Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1913

285, 9. Dezember 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13573 kForijegung zu Lene 13524.) stattung — kleine, klare Antiqua — sind von gewohnter Gute. Das Verzeichnis »Wegweiser für Bücherfreunde« derselben Firma, mit dem bekannten Titelbild in Schwarz- und Notdrnck auf ganz leichtem Papier, stellt sich als eine Sonderausgabe des systematischen Verzeichnisses des eben besprochenen Weih nachtskatalogs dar und ist infolge seines leichten Gewichts zur Versendung besonders geeignet. Ans der großen Zahl der von der Firma K. F. Kvehler herausgcgebenen Vertriebsmitte! seien nur noch genannt: »Nene Bücher des Jahres 1913«, das Verzeichnis einer Aus wahl der wichtigsten Geschenkliteratnr, und das systematische Noman- Vcrzeichnis, das eine Einteilung nach dem sachlichen Inhalt und dessen Richtung anfweist. Ein eigenes Gepräge zeigt auch der neue, sechste Jahrgang des Katalogs des Stuttgarter Hauses »Deutsche Weihnacht. Literarischer Jahresbericht 1913« der Firma Ne ff L Kochler. Der Heraus geber Theodor Ebner leitet das Verzeichnis mit einem Gedicht »Heilige Nacht« und einer Betrachtung »Etwas vom deutschen Theater« ein, in der der Verfasser über den an den Bühnen herrschenden, mit trost loser Ansländcrei gepaarten Geschäftsgeist bittere, aber leider nur allzu berechtigte Klage führt. Mit der gemütvollen Novellettc aus dem Ar tistenleben »Madame Bavarias Christabend« hat Tony Schumacher eine belletristische Gabe beigcsteuert. Der gegen sechs Bogen umfassen den Übersicht »Neues vom Büchermarkt«, die die Neuerscheinungen des Jahres, unter allgemeineren Gesichtspunkten gruppiert, kritischer Sich tung unterzieht, folgt ein systematisches Verzeichnis empfehlenswerter Geschenkwerke in vierzehn Haupt- und vielen Unterabteilungen. Auch hier werden die Neuigkeiten durch Unterstreichung hervorgehoben. Der Text der Besprechungen wird von zahlreichen, z. T. recht gelungenen Probcabbildungen begleitet, die neben einigen Blättern in Farbendruck den in sauberer Fraktur gehaltenen Band angenehm beleben. Das von Pnrrmann gezeichnete Umschlagbild in Buntdruck, das ein junges Mädchen neben dem Lichterbaum in die Lektüre vertieft darstcllt, atmet befriedigte Weihnachtsstimmung. Es kann nicht verwundern, daß das Bestreben der Künstler, diese Bilder in möglichst deutliche Beziehung zu dem Weihnachtsfeste zu setzen, je nach der Individualität des Zeichners zu den verschiedenartigsten Darstellungen führen muß. Kommen dabei auch hier und da Bilder zur Erscheinung, deren Sinn nur schwer zu erkennen ist, so sind dies immerhin nur Ausnahmen. Ein guter Gedanke in dieser Hinsicht hat Richard Pfeiffer bei sei nem Entwurf zum Titelbild des »Weihnachts-Katalogs 1913« der Firma F. Volckmar in Leipzig geleitet: Ein Flügelroß, das Sinnbild der Dichtkunst, das auf dem Rücken ein Christbäumchen und Weihnachtsengel trägt, die bunte Geschenkbücher frohlockend cmpor- haltcn. Das Format und die Anlage des Verzeichnisses sind die der letzten Jahrgänge. Durch ein in elf Gruppen eingeteiltes Verzeichnis der Neuerscheinungen des Jahres wird auf das »Systematische Ver zeichnis einer Auswahl vorzüglicher Bücher und Atlanten« überge leitet, das in achtzehn Haupt- und über zwanzig Unterabteilungen dreißig dreispaltige Seiten des großen Formats umfaßt, beides in