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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1926
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- Deutsch
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X- 298, 23, Dezember 1926. Redaltioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. Meine Herren, wir fahren jetzt in unseren Verhandlungen fort. Ich möchte Ihnen nur kurz sagen, daß mir betreffs des soeben gehörten Vortrogs verschiedene Anregungen zugegangen sind, die darin gipfeln, daß erstens dieser Vortrag als Sonder druck erscheinen soll (lebhafter Beifall), der uns selbst und unseren Angestellten zugänglich gemacht meiden soll. Ferner wurde der Wunsch ausgesprochen, Herr Direktor Bäuerle möge dafür ge wonnen werden, in unseren Kreisversammlungen Vorträge zu halten. Ich möchte nun Herrn Direktor Bayer bitten, einige ge schäftliche Mitteilungen zu machen. Direktor Bayer: Leider ist eine große Anzahl von Versmnm- lungsteilnchmern schon weggegangen, wie das immer so üblich ist. Ich bedaure es außerordentlich, daß di« Kollegen so wenig ernste Ausdauer haben, um wirklich der Versammlung bis zum Ende bei zuwohnen. Denn die Beratungen, die wir pflegen, sind ja der wirklich ernste Zweck der Tagung, alles andere ist Beiwerk und Vergnügen. Dazu kommen wir nicht zusammen, dazu setzen wir nicht einen so großen Apparat in Bewegung und dazu gibt der Börsenverein nicht so viel Geld aus. Ich möchte nun kurz einige Weisungen für heute und morgen geben. Diese Weisungen bitte ich genau zu beachten, und ich ersuche auch, falls Sie mit Teil nehmern, die jetzt nicht anwesend sind, zusammenkommen, dies ihnen zu sagen. Was das heutige Mittagessen anbelangt, so muß ich unbedingt bitten, die Angewiesenen Gaststätten aufzusuchen. Ich mache >darauf aufmerksam, daß dort geschlossen Spcisefolgen zur Verfügung stehen. Ein Speisen nach der Karte ist unausführ bar, weil die Gastwirte das unmöglich bewältigen können. Man müßte auch zu lange auf bas Essen warten. Ferner mache ich aufmerksam, daß sich die Teilnehmer um l Uhr auf der Terrasse versammeln mögen, wo eine Gruppenaufnahme gemacht wird. Dann bitte ich Sie, Ihr Gepäck um 10 Uhr in den Hotels bereit zustellen. Es wird von dem Lastauto abgeholt, und Sie finden dann das Gepäck wirklich zeitgerecht auf Ihren Zimmern in Wien. Daß 'das gestern unmöglich war, ist darauf zurückzuführen, daß das Auto eine kleine Panne hatte und mit einstündiger Ver spätung angekommen ist. Ferner mache ich aufmerksam, daß die Sonderzüge um 4 Uhr 5, 4 Uhr 26 und 4 Uhr 35 vom Josephs platz abgehen. Die Gutscheine, die Sie haben, gelten nur für diese drei Sonderzüge. Sie können ntit den Gutscheinen die fahr planmäßigen Züge der Straßenbahn nicht benutzen. Ferner mache ich aufmerksam, daß der Eintritt in den Volksgarten morgen zum Begrüßungsabend nur gegen Vorweis des Gutscheinheftes gestattet ist. Es wird eine strenge Kontrolle am Eingänge statt- finden. Gestern ist nämlich mit großem Bedauern festgestellt wor den, daß eine große Anzahl von Kollegen aus Wien und Um gebung an dem Begrühungsabend teilnahm, ohne dazu berechtigt zu sein, weil sie nicht im Besitz eines Gutscheinhestes öder einer Karte waren. Sie haben dadurch die Plätze für die reichsdeutschen Gäste versessen. Das idarf morgen nicht sein. Ich mache aufmerk sam, daß das Volksgartenrestaurant in Wien bis zum letzten Platz gefüllt ist. Karten werden nicht mehr -ausgsgeben. Vorsitzender: Darf ich nun Herrn Professor Patz «lt bitten, das zweite Referat zu halten. (Abgedruckt im Bbl. Nr. 276 vom 27. November.) Die Anwesenden haben durch ihren Beifall gezeigt, daß auch dieser Vortrag sie sehr interessiert hat, und da wir noch eine Viertelstunde Zeit haben bis zur photographischen Ausnahme, könnten Wir in eine Diskussion eintretcn. Ich habe den Eindruck gehabt, daß der Herr Professor zum Teil Ansichten vertreten hat, die nicht von der Allgemeinheit geteilt werden. Deswegen wäre cs erwünscht, wenn jemand zu diesem Thema das Wort nehmen würde. Georg Stcinicke (München): Das von Herrn Professor Patzelt Gesagte kommt mir eigentlich sehr gelegen, denn ich wollte an läßlich dieser Tagung über unsere mündlichen Buchbesprechungen referieren, die am 8. Oktober in München zum ersten Mal durch- gesührt werden. Von dem Gedanken des Herrn Professor Patzelt ausgehend, daß die Presse überschätzt wind, und daß die Kritiken in der Presse heute große Lücken aufweisen, haben Freunde in