Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuigkeiten: Novellen von Hans von Hoffenschal Mit ümschlagzeichnung von Carl Moser, Bozen Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.50 Der Tiroler Dichter, der mit seinem letzten Roman „Lorenz Graff", jenem erschütternden Sang von Menschenschuld und Menschcnnot, einen weithin hallen den und noch immer lauter werdenden Erfolg errungen, sammelt in dem vorliegenden Band eine Reihe überaus reizvoller Novellen, von denen die erste, bedeutendste, in der man am schönsten den Dichter von Maria-Limmcl- fahrt mit seiner lyrischen Sprache und seiner herzens warmen Eharakterisicrungskunst wiedererkennt, dem Ganzen den Titel gegeben hat. Neben dieser feingcistigen Arbeit enthält der Band noch eine Anzahl Tiroler Erzählungen, in denen die nur Koffensthal eigentümliche Art, belebte und unbelebte Dinge, Mensche» und Natur zu betrachten, seine straff durchgearbeitete Sprache, sein diskreter, ge- legentlich mit einer leisen, graziös angedeuteten Pikanterie durchsetzter Aumor, seine große, zu Verzeihen und Ver- stets bereite Menschenliebe gefangen nehmen und festhalten. Schwache Helden Novellen von Hugo Salus Geheftet M. 3.— ; gebunden M. 4.— Zarte lyrische Stimmungsbilder, Idyllen sind cs auch diesmal wieder, die uns Augo Salus in seinem neuen Novellenbande beschert. Er abstrahiert vollständig von der Realität des Geschehens und spinnt den Leser ein in seine Traumwelt. Märchen erzählt er. Der in ungewollter Einfachheit dahinflicßende Strom seiner Rede umschmeichelt die Sinne und erweckt in uns das Gefühl des Behagens, daß wir gern dem weiter lauschen, was er uns singt und sagt von der frommen Rittersfrau und ihrem rauhen Gemahl, von den Biedermeiergestalten der Klein stadt Eichau, von dem Übersetzer, der so gern, ach so gern ein Dichter sein wollte, und von dem armen Bild hauer, der durch sein bestes Werk sich die Geliebte ver scherzt. Die geschmackvollen und feinsinnigen Erzählungen sind literarisch wertvoll und werden viele Liebhaber finden. Wiel der Zugereiste Roman von Fritz Wittels Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.— Als dieses Buch bereits im Frühjahr angezeigt wurde, erhoben sich in Wien Stimmen, die den Autor zur Zurückziehung und Vernichtung seiner Arbeit zu be wegen suchten. Der Verfasser aber hat seine Pflicht als Satiriker: Mut zu haben, erfüllt und allen Ver- suchen, sein aus innerstem Erleben und tiefster Welt anschauung heraus gewachsenes Werk zu unterdrücken, widerstanden. Lieber wollte er Schaden an seiner bürger lichen Existenz, materielle Verluste und auch seelische Ver luste an Freunden erleiden. So erscheint denn dieses Werk auf dem Büchermarkt und hat den Mut, in seiner glänzenden literarischen Rüstung hinter den großen Weltsatiren, deren Sterne durch die Jahrhunderte strahlen, stolz-bescheiden ein Plätzchen suchen. — bl 6. Die Bestellungen vom Frühjahr werden, wenn keine Abbestellung erfolgt, jetzt expediert. Doppelte Expeditionen vermeiden wir. Maria mit Musik Ein Buch aus dem XX. Jahrhundert von Friedrich Werner van Oesteren Geheftet M. 3.— ; gebunden M. 4.— Ein Bild der Gottesmutter, das mit einem Musik werke versehen ist, gibt diesem Roman Titel und Mittel punkt. Für die bildungsfremde und wahnbefangene Land bevölkerung Galiziens, von deren geistigem Tiefstand Ocsteren schon in der „Wallfahrt" erzählt, ist diese „Maria mit Musik" natürlich kein lebloser Gegenstand, sondern eine lebendige Kraft, geradezu eine Allmacht, die nach Willkür Segen wie ünhcil zu spenden, über Leben wie über Tod zu bestimmen vermag und für alles, was immer sich ereignet, verantwortlich ist. Wohin einer seits solch ein Aberglauben führen kann und muß, wie andererseits der auf den Glaubcnswah» spekulierende Schwindel gedeiht und blüht, schildert der Autor in „Maria mit Musik" init der leidenschaftslosenObjektivität, die den über seinem Werke stehendenKünstlcr auszeichnet.