Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130806
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191308069
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130806
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-06
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7854 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 180, 8. August 1813. stände des Ritters Giuseppe Vigliardi-Paravia und der Leitung des Direktors Ritters Dalmazzo Gianolio, sowie des Sekretärs Ritters Gius. Arneudo in stetem Fortschritt begriffen ist. Die Fachpresse hat nur Worte des Lobes und begrüßt die von der genannten Schule gefaßte Initiative, in Turin ein Buchgewerbe museum (das einzige bis jetzt in Italien) zu errichten und das Festprogramm zu Ehren G. B. Bodonis zur Durchführung zu bringen, aufs lebhafteste. Es wird beabsichtigt, die Postverwaltung zu einer Verbreitung von Volksschriften, und zwar dadurch heran- zuziehen, daß man in jeder Provinzialhauptstadt ein Zentral - Depot von Büchern errichtet, die für die unteren Volksschichten geeignet sind und die von jedem Bürger zu besonders günstigen Bedingungen entliehen und von der Post zu einer besonders ermäßigten Portogebühr befördert werden können. Die nach einem aufzustellenden Generalkatalog an das Depot zu richtenden Bestellungen sollen noch billiger als die jetzigen »Bücherzettel« befördert werden. Eine ähnliche Ein richtung wird bekanntlich in Belgien vorbereitet. Die Idee geht von Piero Barbara, dem gegenwärtigen Vorstand des Buch händler-Verbandes, aus, der sie in einem im Nnsöo cku I-ivra zu Brüssel über »Das Buch in Italien« gehaltenen Vortrag an gedeutet und dabei bemerkt hat, daß die Vaterschaft dieses Vor schlages dem ehemaligen Post- und Telegraphenminister Mag- giorino-Ferraris gehöre. Bei uns geriet die Sache in Vergessenheit; dagegen schenkte man ihr in Belgien die gebührende Aufmerksamkeit und arbeitete einen Gesetzentwurf aus, dessen Annahme bevorsteht. Das Beispiel Belgiens frischte das Projekt auch bet uns wieder auf, und nun will man es nach Möglichkeit hier ausführen. Der Plan mag sehr gut und für die Erziehung der Massen auch praktisch sein, aber die Sortimenter als die natürlichen Vermittler zwischen Produ zent (Verleger) und Konsument (Leser) werden dabet schwerlich auf ihre Rechnung kommen, da der sich immer mehr ausdeh nende Volksbibliotheken-Verband nur direkt beim Verleger kauft. Die einzurichtenden Postbibliotheken, deren Verwaltungsrat ebenso auf die Suche nach höchstmöglichen Rabatte ausgehen wird, werden die Sortimenter über kurz oder lang verdrängen. Unter dem Namen »Minerva« wurde in Rom eine Anstalt errichtet, die sich mit der Herstellung von Filmen zu kinemato- graphischen Projektionen für Schulen und sonstige Unterrichts anstalten befaßt. Man beabsichtigt damit, den öffentlichen Kine- matographen, in denen meistenteils Gewaltszenen, Mordtaten und unmoralisches Zeug im allgemeinen dem Zuschauer vorgefllhrt werden, entgegenzuwirken. »Minerva« hat eine zahlreiche Sammlung von Filmen über die verschiedenen Länderstriche des Königreichs vorbereitet. Andererseits will die Regierung über die öffentlichen Kinematographen eine strengere Überwachung ausüben, damit mit dieser Lasterschule der Neuzeit ein Ende ge macht wird. Zur möglichsten Einschränkung ihrer Anzahl soll auch eine Kincmatographensteuer eingefllhrt werden. Über Giorgio da Castelfranco, genannt Jl Giorgione, wußte man bisher ziemlich wenig. Nun hat Lionello Venturi einen mit 85 Illustrationen geschmückten Band »Morgions o II Morxionismo« (U. Hoepli-Mailand; kr8. 25.—) herausgegeben, der alles Material über den Begründer der venetianischen Schule, den Meister Tizians und Del Piombos, liebevoll vereinigt. Der Verfasser hat sich dabei auch die schwierige Aufgabe gestellt, über das Werk Giorgiones eine kritische Studie auszuarbeiten, die, nach dem ungeteilten Beifall der Presse zu schließen, als vollkommen ge lungen bezeichnet werden muß. Die internationale Kunstausstellung in Rom, die im Jahre 1911 abgehalten wurde, hat jetzt einen würdigen Beschreiber ge funden. Vittorio Pica, der sich als Kunstkritiker einen Ruf im In- und Auslande erworben hat, gibt seine Aufzeichnungen über I-'artomonclialoaRomanol 1911 (l8t. Ital. >11 Lrti 6ra- kiobo, Bergamo; kr8. 30.