Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1886

6188 256, 4. November 1886 Fertige Bücher. Hochwichtige litterariiche Neuigkeii! sb5989j Heute gelaugte zur Versendung das erste Heft von: Deutsch-Ililerikaiiischcs Magazin. I. Band. Eine Vierteljtchrsschrifl für Geschichte, Literatur, Wissenschaft, Kunst, Schule und Volksleben der Deutschen in Amerika. Unter Mitwirkung deutsch - amerikanischer Geschichts- und Litteratnrfrennde herausgegcben von H. A. Rattermann. Abonnementspreis für Deutschland. Öster reich nnd die Schweiz und andere Länder des Weltpostvereins: 10 ^ ordinär, 7 50 ^ netto, franko per Post zugesandt. Abonnements werden nnr gegen strikte Vorausbezahlung und für den ganzen Jahrgang angenommen. Einzelne Hefte werden zu 3 ^ ordinär, 2 ^ 25 r>, netto abgegeben, Heft 1 mit Nemissionsrccht. Das „Deutsch-Amerikanische Magazin" er scheint vierteljährlich und zwar in den Monaten Oktober, Januar, April und Juli, in Heften von 9 bis 10 Druckbogen, in Lexikon-Oktav, mit artistischen und anderen Beilagen begleitet, wie sie die Gelegenheiten erheischen mögen. Jeder Deutsche, welchem ernstlich darum zu thun ist, sich über Kultur und Zustände des deutsch-amerikanischen Volkes zu unterrichten, der da begierig ist, Äußerungen deutschen Geistes lebens und Wirkens zu folgen und zu fördern, sollte füglich ein Abnehmer des „Deutsch- Amerikanischen Magazins" werden. Das „Deutsch-Amerikanische Magazin" appelliert an die zahlreichen, wohlsituierten und gebildeten Deutschen diesseits und jenseits des Occans, welche gern ein Unternehmen unter stützen werden, welches ein Markstein in der Reihe geistiger Bestrebungen der Deutschen in Amerika zu werden verspricht. Piosprktns. „NichkS ist wichtiger für uns. als die Kenntnis des eigruen Volkes.' Seit mehr als zwölf Jahren ans dem Felde der deutsch - amerikanischen Geschichtsforschung und Litteraturkunde schriftstellerisch thätig, hat der Herausgeber es tief empfinden gelernt, wie höchst mangelhaft noch die Verbreitung der Kenntnisse über Kultur und Zustände des deutsch-amerikanischen Volkes ist. Bis zum Schlüsse der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts war das dessallsige Wissen fast gleich Null. Einzelne schwache Versuche, wie z B. Or. Ernst Brauns und Or. G. Büttners Schriften und Fr. von Räumers Auszeichnungen, die das zunächst an der Oberfläche Liegende zu be leuchten sich bemühten, fielen noch sehr dürftig und zumeist einseitig aus, nnd erst Franz Löhers Buch wagte sich heran, einen allge meinen Umriß des Dentsch-Amerikanertums zu zeichne». Löhers Quellen waren aber äußerst beschränkt nnd ließen nur ein schwaches Bild auskvmmen. Löher wurde durch Friedrich Kkpp gefolgt,, dem die damalige Veröffeut- i lichnng der Kolonial-Dokuniente des Staates Ncw-Dork eine neue und höchst ergiebige Quelle boten. Emil Klauprecht im Westen hatte schon größere Mühe, das nötige Material zu finden, und nur ein paar englische Werke, wie „Taylor's Geschichte von Ohio" nnd die „Howe scheu Kollektionen" boten geringe Fonds, die noch dazu ziemlich unzuverlässig waren. Kapp sowohl wie Klauprecht beschränkten sich ans einzelne Landesteile nnd wenige Charakter figuren. Trotzdem sind Löher, Kapp und Klaup recht bedeutende Anreger, die zu dem vor etwas mehr als anderthalb Jahrzehnten sich langsam entwickelnden ernsteren Bestreben auf diesem Felde das Fundament gelegt haben. Nun er schienen Männer wie Or. O. Seidensticker, Gustav Brühl, Or. Ernst Reinhold Schmidt, Gouv. Gustav Körner und andere aktiv in der Arena und ein neues Leben be gann allmählich zu pulsieren. Diesem regen Gefühle für eine größere Publizität der deut schen Kultur dieses Landes verdankte der „Deutsche Pionier", herausgegeben vom „Deut schen Pionier Verein" in Cincinnati, sein Ent stehen (1869), welcher Zeitschrift schon ein nicht unerheblicher Anteil des bis jetzt gesammelten Materials zu verdanken ist. Auch den Herausgeber des „Deutsch-Ameri kanischen Magazins" beschlich die Lust, seine Thätigkeit ans diesem Felde zu versuchen. Elf Jahre laug hat er als Redakteur des „Deutschen Pioniers" mit Eifer diesem Wirken nachge hangen, bis er vor etwas mehr als Jahresfrist jene Stelle, die ihm durch Verhältnisse verleidet worden war, quittierte. Damals nahm er von seinen Freunden mit der „Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in einer andern Form" Abschied. Heute nun nimmt er den fallen ge lassenen Faden im „Deutsch-Amerikanischen Magazin" wieder ans, um dort fortzusetzen, wo er ehemals stehen geblieben ist. Was früher geleistet worden, mag als Vorbild für das gelten, was