Umschlag zu 278. Montag, den 1. Dezember 1913. Die „Gartenlaube 1814 Rudolf.Herzog, der unbestrittene^Liebling der deutschen Leserschaft, ist in doppelter Hinsicht - als Patriot wie als Künstler — der rechte Mann, ein ^hema zu behandeln, das die Fragen aufwirst: Was wird aus den Deutsch- amerikanern? Sollen Sie im großen Völkergemisch der Vereinigten Staaten restlos aufgehen und so ihrem und unserem Volkstun, verloren werden? Oder sind sie nicht vielmehr dazu berufen, dort jenseits des Ozeans, bei aller Loyalität gegenüber der neuen Gemeinschaft, in der sie leben, doch die Wächter und .Herolde deutscher Nation zu sein? Als Herzog vor zwei Jahren die Länder der Anion bereiste, um mit starkem Wort die deutschen Ansiedler in Städten und Dörfern aufzurütteln und anzufeuern, da konnte man schon gewiß sein, daß die reichen Erfahrungen einer solchen Apostelfahrt in ihm ein neues inhaltvolles Kunstwerk zur Reife bringen würden. And die Erwartungen sind mit dem Roman „Das große.Heimweh" weit übertroffen. .Hier wird geschildert, wie ein junger Gelehrter, ein Verkünder des Deutschtums, die unermeßlichen Gebiete der Anion durchreist, wie er allenthalben dasselbe große Sehnen nach dem Vaterlands, das „große Heimweh" findet, und wie er daran seine eigenen Hoffnungen aufrichtet und stählt. Eine von aller Sentimentalität'freie, starke, männliche Liebe läßt ihn zugleich auch die neue Heimat seines Herzens finden, an der Seite einer prächtigen Deütschamerikanerin, die er ins alte Vaterland zurückverpflanzt. — Diese kurze Inhaltsangabe kann keinen Begriff geben von der reichen Handlung, den vielfachen Episoden,' die das amerikanische Leben unter den verschiedensten Gesichtspunkten schildern, die aber alle von dem einen ausgehen, den, der tiefen schlichten Begeisterung für die große Sache. Der Name Rudolf Herzog und das hochinteressante Thema des neuen Romans sichern dem neuen Jahrgang der „Gartenlaube" große Wcrbekraft. Wir bitten die Herren Kollegen, diese günstige Gelegenheit zu energischer Tätigkeit für die „Gartenlaube" zu verwetten. Berlin und Leipzig, Ernst Keil s Nachfolger (August Scherl) im November 1913. ^