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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1885
- Strukturtyp
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- Band
- 1885-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1885
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- Deutsch
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s44790j * Flavins Josephus' Jüdische Alterthümer. Übersetzt von Prof. v,-. Fr. Kaulen. * „Die jüdischen Geschichten des Flavins Josephus wurden von jeher unter den Christen fleißig gelesen. Epiphanius und Hieronymus ergehen sich in den höchsten Lobsprüchen über dieselben. Noch vor Erfindung der Buch druckerkunst entstanden lateinische Übersetzungen der Archäologie. Ehe noch der griechische Text erschien,, waren bereits mehr als zwanzig latei nische Übersetzungen angesertigt worden. . . . Die Bücher des Josephus sind von größter Wichtigkeit. Die Angaben der Evangelisten werden dadurch vielfach bestätigt, erläutert; be sonders finden die Weissagungen Jesu von der Zerstörung Jerusalems ihre unverdächtigste Dokumentierung. Ja der zweite Teil schildert Vorkommnisse, für deren Kenntnis es außer Josephus fast gar keine Quellen giebt. Zu dem sällt der Zeitabschnitt des zweiten Teiles mit der Bildung des Sektenwesens, mit der nächsten Vorbereitung u. Gründung des Christentums zu sammen. Wir erfahren Näheres über das, was in den Evangelien, in derApostelgeschichte als bekannt vorausgesetzt wird. Hieraus erklärt sich einer seits der häufige Gebrauch der Altertümer bei den Christen, und anderseits deren wissenschaft liche Bedeutung. Hieraus erhellt von selbst die Nützlichkeit obigen Werkes. Da aber dem Gebrauche des Originals manche Schwierig keiten entgegenstehen, so müssen wir Herrn Pro fessor Kaulen gewiß dankbar sein, daß er nun eine ganz von ihm herrührende Übersetzung ge schaffen hat, und zwar in einer Gestalt, daß selbe in alle Hände ohne Gefahr gegeben werden kann. Kurze Anmerkungen und namentlich ein genaues Namensregister erhöhen den Wert der vortrefflichen Übersetzung, welche hiermit vorzüglich dem Klerus empfohlen sei". (Prof. Friedrich Raffl in d. Theol. prakt. Quartaljchrift.) „Die Neuübersetzung dieses außerordent lichen historischen Werkes, das wie wenige den Namen eines Unicum der ältern klassi schen Geschichtslitteratur verdient, wurde von Oe. Konrad Martin begonnen und von Oe. Fr. Kaulen, dem berühmten Bonner Pro fessor, vollendet. Sie war seit geraumer Zeit gänzlich im Buchhandel vergriffen und nur bei Antiquaren zu teuern Preisen erhältlich. Flavins Josephus' »JüdischeAltertümer« sind bekanntlich eine der atlerw ichtigstcn Quel len für den Geschichtsforscher; sind sie doch fast das einzige noch erhaltene Werk, welches die Geschichte des jüdischen Volkes während der Zeit des zweiten Tenipels eingehend behandelt. Wir freuen uns und glauben diesem Gesühle den wärmsten Ausdruck verleihen zu müssen, daß wir dieses großartige Buch in so aus gezeichneter Weise in unsere geliebte Mutter sprache übertragen sehen, und können in dieser Hinsicht nur Professor Or. Fr. Kaulen, deni Übersetzer, auf das innigste dankbar sein. Er hat seine schwierige Aufgabe nicht nur mit allem Aufgebot erprobtester Gelehrsam keit und niit dem tiesen Verständnisse und Ernste des Forschers gelöst, sondern er wußte auch seine Übersetzung der »Jüdischen Alter tümer«, trotz aller Treue und Vollendung, in edelster und dabei