Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19261202
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192612028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19261202
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-02
- Monat1926-12
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
280, 2. Dezember 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. es durch seltenen Fleiß sehr rasch zum Blühen gebracht. Da er selbst nennenswerte Kenntnisse im rabbtnische» Schrifttum besaß, war er ^ auch besiihigt, sein Antiquariat, das srllher ziemlich bedeutend war,' zu leiten. Seit einigen Jahren war er gesundheitlich nicht mehr aus der Höhe. Seitdem slihrt fei» Schwiegersohn Jonas Sänger das Geschäft in seinem Sinne weiter. Mit A. I. Hosmann ist ein tüchtiger Buchhändler der alten Schule dahingegangen, dem zahlreiche Freunde ein ehrendes Andenken bewahren. Berlin, den 2S. November 1828. Louis Lamm. Feiner: am 28. November d. I. nach langer schwerer Krankheit Herr Direk tor Harry Otto in Berlin. Der Verstorbene war Vorstandsmitglied der Norddeutschen Ruch druckerei und Verlagsanstalt A.-G., Berlin. Er hat der Gesellschaft bis vor kurzem seine ganze Kraft und seine Kenntnisse zur Versilgung gestellt. Ein ehrendes Gedenken ist ihm gesichert. SpNlhsM. Begrenzung der Inseratpropaganda. sStehe auch Bbl. Nr. 288 und 287.» Herr Otto Dikreiter-Hannover hat dem anonymen Herrn E. M. bereits in sehr klarer, nicht mißzuverstehender Weise geantwortet. Ich befürchte, wen» weiterhin so unsachliche Urteil« verstimmter In teressenten znm Abdruck gelangen, wird die Zahl derer, die sich an dem Preisausschreiben beteiligen, nicht eben wachsen. In moderner Bnchwerbung sind wir alle noch Lehrlinge sHerr E. M. ausgenommen), und jeder, dem die wettere Verbreitung von Büchern am Herzen liegt, wird sich gern von dem erfahreneren Kollegen belehren lassen. Aber produktive Kritik poltert nicht. Für sachliche Kritik an der Bnchwerbung haben alle Börsenblattleser ein starkes Interesse. Soviel noch als Nachtrag zu den Dikreiterschen Ausführungen. Für Herrn Otto Nehne in Cassel möchte ich ein paar Zeilen aus dem eben in zweiter Auslage erscheinenden Werk: Irutb »baut ?u- bllsdinx zitieren, die ihm zeigen, daß er mit seiner Ansicht über di« Begrenzung der Jnseratpropaganda nicht alleinsteht. Stanley Unwin schreibt: -Mit Hinsicht daraus, Laß mir sicherlich der Vorwurs gemacht wird, daß ich nicht an die Wirksamkeit von Inseraten glaube, Iveil ich gewagt habe, ans ihre ossensichtliche Begrenzung für die Bnchwerbung aufmerksam zu machen, möchte ich erwidern, daß man mir dann auch ebensogut den Vorwurs machen könnte, daß ich nicht an Schtfse glaube, weil ich mich nicht vor der Tatsache verschließe, daß Schisse nur begrenzte Wirknngsmöglichketlen haben und daher zum Landtransport ungeeignet sind. Es ist Tatsache, daß ich von der Not wendigkeit der Insertion völlig überzeugt bin sAnm. als Verlegers, aber es ist mir immer mehr klar geworden, daß viele der auf anderen Gebieten gesammelten Propagandaersahrungen weit weniger aus das Buch angewendet werden können, als man allgemein voraussetzt«. Herr E. M. aber sei zum nächsten Propogandakursus höflich ein geladen. Eins muß er sicherlich noch lernen: Stilistik. zZ. London SW. 18. Fritz Schnabel. Spezialisierung im Buchhandel. Es ist mir recht angenehm, daß durch die Erwiderung des Herrn Werner E. Finger im Börsenblatt Nr. 248 ans meinen Aussatz -Warum Spezialisierung?« im Bbl. Nr. 224 mir nochmals Gelegenheit gegeben ist, zu dieser sllr den Buchhandel so überaus wichtigen und ebenso um strittenen Frage Stellung zu nehmen. Ich tue das um so lieber, als mir Herr Finger meine Ausgabe dadurch sehr leicht macht, daß er ossenbar meine Ausführungen nicht richtig aufgefaßt hat und er deshalb ein viel zu eng gesüßtes Zerrbild einer Spezialbuchhandlnng angreist, das Ich absolut nicht verteidige. Die wirklich schwachen Punkte meiner Aussllhrungen, die in den Schwierigkeiten einer Ver wirklichung der Spezialisierung zu suchen sind — ich komme daraus nachstehend nochmals zurück —, läßt er unberührt. Herr Finger wirft mir vor, ich hätte einen Spezialsall hcraus- gegrissen, denselben in den Mittelpunkt meiner Betrachtungen gestellt und komme dadurch zu falschen Ergebnissen. Er spielt dabei aus meine politische Einstellung an, als ob ich vorgcschlagen hätte, die Buch handlungen zu politisieren (was leider unter dem Mantel der Neu tralität nur allzu häufig schon der Kall ists. Das Gegenteil ist richtig. Ich habe bewußt