^ 259, 7. November 1913. Fertige Bücher. Bör,eiMatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11915 Verlag von Egon Fleische! H Co., Berlin W 9 2 Weh dir. daß du ein Enkel bist Roman von Klara Hofer geh M. 3.—; geb. M. 4.— Tägliche Rundschau: Klara Loser setzt ein wie eine Anterhaltungsschriftstellerin, leicht, äußerlich, scheinbar oberflächlich Aber je mehr die Landlung sich entwickelt, desto höher steigt die Verfasserin: ihre Knappheit wird zur künstlerischen Sicherheit, ihre Äußerlichkeit zur lebenschrldernden Umwelt ihre Oberflächlichkeit macht reifen Ideen, reifer Seelenanalyse Platz. Klara Loser will Front machen gegen die überhandnehmende Anschauung vom Fluch der Vererbung, durch den die ethische und juristische Verantwortlichkeit von den Belasteten zum Schaden des Staatswesens allzu leicht genommen wird. Ihr Roman leitet zum gesunden Nachdenken hin. Neue Preußische (Kreuz-j Zeitung: Man gebe das Buch der Heranwachsenden deutschen Iuaend männlichen Geschlechts' Man gebe es Männern, die heiraten wollen oder verheiratet stnd! Wie manche einst blühende, in der Ehe zugrunde gerichtete Frau ist die verkörperte Anklage unseres Geschlechts! Wie manches blühende Mädchen, das voll Ideal in die Ehe geht, muß von Eingeweihten heimlich bedauert werden! Klara Lösers Buch schärft das Auge, erwärmt das Lerz. Es ist geeignet, eine Mission zu erfüllen. weckt das Gewissen, DergleitendePurPur Roman von Klara Hofer geh. M. 4.— ; geb. M. 5.50 Neue Freie Presse: Die vorliegende Arbeit verdient durchaus den Namen einer Problemdichtung, und zwar liegt das Problem in den wechselseitigen Beziehungen zwischen Genius und Frau. Obgleich dieser Roman in der jetzigen -?eit spielt, muß man doch unwillkürlich bei der Lektüre an ,ene durch unsterbliche Meisterwerke geheiligten Beziehungen Goethes zu Frau v Stein denken. Je mehr man sich in die Lektüre versenkt, desto mehr scheinen die Gestalten die Züge der berühmten Vorbilder anzunehmen, und aus dem inneren Erleben der Romansiguren glaubt man jenseits aller Zärtlichkeit jene Periode aus Goethes Leben aufsteigen zu sehen. Leipziger Neueste Nachrichten: „Der gleitende Purpur" ist eine ernste, tiefe Dichtung, die man mit Ergriffenheit liest und deren Gestalten man so bald nicht wieder vergißt. Wir wollen der Dichterin dankbar dafür sein, daß sie der Versuchung widerstand, Goethe selbst zum Leiden ihres Romans zu machen, weil sie in dem Falle, stets gebunden durch bekannte Tatsachen, nicht hätte so frei fabulieren und, was noch wichtiger ist, so tief schürfen können, Auch hätte sie uns dann manche fesselnde Nebenhandlung nicht zu geben vermocht, die jetzt den Roman rundet. Äußeres Geschehen ist mit derselben Kunst dargestellt wie seelisches Erleben; deshalb gewährt die Lektüre auch einen ungetrübten Genuß. Wir machen hiermit die Lerren Sortimenter noch einmal nachdrücklich auf die Werke Klara Hofers, die bei der Kritik überall die verdiente Anerkennung gefunden hat, aufmerk>am und bitten, die Bücher für das Weihnachtsgeschäft auf Lager zu halten Egon Fleischel L Co. 1553»