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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
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249, 25. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. 11331 (Kortjegung zu Seite 11262.) Herr Karl Siegismund, Berlin, schlägt ebenfalls vor, die Schuldner zu teilen in solche von lokaler und von darüber hinausgehender Bedeutung. Er erwähnt die vor eini gen Jahren erschienene Liste des Berliner Sortimenter- Vereins, die ihm seinerzeit gute Dienste geleistet habe. Die im Referat des Herrn Heyne vorgeschlagene Kreditliste halte er für gut, glaube aber, daß die Arbeit nicht ehrenamtlich gemacht werden könne. Wir sollten uns an den Einrichtungen anderer Vereine, z. B. der der Zeitungsverleger, der Ärzte, ein Beispiel nehmen und das Unternehmen von vornherein auf eine größere und geschäftliche Basis stellen mit einer bezahlten Geschäfts stelle usw. Der Mitgliedsbeitrag solle etwa 20 betragen. Die Verluste des Sortiments an faulen Kunden sind so groß, daß dieser Jahresbeitrag gar nicht in Betracht kommen könne. Die Liste müsse mindestens alle 2 Monate erscheinen, wenn sie Vor teil bringen solle, darum sei ein höherer Beitrag als der vorge schlagene durchaus notwendig. Börsenverein und Verband kön nen das Unternehmen nicht selbst durchführen, da sie mit Arbei ten überlastet seien, der Verband außerdem zu geringe Mittel besitze. Herr R. L. Prager, Berlin: Bei einem Beitrage von 20 ^ dürfte kaum die nötige Anzahl von Firmen zusammenkommen. Man solle vorläufig wie geplant verfahren und dann bei Erfolg die Sache weiter ausbauen. Wenn die Kreditliste sich bewährt habe, werde gern ein höherer Beitrag bezahlt werden. Herr Wilhelm Müller, Wien, ist ebenfalls dafür, die Sache ordentlich oder gar nicht zu machen. Bei einer ordentlichen Ausführung aber seien die nötigen Mittel die Vorbedingung. Vor allem müsse ein gutarbeitendes Büro vorhanden sein. Redner schlägt vor, daß die Kreis- und Ortsvereine das Material sammeln sollen, daß aber jeder, der die Liste haben wolle, persönlich Mit glied werden müsse. Herr Georg Schmidt, Hannover, empfiehlt, sich zur Er sparung von Kosten an ein bestehendes Unternehmen anzulehnen. Herr Paul Nitschmann ist gegen die Herausgabe der Liste in Form einer Kartothek, da die Herstellung unendlich teuer werden würde. Er befürchtet, daß bei einem Jahresbei träge von 20 ^ die mittleren und kleineren Firmen nicht würden beitreten können, die aber gerade an einer solchen Liste erhebliches Interesse haben. Ob und in welcher Form ein korporativer Bei tritt der Kreis- und Ortsvereine ermöglicht werden könne, werde der Vorstand der zu gründenden Schutzvereinigung zu überlegen haben. Die absolute Durchführung der vertraulichen Versendung und Behandlung der Listen werde einen solchen korporativen Beitritt jedenfalls erschweren. Man möge den Herren, die das Unternehmen in Szene setzen werden, mit Vertrauen ent- gegenkommen. Herr Karl Siegismund: Auch er halte den korpora tiven Beitritt der Ortsvereine für ausgeschlossen. Man möge das lebhaft zu begrüßende Unternehmen aber nicht mit ungenügenden Mitteln anfangen, da dann der gute Gedanke unter den Tisch fallen könnte. Der Börsenverein und vielleicht auch andere Ver- eine würden wahrscheinlich bereit sein, das Unternehmen durch Beiträge zu unterstützen, da Verleger wie Sortimenter an ihm das gleiche Interesse hätten. Die Berliner Herren mögen einen entsprechenden Antrag an die Hauptversammlung in der nächsten Oslermesse stellen, der sicher allgemeine Unterstützung finden dürfte. DerVorsitzende dankt für diesen freundlichen Vorschlag und empfiehlt, ihm in der Ostermesse näherzutreten. Herr Georg Eggers, Berlin, teilt mit, daß er Mit glied des Vereins Kreditreform sei und schon große Vorteile von dieser Mitgliedschaft gehabt habe. Auch benutze er öfter die billige Auskunftei dieses Vereins. Auch der Verband Berliner Spezialgeschäfte gebe ein solche Schwarze Liste heraus. Herr Hans Volckmar, Leipzig: Wenn der Börsenverein einen Beitrag zu dem Unternehmen zahlen wolle, so wäre es vielleicht richtiger, er gliederte die Schutzvereinigung sich selbst an. Herr Karl Siegismund widerspricht aus den vorher angeführten Gründen. Herr Gottlieb Braun (Schlußwort). Redner kommt auf sein Zwei-Preise-System zurück und bedauert, daß niemand