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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1926
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 298, 23. Dezember 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. Obevbibliothekar vr. Jesinger: Hochgeehrte Versammlung! Ich werde Ihre Geiduld nicht lange in Anspruch nehmen. Ich werde mich nur eines Austrages entledigen, der mir nicht nur vom Leiter der -Universitätsbibliothek Wien, sondern auch von -der gesamten Kollegenschaft erteilt wurde, des Auftrags, der Ver sammlung die herzlichsten Wilbkommgrüße der gesamten Universi tätsbibliothek zu über-bringen. Ich bin auch beauftragt, den Wunsch Luszusprechen, daß Ihre Tagung den erfolgreichsten Ver lauf nehme, und dieser Wunsch ist ja zum Teil durch die hervor ragenden Referate, die bisher erstattet wurden, schon in Erfüllung gegangen. Ich möchte an dieser Stelle nicht den Wert der Buch- händlevschast für das deutsche Volksleben hervorhebeu, das hieße Schwefel nach Baden tragen. Ich möchte nur zwei Angelegen heiten -berühren, die die Buchhändlerschaft betreffen. -Vor allem möchte ich der deutschen Buchhändlerschaft den herzlichsten Dank aussprechen für die HAse, die der deutsche Buchhandel der Uni versitätsbibliothek in den schweren Tagen der Nachkriegszeit zuteil werden ließ. Zahlreiche deutsche Verleger haben der Universitäts bibliothek alle möglichen Bezugserlcichterungen gewährt, und der hiesige Sortimentsbuchhandel hat diese Bestrebungen nicht etwa mit neidvollen Augen betrachtet, sondern sie in ebenso dankens werter Weise unterstützt. Wie jeder Dank eine Bitte um Mehr enthält, möchte auch ich hier eine bescheidene Bitte -aussprechen. Nicht daß wir Sic weiter anschnorrcn wollen, es war uns das damals schon sehr peinlich. Ich will Sie aber auf die Schwierig keiten aufmerksam machen, in denen sich nicht nur die Universitäts bibliothek, sondern auch die Nationalb-iblio-thek befindet. Man hat einmal vom österreichischen Beamten gesagt, er beziehe wenig, das aber sicher. Von der Sicherheit kann man das heute nicht mehr sagen. Aber hinsichtlich dieser beiden Anstalten gilt beides. Wir möchten au Sie nämlich die Bitte richten, sich einige Zeit zu ge dulden, wir sind wegen unserer beschränkten Mittel nicht immer in der Lage, sofort zu bezahlen. Wir haben aber unsere Ver pflichtungen bisher immer erfüllt und -werden sie auch in Zukunft erfüllen. Es ist uns heute offiziell versichert worden, daß die Bundesregierung etwas für den Buchhandel tun will. Das könnte sie in erster Linie dadurch, daß sie den beiden Bibliotheken eine genügende Dotation verschafft. Damit habe ich den amtlichen Teil erledigt. Ich möchte noch einige Persönliche Worte hin-zufügen, die ich aber nicht bloß -für meine Person allein spreche, ich möchte mich vielmehr hier als -Sprecher der -Bibliothekare von ganz Österreich betrachten, wenn ich Sie als -Brüder Mus dem Deutschen Reich herzlichst willkommen heiße. Wir Bibliothekare in Österreich haben uns schon vor langer Zeit vollständig an den Verein Deutscher Bibliothekare augeschlossen, ja wir sind in ihm aufgegangen. In dieser Organisation sind Sic, die deutschen Buchhändler, uns vorangegangen. So verfolgen wir alle Ihre Bestrebungen mit dem größten Interesse. Jede Berufsgemeinschaft, die sich über das ganze deutsche Sprachgebiet erstreckt, ist für uns Österreicher ein wahrer Augentrost. Wenn wir auf das -deutsche Sprachgebiet sehen, fällt uns immer -der rote Trennungsstrich zwischen hüben und drüben in die Augen, und so bilden die Berufsorganisationen, die kein Hüben und Drüben kennen, eine Decke über den Trennungs strich. In dieser Beziehung geht Ihre Organisation voraus. Sie haben für die deutsche -Gemeinsamkeit viel getan. Sie haben sogar Blutzeugen für dieses Ideal aUfzuweisen. So wollen wir hoffen, daß Ihr Beruf und Ihre Organisation ein wichtiger Pfahl werde, der gespannt werden muß über das ganze deutsche Volk. (Lebhafter Be-isall und Händeklatschen.) Vorsitzender: Wir sind nun am Schlüsse der ersten M- teil-ung. Ich spreche noch den Wunsch aus, daß -die Herren Dele gierten zu unserem Schatzmeister kommen, um sich die Scheins geben zu lassen, und daß sie ferner heute nachmittag recht -pünktlich erscheinen, damit wir pünktlich beginnen lönnen, -denn um so pünkt licher können wir -dann am Abend -schließen. Ich unterbreche die Sitzung. (Die Sitzung wird um 1,1 Uhr nachmittags unterbrochen. — Nach Wiederaufnahme um V-4 Uhr nachmittags:) Meine sehr geehrten Damen und Herren! -Wir fahren jetzt in der Beratung fort. Es ist der Wunsch geäußert worden, daß wir