Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1926
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- 1926-01-16
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- 16.01.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Xr 13, 1«. Januar 1926. Sprechsaal. »vrsardlati f. ». DU»«, »uch-avdel. »Konzentration und Beschränkung« und damit Ver billigung würben für Verlag und Sortiment heilsam wirken, für beide und auch für das Publikum eine Erholungspause bedeuten und auch ältere gute Sachen wieder zur Geltung kommen lassen. Der Raubbau mit der »Aufnahmefähigkeit« muß aufhörcn. Nebenbei bemerkt: Die Frage der Verwertung ungangbar ge wordener Bücher in den Verleger- und Sortimenterlagern treibt einer Entscheidung zu. Sic wurde zuletzt noch im »BEG«-Aufsatz des Herrn vr. Meiner im Börsenblatt Nr. 3 vom 5. Januar 1926, Absatz 5, ge streift. Der Verleger hat meistens noch Abstoßungsgelegenheiten für Massenartikel, das Sortiment aber? Soll cs bei ungangbar ge wordener Literatur brav am Ladenpreis festhalten und die Reife entwicklung zum Papiersack abwarten? Das geht heute nicht mehr. Umtausch durch den Verlag? Inventurausverkäufe? Unsere überseeische Privatkundschast, zumal in Ländern mit un günstigem Wechselkurs, klagt mehr und mehr über das »teure deutsche« Buch. An und für sich nicht verwunderlich, da Deutschland aus be kannten Gründen für den Export überhaupt zu teuer produziert. Der Einwand, daß der hohe Sortimenter-Rabatt den Preis ver teuere, liegt auf ber Hand, schlechterdings ist, solange die Geschäfts spesen des Sortiments, hauptsächlich infolge der unglaublichen Klein arbeit, etwa 3056 des Ordinärprcises betragen — vom Ladenhüter- Risiko gar nicht zu sprechen —, der hohe Rabatt eine Notwendigkeit. Hamburg. Weitbrecht L Mar issal. „Preis nicht mitgeteilt." Bei der Aufnahme der Neuigkeiten ins Börsenblatt reißt jetzt immer mehr die Sitte ein, daß Preise nicht mitgeteilt werden. Was fange ich als Buchhändler mit der Nachricht an, daß das Buch er schienen ist, wenn nicht der neueste Preis mitgeteilt wird? Ich habe die ganz ergebene Bitte, im Börsenblatt oder im Verlegerverein darauf hiuzuwirken, daß solche Mißständc doch endlich wieder aushören. Das Beste wäre wohl, die Neuigkeiten solange liegen zu lassen, bis der Verleger den Preis mitteilt, und dann erst zu veröffentlichen. Königsberg i. Pr. W i l h. Koch ' s B u ch h. u. A n t. W. Schnock. » Diese Beschwerde ist sehr berechtigt, denn man sollte es kaum für möglich halten, daß Verleger zwar ihre Bücher zur Aufnahme in die Bibliographien an die Deutsche Bücherei cinsenden, aber dabei nicht zugleich die Hauptsache, die Preise, Mitteilen. An den Verlag muß die dringende Mahnung gerichtet werden, jeder Einsendung von Neuerscheinungen zum Zwecke der Verzeichnung in der buchhändlerischen Bibliographie stets eine Begleitfaktur mit genauer Angabe der Ordinär- und Nettopreise — das Erscheinungs jahr nicht zu vergessen — beizufügen. Der Verlag hat ja selbst den größten Schaden, wenn der Sortimenter den Preis der Neuerschei nungen nicht Mitteilen kann, denn dann wird wohl immer vom Kauf oder von der Bestellung einer Neuigkeit abgesehen werden. Zu dem Vorschlag, die Neuaufnahmen von Büchern, die ohne Preismitteilung eingcschickt werden, zurückzustellen, sei erwähnt, daß dieses Verfahren sich als sehr unvorteilhaft erwiesen hat. Bis zum Jahre 1923 wurde der von der Firma Koch empfohlene Brauch, die Ausnahmen der ohne Preis eingesandten Bücher zurückzustellen, bis lnrch Rückfrage der Preis ermittelt war, eingchalten. Diese Ge pflogenheit hatte aber bald dazu geführt, daß Hunderte von Aufnahmen monatelang zurückstanden und schließlich, ohne je im Börsenblatt und Wöchentlichen Verzeichnis angczeigt worden zu sein, nur in die Halb jahrskataloge übernommen werden konnten. Der Bibliogra phische Ausschuß des B ö r s e n v c r e i n s entschloß sich daher, vom 1. Januar 1923 an Bücher, die ohne Preis cingingen, nicht mehr zurückzustellen, sondern mit dem Vermerk »Preis nicht mitgeteilt« sofort anzeigen zu lassen, damit das Sortiment wenigstens von dem Erscheinen dieser Bücher überhaupt etwas erfahre. Eine Rückkehr zu der alten Methode würde voraussichtlich nur wieder den alten, un zweifelhaft noch unerfreulicheren Zustand heraufbeschwören, worüber im zehnten Verwaltungs-Bericht der Deutschen Bücherei 1922 auf Seite 18 zu lesen war: »Außerordentlich störend machte sich die Sorglosigkeit mancher Einsender bei Ansschreiben der Beglcitfakturen bemerkbar. So waren im April 679 Werke bei der Deutschen Bücherei eingegangen, die, da die Preisangaben fehlten, nicht zur Anzeige gelangen konnten. Die Anfragen nach den Preisen mußten häufig zwei- und dreimal wieder holt werden, bevor Antwort eintraf, und eine Anzahl Werke konnte überhaupt nicht zur Anzeige gelangen, weil Auskunft von den Ein sendern nicht zu erholtem war. Der Beschluß des Biblio graphischen Ausschusses des Börsenvereins, daß vom 1. Januar 1923 ohne Preis eingehende Bücher nicht mehr zurückzustellen, sondern ohne Preis anzuzeigen sind, muß auch unter dem Gesichtspunkte der Ersparnis von Arbeit und Zeit begrüßt iverden. Nachträglich mit geteilte Preise werden im Wöchentlichen Verzeichnis oder im Halb jahrskatalog angegeben«. Das Beste ist nun freilich, wenn alle Verleger ihre Auslieferer streng anwcisen, daß der Deutschen Bücherei bei Einsendung von Neuigkeiten stets das Erscheinungsjahr und die Preise mitgeteilt wer den. Bei dieser Gelegenheit sei auch daran erinnert, daß die Neuer scheinungen oder Neuauflagen stets sofort nach ihrer Ausgabe an die Deutsche Bücherei, Leipzig, An der Straße des 18. Oktober Nr. 89, einzusenden sind, möglichst noch vor der allgemeinen Ver sendung. Veröffentlichungen, die später als ein Vierteljahr nach Er scheinen in der Deutschen Bücherei eingehen, können nur noch in den Halb- und Mchrjahrskatalogen, jedoch nicht mehr im täglichen Ver zeichnis des Börsenblattes nnd nicht mehr im Wöchentlichen Verzeich nis ausgenommen werden. Red. d. Bbl. Zur Buchkarte. In letzter Zeit sind unter einigen sich für Werbcsachen inter essierenden Herren Briefe über die Zweckmäßigkeit der Buch- karte gewechselt worden, u. a. wurde darin der Vorschlag gemacht, eine Rundfrage bei Sortimentern und Gelehrten zu veranstalten, um fcstzustellen, wie diese darüber denken. Dazu liegt nun eine Meinungs äußerung vor, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten: »Der mir vorgclegte Brief von . . . . ist typisch für die Einstellung der meisten zu den verschiedenen Reklamemitteln. Es ist merkwürdig, daß ein großer Teil der Verleger von vornherein sich der Buchkarte gegenüber ablehnend verhalten hat und ein anderer ebenso großer Teil ganz begeistert ivar und die überschnelle Erwartung hegte, damit alle möglichen betriebstechnischen Schwierigkeiten lösen zu können. Es ist von vornherein ja immer betont worden, daß die Buchkartc gar nichts verdrängen soll, sondern daß sie nur ein billiges Ersatz-Werbemittel zur vielfältigsten Verwendungsmöglichkeit sein soll. Daran hat sich meines Erachtens bisher nichts geändert. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß durch Rundfragen über die Zweckdienlichkeit solcher neuen Einrichtungen solche Probleme bestimmt nicht gelöst wer den. Alle neuen Ideen setzen sich langsam, aber um so sicherer durch, wenn sie praktisch sind. Ich glaube, daß wohl bisher alles geschehen ist, was man normalerweise für die Einführung tun kann. Ich kann mir wirklich nicht denken, was eine Rundfrage bei Sortimentern und Gelehrten über die Notwendigkeit und über den Wert der Buchkarte nützen soll. Ohne damit die Buchkarte vergleichen zu wollen: aber man hat schließlich die Eisenbahn auch nicht eingesührt durch eine Rundfrage bei Gelehrten und evtl, späteren Benutzern. Ich erinnere, wenn wir schon bei der Historie bleiben, an das Urteil des Bayerischen Obermedizinal-Kollegiums, welches absolut sicher nachwies, daß nicht nur die Mitsahrenden der Eisenbahn, sondern auch alle in der Nähe des fahrenden Zuges schweren gesundheitlichen Schaden bei dem wahnsinnigen Tempo von 16 km in der Stunde erleiden würden, und Friedrich Wilhelm IV. äußerte noch 16 Jahre nach Ein führung der ersten Eisenbahn, er sähe keinerlei Vorteil darin, schneller von Berlin nach Potsdam zu kommen . . . Um aber auf unsere Bnchkarte zurückzukommcn: grundsätzlich liegt hier der gleiche Fall vor. Wenn ein Verleger cingesehen hat, daß er hier ein billiges Ankttndignngsmittel in der Hand hat, so soll er es einfach anwenden. Es ist gar nicht notwendig, daß alle diese Möglich keiten, die wir für die Buchkarte uns gedacht haben, nun auch sofort in Erscheinung treten. Es genügt noch vollkommen, daß ich 5000 An kündigungen in zweckentsprechender Form zu einem Preise bestellen kann, wie es für einen Prospekt niemals möglich ist. Ich ver schicke nicht ohne weiteres an alle Buchhändler die Buchkarte, aber cs hat sich herausgestellt, daß namentlich von wissenschaftlichen Büchern noch durchschnittlich 2- bis 5000 Buchkarten bei Ankündigung bestellt werde», und dieser Erfolg genügt mir vollkommen. Das Weitere wird sich auch hier finden«. x. Wer ist Verleger von Goos, Zermatt und sein Tal? Das Werk soll zu einem Subskriptionspreis zu haben sein. Mit teilungen schnellstens erbeten an die N e d. d. B b l. Verantwort!. Redakteur: Richard A l b e r t t. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leimig, Deutsche- BuchhSndlerhau» Druck: E. Hedrich Rachs. sAbt. N a m m L S e e m a n u). Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S sBuchhäudlerhau-). 72
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