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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1886
- Sprache
- Deutsch
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^ 246, 23. Oktober 1886. Sprechsaal. 5899 ^ Sprechsaal, Der deutsche Buchhandel und das deutsche Handelsgesetzbuch. Unter diesem Titel veröffentlicht Herr Adols Gubitz in Nr. 237 d. Bl. einen anscheinend sehr scharssinnigen Artikel, der beweisen soll, daß im Handelsgesetzbuche au Stelle des »ge werbemäßig« das »bcrussmäßig« stehe» müßte, nm den Buchhändler als solchen richtig zu kennzeichnen. Als Beweismittel werden zwei Beispiele angeführt: 1) ein Markthelser, der Sorti menter und reich wird, und 2) ein Schreiner, der Verleger und auch reich wird. Beiden stehen die Buchhändler und auch das Publikum nicht anerkennend gegenüber, weil man in der Thätigkeit derselben nicht den »Beruf« erkennt. Dieses die Deduktionen des Herrn Gubitz, mit denen er aber doch nur blendet und keines wegs der Sache auf den Grund geht. Es ist dem Staate, dem Publikum und den Buchhändlern vollständig gleichgiltig, wenn jemand einen Verlag oder ein Sortiment be gründet oder kauft, ob er »berufsmäßig« vor- gebildcl ist oder nicht, wenn er nur die nötigen Mittel und den »gewerbemäßigen« Betrieb hat. Es ist dem Publikum und den Buchhändlern aber nicht gleichgiltig, ob es ein gebildeter oder ein ungebildeter Mann ist; denn man sucht bei einem Buchhändler glücklicherweise noch etwas Bildung und gesellschaftliche Gewohnheiten. Das Publikum bekümmert sich durchaus nicht darum, ob jemand laut Handelsgesetzbuch »gewcrbemäßig« oder »berufsmäßig« Buch händler ist, ebenso wenig, wie es sich darum bekümmert, ob ein Brauereibesitzcr, Cigarrcn- sabrikant re. re. sein Geschäft »berufsmäßig« erlernt hat oder nicht. Es erkennt aber keinen einem besseren Geschäfte Vorstehenden als gleich berechtigt an, wenn er nicht den gesellschaft lichen Ansordernngen entspricht. Stellen wir einmal dem Markthelser und dem Schreiner andere Leute gegenüber, die den Buchhandel auch nicht berufsmäßig erlernt haben, z. B. einen »akademisch« gebildeten Mann, Kaufmann, Osfizier u. dgl. Es steht denselben nichts im Wege, jeden Augenblick Verleger und Sortimenter zu werden, wenn sie die Arbeit und das Geld dazu mitbringen. Und daß wir im Buchhandel sehr tüchtige Männer haben, die aus anderen Berufsständen zum Buchhandel übergegangen sind, wird jedem bekannt sein. Es sträubt sich hier weder Staat, noch Publikum, noch Buchhändler, diese Herren als gleichberechtigt den »berufsmäßigen« Buch händlern anzuerkennen, trotzdem sie ihr Geschäft nur »gewcrbemäßig« betreiben. Es kommt also nicht darauf an, was im Handelsgesctzbuche steht, um den richtigen Buch händler zu erkennen und gelten zu lassen, son dern darauf, ob der Buchhändler etwas gelernt hat und gesellschaftsfähig ist. Je mehr die jungen Buchhändler das einsehen, je mehr sie für ihre Bildung thun, desto getroster können sie ihrer Zukunst entgegen sehen und den Buch handel ruhig auch als eine »Erwerbsquelle« betrachten. Je größere Intelligenz sie mit bringen, desto reichlicher wird auch die Erwerbs quelle fließen. Das in den vorstehenden Zeilen Gesagte wird mancher bei sich schon gedacht haben bei Lektüre des Gubitz'schen Artikels; es kann aber nichts schaden, wenn es auch ausgesprochen wird. Ein Dogma von »gewerbemäßig« und »berufsmäßig« ist sehr leicht ausgestellt; zu seiner Durchführung gehört aber die Hilfe des Staates. Zum Handwerk und seiner »berufs mäßigen« Ausbildung wollen wir den Buch handel aber nicht degradieren lassen, und für unsere wissenschaftliche Ausbildung braucht der Staat nicht seine Anerkennung zu geben, da wir ihm nicht direkt dienen; folglich halten wir uns selber auf der Höhe eines freien Kauf mannsstandes, wenn jeder das bedeutet, was er ist. Es steckt aber ein alter