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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1885
- Sprache
- Deutsch
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218, 21. September. Nichtamtlicher Teil. 4429 bedeutende Autoren, wie Spindler, C. I. Weber, Laube, Menzel, Rotteck rc. In noch reicherem Maße war dies der Fall bei seinem Sohne Eduard Hallberger*) (1822—80, etabl. 1848), welcher namentlich mit der 1858 von ihm begründeten Zeitschrift »Über Land und Meer«**) ein blühendes, in mehr als einer Hinsicht fruchtbringendes Unternehmen schuf. Seit 1881 wird das Geschäft bekanntlich als »Deutsche Verlags-Anstalt« fortgeführt. Die FirmenderGebrüder Kröner (gegr.1859), I. Engel horn (gegr. 1860) und W. Spemann (gegr. 1873) machten sich nach verschiedenen Richtungen hin höchst verdient, sei es durch histo rischen, und belletristischen, sei es durch kunstgewerblichen oder klassischen Verlag. In der 1816 aus dem Cotta'schen Sortiment hervorgegange- nenLaupp'schenBuchhandlunginTübingen***)hat man ein Bei spiel, wie große Vorläufer auch große Nacheiferer finden. Nach des Begründers H. Laupps Tode (1836) ging das Geschäft in mehr fach wechselnden Besitz über. Ein Teil des bedeutenden Verlags wurde 1878 mit dem von I. C. B. Mohr in Frankfurt gegrün deten, 1807 nach Heidelberg übersiedelten Verlag vereinigt und im Besitz von Paul Siebeck nach Freiburg im Br. verlegt. In Tübingen wurde ferner 1768 durch Ludwig Fr. Fues ein zu hohem Ansehen gelangtes Verlagsgeschäft gegründet, welches 1845 in den Besitz von Franz Fues sen. überging. Auch besteht in Frei burg eine zweite durch Bartholomäus Herder (1774 — 1839) 1801 zu Mörsburg am Bodensee gegrün dete, dann nach Konstanz, um 1810 nach Freiburg verlegte, einer specifisch katholischen Richtung huldigende, zugleich aber durch ein zelne allgemein bedeutende Unternehmungen verdiente Verlags handlung. In München wurde die Druckkunst zwar schon 1482s-) ein geführt; über die weitere Entwickelung verlautet indessen so wenig wie über den Buchhandel in früheren Jahrhunderten. Um so mehr steht derselbe jetzt in Blüte. Von hoher Bedeutung sind u. a. die mit den Namen Adolf Ackermanns-s-) (1806 von E. A.Fleisch- mann begr.) und Theodor Ackermann (beide seit 1865) ver knüpften Geschäfte. Auch das von I. A. Finster lin s-s-s-) 1816 von dem Gründer Thienemann übernommene Geschäft, sowie die von Georg Franz 1830 gegründete Buchhandlung haben über München und Deutschland hinausreichende Wirkungskreise. Ähnlich wie Gubitz in Berlin, nur mit noch größerem Erfolge verwertete Kaspar Brauns-*) (geb. 1807 in Aschaffenburg, ff 1877) seine Talente als Maler und Holzschneider, indem er mit dem Buchhandel in direkte Verbindung trat. 1843 associierte er sich mit Julius Schneider und begründete mit diesem 1844 die aus humoristischen Gelegenheitszeichnungen hervorgegangenen, mit so ungeteiltem Beifall aufgenommcnen »Fliegenden Blätter«. Wie sehr er unmittelbar an der so ersprießlichen Zwerchfellerschütterung mitwirkte ist, z. B. aus »Petermanns Jagdabenteuern« hinlänglich bekannt. Seine Verdienste stehen also fest, denn »jeder Tag ist verloren, an dem man nicht gelacht hat«, wie Chamfort sagt. Als Verleger höchst gediegener Werke, namentlich der »Ge schichte der Wissenschaften« und der »Naturkräfte«, ist besonders *) Vgl. Börsenblatt 1880. Nr. 224 (Nekrol. v. Paul Lindau.) *») Vgl. Börsenblatt 1878. Nr. 7. ***) Über Tübingens Bücherdruck und Buchhandel vgl. Börsen blatt 1880. Nr. 69. 1881. Nr. 268. f) Über das 400jährige Jubiläum vgl. Börsenblatt 1882. Nr. 135. 147. ff) Vgl. Börsenblatt 1882. Nr. 163 (75jähriges Jubiläum), fff) Vgl. Börsenblatt 1853. Nr. 128. f*) Vgl. Börsenblatt 1877. Nr. 271. hervorzuheben R. Oldenbourg. Sein Etablissement fällt in das Jahr 1860, sodaß also auch ihm bereits ein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum beschicken ist. — Von großer und deshalb erwähnens werter Ausdehnung ist das Antiquariat von Ludwig Rosen thal (etabl. 1867). Seine umfangreichen Kataloge legen Zeugnis ab für ein bedeutendes und wertvolles Lager der Litteratur ver gangener Jahrhunderte. vr. Georg Hirth (geb. 1841 in Gräfcntonna), bekannt durch seine »Annalen des Deutschen Reiches«, den von ihm repro duzierten »Formenschatz der Renaissance«, sowie durch manche andere hochinteressante Publikation, hat neben seiner anfänglich vorwiegend politischen Thätigkeit seit 1871 in regster und frucht bringendster Weise am Buchhandel sich beteiligt. Als Teilhaber der bedeutenden Buchdruckcrei von Knorr L Hirth bethätigte er auch anderweitig sein künstlerisches Interesse. — An die Namen Bruckmann und Hanfstängl sei hier schließlich nur erinnert zum Beweise, in wie hoher Blüte namentlich auch der Kunsthandel überhaupt in München steht. Eine der ältesten Buchhandlungen Bayerns ist die bereits 1717 von G. G. Mundbach in Verbindung mit einer Druckerei in Nördlingen gegründete Verlagshandlung, welche 1763 Karl Gottlieb Beck*) (1732 — 1802) übernahm und durch seine Nachfolger Karl Heinrich Beck (1767 —1834) und besonders Karl Beck (1817—52), später W. Beck und E. Rohmer zu höchstem Ansehen gelangte. — Durch die enorme Zahl ihrer Verlags artikel, unter welchen nicht wenige von namhafter Bedeutung, besonders auf den Gebieten der Pädagogik und der katholischen Theologie, thun sich die Verlagshandlungen von Friedrich Pustet**) (gegr. 1826) und Georg Joseph Manz (gegründet 1830 durch Ankauf der Krüll'schen Univ.-Buchhandluug in Lands hut, 1835 nach Regensburg verlegt) in besonderer Weise hervor. Diese Geschäfte sind mit bedeutenden Buchdruckereicn und den sonst erforderlichen technischen Geschäftszweigen verbunden. — Pustet unterhält seit 1865 auch Filialen in New-Aork und Cincinnati. — Nicht weniger als siebzehn Vcrlagshandlungen gingen fast ganz in der Firma Manz auf. In Würzburg wurde 1753 die im Laufe eines Jahrhunderts zu höchster Blüte gelangte Stahel'sche Univ.-Buchhandlung gegründet. Eins der bedeutendsten Mitglieder dieses Hauses war Or. Joseph Stahel (ff 1852), welcher beiläufig bemerkt bereits 1803 in einer besonderen Broschüre »über den Zustand des Buch handels in Würzburg« sich vernehmen ließ. Nach ihm wurden Karl Stahel***) (1804—45), 1855 V. Joseph und 1862 Jgn. Stahel Inhaber des Geschäftes. Noch einmal nach Nürnbergs-) unseren Blick zurücklenkend, gedenken wir zunächst eines bedeutenden Antiquars, I. Fr. Heer- degenff) (1758 — 1838), welcher an seinen Landsmann Hans Sachs einerseits, mehr aber noch an seinen zweifachen Berufs genossen James Lackington in London erinnernd, obwohl bereits 1779 dem Buchhandel in Fürth angehörend, doch nebenbei noch bis 1810 das ehrsame Schuhmacherhandwerk betrieb. 1836 erfolgte seine vollständige Übersiedelung nach Nürnberg. Trauer und gerechter Zorn erfüllt uns bei der Erinnerung an *) Vgl. Börsenblatt 1863. Nr. 117. **) Vgl. Börsenblatt 1876. Nr. 269. (50jähr. Jubiläum.) ***) Vgl. Börsenblatt !845. Nr. 9. f) Über die ältesten Drucker vgl. noch Börsenblatt 1860. Nr. 75 (I. Baader), über die Koberger 1870. Nr. 3 und 29 (I. Petzholdt »ach O. Hase), 1879. Nr. 297 (Soldan), 1880. Nr. 69, 101 und 266 ;Ge> denktasel betr.). ff) Vgl. Börsenblatt 1838. Nr. 78.
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