er hier zu liefern verspricht, nur daß das Feld auf alle im Titel dieser Zeit schrift angegebenen Fächer ausgedehnt werden wird. Das „Deutsch-Amerikanische Magazin" wird ausschließlich Original-Artikel bringen, und haben bereits einige der hervorragendsten deutschen Schriftsteller dieses Landes und Eu ropas ihre Mitwirkung zugesagt, wie folgendes Verzeichnis bekundet, welches hoffentlich noch bedeutend erweitert werden wird: Or. msck. Gustav Brühl (Dichter nnd Ethnologe) in Cincinnati, O.; Or. meck. William H. Egle (Geschichtsforscher) in Harrisburg, Pa.; Achtb. Anton Eickhoff (Verfasser des Geschichtswerkes „In der Neuen Heimath") in Washington, D. C; Bcrthold Fernow (Archivar des Departe ments der historischen Akten des Staates New Uork und Herausgeber der neuen Serie der Kolonial-Doknmente) in Albany, N. U.; Prof. Heinrich Fick (Dichter und Kulturästhetiker) in Chicago, Jll.; Or. meck. W. A. Fritsch (früher Mitarbeiter am .Deutschen Pionier") in Evansville, Jnd.; Prof. Albert S. Gat- schet (Linguist ani „Smithsonian Institu tion" und Verfasser mehrerer ethnologischer Schriften) in Washington, D. C.; Kirchen rath Or. Wilhelni Gerniann, Pastor in Nordheim, Sachsen-Meiningen (Mitarbeiter an der neuen Ausgabe der „Halleschen Nach richten "); Prof. Constan tin Grcbn er (Schrift steller in Cincinnati, O.; John W. Jordan (Archivar der Historischen Gesellschaft von Penn- sylvanien) in Philadelphia; Wilhelm Jüngst (Verfasser zahlreicher sozial-politischer Schriften) in Cincinnati, O.; Theodor Kirchhofs (Dich ter nnd Reiseschriftsteller) in San Francisco, Cal.; Ex-Gouo. Gustav Kör »er (Verfasser von „Das deutsche Element in den Vcr. Staaten rc.) in Belleville, Jll.; Wilhelm La mp recht (Maler und Dichter) in Brooklyn, N. A.; Paul Löser (Journalist und Schriftsteller) in New Aork; Pastor Or. Wilhelm I. Mann (Ge schichtsforscher, Kommentator der Nenansgabe der „Hallc'schcn Nachrichten") in Philadelphia, Pa.; Ferdinand Moras (Lithograph, Dichter und Schriftsteller) iuPhiladelphia, Pa.;H. N eh Il ling (Naturforscher und Verfasser des Werkes „Die Nordamerikanische Vogelwelt") in Frei statt, Mo.; Prof. Karl L. Nippcrt (Schrift steller) in Cincinnati, O.; Or. Theodor Porsche (Statistiker und Anthropologe) in Washington, D. C.; Pros. Enrique Rebsamen, Direktor des Normal-Instituts in Jalapa, Mexiko; Or, W. H. Rosen stengel, Professor an der Uni versität von Wisconsin, (Literaturhistoriker nnd Kritiker) in Madison, Wis.; Richter Emil Rothe (politischer und kulturhistori scher Schriftsteller) in Cincinnati, O.; Or. Maximilian Schele de Vere (Professor an der Universität von Virgiuieu, litterar-historischer Schriftsteller) in Charlottsville, Va.; Pastor Franz Schreiber(Dichter) in Havannah, Jll.; Rechtsanwalt Alfred Schücking (Dichter und Schriftsteller) in Washington, D. C.; Or. Os wald Seidensticker (Professor an der Uni versität von Pennsylvanien, Littcraturkritiker und Historiker) in Philadelphia, Pa.; Or. weck. Theodor Sittel (Physiologe) in Cincinnati, O.; Richter Johann Bernhard Stallo (Physiker und Schriftsteller, Verfasser des Werkes »Düs Ooncspts und l'bsnriss ok Nocksrr, Oüz-sies«) derzeit Ver. Staaten Gesandter in Rom, Italien; Prof. Wilhelm H. Weick (Schriftsteller) in Cincinnati, O.; Or. ineck. Adolf Zipperlen (Naturforscher und zoolo gischer Schriftsteller) in Cincinnati, O. In Bezug auf die Reichhaltigkeit des „Deutsch-Amerikanischen Magazins" genügt es, auf nachfolgendes Inhaltsverzeichnis des ersten Heftes zu verweisen: Original-Gedichte. Am Ohio. Von Hugo Neimmund. — Zwei Lieder. ;Morgenlied; Abendlied.) Von Hugo Reimmund. — Quanhtemotzin. Ballade von Kara Giorg. — Emmittsburg (St. Josephs; St. Marys). Elegie von Alfred Schücking. — Mutterliebe — Frauenliebe. Tenzode von Hugo Reimmund und Ernst Anton Zündt. — Einleitung. Biographisches. Friedrich Kapp. (Erster Aufsatz). Von H.A.Rattermann.—KarlHeinrich Schmölze. Von Ferdinand Moras. — Jugendleben des Generals Peter Mühlenberg. Aktenmäßig dargestellt von Oio. Or. W. Gcrmaun. ^Erster Abschnitt. Geschichtliches. Amerikanische Feldzüge, 1877—1883;: Tagebuch von Johann Konrad Döhla. Heraus gegeben und mit Anmerkungen versehen von H. A. Rattermann. — Geschichte der deut schen Konventionen zu Pittsburg nnd Philippsburg, (1877—1841) und des ersten deutsch - amerikanischen Lehrerseminars. Bon H. R. Rattermann. (1. Abschnitt: „Anregun gen".) — Posaunen Ein Beitrag zur Musik geschichte der Deutschen in Amerika. Von W. C. Reichel. — Erinn ernngs bl Liter an Jedidiah Weiß, Karl F. Beckel und Jakob C.ill, Posaunisten. Von John W. Jordan. — Rede-