Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850831
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188508319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850831
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-31
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4016 Nichtamtlicher Teil. ^ 201, 31. August. Opusoulss äs Olöwsot Narot. ^.ak sinsw sbsnfalls bisbsr un- bslcaautsn Llatts wit Zotisobsr lbz-ps. krocäs äs äsax awans plaiäz-ant sn la soart äs Lupiäo la Krass äs Isur äaras, pgr 8. Ossmarnss äs iKasan. 81. 8". Lisbsr nur iu siusw sireriASn Lxswplar bsüaunt. U. s. W. Nachdem die Aufmerksamkeit der Sammler einmal geweckt war, entdeckten diese bald, woher diese anfangs verkannten Schätze stammten,und wandten sich direkt an den Tapetensammler, der ihnen auch noch mehr verschaffte. Alle diese auf so wunderbare Weise nach Paris gekommenen Bände tragen dieselben Spuren von Verstümmelung. Man hat mit dem Radiermesser die Bemerkungen entfernt, die Ferd. Columbus an den Anfang und an das Ende seiner Bücher schrieb, ebenso den Bibliotheksstempel, der, in der Größe etwa eines Zweifrancs-Stückes einen von zwei Blumenvasen umgebenen Turm zeigtund die Inschrift »Libliotscg Oolombing« trägt. Aber diese Radierungen sind nicht so sorgfältig gemacht, als daß die Spitzbuben nicht noch überführt werden könnten. Auf einem Exemplar der»0omplg,ir>tsäslss ou^sr g lg ägMS, uonvsll. impriinö. 0. 0. a. ä.« ließt man noch von der Hand Ferd. Columbus': blsts libro oosto sn lorino.., 12 äs snsro äs 1531 (Dieses Buch wurde in Turin gekauft am 12. Januar 1531); dagegen tragen die oben citierten §aiot.s än prsux Lsstor dennoch ganz unberührten Stempel derColombina. (Nach 8g Libliopbilis.) Miscellen. Berner internationale Litterar-Konvention. — Der Schweizerische Bundesrat hat die beteiligten Regierungen ausgesor- dert, ihre Delegierten zur Wiederaufnahme der Beratungen über die internationale Litterar-Konvention auf den 7. Sep tember nach Bern zu senden. Wie die Münchener »Allgemeine Zei tung« hört, haben sich sämtliche im Vorjahre vertreten gewesenen Regierungen über den vorläufig ausgestellten Konventionsentwurf schlüssig gemacht, sodaß nunmehr in die Schlußberatung eingetreten werden kann. Der Deutsche Bundesrat hat vor seiner Vertagung dem Entwürfe zugestimmt. So hofft man, daß die diesjährige Kon ferenz mit der Unterzeichnung der Konvention abschließt, welche an die Stelle der Einzelverträge treten soll. Selbstverständlich wird dieselbe in den Einzelstaaten der Zustimmung der gesetzgebenden Körperschaften bedürfen; doch ist kaum anzunehmen, daß diese der Einführung eines internationalen Urheberrechts erhebliche Schwierigkeiten bereiten werden. Ein entlarvter Schwindel. — Unter dem Stichwort »Ibs irmnukasturs ot' uviqus boolrs« teilt Mr. Henry Stevens in Vermont dem » ^.tbeuasuw « Einzelheiten über einen groben Betrug mit, dem er beinahe zum Opfer gefallen wäre. Es wurde ihm ein Band zur Ansicht gesandt unter der Angabe, es sei die erste lateinische Einzelausgabe der berühmten Reisen des Cadamosto, die er 1454—63 im Aufträge des Königs von Portugal nach den Westküsten von Afrika gemacht hatte, und es sei solche von Sessa in Venedig 1515 gedruckt. Da kein Bibliograph irgend welche Einzel ausgabe dieser Reise frühen Datums kennt, wurde Mr. Stevens stutzig. Bei genauerer Prüfung stellte sich denn auch heraus, daß die beiden Blätter der Vorrede und des Registers Fälschungen auf altem Papiere waren — keine durch Durchpausen oder auf photo graphischem Wege hergestellte sklavisch treue Faksimiles (die doch ein irgend wo existierendes Original als Grundlage hätten haben müssen), sondern höchst sinnreiche und geriebene Handarbeiten, ent worfen und ausgeführt, um ein hochwertiges »Unicum« herzustellen. Folgendes ist der Weg, den der gelehrte Antiquar einschlug, um sein fast wertloses Fragment zu einem Wertstück von 25 F (soviel z forderte er) umzuwandeln. Er nahm die ersten 78 Seiten der Pariser Ausgabe des »Vovus Orbis« von 1532 und fügte diesen einen künstlichen Titel, ein»^.