unsere Tagung heute möglichst solange ausdehnen, daß wir ISI2 noch -heute sämtliche Referate erledigen können, damit das morgige schöne Wetter für Ausflüge ausgenützt werden kann. Ich bitte Sie, Ihrerseits dazu beizutragen, daß dies möglich ist. Es ist an scheinend fraglich, weil nicht alle Referenten zur Stelle sind. Es ist -sehr bedauerlich, daß sich -so viele Kollegen von der Versamm lung sernhaltcn. Es sollte -dis moralische Pflicht jedes Dele gierten fein, hier zur Stelle zu fein (lebhafte Zustimmung), und es ist eine Rücksichtslosigkeit gegen die Referenten, daß so viele fohlen. (Lebhafter Beifall.) Diese Kollegen -bedenken nicht, -daß -sie hier nicht zu-m Vergnügen' sind, sondern zur Arbeit. Ich bitte nun Herrn vr. Kurt Runge -frenn-dlichst, das erste Referat zu -erstatten. (Mgidruckt im -Börsenblatt Nr. 258 und 260.) Ihr Beifall hat -gezeigt, daß Sie die lichtvollen Ausführungen unseres vr. Runge mit großem Interesse ausgenommen -haben. Lassen -Sie mich in Ihrem Namen ihm herzlichst dafür -dan-len. vr. Runge hat auf manches Beachtenswerte aufmerksam gemacht, vor -allem -aus die Maßnahmen auf -dem -Gebiete der Steuergesetz gebung. -Er ha-t auch -darauf hingc-wiesen, -daß in unserem Berufe vielfach durch Kleinlichkeiten -die Möglichkeit schwindet, die Dinge von höherem Standpunkte aus zu beurteilen, und es möge dieser Vortrag eine Anregung für uns sein, alle Dinge von -großen Ge sichtspunkten aus zu betrachten. Ich möchte nun fragen, ab noch jemand zu den -Ausführungen -etwas zu bemerken hat. Es scheint nicht so. Ich -möchte daher selbst noch eins erwähnen. Der Vor tragende -hat da z. B. eine Anregung gegeben, Bücherrevisoren anzuftellcn, und diese Aufgabe dem Verband der -Kreis- und Orts- vereinc -zugewiesen. Er hat -damit -wohl die einzelnen Kreis vereine gemeint, deren Aufgabe dies wäre. Ich möchte nun den nächsten Referenten, Herrn vr. Wislo- schill, bitten, seinen Vortrag zu halten. -Syndikus Vr. S. Wisloschill (Wien): Verehrte Damen und Herren! Nach den -ausgezeichneten Referaten, -die von so tiofer Bedeutung für jeden einzelnen -von uns sind, wird es mir -schwer fallen, Ihre Aufmerksamkeit aus einen Gegenstand zu lenken, der augenblicklich nur für -uns in Österreich und nicht für -die Herren aus dem Deutschen Reich, die die Mehrheit in -diesem Saale bilden, Interesse hat. Der Buch-, Kunst- und Mufiknlienhandel ist in Österreich noch konzessioniert, -das heißt, es hängt -die Erteilung der Berechtigung zum Betriebe -des Buch-, Kunst- und Musikalien- handels von einer -behördlichen Bewilligung, der sogenannten Kon zession, ab. Die gewerbliche Konzessionspflicht stellt eines der viel umstrittensten Gebiete im -Gewerberechte der verschiedenen Staaten und Länder dar. Und es -ist nicht klar, -ob -das System der Konzeffionierung -öder -das System der Nichtkonzefsionierung, der -Gewerbefreiheit, für den Buch-, Kunst- -und Musikalienhandel und für die mit ihm in Verbindung stehenden graphischen Gewerbe besser und angezeigter wäre. Es wird selten sine Frage geben, die im wirtschaftlichen Leben auf so viele Gegner und auf so viele Anhänger im eigenen Lager Hinweisen kann, als eben diese Frage, und wenn wir in unserem Kreise, im österreichischen Kreise, die wahre Meinung erforschen wollen, -dann werden wir auch hier wieder verschiedenen Auffassungen begegnen. Eine Mehrheit -allerdings, und zwar eine überwiegende Mehr heit -hat -sich im gegenwärtigen Augenblick für die Beibehaltung der Konzessionspflicht für den österreichischen Buch-, -Kunst- und MiMalienhandel ergeben. Die umfangreiche Tagesordnung er laubt es mir nicht, eine eingehende historische Darstellung zu geben, wie -es der Gegenstand und die Wichtigkeit des Gegenstandes für uns vielleicht erfordern -würden. Ich kann aber vielleicht vor- aussetzen, -daß -die Darlegung der historischen Entwicklung für diesen Verbandstag weniger von Bedeutung ist und daß Sie daher mit einer kurzen, nur skizzenhaften Umschreibung der geschichtlichen Entwicklung einverstanden sein werden, um so mehr, als ich Ihre Geduld nicht über Gebühr in Anspruch nehmen will. -Kurz noch Erfindung der Buchdruckeriunst haben der Staat und seine Organe eine gewisse Aufsicht und Gönnerschaft über das Buchhandels- und Buchdruckgewerbc sich zugelegt. Aus dieser Fürsorge ist zu ersehen, welche große Bedeutung die Staatsge walten -schon damals -dem Buchhandel und den mit ihm Hand in Hand gehenden Gewerben zugemessen haben. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts schon finden wir solche Hoheitsakte, die als Pri-
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