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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1926
- Strukturtyp
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- 1926-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1926
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- Deutsch
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X- 294, 18. Dezember 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. schein kommt, den man im Bilde deutlich erkennt, der uns vorher im Fenster selbst nicht ausgefallen ist, uns danach aber doch sehr stört. Auch das Photographieren des Fensters ist ein Schritt mehr, eine höhere Stufe in der Schaufensterkunst zu erreichen. Es photo graphiere daher jeder, dem es möglich ist, seine Fenster selbst. Die Bilder halten gute Ideen fest und zeigen später deutlich die Fortschritte, den Geschmack der Zeit, manches Eule und manches Fehlerhafte. Selbstkritik führt aber immer am schnellsten zum erstrebten Ziel. Außerdem bieten die Bildchen eine nicht zu unter schätzende Austauschmöglichkeit. Auch die äußere Form der Schaufenster ist immer noch wandelbar. Die neue Richtung weist dahin, dem Ladenraum Platz abzugewinnen für größere Schaufenster bei schmaler Front. Der Besucher des Ladens geht dabei links und rechts an zwei seitlichen Schaufenstern vorbei, indem ihm gegenüber in der Mitte des Baues ein Schaufenster in Vitrinenform liegt, das ringsherum aus Glas besteht. Der Gang in den Laden führt weiter zwischen dem Vitrinenfenstcr und einem der beiden seitlichen Fenster links und rechts, da der eigentliche Ladeueingang in der Mitte hinter dem Vitrinenfenster liegt. Grundriß eines Schaufensterbaues bei schmaler Front. Aber wie sich unsere Fenster auch gestalten mögen, sie sind es nicht nur wert, uns Freude an sich zu machen, sie bringen uns mit dieser Freude auch vorwärts und helfen uns, heute eine schwere Zeit besser zu überstehen. Erst später in guten Tagen werden wir noch mehr einsehen lernen, was sie uns wert sind und daß es sich lohnt, sie zu Pflegen. Immer aber seien wir darauf bedacht, sie stets so zu gestalten, daß uns das Dekorieren nicht eine Last, son dern tatsächlich eine Leichtigkeit, eine Freude ist. Vom Schaukasten und seiner Beleuchtung. Der Schaukasten dient dem gleichen Zweck wie das Schaufenster, Waren zu zeigen und mit deren Auslage den Blick zu sesseln, den Wunsch zum Kausen zu erwecken. Demgemäß muß der Schaukasten auch den gleichen Bedingungen genügen, die sür das Schaufenster gelten. Die Wahl und Anordnung der auszulegenden Waren muß ge schmackvoll sein, die ganze Ausmachung suggestiv wirken. Die hierauf verwendete Mühe und Sorgfalt bleiben aber ohne Erfolg, wenn nicht gleichzeitig sür eine Beleuchtung des Schaukastens gesorgt wird, die mindestens ein gutes Erkennen der ausgestellten Waren ermöglicht, weiterhin aber die Vorzüge der Waren zu betonen sucht, um den An reiz zum Kausen zu steigern. Die älteste Form ist der Schaukasten, der neben oder unterhalb des Schaufensters angebracht ist. Man kann ihn als eine Erweiterung des Schaufensters aussassen, aber auch als ein Mittel gesteigerter Werbe wirkung. Das Schaufenster darf über die Straßensront nicht hcrans- treten, dem Schaukasten aber ist das erlaubt. Er springt aus der Fassadenebene heraus und stellt sich damit den Straßenpassanten in den Weg. Der geradeaus gerichtete Blick gleitet am Schaufenster vorbei, aber den Schaukasten kann er nicht übersehen. Sein Blickfang wirkt stärker als der des mehr zurllckiretende» Schaufensters. Anderer seits braucht aber der Schaukasten nicht abhängig zu sein von der Nach barschaft des SchauscnsterS. Es gibt Fälle, in denen das Anbringcn eines Schaukastens neben dem Schaufenster nicht möglich ist oder aus irgendeinem Grunde nicht ratsam erscheint, wohl aber die Möglichkeit, die freien Wände des Torweges oder eines Hausdurchgangs dafür ausznnutzen. Davon wird reichlich Gebrauch gemacht. Ost sind be lebte Torwege von Schaukästen flankiert, und man hat es nicht selten, 1492 daß die Torwege zu einer lockenden Schaugalerie ausgebildet wurden. In beiden Fällen liegen die Schaukästen in unmittelbarer Nähe des Geschäfts auf dem gleichen Grundstück. Der rührige Geschäftsmann sucht aber, wenn sich ihm die Gelegenheit bietet, und sie bietet sich vielfach, den Lockbereich seines Geschäfts zu erweitern. Er läßt z. B. einen Schaukasten in der Vorhalle des nächsten Bahnhoss anbringen oder an einer andere» verkehrsreichen Stelle, die sich dazu eignet. Je nach den örtlichen Verhältnissen werden solche Schaukasten an die Wand