sehr- kleiner, aber hübsch geschnittener Fraktur gedruckt. Die »Literarische Rundschau« bringt, mit Länder- und Völkerkunde beginnend und sach lich gegliedert, Berichte über die wichtigsten Neuigkeiten, die durch zahl reiche Bilderproben und einige Farbendrucke anregende Erläuterung er fahren. Anzeigen und Verlegerbeilagen füllen den übrigen Teil des stattlichen, auch typographisch mit großer Sorgfalt ausgestatteten Bandes. Eine andere Anordnung weist der »Illustrierte Wcihnachtskatalog 1913« des Stuttgarter Zweiggeschäfts von F. Volckmar, der Firma A l - bert Koch L Co. , auf. Einleitend wird dem siebzigjährigen Peter Rosegger eine Huldigung öargebracht, der ein Bruchstück aus dem zweiten Bande seines Weltlebens »Vom Manne, der mich Lesen und Schreiben ge lehrt hat« im Schmucke einiger Bildcrproben folgt. Eine Zusammenstel lung der wichtigsten Bücher des Jahres, in sechzehn Gruppen gegliedert, bildet den Übergang zu der den größten Teil des Bandes einnehmen den »Literarischen Rundschau«, die in etwa zehn Abschnitten einen großen Teil der Neuerscheinungen nach Inhalt und Bedeutung würdigt. Zahlreiche, meist gelungene Abbildungen, z. T. in Farbendruck, be leben den Text dieser Übersicht, die in dem alphabetischen Register der besprochenen Bücher eine treffliche Ergänzung findet. Mit dem syste matischen Verzeichnis empfehlenswerter Werke in einigen zwanzig Ab teilungen schließt der Band ab, der auch in bezug ans die äußere Aus stattung große Sorgfalt erkennen läßt. Das Umschlagbild in Buntdruck zeigt das Schaufenster eines Buchladens, vor dem zwei Englein in ^ Verzückung und Bewunderung versunken stehen. Unter dem Titel »Gute Bücher — gute Freunde« wurde auch der neue Wcihnachtskatalog der Firma L. Staackmann in Leipzig wieder, ansgcgcbcn, dessen Umschlag in Farbendruck einen Einsiedler in seiner; Waldhütte zeigt, vor der neben einem Tannenbanm ein Gnom lesend in - Gesellschaft eines Hasen sitzt. Aus Anlaß des siebzigsten Geburtstags des Dichters im Juli d. I. widmet Rudolf Greinz seinem Landsmann Peter Rosegger und seinem Wirken eine warm empfundene Begrüßung. Nach der alphabetisch angeordneten Zusammenstellung »Die wichtigsten Weihnachtsnovitäten 1913« wird eine engere Auswahl derselben, in fünf Gruppen eingeteilt, durch Besprechungen dem Leser vorgeführt. Zahlreiche trefflich wiedergegebene Bilderproben, die über den Text verstreut sind, und der saubere Druck in ansprechender, klarer Fraktur verleihen dem handlichen Bändchen einen besonderen Schmuck. Seinem Wesen nach den Katalogen des Barsortiments am nächsten steht der Schweizerische Weihnachts- und Neujahrs-Katalog 1913—1914. Verzeichnis empfehlenswerter Werke aus dem Gebiete der Lite ratur, Kunst und Wissenschaft. Heransgegeben vom Schweize rischen V e r e i n s s o r t i m e n t in Olten. 8°. 84 n. XI.VIII S. m. Abbildungen. Der Umschlag trägt einen Farbendruck, der bunte Bände ans einein Bordbrett zeigt, znm Teil verdeckt durch einen geblümten Vorhang, darunter ein Schild mit den Worten »Das beste Weihnachtsgeschenk ist ein gutes Buch«. Als belletristische Beigabe bringt das Verzeichnis eine prächtige Novellettc von Anna Schieber »Der Mitsünder«, Salzers Taschenbücherei deutscher Dichter entnommen, der ein Weihnachtsgedicht rhen in »Bärndütsch« von Elisabeth Schlachter voraufgeht. An der bewährten inneren Einrichtung ist