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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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5088 Nichtamtlicher Teil. LI 7, 20. September 188S> Blatt 3, welches davon Zeugnis ablegt, daß iin Jahre 1509 die Bnchdruckerkunst zu Mainz auf seltener Höhe stand. In Tafel 28 erhalten wir ein Blatt des Werkes »Rsspublioa Vsnstmur, der großen Comun der Stadt Venedig Ursprung« rc. von Donatus Gianoti, welches zu Neuburg von Hans Kilian im Jahre 1557 gedruckt worden ist. Das Werk gibt eine Beschrei bung der Venediger Kommune und enthält Aufschlüsse über »Ursprung und Regierung, wie das erwachsen und bis anher erhalten ist worden«, wie es im Titel heißt. Eigentümlich ist die nach links gewandte Schrift, deren Schnitt an die Kanzlei- und Rundschrift erinnert. Ein interessantes Initial auf dem reproduzierten Blatt (H. 2) tritt besonders kräftig hervor. Tafel 29 zeigt uns das xylographische Titelblatt des berühmten Werkes: »Die heimlich Offenbarung Johannis«, welches im Jahre 1498 von Albrecht Dürer in Nürnberg hergestellt worden ist. Der berühmte Künstler, welcher nach seinen Lehr- und Wander- jahreu 1494 in seine Heimatstadt zurückgekehrt war, mußte des Verdienstes wegen manche Arbeiten übernehmen, an denen er sich sonst kaum versucht haben würde; allein schon frühzeitig begann er ein großes Werk, in dem er sein ganzes Können bethätigen und sich selbst genügen wollte. Dies war der Bildercyklus von 15 xylogra- phischen Darstellungen in Folio zur Offenbarung St. Johannis, welches Werk bahnbrechend für den Holzschnitt geworden ist. Bis dahin bestand der Holzschnitt hauptsächlich nur in derben Umrissen, die für das Kolorieren berechnet waren. Dürer erzielte aber durch Abwechselung von Licht und Schatten eine Mit größere malerische Wirkung, als durch Kolorit möglich war. Seine zahlreichen späteren Werke, namentlich seine Holz-Zeich nungen für die von Kaiser Maximilian I. hervorgerufenen Unter nehmungen, darunter die b rühmte »Ehrenpforte«*) zeigen sein großes Talent in hellstem Lichte. Auf Tafel 30 erblicken wir die Reproduktion eines Blattes der Liblm pol/Zlotta, welche in den Jahren 1569 —1573 von Christoph Plantin zu Antwerpen gedruckt worden ist. Mit diesem Werke haben wir uns bei unserer Besprechung der »Druck schriften des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts« rc. schon einige Male zu beschäftigen Gelegenheit gehabt: bei der Vorführung der ersten Lieferung haben wir die Vorrede des in vier Sprachen gedruckten Bibelwerkes, sowie das derselben beigegebene kaiserliche Privilegium erläutert und bei der Betrachtung der zweiten Lieferung, bezw. Tafel 16, haben wir ein Blatt der Bibel selbst in lateinischer Sprache gekennzeichnet. Das uns heute vorliegende Blatt zeigt uns abermals den französischen Wortlaut des Privi legiums des Königs Philipp II., welches Herrn Christoph Plantin für die Liblia. pol^Zlotla erteilt wurde. Hiermit ist der Inhalt der zweiten Lieferung der »Druck schriften« rc. beendet. Der größere Teil derselben, nämlich die Tafeln 21, 22, 23, 25, 27 und 28, ist Werken nachgebildet worden, welche sich im Klemmschen bibliographischen Museum befinden, wodurch aufs neue ein Beweis für die Reichhaltigkeit und Ge diegenheit dieser Sammlung ersten Ranges geliefert worden ist, deren Erwerbung für Leipzig im Interesse der graphischen Künste ein so glücklicher Gedanke war. Die unbedingte Anerkennung, welche den ersten beiden Lieferungen dieses Werkes früher von uns in diesen Blättern ge zollt worden ist, darf auch den Tafeln der dritten Lieferung aus gesprochen werden. Die Reichsdruckerei in Berlin hat in der Aus wahl und Wiedergabe dieser zehn Tafeln abermals ihr bedeutendes Tafel 13 des vorliegenden Werkes stellt, wie wir bereits bei unserer Besprechung in Nr. 84 d. Vl. hervorhoben, die Widmung des Werkes »Die Ehrenpforte Kaiser Maximians I.