der Bayerischen Staatsbibliothek. — Das Dezembcrheft des Zcntralblattes für Bibliothekswesen berichtet über die Schenkung, die Generalkonsul Kommerzienrat I, G. Schräg in Nürnberg der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbiblio thek in München im Jahre 1824 gemacht hat. Es handelt sich um das Archiv seines Großvaters, des Nürnberger Verlegers IohannLeon- hard Schräg aus den Jahren 1818-1854. Zu den Autoren Schrags gehörten u. a. Jean Paul, Eichendorff und Chamffso sPeter Schlemihl). Von 1815—1831 ist in seinem Verlag das Fraucntaschen- buch erschienen, das Beiträge der bedeutendsten Dichter der Spät- romantik enthielt. Kür den bildlichen Schmuck des Taschenbuchs waren etwa 6V Künstler tätig. Damit ist aber die Bedeutung des Berlages noch lange nicht erschöpft. Gelehrte wie Allioli, I. Grimm, Schmetter, Fcuerbach, Hegel und viele andere zählten zu den Autoren. Für das Journal für Chemie und Physik (1811—1823> und die 118 Bände des Repertoriums für die Pharmazie (1815—18S1) waren die ersten Gelehrten des In- und Auslandes tätig. Von allen haben sich wertvolle Schriftstücke (etwa 7888 Briese) angcsammelt, die, zusammen 1523
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