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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 288, 12. Dezember 1913. Verein Leipziger Musikalienhändler. Milglieder-Versammlung am 3. Dezember 1913. Jahresbericht. Das Jahr 1913 unterschied sich nicht wesentlich von dem vor hergegangenen. Das Geschäft war schleppend und wie im allge meinen, so auch für den Musikalienhandel ungünstig beeinflußt durch den teuren Geldstand. Die im großen auf den Markt ge worfenen billigen 20 -Z-Ausgaben erregten das berechtigte Miß fallen der Sortimenter, weil die Arbeit und Mühe immer weniger Verlohnung findet und dem berufsmäßigen Handel schwerer Schaden zugefügt wird durch Einschaltung vieler »Auchmusikalien händler«, z. B. Zigarrenhändler, die sich damit neben dem Ver trieb von Eintrittskarten in die Variötas und ähnliche Schau stellungen befassen. Auch der Verlag wurde durch den gewaltigen Preissturz dieses Massenaufgebots, dessen zwingende Gründe nicht recht einzusehen sind, überrascht. Dabei wächst die Not des Sor timents und die Ohnmacht gegenüber den öffentlichen Unterbie tungen der Warenhäuser. Selbst der Verlag kann vielfach als notleidend angesprochen werden, infolge Verflachung des musi kalischen Geschmacks, der Überproduktion, des verminderten Ab satzes und übermäßiger Ansprüche der Autoren, letztere getrieben durch den maßlosen Ehrgeiz der Leiter der Genossenschaft Deut scher Tonsetzer, die das gesamte Musikleben knebeln und in ihren Bann zwingen möchten. Und dazu hatte der Musikverlag in Unkenntnis der Taktik ehemaliger Bundesgenossen leider geraume Zeit mitgeholfen. Alles das drängt mit Gewalt nach Entladung oder Aus gleich. Wozu das aber führt, haben wir erst jüngst am eigenen Leibe verspürt, als man zur Selbsthilfe schritt. Abermals soll der schwierige Weg zur Umgestaltung und Verbesserung der Einrich tungen beschritten werden, um, was in dem bisherigen 8jährigen heißen Ringen nicht erreicht wurde, die Vorschriften brauchbarer zu gestalten. Gelänge es, die vereinten Kräfte, d.h. den gesamten Buch- und Musikalienhandel mobil zu machen, und gewährte dieser, mit dem Börsenberein an der Spitze, seine Beihilfe zur Schaffung einer Formel in der Verkehrsordnung, die es ermöglicht, den Aus wüchsen der Warenhäuser entgegenzutreten und die Nachteile abzuleukcu, dann könnte Wohl wieder Ruhe und Frieden in die erregten und verbitterten Gemüter zurückkehren. Am 8. Juli d.J. fand eine außerordentliche, gut besuchte und sehr lebhaft verlaufene Versammlung statt, lediglich um der Bugra 1914 zu dienen und die Bildung eines Ortsausschusses für den Leipziger Musikalienhandel herbeizuführen. In dankens werter Weise haben die Herren vr. Hermann von Hase, vr. Robert Astor und Carl Linnemann die großen Aufgaben übernommen und eine lebhafte Tätigkeit entwickelt, die auch zum Ziele führte und 1914 eine würdige Vertretung auf der internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik zeigen wird. Die monatlichen, zwanglosen Zusammenkünfte erfreuten sich nach wie vor großer Beliebtheit und regster Teilnahme; das Stelldichein war während der »Iba« meist dort, auch der neue Luuapark am Auensee bei Wahren, mit Strandbad, wurde ein mal ausgesucht. Eine Aufforderung der Leipziger Handelskammer, betreffend Abschluß eines Sonderliterarvertrages mit Argentinien, wurde durch die bezüglichen Schritte des Vereins der Deutschen Musi kalienhändler und des Deutschen Musikalicn-Vcrleger-Vereins als erledigt betrachtet, während die Auskunft ebenderselben Han delskammer »Zur Frage des Wiederverkäuferrabatts« (abgedruckt im Börsenblatt Nr. 223 vom 25. Sept. 1913) Befremden erregen mußte. An einer vom Börsenvereinsvorstand einberusenen, gemein schaftlichen Sitzung sämlicher Leipziger Vereinsvorstände, am 26. September, zur Besprechung der Leipziger Warenhausfrage, nahmen der Vorsteher und Schriftführer teil. Als Resultat ist der Anschluß des Kaufhauses Brühl, vom 1. Januar 1914 ab, gefolgt, während über weiteres jetzt noch nicht berichtet werden kann. Der Mitgliederstand war wenig Schwankungen unterworfen. Durch Tod verloren wir am 21. Oktober Herrn Paul Pabst, 72 Jahre