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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1885
- Sprache
- Deutsch
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3794 Nichtamtlicher Teil. S. Schwartz'lchc Buch!,, in Berlin. Gaulle, L., Glückwünsche u. Lieder f. Kinder. 2. Ausl. 8°. * —. 3b Krieger-VereinS- u. Haus-Bibliothek, deutsche. Red. v. A. Horn, Hrsg. v. P. Muskalla. 5. Bd. 1. u. 2. Hst. 8°. L —. 30 Lüster, 6., rur ItstormeierLursetieusoüakdeo. L-eäs. 3. F.UÜ. 8°. * —. 50 8t»ilen1eu-^eitunx, äsutsolls. keck. v. U. tVolik. 2. ckaürA. 1885. Ur. 32. Lol. Visitslsä-ürlied * 1. 50 D. Schwartz'sche Buchh. in Berlin ferner.' IVoltt, L., ckis ueus Lursedeosebakt. 3. ^uü. 8r. 8°. * —. 50 C. Sommer'« Buchh. in Schmiebeberg. t tVauckerliueli, neues, f. ckas Lissoiixsdirxs. 7. ^uü. 16°. In Löwin. * 1. — Steliijtz Sk Fischer, Berlag in Berlin. Auas, 0., äis „8ol>vveninA8r-Lur" u. Lnt- tsttun^slrurgn iw allASweinsn, sovis tVsssn u. Ilrsireüsn 6er Lsttsueüt. 12. 1-russnck. xr. 8°. * 1. 50 ^ 188, 17. August. Norddeutsche Verlag-anftalt in Hannover. Krafft u. Ranke, Präparationen s. die Schul lektüre griechischer u. lateinischer Klassiker. 2. u. 3. Hst. 8°. L * —. 50 Inhalt: 2. Präparationen zu Ovtd'- Metamor phosen. Von F. u. I. Ranke. -- 3. Präparationen zu Homer'S Odyssee. Von I. A. Ranke. 2. Hst. Volger S.' Klein in Landsberg. Haus-Kalender, verbesserter, s. d. I. 1886. 16°. » —. 50 Traumbuch, das wahre egyptische. 8°. —. 25 Nichtamtlicher Teil. DaS »Buchgewerbe-Museum« zu Leipzig. Dem Leipziger »Centralverein für das gesamte Buchgewerbe« lächelt in wohl kaum geahnter Weise das Glück. Er hat schon im ersten Jahre seines Bestehens sein Ziel beinahe erreicht Er kann heute schon ein Museum eröffnen, dessen großartige Reichhaltigkeit allgemeines Erstaunen und ungeteilte Freude bei allen Besuchern hervorruft. Freilich, hätte der »Centralverein« die ausgestellten Schätze selber einzeln sammeln müssen, er hätte zehn Jahre ge braucht, um so weit zu sein wie jetzt in zehn Monaten. Ja, wer weiß, ob er eine so Wohl gewählte Auswahl überhaupt jemals zu- sammenbekommen hätte; denn seine Leitung, aus Männern be-! stehend, welche von ihren Berufspflichten stark in Anspruch genom men werden, hätte niemals die Muße gefunden, welche zum Auf-' spüren und Verfolgen solcher Kostbarkeiten nötig ist. Dazu bedurfte es der Hingabe eines Einzelnen, welcher ganz in der Sache aufging, dessen Idealismus sich mit der feinsten Kennerschaft paarte und dessen reiche Mittel jede Ausgabe erlaubten. Einen solchen Vorarbeiter hatte der »Centralverein« glück licherweise an dem königlichen Kommissionsrat Herrn Heinrich Klemm in Dresden. Was dieser gesäet, erntet der Verein; er ist, der glückliche Erbe des eifrigsten und geschicktesten Sammlers, den! Deutschland jetzt hat, der nicht sammelt, um zu haben, sondern um zu nützen, der nicht zwecklos alles, was ihm in die Hände kommt, aufstapelt, sondern nach einem wohlerwogenen Plane Manuskript zu Manuskript, Buch an Buch fügte, der Wissenschaft zum Nutzen und zu Ehren des Vaterlandes. Denn diese »sprechenden Zeugen der größten deutschen Erfindung« wurden gesammelt und bewahrt, damit niemals jemand wieder es ungestraft wagen dürfte, uns Deutschen die Ehre dieser Erfindung streitig zu machen. Möge der sächsische Landtag, bei dem die Entscheidung jetzt liegt, darauf bedacht sein, daß diese Rüstkammer, in der wir stets die besten Waffen zur Verfechtung unseres Rechtes finden, dem Vaterlande ungeschmälert erhalten bleibe! Die großartige Klemmsche Sammlung enthält die frühen