volkstümlichster Weise zu halte», so daß die Laien das Werk mit gleichem Vergnügen studieren werden, wie Ge lehrte und Fachmänner. So ist das Werk ein Volksbuch in der besten Bedeutung des Wortes, die Übertragung ist mit feinfühligem Ge schmack und doch mit jener strengen Ge wissenhaftigkeit ausgesührt, die dem Über tragenden, einem klassischen Autor ernster Wissenschaft gegenüber, als oberstes Gesetz auf erlegt ist. Da die Geschichte des jüdischen Volkes nnd des jüdischen Glaubens, auf welcher die Religionen sämtlicher Kulturvölker fußen, zu allen Zeiten die außerordentlichste Teilnahme aller Gebildeten wach rief nnd fesselte, dürste das umfangreiche klassische Werk des großen Geschichtsschreibers, des gelehrten Zeitgenossen und Freundes der römischen Kaiserdynastie der Flavier, sich in dieser Neuauflage zahlreiche Freunde erwerben. Der rührigen Verlags handlung, welche das klassische Werk in treff licher Übersetzung nnd Ausstattung zu verhält nismäßig niedrigem Preise neu zugänglich ge macht hat, gebührt dafür sicherlich der aufrich tigste Dank aller Geschichtsfreunde." (Wochenrundschau f. dr. K. u. Lit.) „Dieses von einem 37 nach Chr. geborenen jüdischen Schriftsteller verfaßte Geschichtswerk enthält in zwanzig Büchern eine umfassende Geschichte des jüdischen Volkes von Anfang der Welt bis zum Ausbruch der Empörung 66 n. Chr. Der Zweck des Buches ist, den Römern nnd überhaupt der heidnischen Welt eine ehrenvolle Meinung von dem verachteten Judenvolk bei zubringen. Für den größer» Teil seines Werkes mußten ihm natürlich die Schriften des Alten Testaments, die er in der griechischen Über setzung zu Grunde legte, die vornehmste Quelle sein. Hierbei erscheint Josephus als Haupt zeuge der traditionellen jüdischen Schriftauslegung, welche im ersten Jahr- yundert unserer Zeitrechnung gepflogen wurde. Er hat daher schon die Anfänge jener sagen haften Auffassungen und Ausschmückungen, wie sie im später» Judentum überhand genommen haben, und insofern ist sein Werk für die Ge schichte der Exegese von großer Bedeutung. Daneben illustriert aber Josephus die bibli schen Darstellungen durch Einfügung höchst wertvoller Bruchstücke von griechischen Schriftstellern, welche später verloren gegangen sind. Weit wichtiger aber ist der zweite Teil des Werkes. Derselbe schildert Zeiten und Vorgänge, für deren Kenntnis es außer Jo sephus, der ja vieles als Augenzeuge be richtet, fast gar keine Quellen giebt. Dazu kommt, daß Josephus viele authentische Ur kunden mitteilt. Von um so höherm Inter esse müssen diese Mitteilungen aus der jüdi schen Geschichte sein, weil der betreffende Zeit abschnitt zugleich der der Vorbereitung und Gründung des Christentums ist. Die hier ge botene Übersetzung liest sich gut und ist von dem Übersetzer mit zahlreichen erläuternden Anmerkungen unter dem Text sowie mit einem sehr ausführlichen Register versehen." (Dittes' Pädagog. Jahresbericht.) „Die Archäologie des Josephus erscheint in dieser neuen Ausgabe durchweg selbständig von demselben Gelehrten verdeutscht, der schon an der ersten Auflage vom Jahre 1852 im Ver ein mit Or. Martin gearbeitet hatte. Das Buch, ursprünglich zur Erbauung des christ lichen Volkes bestimmt, soll in seiner erneuten Gestalt dem Klerus sowohl wie dem wissen schaftlich gebildeten Laien nutzbar werden. Diesem in der Vorrede klar ausgesprochenen Zwecke nach liegt die Arbeit K.s eigentlich außerhalb der Schußweite streng philologischer