darauf eingegangen sei. Den von Herrn Weitbrccht befürworte ten Skonto von 2 7° hält er für überflüssig, da das Ideal sei, wenn der Ladenpreis Netto-Barpreis werde und alle Kunden, die nicht bar bezahlen, Aufschläge zu entrichten hätten. Gegen die Konkurrenz der Abzahlungsgeschäfte, die in der Hauptsache die Durchführung des Ladenpreises verhindert, empfiehlt er schärfste Anwendung der Verkaufsordnung. Die Bedenken des Herrn Faust gegen den Verpflichtungsschein seien von den andern Heidelber ger Buchhändlern nicht geäußert worden. Schwarze Listen haben durchaus nicht nur lokale Bedeutung, da im Zeitalter des Verkehrs von lokalen Kunden überhaupt kaum die Rede sein könne. Redner begrüßt es, daß scheinbar Stimmung dafür vor handen sei, daß in dieser schwierigen Frage etwas geschehe. Herr Arnold Heyne (Schlußwort) freut sich, daß die Schaffung einer Schwarzen Liste allseitig Zustimmung finde, wenn auch naturgemäß die Ansichten über die Ausführung von einander abwichen. Redner gibt weitere Ausführung über die Anlegung der Listen, die nur im Anfang, wenn ein sehr erheb liches Material gleichzeitig einlaufen würde, übermäßige Arbeit und Kosten verursachen dürften. Er ist gegen den Gedanken, die Ortsvereine korporativ anzuschließen, da gerade der direkte Ver kehr mit den einzelnen Mitgliedern wertvoll sei und es sich mit ihnen viel schneller verhandeln ließe, als auf dem Umwege über den Ortsverein. Zudem würden die Auskünfte der Mitglieder wahrscheinlich der Zentralstelle gegenüber viel freimütiger aus- fallen als durch die Vermittlung der Vorstände der Kreis- und Ortsvereine. Die Ausgabe der Listen in Kartothekform würde sich kaum ermöglichen lassen. Redner hofft, daß sich die Arbeit mit Hilfe eines Schreibers zunächst ehrenamtlich werde bewältigen lassen. Der Vorsitzende schlägt vor, den Berliner Herren, die bisher die Arbeit übernommen haben, den weiteren Ausbau ver trauensvoll zu überlassen. Die Versammlung stimmt dem zu. Herr Braun möge sein Referat ausbauen und den Kreis- und Ortsvereinen zur Beratung zugängig machen. Herr OttoPaetsch wünscht, daß über die heutige Verhand lung die Presse informiert werde, da es von erheblicher Wichtig keit sei, die Öffentlichkeit mit unfern Arbeiten bekannt zu machen. Es werde sich empfehlen, in Zukunft Pressevertreter von vorn herein hinzuzuziehen. Schluß 9^ Uhr. (Fortsetzung folgt.) Mine Mitteilungen. sk. Haftung bei Auskünften im geschäftlichen Leben. Urteil des Reichsgerichts vom 20. Oktober 1913. (Nachdruck verboten.) — Nach Z 824 BGB. ist derjenige schadcnsersatzpflichtig, der fahrlässig - der Wahrheit zuwider eine Tatsache behauptet oder verbreitet, die geeignet ist, Nachteile für den Erwerb oder das Fortkommen des anderen her- bcizuführen; die Schadensersatzpflicht entfällt jedoch, wenn der Mit- tcilende oder der Empfänger der Mitteilung daran ein berechtigtes In teresse hatte und dem Mitteilcnden die Unwahrheit der Aussage, Aus kunft usw. unbekannt war. In den Jahren 1896 bis 1904 war der Kaufmann Kl. selbständiger Leiter zweier Filialen der Zigarrenfabrik Schellhaf; Söhne in Bremen. Seine Stellung repräsentierte einen Ver trauensposten mit guten Einkünften. Da sich aber im Jahre 1903 ein gegenüber den Vorjahren größeres Manko herausstellte, und auch dem damaligen alleinigen Inhaber der Fabrik, Schellhaß, Gerüchte über Unredlichkeiten zu Ohren kamen, wurde Kl. Ende Juni 1904 entlassen. Nachdem Kl. längere Zeit in Zigarrenfabriken als Kontrolleur tätig gewesen war, sollte er bei der Firma Nimm L Kloß Anstellung als Be triebsleiter erhalten. Es war ihm bereits in einem Schreiben diese Stelle gewährt worden, als die Firma R. L KI. von dritter Seite Verdächtigungen gegen Kl. erhielt. Daraufhin wandte sich die Firma N. L Kl. an Sch. und bat um Auskunft, »ob unter Kl.'s Leitung et was vorgefallcn sei, was ihn zu einer Vertrauensstellung ungeeignet mache«. In einem vertraulichen Beantwortungsschreiben erklärte nun Sch.: »Das dem Kl. geschenkte Vertrauen hat der Firma so viel Geld gekostet, daß sie sich freut, ihn los zu sein.« Am folgenden Tage bat die Firma R. L Kl. nochmals um Mitteilung darüber, ob Kl. Unredlich keiten begangen habe, indem er höhere Löhne in Rechnung brachte, als er in Wahrheit auszahlte. Sch. lehnte jedoch weitere Auskunft ab.
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