gesetzt oder in diese eingelassen. Der Schaukasten bleibt aber keineswegs auf die genannten Anwendungsmöglichketten beschränkt, sondern hat sich auch die Geschäftsräume selbst erobert. Zunächst in den gleichen Formen, wie sie außen verwendet werden, also entweder an die Band gehängt bzw. gestellt oder ln dieselbe eingelassen. Be sonders ln den großen Geschäften bietet sich vielfach Gelegenheit, freie Wandslächen in dieser Weise vorteilhast ausznnutzen. Aber auch die verglasten Wandschränke in kleineren Geschäften können als Schau kasten angesprochen werben, denn sie dienen dem gleichen Zweck wie diese, dem Käufer ausgelegte Waren vorzusllhrcn. Große Spezial geschäfte und Warenhäuser sind noch einen Schritt weitergegangen. Sie stellen Glasschränkc verschiedener Größen frei in den Geschäfts raum hinein. Die darin ausgestellten Waren kann der Käufer von allen Seiten betrachten, was in vielen Fällen ein großer Vorteil ist. Schließlich ist auch der Ladentisch zu erwähnen, der, wenn er unter einer Glasdecke Waren zeigt, ebenfalls zu den Schaukasten zu rech nen ist. Unter den Begriss »Schaukasten-- fallen nach dem Gesagten ganz verschiedenartige Formen, bei denen aus eine richtige Beleuchtung zu achten ist. Die groben Fehler, die bei der Beleuchtung von Schaufen stern gemacht werden, finden sich auch alle bei der Schaukastenbeleuch tung ein und wirken hier noch schädlicher, denn bei Schau kasten handelt es sich um noch ausgesprochenere Nahbetrachtung als bei Schaufenstern, weil hier noch mehr auch die seinen Einzelheiten er kannt werden sollen. Auf das Tageslicht kann man sich bei dem Schau kasten noch weniger verlassen als bei seinem größeren Bruder, dem Schaufenster. Eine gute künstliche Beleuchtung ist der Lebensnerv sür alle Schaukasten, wohlgcmerkt: eine gute Beleuchtung, denn eine unge nügende, ganz besonders aber eine unzweckmäßige Beleuchtung kann den Werl des Schaukastens wesentlich beeinträchtigen. Er dürfen also nicht sreihängende mattierte Metalldraht- oder gar Klarglaslampen Verwendung finden, weil diese eine starke Blendwirkung haben, ferner darf auch nicht die Beleuchtung von außen durch Lampen erfolgen, die in Reflektoren untergebracht sind, denn die Lampen spiegeln sich in der Glasscheibe des Schaukastens und rufen so eine indirekte Blendung des Beschauers hervor. Die erste Forderung für eine richtige Beleuchtung des Schau kastens ist, daß grundsätzlich die Lichtquellen selbst un sichtbar sind. Bei den Schaukasten, die in die Wand eingebaut sind, kann diese Forderung leicht erfüllt werden. Derartige Schau kasten haben nur eine Schauseite und gleichen hierin den kleinen, wenig tiefen Schaufenstern. Für solche erweist sich die Beleuchtung mit Osram-Sofsitten-Lampen als besonders geeignet. Diese Lampen er geben bei richtiger Anordnung eine gleichmäßige Beleuchtung von ge ringer Schattigkeit. Sie haben deshalb schon starke Verbreitung ge funden, zumal da sie sich wegen ihrer schlanken Röhrenform hinter der Umrahmung des Schaukastens gut unterbringcn lassen. Um das Licht hauptsächlich nach einer bestimmten Richtung zu lenken, werden gnt- reflektterende Soffitten verwendet. Bei sehr beschränkten Nauniver- hältnissen können halbvcrsptegclte Soffittenlampen, die keinen beson deren Reflektor verlangen, genommen werden. Der an die Wand gesetzte Schaukasten zeigt, weil er aus der Wand- släche heraustrttt, drei Schauseiten. Es müssen deshalb Reflektoren mit spiegelnder Innenfläche und dementsprechend unverspiegelte Sof fittenlampen Berwenidnng finden. Hierbei läßt sich eine besonders gleichmäßige und weiche Beleuchtung dadurch erzielen, daß die Reslek- torössnung durch Milchglas ober Opalglas abgeschlossen wird. Schwie riger gestalten sich die Bcleuchtungsvcrhältnisse, wenn auch die Rück wand des Schaukastens aus Glas oder gar aus Spiegelglas besteht, durch das man erreichen will, den Schaukasten tiefer erscheinen zu lassen. Das doppelte Bild der ansgestellten Waren wirkt aber eher störend und verwirrend als anretzend. Für die Beleuchtung hat die spiegelnde Rückwand den großen Nachteil, daß sich die Lampen bzw. die leuchtenden Glasflächen der Reflektoren unter allen Umständen darin spiegeln, also für den Beschauer sichtbar werden und diesen blenden, mindestens aber Im Betrachten stören. Von solchen spiegelnden Rückwänden muß also abgeratcn werden. Sind sie bereits vorhanden, so sollte man sich dazu entschließen, sie mit einem dunklen Siosfvor- hang zu verkleiden. An, ungünstigsten liegen die Beleuchtungsverhäft-
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