Kritik, die sie übrigens im allgemeinen gar- nicht zu scheuen brauchte.... Das Ganze be schließt ein brauchbares Namensregister, daS fast 19 Seiten füllt. Die Ausstattung ist lobens wert. Wir wünschen dem Buche um der flei ßigen Arbeit und des sittlichen Zweckes willen eine rasche und weitgehende Verbreitung." (Karl Ziwsa in d. „Phrlolog. Rundschau".) „ .... Ein weiterer Vorzug der neuen Auflage besteht in der vorausgeschickten kurzen Biographie und Charakteristik des Josephus als Schriftsteller, worüber bekanntlich die An sichten weit aus einander gehen. Sehr gut ist die Bemerkung: »Er (Josephus) vcrleugnete seine Anhänglichkeit an das Judentum nie, suchte aber auch jeden Gegensatz zu der heid nischen Bildung seiner Zeit zu vermeiden; seine Gesinnung erscheint daher oft charakterlos und geteilt, wie es bei allen der Fall ist, die Ent gegenstehendes vermitteln wollen« (S. IV). — Die berühmte auf Christus bezügliche Stelle 18, 3 hält Kaulen mit Recht für echt. — Der Übersetzung ist die Dindorssche Aus gabe des Originals zu Grunde gelegt. Sehr praktisch ist die Verbesserung, daß die Nummer des betreffenden Buches, Kapitels und Alineas am Kopse jeder Seite sich vermerkt findet, was in der ersten Auflage beim Aus suchen bestimmter Stellen schmerzlich vermißt wurde. Die Brauchbarkeit des Buches ist ferner noch durch ein sorgfältiges Namenregister er höht, das nicht weniger als 19 Seiten umfaßt. Auch die Ausstattung ist vorteilhaft dahin ge ändert, daß bei größerm Formate und kleinerm, aber dennoch sehr deutlichem Drucke die früher» zwei Bände in einen zusammengefaßt werden konnten. Das Studium der »Jüdischen Alter tümer« des Josephus ist vom größtem In teresse. Für einen großen Zeitabschnitt, vom Exil bis in die christliche Ära, ist er sogar die einzige Quelle für die Geschichte des jüdi schen Volkes, und diese Zeit ist um so wichtiger, als sich in ihr jene Zustände in religiöser und politischer Hinsicht, Sektenwesen u. s. w. bilden, welche uns an der Schwelle des Neuen Testa ments entgegentreten." (Prof. B. Schäfer im „Lit. Handweiscr".) „Unter den Werken des Josephus Flavius galt von jeher die »Jüdische Archäologie« als das interessanteste und bedeutendste, da es die Geschichte des jüdischen Volkes vom Anfang der Welt bis zum Ausbruch der Empörung gegen die römische Oberherrschaft behandelt. Den hohen Wert, dessenthalben dieses Buch schon die ältesten Kirchenväter rühmen, hat es vor züglich deshalb, weil es im zweiten Teil (Buch XII—XX) einen Zeitraum behandelt, für welchen anderweitige historische Quellen fast gänzlich mangeln. Und gerade dieser Zeitraum der jüdischen Geschichte ist für uns von größter Wichtigkeit, weil er der Gründung des Christentums unmittelbar bevorgeht, weiters in den Schriften des Neuen Testaments Per sonen und Ereignisse erwähnt werden, über die wir sonst nirgends nähere Aufklärung finden als bei Josephus. Allein auch der erste Teil (Buch I—Xl inkl.) ist von nicht geringerer Be deutung; denn er giebt uns die frühere Ge schichte des jüdischen Volkes, wie solche uns in den heil. Büchern des Alten Testamentes vor liegt, mit eingeschalteten Kommentaren und Er klärungen des Josephus. Dazu illustriert er die biblischen Darstellungen durch Einfügungen von Bruchstücken aus griechischen Schriftstellern, deren Schriften verloren gegangen sind, und stellt auch ein chronologisches System aus. Da-
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