Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1913
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- 1913-11-20
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- 20.11.1913
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12626 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 269, 20. November 1913. auf Abbildung 12 dargestellt ist. Die Abbildung stellt lediglich die in Frage kommende Ecke selbst dar; das ausgehende Mauer- Werk der oberen Stockwerke ist durch die dargestellten drei starken guadratischen Pfeiler abgefangcn. Der Zugang zu dem Laden geschieht durch die so gebildeten zwei Pfeileröffnungen hindurch. Die Eingangstür ist so schmal als nur irgend möglich (85—90 am) 12 —1,— - .1, angelegt; dafür sind rechts und links von der Tür die Schau fenster, die sich seitlich anschließen, noch bis hier herangezogen. Der Abschluß erfolgt durch die bereits erwähnten kreisförmigen Spiegelscheiben. Dem Ein- und Austretenden kann somit die Ladenauslage rechts wie links gar nicht entgehen. Außerdem aber ist auch durch diese Art der Anordnung wieder ein ruhiger Fleck für den Betrachter der Auslagen geschaffen. Vorbeigehende wer den schon allein durch den wogenden Verkehr in den beiden Straßen hier hineingebracht werden, um dann in verhältnis mäßiger Ruhe hier zu verweilen. Ein Eckladen, wie hier dargestellt, empfiehlt sich besonders auch bei Umbauten, wo z. B. in ein Eckhaus, das bisher keinen Laden an der Ecke hatte, ein solcher eingebrochen werden soll. Eine einfache Abstumpfung der Ecke — wie sie ohne weiteres geboten ist -- läßt sich dann zumeist nicht ermöglichen, weil der Eckpfeiler des untersten Stockwerks nicht beseitigt werden kann, da er die oberen Stockwerke weiter mit zu tragen hat. Da kann man aus der Not eine Tugend machen, indem man die einmal unentbehrliche Pfeilerstellung in der dargestelltcn Weise ausnutzt. Der Buchhändler wird für seine eigene Person freilich nur selten in die Lage kommen, den Bauherrn oder gar den Bau meister zu spielen; er wird Wohl immer mehr oder weniger fertige Zustände vorfinden; aber diese Andeutungen geben ihm Wohl doch einen Fingerzeig, wie er sich den fertigen Läden gegenüber zu verhalten hat. Er kann seine Wahl danach mit um so größerem Bedacht treffen. Nicht selten genügen auch geringfügige Ab änderungen, um einen Laden zu verbessern; während umgekehrt anscheinend geringfügige Fehler daran sich auf die Dauer unlieb sam fühlbar machen. Man halte sich nur Folgendes vor Augen: Nicht ein mächtig großer Laden an sich ist das Wünschens werte; sondern darauf kommt cs an, bei glatt vor sich gehendem inneren Betrieb der Handlung sie nach außen hin so wirksam als nur irgend möglich dem flutenden Verkehr vor Augen zu bringen. Der springende Punkt liegt somit darin, alles, was zur bloßen Konstruktion des Ladens gehört, möglichst zu beschränken; mög lichst viel mutz Schaufläche sein. Die Masse allein tut cs nun freilich auch nicht; es kommt sehr darauf an, in welcher Weise die einmal vorhandene Fläche für die Auslagen benutzt wird. Es gibt heute die »Schaufenster-Dekorateure«. Im Buch. Handel haben sie sich noch wenig bemerkbar gemacht; aber auf anderen Gebieten hat sich ihre Fertigkeit geradezu zu einer Art Kunst entwickelt, die Beachtenswertes leistet Der Buchhändler ist Wohl, bei der Eigenart seines Betriebes, am besten sein eigener »Schaufenster-Dekorateur«; schon deshalb, weil ja die Auslage bei ihm niemals zur Ruhe kommen kann. Täglich gibt es etwas Neues für ihn; er kann nicht, wie etwa der Goldschmied, auf ein volles Jahr hinaus, oder auch eine Modenhandlung wenigstens für eine Saison sein Schaufenster festlegen; es wird vielmehr im ewigen Wechsel sein. Daraus ergibt sich