Preßerzeugmfie von vierhundert Druckstädten; der beschränkte Raum, der dem »Museum« vorerst zur Verfügung gestellt werden konnte, gestattete jedoch nur die Aufstellung der frühesten Erzeug nisse der achtzehn ersten Druckorte. Es sind das mehr als tausend Bücher, fast lauter Sellenheiten, zum Teil sogar Kostbarkeiten ersten Ranges, die wohlgeordnet den ganzen Raum des Börsen saales füllen. Die wichtigsten Werke liegen aus den Tischen ausgebreitet, weniger Wichtiges steht in den Regalen. Nur die kostbaren frühen Mainzer Drucke befinden sich in Glaskästen; aber diese werden auf Wunsch gern entfernt, so daß also jeder Gelegenheit hat, die Meisterwerke Gutenbergs, Fust und Schössers und vieler anderer Meister zu berühren, zu durchblättern, sich an ihrer Wohlerhalten- heit, an der Schönheit und Mannigfaltigkeit der Typen und der Pracht ihrer Miniaturen zu erfreuen. Hin und wieder empfindet man auch Freude über einen ge schmackvollen Einband. Leider ist das aber nicht allzu oft der Fall. Es kann dem Besitzer nicht verdacht werden, daß er bemüht war, die so mühsam erworbenen Cimelien vor dem Einfluß der Wit terung durch einen dauerhaften Einband, starke Schließen und staubabhaltenden Schnitt zu schützen. Wir hätten diese Schätze aber lieber in den schmucklosesten alten Pergamenthüllen gesehen, als in diesen, allerdings nach alten Mustern entworfenen, aber doch zu sehr und nicht immer angenehm an die Neuzeit erinnernden Leder- und Kalikobänden mit ihren blanken Metallrosetten und ihren knallroten und grasgrünen Schnitten. Altes und Neues verträgt sich nur schwer miteinander. Von wichtigen Druckern fehlt nicht einer, und jeder ist durch die für ihn charakteristischen Proben seiner Thätigkeit vertreten. Es wäre ebenso unnütz als trocken die 385 verschiedenen Drucker hier aufzuführen, deren Werke das Museum enthält. Nur die wichtigsten seien genannt, um von der Reichhaltigkeit der Samm lung einen Begriff zu geben. Das goldene Mainz und sein Annex Eltville eröffnen, wie billig, den Reigen mit dem unsterblichen Erfinder der »schwarzen Kunst« Joh. Gutenberg, mit den schlauen Geschäftsleuten Fust und Schösser, die jenem die Ehre der Erfindung streitig machten, mit Joh. Schösser, der das Unrecht des Vaters durch Aner kennung Gutenbergs zuerst gut machte, später aber den Meister wieder verleugnete, mit Ivo Schösser und vielen anderen. — Bamberg, der zweitfrüheste Druckort, folgt mit Pfister, Sensen- schmid und Pfeyl. — An dritter Stelle kommt Straßburg, »die kayserliche Stadt«; denn durch diesen Zusatz wird — merkts euch, ihr Protestler — eure Zugehörigkeit zu Deutschland in jedem eurer Erstlingsdrucke bestätigt. Dem rührigen Straßburger Mentelin, von welchem sogar eine Novitätenanzeige im Faksimile vorhanden ist, schließen sich Eggestein, Flach, Schott, Pryß, der kunstsinnige Grüninger und andere an. — Aus Köln erwähnen wir U. Zell, I. Koelhoff und die Druckerfamilie Quentel; aus Basel: B. Ruppel, M. Wenszler, B. Richel, I. v. Amerbach, den Dichter Pamph. Gengenbach und Joh. Froben, den Freund Holbeins und Urse Grass. Aus Augsburg seien G. Zainer, I. Bämler, A. Sorg und I. Schönsperger erwähnt; dem letzteren begegnet man auch in Nürnberg, wohin ihn Kaiser Max und Dürer zum Drucke des Theuerdank beriefen. Dort finden wir neben ihm: Joh. Sensen- schmid, Joh. Regiomontanus, den berühmten Mathematiker, die Familie Koberger, Fr. Peypus, den unsteten Hergot, der wegen seiner Beteiligung an revolutionären Umtrieben hingerichtet wurde, und zahlreiche andere.
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