alt, dem wir für seine, im stillen geübte Uneigennützig keit und feinen Edelmut zu vielem Danke verpflichtet sind. Auch an dieser Stelle rufe ich ihm ein herzliches »Habe Dank« in die Ewigkeit nach. Ehre seinem Andenken! Neu ausgenommen wurden die Herren Max Kutschmann, Geschäftsführer der Fa. B. Schott's Söhne, Herr Willy Stahr i. Fa. Rob. Meißner, Paul Benicke i. Fa. W. Benicke. Dem Senior-Chef des Welthauses C. G. Röder, Herrn Kom merzienrat L. H. Wolsf-Röder, bezeugten wir zu seinem 50jährigen Geschäftsjubiläum unsere Ehrerbietung durch ein Glückwunsch schreiben; das Mitglied Herr Franz Kleeberg empfing zu seinem 40jährigen Amtsjubiläum von uns telegraphisch und mündlich herzliche Glückwünsche. Zum Schluß sei es gestattet, meinen Kollegen im Vorstande und den Mitgliedern, die mir, wohl in Überschätzung der seit 1902 ausgeübten Geschäftsleitung des Vereins, zu meinem 60. Ge burtstage Glückwünsche und Gaben darbrachten, auch hier herz lichen Dank dafür abzustatten. M. M. Sitzungsbericht. Die Versammlung wird kurz nach 8 Uhr durch Herrn Max Merseburger mit der Begrüßung der Anwesenden und besonders des Herrn Rob. Lienau, Vorsitzenden des Vereins der Berliner Musikalienhändler, der als Gast teilnimmt, eröffnet. Zu dem vom Vorsitzenden verlesenen Jahresbericht nahmen die Herren Carl Linnemann und Ernst Eulenburg das Wort. Eine von Herrn Linnemann gewünschte Textänderung wird vom Vor sitzenden gebilligt. Der Kassenbericht wird durch Herrü Otto Dietrich erstattet. Zu Kassenprüfern werden die Herren Ad. Heß und Mich. Leede gebeten und im weiteren Verlauf der Versamm lung auf ihren Vorschlag dem Kassierer Entlastung erteilt. Die Vorstandswahl ergibt auf Vorschlag des Herren Eulenburg ein stimmige Wiederwahl der bisher amtierenden Herren, die hierauf einzeln dankend die Wahl annehmen. Ebenso nimmt Herr Mich. Aldrecht die auf ihn gefallene Wahl als Mitglied des Vcreins- ausschusses des Vereins der Deutschen Musikalienhändler dan kend an. Zu Punkt 1: Bericht über den Prozeß gegen das Kaufhaus Brühl verliest der Vorsitzende den Vertrag zwischen 1) dem Bör- fenvercin, 2) dem Verein der Deutschen Musikalienhändler, 3) dem Verein der Buchhändler zu Leipzig einerseits, und dem Kaufhaus Brühl G. m. b. H. andererseits. Die Verpflichtung gilt vom 16. Oktober, mit Wirkung vom 1. Januar 1914 ab. Herr Mich. Linnemann gibt die Gründe bekannt, aus denen der Abschluß der Verhandlungen mit dem Kaufhaus Brühl verzögert worden ist. Herr Fritz Schuberth hält den Abschluß für nicht günstig, da der Börsenverein dem Kaufhaus, anderen angeschlossenen Warenhäusern gegenüber, eine Begünstigung durch Annahme der von dem Kaufhaus Brühl gestellten Bedingungen zugcstandeu habe. Demgegenüber betonen die Herren Linnemann, daß der Bör- fcnderein besonders durch den Entschluß seines Vorsitzenden, an Stelle des Vereins der Leipziger Sortiments- und Antiquariats buchhändler sich zur Einhaltung der diesem Vereine seitens des Kaufhauses als Gegenleistung seines Anschlusses auserlegten Be dingung zu verpflichten, in sehr geschickter Weise in die An- schlußvcrhandlungen cingegriffen habe. Zn Punkt 2: Klage des Kaufhauses Joske gegen ein Mitglied des Vereins, wegen un lauteren Wettbewerbs (sie!), wird das diesbezügliche ablehnende Urteil des Kgl. Landgerichts vorgelesen. Punkt 3; Über die Warenhaussrage in Verbindung mit dem selbständigen Vorgehen der Leipziger Musikalienhandlungen erstattet Herr Fritz Schuberth ein ausführliches Referat, indem er die Gründe, die zu dem Vor gehen der betreffenden Handlungen geführt haben, eingehend dar legt. Demgegenüber vertritt Herr Mich. Linnemann in längeren Ausführungen das Verhalten der Vereine und stützt sich dabei im besondern auf das Protokoll über die Beratung, die am 26. September auf Veranlassung des Börsenvereins-Vorstandes zwischen den Vorständen der Leipziger Vereine stattgefunden habe. Herr Fritz Schuberth ist über den Verlauf der betr. Bera tung in verschiedenen Punkten anderer Meinung als Herr Linne mann und bedauert, daß über die fragliche Beratung kein steno« lFortsehun» aut Lcitr
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