sofort auch, daß cs ein Unding ist, die Schaufenster der Buchläden mit Wandbrettern zu versehen, die ein für allemal festgenagelt werden. Es mögen diese Wand bretter noch so geschickt angebracht, und noch so geschmackvoll her- gerichtet sein, — es kommt die Zeit, wo sie neuen Erscheinungen hinderlich werden. Man verlangt heute aber auch eine Ab wechslung; der Vorübergehende, den immer und ewig dasselbe Bild des Ladens trifft, interessiert sich schließlich nicht mehr dafür, während ein immerwährender Wechsel umgekehrt anzieht und reizt, mindestens zum Betrachten, und damit ist immerhin etwas erreicht. Die Schaufenster der Buchlüden sollten deshalb keine festen, sondern bewegliche Gestelle bekommen, die in die Laden- Sffnungen hineinzuschieben sind, wie sich dies auch bei anderen Kaufläden als praktisch erwiesen hat. Dies erleichtert auch die Arbeit bei dem Aufbau der Auslage; in völliger Ruhe kann man sie im Innern der Ladenräume vornehmen, sie wiederholt prüfen, um sie schließlich fertig in den dafür bestimmten Fenster raum hineinzuschieben. Man wird aber gut tun, auch dieses Schubgestell nicht in einem einzigen Stück fertigen zu lassen, sondern teilt es in mehrere Teile, wie die beiden Seitenwände, den Mittelteil und die Hinterwand. Jeder Teil muß für sich fortnehmbar sein. Auf diese Weise braucht man nicht immer die ganze Auslage herauszunehmcn, sobald man nur an einigen wenigen Stellen etwas ändern will. Wie im einzelnen diese Ladengestelle herzurichten sind, da rüber wird sich kaum etwas sagen lassen, was allgemein gültig ist, weil die Bedürfnisse zu verschieden sind; nur gilt auch hier wieder der Grundsatz: die Konstruktionsteile nach Möglichkeit zu beschränken, zugunsten der nutzbaren Auslagenfläche; sie sind eben nur ein notwendiges übel. Es ist selbstverständlich, daß man für eine vorzügliche Be leuchtung der Auslagen zu sorgen hat, bei Tage, wie bei künst licher Beleuchtung. Für letztere ist Deckenlicht das einzig richtige; jede seitliche Beleuchtung wirft Schatten auf die ihr abgewen deten Teile und macht diese also unsichtbar. In Deckenbeleuch tung wird heute Hervorragendes geleistet; die Beleuchtung ist beinahe so gut, mitunter noch besser, als Tageslicht. Es möge hierbei noch einmal hcrvorgehoben werden — was bereits eingangs erwähnt wurde —, daß die Jnnenräume der Buchläden zumeist viel zu dunkel sind. In dem an sich richtigen Streben, die Auslageflächen der Schaufenster nach Möglichkeit auszunutzen, gehen manche so weit, daß so gut wie Nacht in den Verkaufsräumen herrscht. Man hilft sich da Wohl mit künstlichem Licht, aber daß dieses störend für den aus dem Tageslichte kom menden Käufer ist, bedarf keines Nachweises. Ein Viertel der oberen Scheiben der Schaufenster mutz un bedeckt von Auslagen bleiben; zur Not dürsten da nur etwa große weiße Kunstblätter, Plakate usw. angebracht werden, die wenigstens einen Teil des Tageslichts durchlassen. Es gibt auch Buchlädcn, die sich hiernach richten, und das schöne ruhige Helle Licht, das damit für den Verkaufsladen er reicht wird, macht sich sicherlich im äußeren wie inneren Betriebe bezahlt. Im übrigen entgehen doch die übermäßig hoch ange brachten Gegenstände der Auslage den Blicken der Vorüber gehenden, so daß es kaum einen Sinn hat, mehr als drei Viertel der Schaufenster in ihrer Höhe auszunützen. Man kann eben auch zu viel tun in der Ausnutzung und erreicht damit erst recht nichts. Dies gilt auch von der aufdringlichen Art, womit manchmal bestimmte einzelne Sachen, wie namentlich Wochenblätter und auch Tageszeitungen, vor das Auge des Vorübergehenden gerückt werden sollen; die Türpfosten der Läden werden damit behängt.
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