Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1926

294, 18. Dezember 1926. Redaltioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. 'rrisse bei den ganz frei stehe üben Schaukästen, den Glasschränken. An sie kann der Beschauer vou allen Seiten herantreten. Er soll daher die ausgelegteu Waren von jedem Standpunkt aus in guter Beleuch tung sehen und darf trotzdem nicht durch sichtbare Lichtquellen gestört werden. Eine gute Beleuchtung läßt sich hier nur durch ein verdeckt an geordnetes Oberlicht erreichen. Es ist hierbei erforderlich, über dem Schaukasten einen abgeschlossenen Raum zu schaffen, in dem die Lam pen untergebracht werden können. Der Lampenraum mutz aber gegen den Schaukastenraum durch eine Scheibe aus Milchglas oder Opalglas abgedeckt werden, damit sich die Lampen in diesem nicht spiegeln. Die Beleuchtung der ausgelegten Waren erfolgt dann von oben aus durch die große leuchtende Fläche dieser Glasscheibe, die eine ausgezeichnete gleichmäßige Lichtverteilung ergibt und keine störenden Reflexe ver ursachen kann. Über die Beleuchtung der Ladentisch-Schaukasten braucht wenig ge sagt zu werden. Osram-Soffitten-Lampeu, in entsprechenden Reflek toren untergebracht, sind hier die gegebenen Beleuchtungskörper. Selbst- verstänidlich muß man sorgsam darauf achten, daß auch be>i seitlicher Betrachtung der Auslagen die Lampen nicht sichtbar sind, und daß auch der hinter dem Ladentisch stehende Verkäufer nicht geblendet wird. Bei der Stärke der Beleuchtung der Schaukasten darf nicht der Fehler begangen werden, die Beleuchtungsstärke zu niedrig zu nehmen. Hier gelten z. B. die gleichen Regeln wie für die Beleuchtung von Schaufenstern. Neben Schaufenstern angeordnete Schaukasten müssen 1-elbstverstän!dlich ebenso hell wie diese beleuchtet sein. Schaukasten, die kn dunklen Torwegen und Hausdurchgängen hängen, brauchen keine so kräftige Beleuchtung wie die Schaukasten, die in Hellen Vorhallen oder in gutbeleuchteten Straßen angebracht sind. Unter 150—200 Lux wird mau im allgemeine« nicht heruntergehen, damit der Schaukasten nicht an lockender Wirkung verliert. Grundsätzlich ist darauf zu achten, daß der Schaukasten bei künstlicher Beleuch tung stets Heller als seine Umgebung sein soll. Dies gilt besonders für die Schaukasten und Glasschränke, die sich innerhalb des Geschäftsraumes befinden. Diese bekommen ihr Licht außer von den eigenen Lampen auch noch von der allgemeinen Beleuchtung des Geschäftsraumes. Hierdurch entsteht die Gefahr, daß sich die Beleuch tungskörper und hell beleuchteten Flächen des Geschäftsraumes in den Glaswänden der Schaukasten spiegeln und dadurch das Betrachten der ausgestellten Waren stören. Um das zu verhindern, müssen die Gegen stände des Schaukastens durch entsprechend starke Beleuchtung Heller erscheinen als die auftretenden Spiegelungen. Größer ist diese Ge fahr bei Tageslicht, denn die Spiegelungen bei Tage sind viel unange nehmer als bei künstlichem Licht, weil sie Heller sind. Sie durch ent sprechend Helle Beleuchtung der ausgestellten Gegenstände zu über winden, gelingt nur dann, wenn man eine Beleuchtung mit künstlichem Tageslicht von genügender Stärke aufwenöet. Man muß hierbei aller dings mit einem etwa 50 bis 200 Prozent höheren Stromverbrauch als bei gewöhnlichen elektrischen Lampen rechnen, weil durch die Heraus- silterung der roten und gelben Strahlen Lichtstronrverluste von 50 bis 70 Prozent entstehen. Diese Beleuchtung läßt sich