13490 Fertige Bücher. 284, 8. Dezember 1913. Lin passendes Oescbenlc jecker ^eit .'. Ittr Verlobte, I^euvermalilte uncl .'. ^un^e Nütter! ^1un§6 IZKe ''7 ^ m von r. Termins ^ H^nel Nit ^ttblreicben Illustrationen von 6er Verfasserin. Rrosctiierl M 2.50 oräinär, iVl. 1.80 netto, IVI, 1.60 bar. Oebun6en IVl. 4.— or6innr, iVl. 2.90 netto, Ivl. 2.65 bar. Xommission nur bei ^leickreiti^er L^rde8tel!un^, 6a. Aussage nalie^u ver^rissen. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" brachten im Feuilleton unter dem Titel „Mysterium" eine dreispaltige Würdigung des Buches, aus der wir folgendes entnehmen: . . . Die Briefe der Gräfin Lisa Waldenbcrg sind naturecht und wahrhaftig. Sic sind menschlich, wo es sich um Menschliches handelt. Aber sie sind von einem Menschen geschrieben, bei dem die Reinheit und Unmittelbarkeit jeder Beobach tung und Empfindung alles ausschließt, was einer Selbstgeselligkeit oder undclikaten Berechnung gleichkommen könnte Auch nicht an einer einzigen Stelle hat man den Eindruck, daß es sich bei der Schilderung des bräutlichen und mütterlichen Liebes- lebens um etwas „Erotisches" handeln könnte. Mit leisen Schauern liest man die Briefe, darin Gräfin Lisa Waldenbcrg von Mutterwerden, von Liebe, Leiden und Geburt spricht Die Heiligkeit des Mutterseins und der Menschwerdung kommt uns in diesen schlichten, ohne literarisch-artistische Absichten geschriebenen Briefen eines feinen kultivierten Weibes znm Bewußtsein. Es ist die Heiligkeit des unbegreiflichen Lebens, das uns ein Mysterium ist und sein wird. Aber nicht nur in reiner, reifer, klarer Selbstbeobachtung erschöpft sich das Buch, das ein Buch ebenso fraulicher Offenheit wie weiblichen schamhaften Taktes ist: es bringt auch breite, erhellende Streiflichter über den Mann und Vater. Und was die junge Frau Lisa noch nicht ans Erfahrung kennt, wo sie noch irrt und strauchelt, da sind Briefe ihrer Mutter eingestreut, die aus herb erworbener Lebenskenntnis heraus ihrer Tochter gütig und weise ganz den Mann verstehen, begreifen und lieben lernt. So wird das Buch weiterhin zu einem Frauenbuch, das sich von aller Einseitigkeit fern hält, das sich zu einer Höhe der Lebenseinsicht und Weltweisheit erhebt, von der ans Mann und Weib in der richtigen Perspektive und in der richtigen Größe erscheinen. Nur von einer solchen Höhe aus, zu der die Schatten starrer Tendenzen nicht mehr hinaufreichen, konnte der Blick unbeirrt in den Zaubergarten einer glücklichen Ehe dringen, alles umfassend, das Tiefste begreifend, das Menschlichste und Persönlichste als Naturerhabenes und Allgemeines verstehen . . . Die „Fungc Ehe" wird zu einem ethischen Erziehungsbuch, wie jedes Werk, das in sich die Überzeugungskraft des Möglichen und Natürlichen, des Erstrebenswerten und Menschlich-Lauteren trägt. Vielleicht vergißt man über manchen mehr didaktischen ansklärenden und betrachtenden Stellen die künstlerische Seite des Buches. Znm Ausgleich und zur Entschädigung hat aber Hermine Hanel einige poetische Gaben gespendet, die ungemeine Schönheit in sich schließen. vor allem. Märchen wie „Das öffentliche Geheimnis", darin mit feinem , Humor von der alles bewegenden Erwartung eines „Erbprinzen" erzählt D. wird, der schließlich „nur" eine Prinzessin wird, oder das Märchen von <s! der „Liebesrose", eine tiefe systematische Schilderung von des Mannes »! S-! Leidenschaft und Liebe, sind künstlerischen Leistungen von feinem Reiz. Gerade auch durch diese eingestreuten, vielbedeutenden Märchen ver mochte es Hermine Hanel, dem ganzen Buche jenen Hauch zu geben, der gewahrt bleiben muß, um Mysterien zu enthüllen, ohne sie zu zerstören, um sie aus Mysterien der Irrenden und Suchenden zu Mysterien der Wissenden und Begreifenden zu erheben. . . . im Dezember 191z. Ich meine die Märchen Llttns Zttcbs-VerlttA H Oieteni)Lct>.