das Wort Politik überhaupt nicht er- wähnt. Ich bin von der überall brennenden durchaus alltäglichen Frage ausgegangen, wie es möglich ist, den Buchabsatz zu fördern, und habe dazu zur Illustration unter anderem eine» mir besonders nahe liegenden Fall herangezogen. Wenn ich gesagt habe, das Sortiment soll sich mit seiner Wer bung nicht nur aus die akademisch gebildeten Kreise beschränken, sondern auch die breite» Volksschichten, die von sich aus nicht in den Laden kommen, heranzuztehen versuchen, so hat das mit Politik gar nichts zu tun. Dem katholischen Sortiment — das sind Spezialbuch- handlungcn, Herr Finger, die man nicht an der Hand hcrzählen kann — find diese Volksmassen lange nicht so entwiche». Dem ist es unter anderem auch zuznschreiben, daß die katholische Buchprodnktion wenig stens bis in die letzten Jahre hinein so unverhältnismäßig hoch war. Über die Verhältnisse im vergangenen Jahr bin ich nicht orientiert. Nun aber zurück zur Sache. Herr Finger stellt Vergleiche an mit anderen Branchen und kommt zu dem Ergebnis, daß es für den Buchhandel nicht maßgebend sein kann, ob sich dieselben spezialisieren oder nicht. Da hat er bis zu einem gewissen Grade recht, aber ganz doch nicht. Der Buchhandel ist wie jede andere Branche ein Glied unserer Volkswirtschaft und ist als solches genau so, jedoch aus seine Art, durch die wirtschaftlichen Verhältnisse bedingt. Unsere ganze Wirtschaft, auch der Buchhandel, steht in einer Krise, aus der sie durch Normierung, Typisierung und Spezialisierung wieder herauszukommen gedenkt. Der Buchhandel wird um einen Rationalisierungsprozeß, den ich für das Sortiment in einer Spezialisierung sehe, ebenfalls nicht herumkommen. Das steht für mich außer allem Zweifel. Der Verlag hat noch andere Weges er kann Normen und Typen einführen und hat dies größtenteils schon getan. Alles lebt, entwickelt sich, schreitet fort, nur das Sortiment kann sich von den alten Vertriebs methoden nicht trennen. Schnupp die wupp im Sauseschritt Läuft die Zeit, wir müssen mit. Rach Herrn Finger ist es der schlechte Nachwuchs, der schuld ist an der Krise im Buchhandel. Die Gehilsen können nicht mehr sorgfältig abwägen, können keine Kataloge mehr wälzen, kennen sich in der Literatur nicht aus und können deshalb keine sachliche Auskunft geben usw. Daß dies leider der Fall ist, will ich gar nicht bestreiten. Aber ich will Herrn Finger zeigen, was daran schuld und wie zu Helsen ist. Ist es denn überhaupt möglich bei der ungeheuren Buchproduktion der letzten Jahrzehnte, daß ein Gehilfe mit 22 bis 25 Jahren über die gesamte wesentliche Literatur Bescheid weiß? Ich glaube nicht. Er kann sich höchstens ein« sehr oberflächliche Titel-, Autoren- und Verleger-Kenntnis angeeignet haben, er kann aus Grund derselbe» bestenfalls wissen, welcher Geistesrichtung ungefähr ein Buch ange hört, aber wirklich Bescheid wissen, um einen Kunde» beraten zu können, kann er nicht, das ist vollkommen ausgeschlossen. Aus dieser Kalamität weist wiederum einzig und allein Spezialisierung den Weg. Was die letzte Bemerkung des Herrn Finger anbetrisst, daß durch Spezialisierung Engstirnigkeit herangezüchtet würde, so kann diese einer Kritik ebenfalls nicht standhalten. Derartig überragende und überschauende Geister, wie er sie wünscht, gibt es so wenig, daß man gar nicht damit rechnen kann. Nur immer hübsch beim Reale» auf unserer Mutter Erde bleiben. Nun will ich noch kurz auf die beiden Kragen, die ich das letzte Mal schon angeschnitten habe, wie ein Spezial-Sortiment auszusehen und wie die Umwandlung zu geschehen hat, eingehen. Die Aussüh- rungen des Herrn Finger, sowie einige persönliche Zuschriften zeigen mir, daß darüber noch vielfach Unklarheit besteht. Eine Buchhandlung hat grundsätzlich gesprochen zweierlei Kund schaft: eine Lauskundschaft, welcher Begriff wohl allgemein ver ständlich ist, und eine Stamm- oder besser Spezial-Kundschaft, die sic sich systematisch allmählich herangezogen hat. Sie braucht demnach erstens ein durch die Lage bedingtes Roman- und Zeitschristen-Lager für die Lauskundschaft. Eine Bahnhossbuchhandlung beispielsweise könnte man eine Spezialbuchhandlnng für Lauskundschaft nennen. Sie braucht zweitens «in gut sortiertes Lager eines oder mehrerer Spezial gebiete, das ebenfalls durch die Lage und durch die Verhältnisse bedingt ist. Eine Buchhandlung in der Nähe von Schulen wird sich am besten auf Schulbücher, Jugendschristen und Pädagogik spezialisieren, eine 1428
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder