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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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WS, 9. Dezember 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 13523 nehme Auseinandersetzungen mit der Prüfungsstelle geraten wür den, wenn die Kritik der Kritiken nicht so ausfällt, wie sie es er warten. Hat die Prüfungsstelle überhaupt ein Recht an den mit dem Namen des Kritikers versehenen Urteilen auch nur ein Jota zu ändern? Die Frage stellen, heißt sie verneinen, wenn die Er laubnis nicht generell oder von Fall zu Fall eingeholt wird. Die Vorkritikcr, wie wir sie einmal nennen wollen, haben ohnehin keinen leichten Stand, da eine Kritik »5 bis 6 kleinge druckte Zeilen« nicht überschreiten darf; sollen sie es sich nun auch noch gefallen lassen, daß Besprechungen unter ihrem Namen in den Katalog ausgenommen werden, an deren materiellem Zustande kommen sie nur bedingt mitgewirkt haben? Welcher »angesehene Schulmann oder andere Mann der Wissenschaft« wird sich mit diesen Korrekturen seiner Kritiken oder mit ihrer völligen Ver werfung einverstanden erklären, und es außerdem vor seinem Gewissen verantworten können, jedes der ihm zur Kritik über sandten Werke auf 5—6 Petitzeilen abzutun? Wer ist zudem der Öffentlichkeit gegenüber verantwortlich: der unter Umständen wie Marsyas geschundene Krittler oder die Prllfungsstelle? Noch eine ganze Reihe Bedenken erheben sich gegen den Plan des Herrn Nitschmann; da er aber selbst die Prüfungsstclle, die er »einem Schillerbund, einer Kleistgesell schaft mit angesehenen Namen an der Spitze« übertragen sehen möchte, als den »Angelpunkt« des ganzen Unternehmens be zeichnet, so kann es bei einer Erörterung über die Zweckmäßig keit dieser Einrichtung sein Bewenden haben. Einen Katalog mehr und eine Illusion weniger: das wäre das ganze Ergebnis, wenn die Jugendschriftenverleger, den Spuren des Herrn Nitsch- mann folgend, zur Ausführung dieses Planes schreiten würden! Es ist schon in der Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine bei der Diskussion des Nitschmannschen Referats darauf hingewiesen worden, daß die Verhältnisse und Bedürfnisse in den verschiedenen Teilen unseres deutschen Vater landes viel zu verschieden sind, als daß ihnen ein sogenanntes Universal-Jugendschriftenverzeichnis gerecht werden könnte, ganz abgesehen davon, daß sich schwer eine Einigung über die Gren zen des Begriffes Jugendschrift herbeiführen lassen wird. Wäh rend die einen unbedingt für die Aufnahme von Storm, Keller, Fontane, Raabe, Ebner-Eschenbach u. a. eintreten werden, wür den andere Nieritz, Hoffmann, Karl May, Höcker u. a. in dem Katalog nicht missen wollen. Den einen würde das auf 32 Seiten im Format des Jnsel-Almanachs berechnete Verzeichnis zu wenig umfangreich, den anderen vielleicht zu umfassend erscheinen. Kurz, es ist ein Segen, daß schon heute jeder findet, was er sucht, und nicht auf diesen Normalkatalog zu warten braucht, dem wahrscheinlich schon vor seinem Erscheinen durch einen noch nor maleren Konkurrenz entstehen würde. Deshalb will es uns auch zweckmäßiger erscheinen, zuerst einmal die vorhandenen Vertriebs- mittel daraufhin anzusehen, was sie bieten und wie sie eventuell ausgestaltet werden könnten, als der Schaffung eines neuen Kata logs von derart gebundener Form das Wort zu reden. Vielleicht kann auf diese Weise denen geholfen werden, die dem Ideal einer unabhängigen Kritik jetzt schon nahezukommen suchen und es in noch umfassenderer Weise tun würden, wenn die materiellen Vor aussetzungen dafür durch eine stärkere Berücksichtigung des Sorti ments geschaffen würden. Wir werden es uns daher im nächsten Jahre in einer besonderen Artikelserie zur Aufgabe machen, alle Vertriebsmittel für das Sortiment, gleichviel ob Kataloge oder Zeitschriften, auf ihre Eignung für eine zweck mäßige Orientierung über den Büchermarkt bzw. einzelne Ge biete desselben zu prüfen und beabsichtigen weitergehend, auch Umfrage unter Sortimentern und Bücherkäufcrn zu halten, wie die einzelnen Unternehmen ihren Zwecken entsprechen. Wer hilft hier mit? Neue Weihnachtskataloge. i. In der Herbstvcrsammlung des Verbandes der Kreis- und Orts- vereinc im Deutschen Buchhandel, die im September d. I. in Goslar tagte, wurde von Herrn Paul Nitschmann-Berlin ein Referat über neue Wege zum Jugendschriftcuvertrieb uud den Dürerbund erstattet (Bbl. 1913, Nr. 247), das in dem Vorschläge gipfelte, jährlich einen gemein schaftlichen Katalog über neuere gute Jugendschriften herauszugeben und zu verbreiten. Zu diesem Zweck wird eine Vereinigung