« dar. Können an den Tag gelegt und vortreffliche Vorbilder für deck Buchdruck geschaffen, welche klar an den Tag legen, daß die heutigen Epigonen der Buchdruckertunst ihrer großen Vorfahren vollkommen würdig sind. Darmstadt. Eduard Zernin. Vermischtes. Deutscher Schriftstellertag. — Der achte deutsche Schriftstellertag wird, wie bereits früher mitgeteilt, in den Tagen des 10. und 11. Oktober d. I. in Eisenach stattfinden. — Der Abend des 9. wird im dortigen Tivolisaale bei zwanglosem Zusammensein der gegenseitigen Begrüßung gewidmet sein. Die Verhandlungen beginnen nach einer Begrüßung durch den Vertreter der groß herzoglichen Regierung, Herrn Kreisdirektor von Neust, und im Namen der Stadt Eisenach durch deren Oberbürgermeister, Herrn vr. Eucken, um 10H Uhr vormittags im Saale der Clemda- Gesellschaft. Als wichtigster Gegenstand derselben ist die Frage der Verschmelzung des Allgemeinen Deutschen Schriftsteller-Verbandes mit dem von Kürschner-Stuttgart ins Leben gerufenen Deutschen Schriftsteller-Verein zu bezeichnen, die nun endgiltig zum Austrag ge bracht werden soll. — Am 11. Oktober vormittags I I Uhr werden im Saale der Clemda-Gesellschast folgende Vorträge gehalten werden: i. Professor vr. Richard Gosche: »Wilhelm Scherer als Germanist undLitterarhistoriker.« 2.Reichstagsabgeordneter Ällbert Trä ger: »Über den gegenwärtigen Stand der internationalen Verträge Deutschlands betr. die sogenannten Litterar-Konventionen.« 3. vr. Alfred Friedmann: »Über den diesjährigen Kongreß der ^sro- eiatiou littbraire et artist-igxs internationale zu Genf.« Die Leitung des Schriftstellerverbandes teilt uns mit, daß den Angehörigen des Buchhandels Teilnehmerkarten zur Verfügung stehen, welche auf dem »Bureau des Allgemeinen Schriftsteller- Verbandes« (vr. B. Winckler) in Leipzig, Fürstcnstraße 11, er hältlich sind. Bibliotheks-Ankauf. — Die wertvolle spanische Bibliothek des in Frankfurt a/M. verstorbenen vr. Ludwig Braunfels ist vom preußischen Staate erworben worden. Zum Berner Vertrag. — Zu den am 9. d. beendeten Ver handlungen in Bern wird der Münchener »Allg. Ztg.« geschrieben: Für die schweizerische Bundesstadt dürfte das zu errichtende internationale Litterarbureau, auf dem sämtliche Werke der Litte- ratur, welche den internationalen Schutz verlangen, eingetragen werden sollen, von ganz besonderer Bedeutung werden, da von jedem dieser Werke ihm ein Exemplar einzusenden ist, das einer von ihm anzulegenden Bibliothek einverleibt werden wird, welche mit der Zeit zu einer Universalbibliothek im wahren Sinne des Wortes heranwachseu dürfte. Es verlautet, daß das internationale Litterarbureau mit dem internationalen Bureau zum Schutze des gewerblichen und industriellen Eigentums vereinigt werden soll, was die Kosten bedeutend verringern würde. Berichtigung. — Die Angabe unseres Mitarbeiters in seinem Aufsatze »Vom englischen Büchermarkt« in Nr. 2tl, daß die englischen Buchhändlerblätter »keinerlei« Aufsätze und Streitfragen über Interna brächten, bedarf der Einschränkung. Allervings be fleißigen sich die englischen Blätter in der bezeichneten Richtung einer gewissen Zurückhaltung, doch hat z. B. der »Lovüsellsr« vor einiger Zeit die Schleudcrcisrage recht ausführlich behandelt. Einzelheiten aus diesen Erörterungen wurden seiner Zeit auch in diesen! Blatte wiedergegeben.
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