Zopf in uns Buch händlern, als ob wir so eine ganz aparte Bildung haben, die über die des Kaufmannes hinwcgschen läßt. Lassen wir den ruhig fallen, da der »Einjährig-Freiwillige« ihn hin- wcggefegt hat, und wir in Deutschland wahr lich große und gebildete Kaufleute genug haben, die ein Stolz unserer Nation sind. Es fragen diese Herren bitter wenig darnach, ob sich sonst noch so und so viele »Kaufmann« nennen, auch ist noch kein Papier und keine Tinte für Artikel verwendet worden, um dem Kaufmann das »berufsmäßig« auszuprägen. Diese Be strebungen im Buchhandel sind ein Zeichen seiner inneren Schwäche, welche nur durch innere Arbeit überwunden werden kann. Das Publikum entscheidet, wer Buchhändler im eigentlichen, höheren Sinne des Wortes ist, wie es das auch beim Kaufmann thut. I- B-r. Ein ncurr Fall, wie der Sortiineiitsbilch- handcl durch Buchbinder rc. immer mehr geschädigt wird! Eine Dresdener Sortimentsfirma lieferte einem auswärtigen Kunden eine Anzahl Zeit schriften mit lOgh Rabatt. Gemäß den Be stimmungen der Sortimenter-Vereine rc. aber, keinen Rabatt auf Zeitschriften zu gewähren, welche in kürzeren Zwischenräumen erscheinen, wurde der früher gewährte Rabatt gekündigt. Die Folge davon war, daß der betr. Kunde sich au einen Buchbinder in seinem Orte wandte und von diesem den gewünschten Rabatt erhielt. Außerdem lieferte derselbe Buchbinder ein Werk, das vom Verleger nur mit 25stj, rabattiert wird, dem gleichen Kunden mit ISHtz Rabatt, und es wurde sogar versichert, daß jener Buchbinder auch 20sto Rabatt von einigen Werken gewähre. »Der Mann hat aus der Umgebung ziem lich viel Zuspruch« — so äußerte man ge sprächsweise. — Nun steht aber der betr. Buch binder weder in » Schulz'Adreßbuch«, noch soll er direkt mit Verlegern Verkehren; die Verbindung mit einem der bekannten »Groß- Sortimenter bezw. Kommissionäre« setzt ihn also wohl allein in den Stand, seinen Kun den so weit »entgegen; »kommen«! — Wir glauben, mit Rücksicht aus die An strengungen, welche gegenwärtig gemacht werde», um das Sortiment wieder aus eine gesündere Grundlage zu bringen, den vorliegende» Fall dem Gesamtbuchhandel nicht verschweigen zu sollen. Falls der eine oder andere der Herren Sortimentcrkollegen Kenntnis von ähnlichen Vorfällen hat, wird er hiernnt freundlichst er sucht, uns gen aue Mitteilung davon zu machen, da wir alles eingehende Material zu sammeln beabsichtigen behufs weiterer Verwendung au geeigneter Stelle. Dresden, 18. Oktober 1886. Der Vorstand des Vereins Dresdener Buchhändler. Noldamtrillanischcs Sortiment. f53629> Bücher, Zeitschriften, Karten rc., Publika tionen der Regierungen und Behörde», Schriften gelehrter Gesellschaften rc., Antiqnaria und Defekte zur Komplettierung liefern wir jede Woche franko Leipzig gegen bar. Bestellungen werden durch die Kommissionäre erbeten. E. Steiger L Co. in New-Iork. kritzüi.lleniLntti iu krrnikl'llrli aM. f5363«f iViistkilt, für laiOitUii ueti u. Helio^irrviue. Schreibhefte! Schreibhefte! f53631s Liniatur-Muster u. Probehefte gratis! Harburg a/E- Gust. Klkan. 53632s F. W. Schneider's Adressen-Snrean in Trier liefert Adressen aller Stände und Branchen ans kleinen Papierstreifen zum Aufkleben, oder aus Couverts ausgeschrieben. FortwährendesNcu erscheinen autographierter Adressen neugesammelter, -zusammengestellter und revidierter Kollektionen. Billiger und zweckmäßiger Versand von Cirkularen aller Art durch die Cirknlar-Post. Näheres durch Gcsamlpreisverzeichnisä 50 V bar mit 25 3q Rabatt, welches über mehr als «Millionen katalogisierterAdressen Aufschluß giebt. Barbestellungen durch die Fr. Lintz'sche Buchhandl. in Trier. Nietn« uüverlg.llAti. f53633s - - Oirtsr llinrvsis auk unsers äiosbsL. Notar in Loirulr' ^ckrsssbuoir bittsn rvir Akk. ckavon Notir 7.n nkbinen. Nünollan. 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