auch hier festgehalten morden; so werden die von der Schweizerischen Jugendschriften-Kommission em pfohlenen Bücher, wie auch die Neuerscheinungen besonders gekennzeich net. In kleiner, leicht lesbarer Antiqua gedruckt, ist das in einige zwanzig Gruppen gegliederte Bücherverzeichnis mit vielen, z. T. recht gelungenen Bilderproben durchsetzt, die dem Auge angenehme Nuhe- pnnkte gewähren. Für die Bedürfnisse des evangelischen Hauses berechnet sind fol gende Vertriebsmittcl: Christlicher Büchcrschatz für das Jahr 1913. Illustrierter Weih nachtskatalog fürs evangelische Haus, zugleich Katalog des Vereins von Verlegern christlicher Literatur. Heransgegeben von vr. püU. Joh. Jeremias, Pastor zu Limbach i. S. 35. Jahrgang. Gr. 8'. 176 S. mit zahlreichen Abbildungen und Beilagen. Leipzig, Verein von Verlegern christlicher Literatur, Vertreter: H. G. Walkman n. Bücherei. Bilder und Sprüche. 20. Jahrgang 1913/14. Ausgegeben von (. . . . Sort.-Fa ). Heransgegeben von Ernst Nöti ger's Verlag in Cassel. KI.--8". 112 S. m. Abbildungen und Beilagen. Der auch im 35. Jahrgang von Pastor Jeremias in Limbach her- ansgegebene »Christliche Büchcrschatz« des Vereins von Ver legern christlicher Literatur bietet, wie in den früheren Jahrgängen in vier Haupt- und einer Reihe von Unterabteilungen, eine kurze Würdigung der empfohlenen Neuigkeiten, jede Abteilung gefolgt von einer systematischen Zusammenstellung auch älterer Bücher, die die neuen durch Unterstreichung hervorhebt. Ein Inseratenteil und ein Register der Titel nach den Verfasscrnamcn bzw. den Stichwortcn be schließt den Inhalt des Bändchens, in den viele Bildcrproben einge schaltet sind. Das bunte Umschlagbild stellt die heiligen drei Könige auf weitem Schneefelde am Weihnachtsabend dar. Das kleine Verzeichnis »Bücherei« der Firma Ernst Röttgers Verlag in Kassel wird durch ein Geleitwort von Paul Schrecken bach, dem Verfasser der »Letzten Nndelsburger« und anderer beliebter Romane, cingeführt. In einigen dreißig Gruppen führt es eine große Anzahl Geschenkbücher auf, deren Titel z. T. von kurzen Charakteri stiken begleitet werden, während die Neuigkeiten als solche gekennzeichnet sind. Viele Bilderproben, namentlich Autorenbildnisse, bringen in den Text einige Abwechslung. Eine besondere Stellung nimmt das folgende Verzeichnis ein: Literarischer Ratgeber für Nordwest-Deutschland. Schriftleiter: Paul G. A. Sydom. Herausgegeben vom Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein. Gr.-8°. 144 S. m. Abbildungen in farbigem Umschlag. Eine besondere Stellung sowohl insofern, als es u. W. das erste und einzige ist, das von einem Sortimenterverein gemeinsam heraus- gcgebcn und verbreitet wird, als auch durch seine niedersächsische Eigen art, die der textliche Teil und das Bücherverzeichnis ihm aufprägen. Auf den Ratgeber selbst, den Jahresbericht über die Neuerscheinungen, bereiten einige Aufsätze vor, die sich mit dem Buche, dem Buchhandel und mit Literatur beschäftigen. Den Neigen eröffnet Kurt Loele mit einer frisch und anziehend geschriebenen Betrachtung über moderne Buch kunst, während ein anderer, dem »Zwiebelfisch« entlehnter Aufsatz: Vom »billigen« Warenhaus, die Ursachen der Billigkeit der von diesen modernsten Geschäftsbetrieben geführten Bücher dem Publikum so dra stisch und so klar vor Augen führt, daß ihm im Interesse des Bnchhan-