München schon vor vier Jahren den Versuch gemacht, mündliche Buchbesprechungen vor jungen Sortimentern und anderen Ange hörigen des Buchhandels zu veranstalten. Es hat unter anderem Raoul Francs, dessen Name Ihnen bekannt ist, Wer einen großen Komplex naturwissenschaftlicher Literatur sachlich referiert. Wir haben diese kurzen Referate, die .damals mit freundlicher Unter stützung 'des Herrn Or. Friedrich Oldenbourg gedruckt wurden, verteilt und sehr schöne Erfolge erzielt. Ein zweites Referat hielt 'damals Herr vr. Joses Bcrnhart, der bekannte katholische Schrift steller, der uns über Mystik unterrichtete. Die Inflation kam, und wir konnten den Gedanken nicht fortsetzen. Nun erleben wir die Abkehr vom Buch, die große Kultnrkrise, und jetzt kommt uns Buchhändlern die Erkenntnis: Die individuelle Propaganda ist das Entscheidende, nur sie allein kann verhindern, daß die Büchcr- liebhaber und Bücherfreund« ganz abbröckeln. Es werden daher diese mündlichen Buchbesprechungen wieder ausgenommen. Am 8. Oktober wird das Gebiet der neueren dramatischen Literatur in großen Umrissen mit Angabe von einzelnen Autoren der letzten Zeit behandelt, Thomas Mann wird voraussichtlich über den neuen Roman uiid vr. Paetcl über Jugendschriftlileratur, Hans Bran denburg über Versdichtung und Lyrik sprechen. Diese Vorträge finden natürlich bei freiem Eintritt und vor einem geladenen Pu blikum statt. Wir denken hier zunächst an die Kreise, die uns am meisten unterstützen können, an die Lehrer, hauptsächlich an die Volksschullehrer. Wir haben erfreulicherweise in München einen großen Kreis geistig beweglicher Volksschullehrer, di« es sich sehr angelegen sein lassen, >nnt dem Buchhandel zusammen zu arbeiten. Die Gymnasiallehrer natürlich auch. Und dann «inen Kreis von einzelnen Firmen, dje von sich aus die Interessenten einladen. Der Referent ist selbständig und ganz unabhängig. Wir gehen leinen Verleger an, jeder Argwohn der Bücherschnorrerei sei aus geschlossen. Für die behandelten Bücher trägt allein der Referent die Verantwortung. Wir werden dann diese Vorträge in der Zei tung besprechen lassen, damit immer größere Krsise für diese Buch besprechung gewonnen .werden. Nun kommt das Entscheidende, warum ich mich äußere. Wirkungen, Stoßkraft für das Buch und die kulturelle Erziehung hat natürlich diese Münchner Arbeit nur dann, wenn sie gleichzeitig oder sagen wir nach einiger Zeit auch in anderen größeren dänischen Kulturzentren ausgenommen wird. Dann können wir in unserem Interesse, im Interesse des Sorti ments die aufgestellten Listen austanschen, und wir kommen endlich zu dem, was heute wiederholt gefordert worden ist, zur Möglich keit der Unterscheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen, zu einer Orientierung. Das wäre natürlich ein Ziel, aufs innigste zu wünschen. Dann könnten wir in der Tat, ich bin davon fest überzeugt, dieses Sonderkapitel der individuellen Propaganda mit Erfolg in unsere.ganze Berufsarbeit einstellen. Sie werden heute noch zweifeln, aber wo ein Wille ist, 'da ist ein Wog. Ich stell« mich gerne den Herren, die noch einiges zu hören wünschen, zur Verfügung. Vorsitzender: Ich danke Herrn Steinicke für seine An regung, die er im Börsenblatt noch des näheren ausführen wird. Da wir noch ein Paar Minuten Zeit haben, kann ich Ihnen eine kleine Mitteilung machen. Die Deutsche Buchhändler-Lehr anstalt ist durch Professor Frenzel an uns 'herangetreten, wir möchten sreundlichst dazu auffordern, daß die Tätigkeit der Buch händler-Lehranstalt durch einen angemessenen Beitrag ans Ver bandsmitteln unterstützt wenden möge. Es sind hier einige Schrei ben, die mir zur Verfügung gestellt wurden, verteilt worden. Der eine oder andere hat sie schon bekommen, und die Herren, die daraus Wert legen, können sich vielleicht von der Buchhändler- Lehranstalt noch ein Exemplar 'verschreiben. Darin ist der Plan der Buchhändler-Lehranstalt über den Unterricht enthalten. Der Kursus der Verlagspropagandisten hat schon stattgefunden, ihm wird sich demnächst einer über das Sortiment anschließen, und es wird gebeten, daß das von Seiten der Chefs unterstützt wird. Dann habe ich einen Gruß von Herrn Zeller-Baden aus zurichten und mitzuteilen, daß Herr Schütze sich entschuldigen läßt und 'der Tagung glücklichen Verlauf wünscht. Das Wort hat nunmehr namens der Universitätsbibliothek Herr Obcrbibliothekar Dr. Jesinger. löll
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