leicht ausführeu, indem entweder Blaufilter- oder Tageslicht-Lampen verwendet wer den, bei denen der Glaskolben bereits die für die Herausfilterung er forderliche blaue Färbung hat. Bei der vorschriftsmäßigen Aus führung der Beleuchtungsanlagen der Schaukasten ergeben sich noch mancherlei Schwierigkeiten, sodaß es jedenfalls am praktischsten ist, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Der deutsche Büchermarkt im September 1926. <August IS2K 1 Bbl. Nr. 270.1 Im Gebiet des deutschen Buchhandels wurden nach dem „Wöchent lichen Verzeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuig keiten des deutschen Buchhandels" gezählt im Monat September 1926 — ffür Vergleichszwecke werden die Zahlen für August teilweise Wiederholt — an Büchern: September August Zunahme (-ft) Abnahme (—) Bezeichnung der Bücher 15SS 1536 -ft 60 Neuerscheinungen 373 339 -ft 34 Neuauflagen 1969 1875 4- S4 Insgesamt Die Verteilung auf die üblichen Wissenschaftsgebiete zeigt folgende Tabelle: Wissenschaftsgebiete L Neu erschei nungen Neu auf lagen r Ins gesamt August Ins gesamt Neuere Sprachen und Literaturen: Schöne Literatur 190 63 253 241 Schulbücher. Stenographie .... 173 42 215 202 Religionswissenschaft. Mythologie. Theologie 139 40 179 144 Jugendschriften 132 14 146 128 Staats- u. Sozialwisscnsch. Statistik 107 12 119 151 Rechtswissenschaft 81 25 106 105 Technische Wissenschaften. Handwerk 77 28 105 95 Geheimwissenschaften. Allgemeine Kalender. Verschiedenes .... 79 2 81 65 Heilwissenschaft. Tierheilkunde . . . Erziehung u. Unterricht. Jugend bewegung 55 21 76 58 59 14 73 61 Handel und Verkehr. Industrie - . 52 15 67 78 Land- und Forstwirtschaft. Jagd. Hauswirtschaft 52 11 63 54 Erdkunde. Völkerkunde. Atlanten . 43 16 59 66 Geschichte. Historische Hilfswissen schaften 54 3 57 55 Musik. Tanz. Theater. Kino . . . 45 8 53 35 Kulturgeschichte. Volkskunde. Ge heime Gesellschaften. Freimaurerei 41 8 49 28 Naturwissenschaften 38 8 46 73 Kunst und Kunstgewerbe 35 2 37 56 Neuere Sprachen u. Literaturen: Darstellungen u. Untersuchungen 26 6 32 41 Philosophie 27 4 31 27 Allgemeines. Sammelwerke. Buch- u. Schriftwesen. Bibliothekswesen. Hochschulen. Gelehrte Gesell schaften. Wissenschaftskunde. . . 25 4 29 34 Turnen. Sport. Spiele. Sammel wesen. Geselliger Verkehr . . . 23 6 29 40 Kriegswissenschaft ...... 15 4 19 6 Klassische Sprachen u. Literaturen . . 11 8 19 13 Mathematik 10 6 16 19 Allgemeine Sprach- und Literatur wissenschaft. Außereuropäische Sprachen u. Literaturen. Orien talische Sprachen und Literaturen 7 3 10 6 Summe 1596 373 1969 1875 Nur bei einem kleinen Teil der Verlagswerke — Neuerscheinungen und Neuauflagen — ist die Höhe der Auflage in „Tausend" ausgedrückt. Die Gruppierung der Verlagswerke auf Grund dieser Angaben ergibt folgende kleine Übersicht: September August Bei 8 Büchern betrug die Auflagen-Höhe unter 1000 4 „ „ „ .. .. je 1000 Stück 14 28 5 30 6 2 1 14 8 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 über 10000 Die Verteilung der buchhändlerischen Veröffentlichungen nach dem Umfang wurde dadurch ermöglicht, daß die Anzahl der einzelnen Buch seiten berücksichtigt wurde. Anzahl I Umfang der Verlagsveröffentlichungen September 25 August 28 Bis 4 Seiten 502 481 von 5 bis 50 429 423 51 .. 100 458 434 101 „ 200 243 235 201 „ 300 152 128 301 „ 400 61 46 401 „ 500 42 39 501 „ 600 14 13 601 „ 700 10 12 701 800 16 14 801 „ 900 10 8 901 „ 1000 17 14 über 1000 » 1969 j 1875 Insgesamt 1493