von Ver legern und Sortimentern angestrebt, die einen engeren Ausschuß aus Männern der Wissenschaft und aus Buchhändlern zur Sichtung des Stoffs und zur Bearbeitung des Katalogs einzusetzen hat. Die Kosten würden von den Verlegern für die Titelausnahmen, denen von diesen zu liefernde, von dem Ausschuß nachzuprüscnde kurze Jnhaltsbesprechun- gen beizugebeu sind, und von den Sortimentern durch den Bezug des Katalogs zur Verbreitung aufzubringen sein. Der Vorschlag fand im allgemeinen sehr beifällige Aufnahme, wenn auch einige Stimmen die Schwierigkeiten betonten, die sich der Durchführung entgegenstellen wür den. Es wird daher, da diese Schwierigkeiten nicht unüberwindlich sein werden — wenn sie auch keineswegs unterschätzt werden sollen —, das Erscheinen dieses Katalogs fiir das nächste Jahr zu erwarten sein. Der Umstand, daß das neue Vertriebsmittel zwcckmäßigerweise auf das Weihnachtsgeschäft berechnet sein wird, und daß das Verzeichnis der Jugendschriften in den Weihnachtskatalogen der Barsortimenter und der Sortimenter einen der umfangreichsten Abschnitte zu bilden pflegt, ruft in Verbindung mit den ersten Anzeigen der neuen Weih- nachtskataloge im »Börsenblatt« den eingangs erwähnten Plan unwill kürlich ins Gedächtnis zurück. Die große Zahl der Weihnachtskataloge, die jahraus jahrein vom Verlag, dem Barsortiment und Sortiment unter Aufwendung ganz bedeutender Geldmittel hergestellt und ver breitet wird, würde durch das neue Verzeichnis um einen vermehrt wer den, der aber — und hierauf ist ganz besondere Betonung zu legen — mit den Listen der Jugcndschriften-Ausschüsse der Lehrervereine in Wettbewerb zu treten, den Jugendschriftenvertrieb der Warenhäuser zu unterbinden, vor allem aber den gesunden Kern der Dürerbund bestrebungen zu pflegen und zu entwickeln bestimmt sein würde. Ge rade unter diesem Gesichtspunkte kann dem geplanten Unternehmen nur ein voller Erfolg gewünscht werden.*) Es kann und darf natürlich weder erwartet werden, daß aus Rück sicht auf das neue Verzeichnis auch nur ein Barsortimcnt die Ab teilung Jugendschriften aus seinem Katalog zum Schaden seiner Voll ständigkeit weglassen, noch daß ein Verleger darauf verzichten würde, die älteren Jugendschriften seines Verlags, denen der nene Katalog Verschlüßen sein soll, immer von neuem zu empfehlen. So nachhaltig auch die Wirkung der kleinen Spezialkataloge bei verständnisvoller Verwendung sein mag, so wenig werden sie, auch bei noch weiter gehender Spezialisierung, die großen Verzeichnisse zu ersetzen ver mögen, die einen Überblick iiber alle zu Geschcnkzwecken in Betracht kommenden Literaturgebiete gewähren. Denn gerade diese bieten dem Bücherkäufer, dessen Interessen sich nicht auf einzelne, bestimmte Ge biete beschränken, durch ihre Vielseitigkeit stärkere und nachhaltigere Anregung, der Freude am Schenken und der Befriedigung, die eigener Besitz gewährt, nachzugehen. Zur Belebung des gegenwärtigen Weihnachtsgeschäfts sind dem Sortiment wieder in großer Auswahl Vertriebsinittel der verschieden artigsten Form und Einrichtung zur Verfügung gestellt worden, von denen nachstehend eine Reihe der dnrch Eigenart oder besondere Aus stattung sich aus der Flut dieser Erscheinungen heraushcbcnden einer- kurzen Würdigung unterzogen werden soll. An Katalogen, deren In halt sich nicht auf ein Bücherlager stützt, die vielmehr als reine lite rarische Jahresberichte sich darstellen, wurden wieder ausgegeben: Seemanns literarisetzer datzrestzerietzt und Weitznaektskstaloß kür in Deip2iß, Lrok. Dr. K. 8turmtzöke1 in Deip2iß u. a. Verlag von k. 8 eemann in tzeip 2 iß. Or. 8°. 112 8. mit 2atzlreietzen ^btzildunZen und Leilaßen in karbißem Omsetzlaß von Deutsetz. Lrok. L. Kuetzs, Xliee Kretin von Oaudzk, Lrok. Dr. Darr)k Orave- lius, Oetz. llokrat Lrok. Dr. Cornelius Ourlitt, ?rok. Dr. KI. klanitius, Lastor L. Müller, Oertrud Losetzer, Dr. Hans Losetzer, deanne 6er- ttza8emmiß u. tzerausßeßeden von der Luetzdruelcerei der VViItzelm und Lertlrav. Laen8etz-8tiktunßin Dres den-^. 1, Waisentzausstr. 34. 6r.-8". 112 8. m. ratilreielren ^tzdildunßen u. öeilaßen in Omsetzlaß von Lau! Höker, Dresden. I(ö sei setzen kuetztzandiung inKemptenu. klün- eken. Or. 8". 194 8. m. Lstzlreietzen 2. 1. kartz. ^bdiidßn. und Leilsßen. Kreis 1 IViarir. Literarisetzer .7 a tz r e s b e r i e tz t und ^Veitznaetzts- kataloß kürßetzildete kattzolisetze Kreise. XXIII. datzrßanß. Ilerausßsßeben unter Mtwirkunß von Dr. Oasteiie- *) Vgl. hierzu unseren Artikel »Zur Orientierung über den Bücher markt« an der Spitze der Nummer. Red. 1757*
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