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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 269, 20. November 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 12625 (Fortsetzung zu Seite 12584.j Will man aber schließlich etwas ganz besonders Schönes und Brauchbares erreichen, dann lege man bei Um- oder Neu bauten eine Anordnung zugrunde, wie sie in Abbildung 10 dar gestellt ist. Die Anordnung erscheint eigenartig, bietet aber einen großartigen Vorteil: der größere Teil der Auslagensläche liegt tief inwendig, ist von der Straße abgerückt und damit dem Be schauer zur ungestörten Betrachtung dargeboten. Das ist von wesentlicher Bedeutung. Heute, wo der Verkehr in so gewaltigen Wellen durch die Straßen flutet, haben solche stille Plätzchen für den kauflustigen Beschauer aller Arten von Waren ihren ganz besonderen Wert. Kaum bleibt ja heute jemand noch lange haften an den Außenfronten der Läden; unaufhaltsam drängt ihn die Menschenwelle weiter, und da sucht jeder, der wirklich kaufen und nicht nur alles bloß so obenhin betrachten will, gern ein Fleckchen auf, wo er ungestört weilen, überlegen und auch — rechnen kann. Gilt dies von jeder Art von Läden, so erst recht vom Buchladcn, weil es ja hier darauf ankommt, die Aufschriften der Bücher mit ihren zum Teil sehr kleinen Schriften genau zu lesen, Bilder in ihren feinen Ausführungen, Gemälde ufw. zu besehen und zu bewerten. Dies ist mitten aus dem flutenden Verkehr heraus fast unmöglich. Es mag widerspruchsvoll klingen — und doch sind heute gerade in den Straßen mit stärkstem Verkehr die Ladenauslagen gewöhnlicher Art von der verhältnismäßig geringsten Wirkung, weil den Vorübergeschobenen — so viele es ihrer auch sein mögen — doch keine rechte Muße zur Betrachtung gelassen wird. Schon die Anordnung der Läden, wie sie in den Abbildungen 7, 8 und 9 dargestellt wurden, ging (vielleicht mehr oder weniger unbewußt) darauf hinaus, den Vorübergehenden an stille Plätz chen des Beschauens zu verlocken; die Auslagen sind auch hier schon von der Straße selbst mehr oder weniger abgerückt; es sind sozusagen Einbuchtungen geschaffen worden, was für de» Verkehr nur vorteilhaft wirken kann. Der weitere Fortschritt aus diesem Wege aber liegt für die Anordnung der Abbildung 10 in der Schaffung einer richtigen Vorhalle, geradezu einer Art von Ausstellungshalle, wo der Ladeninhaber eine Unzahl seiner Gegenstände auf das Vorteilhafteste auslegen kann, da der Raum gleichzeitig einer größeren Zahl von Vorübergehenden Gelegenheit zur ungestörten Betrachtung und Auswahl bietet. Diese Halle bildet somit eine Art Vorstufe für den eigentlichen Kauf; sie bereitet ihn vor und erleichtert ihn. Namentlich überall da, wo es sich um beschränkte Raumverhältnisse handelt, ist dies ganz wesentlich von Bedeutung. Mitten im Verkehr muß der Buchhändler einmal heut' sitzen, will er nicht vergessen sein; großmächtige Ladenräume wie die Luxusgeschäfte kann er sich hier aber schlechterdings nicht beilegen, weil er sie nicht erschwin gen kann; also mutz er sich im Kleineren zu helfen suchen, indem er die ganze Anordnung des Ladens danach trifft. Mit vollster Absicht sind eben allen diesen bisherigen Ausführungen Läden von recht beschränkten Abmessungen zugrunde gelegt, weil sie die gebräuchlichen sind; ist mir doch z.B. der Laden eines Buch händlers bekannt, der ein sehr gutes Geschäft macht, bei einer Ladenbreite von knapp 3 m, während dicht neben ihm ein Herren schneider sitzt in einem Laden von 12 m! — Auf diese Abmessungen allein kommt es nicht an, sondern auf die Art, wie man sie ausnutzt. Die dargestellten Läden sind 4 m breit. Hat man größere Breiten zur Verfügung — umso besser! Die geschilderten Vor teile werden sich dann umso sicherer und voller erreichen lassen, indem man alles nur entsprechend erweitert. So sei hier noch eine Ladenanlage dargestellt (Abbildg. 11), wo die Vorhalle — 11 bei immerhin nur 6 m Gesamtbreite des Grundstücks — schon sehr stattliche Abmessungen angenommen hat. Hier war es auch möglich, zwei Zugänge zu der Vorhalle zu schaffen, so daß sich der Verkehr darin umso glatter vollziehen wird, sicherlich zum Vorteil des Ladeninhabers. Habe ich nun auch im Vorstehenden nachzuweisen gesucht, daß sich selbst aus kleineren Läden etwas machen läßt, so möchte ich damit doch diesen in keiner Weise das Wort geredet haben. Sie werden immer mehr oder weniger ein Notbehelf sein. Wo es irgend angeht, wird man zu größeren Läden greifen müssen. Gerade der Buchhandel ist dazu gezwungen, weil er in be schränkten Läden durchaus nicht alles so auslegen kann, wie es nötig ist. Unabweisbar sind größere Läden dort nötig, wo es sich um Buch- und Kunsthandlungen zugleich handelt. Daß man hier — wenigstens im großen und ganzen — die Bücher von den Kunstgegenständen trennt, ergibt sich ganz von selbst, und damit werden zum mindesten zwei getrennte Schauläden nötig; aber noch eine weitere Trennung dürfte sich zum wenigsten für die Bllcher-Auslage empfehlen, und damit ergeben sich als recht wün schenswert drei verschiedene Schauläden für die Buchhandlung von heute. Besonders zu empfehlen sind natürlich Eckläden; sie sind aber für den Fall, daß sie bereits fertiggestellt sind, mit besonders prüfendem Auge zu betrachten. Sic stellen sich teurer als Läden, die nur in der einen Front einer Straße liegen, und doch sind sie zumeist nicht so angelegt, daß sie den höheren Preis recht- fertigen. Hat der Buchhändler noch Einfluß auf die bauliche Gestaltung des Ladens, dann ist zunächst die Vorfrage zu erle digen: Legt man den Eingang zum Laden in die (dazu natürlich abgestumpfie) Ecke selbst oder seitwärts davon? Es wird dies von der ganzen Art und Weise des Verkehrs in den beiden be treffenden Straßen abhängen. Besitzen beide Straßen einen etwa gleichstarken Verkehr, dann ist es sicherlich richtig, den Eingang »über Eck« zu legen, weil man dann von beiden Seiten her den regen Verkehr in den Laden zwingt. Ist dagegen die eine der beiden Eckstraßen mehr oder weniger Nebenstraße, dann dürfte es das Richtigere sein, den Eingang zum Laden in die Front der .Hauptstraße hinein zu legen. Immerhin ist es auch in diesem Falle gut, wenn die Ecke abgestumpft ist, um mit einem Schau fenster versehen zu werden. Hierin wird man dann alle größeren Gegenstände mit Erfolg auslcgen können, weil sie für die Vorbei kommenden schon von weiterer Entfernung her sichtbar werden. Wo es angebracht erscheint, den Eingang zum Laden an die Ecke selbst zu legen, läßt sich eine besondere Wirkung damit er zielen, wenn dieser Eingang etwa so ausgeführt wird, wie es
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