—) heraus. Dieser Band fand in Kunst kreisen sofort Anklang und wurde mit seinen 732 Illustrationen als eine von vielen erwartete Erinnerung an die großartige Ausstellung gern gekauft. — Virgilio Gayda versucht in einem I-a eri8i äi UN impero (Frat. Bocca-Turin; kr8. 5.—) be titelten Bande die Krisis in Österreich zu schildern. Der Ver fasser meint, daß die Unzufriedenheit der Slawen, ihr Unwille gegen das Deutschtum als eine für die Monarchie gefährliche Krisis angesehen werden mutz. Dabei vergißt er freilich, die aus gezeichneten Verwaltungseinrichtungen zu berücksichtigen, die auch von den Slawen gebührend gewürdigt werden. Der Zwist dürfte sich in zwölfter Stunde auf die Absicht beschränken, von dem Deutschtum gewisse Begünstigungen für das Slawentum zu er reichen. Das Buch Gaydas verdient mithin eine gewisse Beach tung, insbesondere seitens der leitenden politischen Kreise der österreichischen Monarchie. Es liegen mir die drei ersten Aushängebogen eines von Gius. Jsidoro Arneudo, dem Sekretär der kgl. Typographischen Schule, Turin, verfaßten virionario oosAstioo toorieo o storiao ckello arti ^rakieko vor, das besonders auf die Buchdruckerkunst Rücksicht nimmt und eine ausgedehntere Ver breitung der technischen Terminologie, sowie der alphabetisch ge ordneten Sammlung aller Kenntnisse bezweckt, die der Buch druckerei in allen ihren Abzweigungen zugrunde liegen. Der Baud soll ungefähr 1200 Sedezseiten umfassen und in zwanglosen Lieferungen erscheinen, die aber bis 1815 fertig vorliegen sollen. Schrift, Papier und Druck rechtfertigen den guten Ruf der Turi- ner Typographischen Schule. Die Zusammenstellung läßt schon in diesen ersten Seiten erkennen, daß der Verfasser seiner Sache sicher und in jedem Zweig des von ihm mit Hingebung ausge- llbten Berufes vollkommen bewandert ist. Das Wörterbuch l istet kre. 12.—. Die Kunst des Marquis Fr. v. Bayros hat in einer von L. A. Ratti-Opizzoni verfaßten Monographie (I maestri clell» 8tampg. orotiva; Tranr von Laxroe; G. Schoder- Turin; kr8. 10.—) einen gewissenhaften Kritiker gefunden. Ratti-Opizzoni schildert das Leben und Werk des be kannten Illustrators und bemerkt zu dem vielbesprochenen Ur teil des Geschworenengerichtes zu München, daß in der Beschreibung von allzu veristischen Werken die Frage der Moral beiseite gelassen werden müsse, da man in der gra phischen Darstellung aller Phasen der Liebe unmöglich von Jm- moralität sprechen könne, wenn die Darstellung jene Schranken der Selbstachtung, die jedem Künstler gezogen sind, nicht über schreite. Andererseits ist es dem Verfasser unbegreiflich, wie v. Bayros sich der erotischen Illustration habe widmen können. Die Monographie ist geschmückt mit Reproduktionen von 25 von B. gezeichneten Exlibris, darunter jenes I. K. H. der Prinzessin Alexandra Viktoria von Preußen, in denen von einer Erotik im strengsten Sinne des Wortes keine Spur zu finden ist. Es sind vielmehr Zeichnungen im Stile Louis XV., die v. Bayros mit einer Feinheit und Zartheit auszufllhren verstand, die ihn bald als Meister in dieser Kunst gelten ließen. Leider verleiteten ihn die Nachforschungen über die galante Zeit LouiS' XV. zur Erotik, doch sind diese Werke nicht im Handel. Außer den gedachten Reproduktionen enthält die Monographie das Porträt v. Bayros, zwei ganzseitige Ätzdrücke und noch mehrere Illustrationen. In typographischer Hinsicht ist die Monographie mit aller Sorgfalt und höchst kunstgerecht hergestellt. Die Sammlung von Porträts, Landschasts-, Städtebildern usw., die von Carlo Morbio angelegt und von Leopolds Cicog- nara fortgefiihrt wurde, galt bisher als verschollen. Dem Buch händler C. Lang-Rom ist es jedoch gelungen, die kostbare Samm lung, der ein Wert von mehr als hunderttausend Lire beige messen wird, wieder nach Italien zu bringen. Ein diesbezüg licher Katalog (üitratti italiani ckella raeevlt» OiooAnarL-Norbio; ki8. 2.—) gibt über die an Kupfer stichen und Holzschnitten reiche Sammlung, die bis zum XIV. Jahrhundert zurückgcht, Aufschluß. Eine Arbeit, die eine wirklich vorhandene Lücke in der roma nistischen Literatur auszufüllen berufen ist, wurde von Professor Cesari Bertolini an der Universität Turin unter dem Titel Lppunti ckickattioi cki ckiritto rowano (linivns Tip. kickitr. Torill088, Turin; kr8. 7.—) herausgegeben. Der erste Teil dieser genialen Arbeit behandelt den Zivilprozeß, der die jetzt veralteten, meisterhaften Abhandlungen von Keller lForlsetzung inif Seite 7879.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder