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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1926
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- 1926-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1926
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- Deutsch
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X 284, 7. Dezember 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. ArkehrriMrWeii. Herabsetzung der Gebühren für Postschließfächcr. — Auf Antra« der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels hat das Ncichs- postministerium sich entschlossen, eine Herabsetzung der Gebühren für Postschlteßsächer und der Gebühren für umfangreiche Nachforschungen durch die Post vorzunehmen. Ein großes Postschließsach kostet an Miete zukünftig statt 2.W Mark monatlich nur 1 Mark, ein kleines —.75 Mark statt 1.50 Mark. Die Gebühren für umfangreiche Nach forschungen durch die Post sind auf die Hälfte herabgesetzt worden. Die Neuregelung tritt am 1. Januar 1927 in Kraft. Berliner amtliche Devisenkurse. °m «. Dc,-mb-r WM -« s. Dc,embir WM Briefkurs Geldrur. Briefkurs . I ^ 20,37 20,42 20.419 . 100 Guld. 167,94 168.36 167,97 168,39 ap.-Pes.ll Peso 1,709 1,713 1.713 1.717 Oslo . 100 Kr. 106,97 107,23 106,92 107,18 . 100 Kr. 111,89 112,17 111,91 112,19 . 100 Kr. 112,09 112,37 112,24 112,52 New York. . . i r 4,201 4,211 4,2005 4.2105 Belgien. . . . Italien.... Pari» 100 Belga 68.45 58,59 58,44 58,58 100 Lire 18,32 18,36 18,29 18.33 100 FrcS. 16,70 16,74 16,47 16,71 Schweiz. . . . 100 Frc». 81.03 81.23 81,00 81,20 100 Peseta» 63,92 64,08 63,82 64.98 1 Milrei» 0,510 0,512 0.505 0,607 Japan .... Pn»^ . ' 1 Yen 2,062 2.066 2,062 2.066 100 Kr. 12,44 12,48 12,438 12,478 10,574 10,614 10,567 10,607 100 Escuto 21,545 21,595 21,595 21.645 100 Lewa 3,037 3,047 3.V37 3.047 Jugoslawien . 100 Dinar 7.402 7.422 7.4 05 7.425 100 Schill. 69,26 69,40 59.21 59.35 Budapest. . . 100000 Kr. 5,88 5,90 5.882 5,902 100 Guld. 81,57 81,77 81.55 81.75 I Mit. -ck 2,097 2,107 2,097 2.107 Athen 5.48 5,50 5.49 5.61 r Saypi. F 20.899 20,951 100 Lei 2.21 2,23 BZarschau. . . 100 Hloty 46.58 46,82 Riga 100 LatS 80.20 81,00 Reval 100 Estn. M. 1,115 1,121 !NWN° . . . . 100 LitaS 41,595 41,805 PerMallillchrlchtei,. Todesnachrichten aus Literatur und Wissenschaft. — Am 3. De zember ist in Berlin im Alter non 4L Jahren Siegfried Jacob- sohn gestorben. Er hat die im 22. Jahrgang stehende Weltbühne (sriiher Schaubühne! herausgegeben und u. a. eine Biographie Max Reinhardts geschrieben, zu dessen srilhesten Vorkämpfer» er gehörte. — In Prag ist die tschechische Dichterin Ekiska Kraschnorska im Alter von 79 Jahren gestorben. Sie hat verschiedene Texte zu Opern Smetanas geschrioben. — In Dublin ist Professor vr. Walther Bremer gestorben, der im Jahre 19W zum Kurator siir irische Altertümer im liattoual dlllssum ernannt worden war. — Im 92. Lebensjahre ist der frühere Ordinarius für pathologische Anatomie an der Universität Halle, Geh. Medizinalrat Or. Karl Eberth, der Entdecker des Typhus-Erregers, gestorben. SpreWlll. ^ Schmutz, Schund und der Buchhandel. Anläßlich der Vorlage eines neuen Schund- und Schmuhgesitzcs lneue Lex Heinz«, schanderhasti) wird die Öffentlichkeit von interessier ter Seite und sogenannten Sachverständigen zu grundsätzlicher Ab wehr anfgestochelt. Es ist erfreulich, daß neuerdings ruhigere Stimme» laut werden von Leuten, denen man ängstliche Voreingenommenheit nicht nachsagen wird. So sagt in> Organ des Reichsverbandes der deutschen Presse <192V, 40/41) Hauptschristletter vr. G. Manz zu dem heftig befehdeten Gesetz gegen de» Schund und Schmutz: »Ich persönlich kann nicht in das ewige Angstgeschrei cinftimmcn, das stets von unentwegten Vertretern der Freiheit um jeden Preis erhoben wird, wenn man daran geht, Mitzstände und llngehörigkciten, über die wir alle einig sind, durch irgendeine gesetzmäßige Form ein- zudämmen. Das ewige Gewimmer über die bedrohte geistige Freiheit nimmt sich heute geradezu lächerlich aus, jedenfalls ist cs eine Über treibung und Aufbauschung, die von dem offenbar unsterblichen Trick lebt, Einzelsällc (Mißgriffe von Staatsanwälten, Polizeiorganen usw.) zu verallgemeinern. Wenn also angesichts des ehrlichen Versuchs, unsere Jugend vor Schund und Schmutz zu bewahren, soweit es in unseren Kräften steht, einige Verleger und Künstler die heiligsten Rechte der Persönlichkeit angetastet sehen, so erinnert das lebhaft an die bekannte Kontancschc Kennzeichnung der gleichzeitig so frommen und so unternehmungslustigen britischen Wclteroberer: sie sagen Jesus und meinen Kattun. In unserem Fall«: sie sagen Kunst und sie meinen Geschäft.« Er meint, ohne seine Bedenken gegen Einzelheiten des Gesetzes zu verhehlen, daß ein Weg gesunden werden müsse zum Schutze unserer Jugend. Und die »Arbeitsgemeinschaft siir Volks- gesnndung« Hai Reichsregierung und Reichstag mit den Unterschritten Kahl, Abderhalden, Faßbender und Seeberg eine Entschließung zu gunsten des Gesetzes eingereicht. Diese Beispiele von Gewicht wären leicht zu vermehren. Was von einem solchen Gesetz erreicht wird, hängt von der Aus führung ab. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, daß man Polizei und Gesetzgebung aus diesem Gebiet nicht entbehre» kann, Laß man aber von ihnen nicht allzuviel erwarten kann. Doch billige ich darum die den ganzen Gesetzentwurf ablehnende Stellung, die der B, V. V. vor einiger Zeit eingenommen hat, nicht. Einzelheiten sind natürlich verbesserungsfähig. Je weniger man aber im Buchhandel von der Polizei und Gesetz gebung erwartet, um so kräftiger muß sich die Selbsthilfe rühren, alles Schmutzige zu bekämpfen, namentlich wenn es sich nicht In den abseits des eigentlichen Buchhandels lausenden Kanälen, sondern in seiner eigenen Mitte zeigt. Unser Organ, das Börsenblatt, ist zweifel los vorsichtiger in der Ausnahme von Anzeigen geworden. Daß es dieser häufig schwierigen Ausgabe nicht immer gerecht wird, dafür nur aus letzter Zeit zwei Belege: Die Anzeige S. 9008 in Nr. 232 der Buchhandlung Schneider L Co. in Wien »Das irische Fleisch« hätte ohne jede Schwierigkeit zurückgcwiesen werden können. Ob das an- gszeigt« Buch schamlos ist, daraus kommt es nicht an. Di« Anzeige ist aber zweifellos ans die Erregung von Lüsternheit gerichtet. Letzterer Vorwurf trifft meines Erachtens die Anzeige des Hakenkreuz-Ver lags (Hellerau) in derselben Nummer des Bbl. nicht. Ich »erkenn« gar nicht, daß das hier verwendete Bild künstlerischen Wert hat, wenn ich sein«» Sinn auch nur mit fremder Beihilfe habe ergründen können, was vielleicht an der nichffarbigcn Wiedergabe lag. In dem »»gekündigten Wcvke mag es am Platze sein, auf die Titelseite des Börsenblatts gehört es aber unter keinen Umständen. Ausdrücklich sei hervorgehoben, daß die Anzeige sonst in keiner Weise zu beanstanden ist. Die übelsten Anzeigen werden, nachdem das Börsenblatt des Herrn Ehrlich das Zeitliche gesegnet hat, durch die Post versandt. Leider findet sich unter den mir in letzter Zelt zugegangenen auch eine Firma, deren Inhaber, August Amonesta, Mitglied des Börsenvereins ist, des »Verlags für Kulturforschung« in Bien. Wieweit seine »Sitten geschichte der Kulturwelt in Einzeldarstellungen« der Kulturforschung dient, steht hier nicht zur Erörterung. Nach den vorliegenden, grell illustrierten Prospekten soll sie jedenfalls in erster Linie einem skrupel losen Geldgewinn dienen: denn die Illustration der Prospekte ist in allergewöhnlichster Weis« ans di« Erregung der Lüsternheit abge- stimml. Sie scheine» ihren Zweck auch zu erreichen, denn angeblich haben 628 Buchhandlungen im Jahre 1926 mehr als je 100 Exemplare der nicht billigen Bände bezogen. Natürlich sind alle Käufer ^Kultur- forscher«: «in schönes Mäntelchen ist doch siir eine Firma gar zu viel wert. Den Verfassern der Bände (Grand-Eartcret, vr. Hans Floerke, Pros. Ferd. Gregors, Alex. v. Gleichen-Rußwurm, vr. Otto Grantofs, Gustav Gugitz, Jean Hervez, Di. Magnus Hirschseid, Max Kem merich, Prof. Friedr. S. Krauß und noch zwölf anderen) kann übrigens auf die Dauer doch kaum entgehen, in welcher Weise die große» Auf lagen abgesetzt werden. Werden sie es dulden, daß der Verleger sie weiterhin vor seinen nicht gerade wohlduste,iden Wagen spannt? Daß — jedenfalls zur Förderung der Kultursorschnng — der zweiten Aus lage in einer Beilagentasche »Klapp-, Zieh- und Drehbilder usw. nach historischen und modernen Kulturdokumenten und absonderliche Er zeugnisse der Amüsier-Jndustrje« (so der Prospekt) beigcgeben sind, wird auch nicht allen Mitarbeitern lieb sein. Die Prospekte einer anderen Wiener Firma, Schworest» de Häick, Inh. Ernestine Rosen berger, sind übrigens nicht viel besser als die der Kultursorscher- Kirma. Es wäre wünschenswert, daß unser Börsenblatt ermächtigt würde, Firmen, di« anderweit solche Anzeigen verbreiten, ein für allemal seine Anzeigen-Spalten zu verschließen. Soeben wird mir noch «in Prospekt des Fr«idenker-Vcrlags G. m. b. H. in Leipzig zugesandt über ein W«rk »Eros «m Stacheldraht». Auch hier kann ich 1447
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