ä lsstorsw«, »Oa,utain«und Register hinzu; alles auf altem zeitgenössischen Papiere ausgeführt und dem äußeren Kleide des Fragmentes angepaßt, mit der einzigen Aus nahme, daß das Papier eine Kleinigkeit-dünner ist und das Wasser zeichen abweicht. Die Worte »kllnis« und »KsAsstrum« sind ge schickt an ihrem richtigen Platze (am Fuße der letzten Seite) nach gedruckt. Die Randnoten auf einigen der ersten und letzten Blätter sind mit größter Sorgfalt ausradiert worden; ebenso ist am Kopfe der ersten Seite der Name des Übersetzers Medrignano verschwun den und an seiner Stelle in zierlichen Majuskeln die Worte »8 katriliis Vsnstis Viri krssstautissirai« hinzugefügt worden. Kurz, das Papier, die Type, der Einband und der ganze Aufputz der Fäl schung lassen uns den betreffenden Antiquar als einen tüchtigen aber leider auf falsche Wege geratenen Geist erkennen. Wir können dem hinzufügen, daß eine ähnliche Fälschung die ses Frühjahr von einem Leipziger Antiquar aufgedeckt wurde. Der selbe ließ sich von einem Neapeler Antiquar eine Sammlung sechs stimmiger Madrigale des Luigi de Rore kommen. War schon das äußere Gewand des Bandes wenig vertrauenerweckend, so stellte sich bei näherer Prüfung heraus, daß zunächst die sechs Stimmen aus verschiedenen Werken zusammengestoppelt waren und daß fer ner, um dies zu verhüllen, sämtliche Titelblätter sehr geschickt ge ändert waren, so daß aus einem Canto ein Alto, aus einem Tenore ein Basso u. s. w. moduliert waren, wobei dem gelehrten (?) Fälscher freilich das kleine Unglück passiert war, daß er auch eine (Zuiutash!) Vox geschaffen hatte. Wer in diesem Falle der Betrüger war, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls spricht der Umstand, daß der biedere Italiener auf einen Brief, in dem ihm die Fälschungen im einzelnen klar gelegt wurden, nicht eine Zeile antwortete, kaum für seine Unschuld. Wer weiß, welchem Glücklichen nach weiterer Beseitigung der Schwindelspuren das Werk aufgehängt worden ist. — s. Vom Buchdruckerwesen. — Die Generalversammlung des Deutschen Buchdruckervereins fand am 23. d. in der Buch händlerbörse in Leipzig unter dem Vorsitze des Herrn vr. Eduard Brockhaus-Leipzig statt. Der Geschäftsbericht des Vorsitzenden gab von der Erledigung zweier schwieriger und bedeutender Aufgaben des abgelaufenen Ge schäftsjahres — der Bildung der Unfallversicherungsgenossenschaft und der Revision des Vereinsstatuts — Kenntnis und berichtete über die weitere Thätigkeit des Revisionsausschusses in der Frage der Mitgliederbeiträge, welche von der vorigen Generalversamm lung auferlegten Arbeiten soweit gefördert waren, um die heutige außerordentliche Generalversammlung behufs Beschlußfassung über die Vorschläge des Ausschusses einberufen zu können. Über das Ergebnis der Beratung ist zu berichten, daß bei Er örterung des revidierten Statutenentwurfs der Antrag Jaenecke- Hannover auf Trennung der Sektion I., sowie der Antrag G eorgi- Bonn auf Verwandlung des Wortes »Sektion« in »Kreis« abge lehnt wurden. — Herr Mäser-Reudnitz bringt die Tarif organisation zurSprache und ist dafür, daß der Buchdruckerverein die Regelung der Angelegenheit in der Weise übernimmt, daß an Stelle der zwölf Prinzipalmitglieder und zwölf Gehilfenmitglieder die Sektionsvorsteher sich Vertrauensmänner schaffen, welche als die berufenen Vertreter der Gehilfen gelten und mit welchen sie als officiellen Personen zu verkehren haben. Herr Dr. Brockhaus- Leipzig wendet sich hiergegen; den Arbeitnehmern müsse die Möglichkeit gewahrt bleiben, eine Vertretung zu finden, wobei ! ihnen nicht vorgeschrieben werden dürfe, wie sic vertreten werden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder