Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Ziffern der Auflagenhöhe seiner Zeitung. Es gelang ihm in etwa zwanzigjähriger Tätigkeit, die Auflage seiner Zeitung, die bei seiner Übernahme 600 Exemplare betrug, bis zum Jahre 1606 mehr als zu vervierfachen. Die Ausstattung des Locherschen Buches ist von dem Verlage in bester Weise besorgt worden. Jeder mit der schwarzen Kunst irgendwie Verwandte oder Befreundete wird das Buch gern in die Hand nehmen, um, sei er alt oder jung, eine Stunde sich in die gute alte Zeit zu versenken. Strübing. Mine Mitteilungen. Sitzung deö Wirtschaftsausschusses. — Am 27. Januar hat in Leipzig der Wirtschaftsausschuß getagt. Seine Beratungen bezogen sich außer auf die schon von der Herbsttagung in Homburg her be kannten Fälle, insbesondere auf die durch die Absatzstockung hervor- gerufcnen augenblicklichen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse. Dabei kam in einmütiger Stellungnahme der Vertreter des Verlags und Sortiments zum Ausdruck, daß das Ladenpreissystem als feste Grundlage des Deutschen Buchhandels nach w:e vor erhalten bleibtn müsse. Absichten auf eine auch nur teilweise Aufhebung oder Locke rung der mit dem Ladenpreis verbundenen Grundsätze, worüber in den letzten Tagen in der buchhäudl^rischen Öffentlichkeit Gerüchte verbreitet worden sind, haben zu keiner Zeit an irgendeiner Stelle bestanden. Jubiläen. — Am 1. Februar kann die Firma Leon Sauniers Buchhandlung in Stettin*) auf 100 Jahre Schaffen und Wirken zurückblickcn. Der Gründer, der sie am 1. Februar 1826 er- öffuete, war kein Saunier; es war der Buchhändler F. H. Morin, der im Jahre 18-36 das damals noch bescheidene Geschäft an L6on Saunier verkaufte. Saunier, der Sproß einer alten französischen Hugcnotten- familie, hatte in der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin und bei H. R. Saucrländer in Aarau gelernt. Wanderjahre in Frankreich und England erweiterten seine Kenntnisse und vertieften sein Urteil. Mit hervorragenden Kenntnissen, einem starken Unternehmungsgeist und einem eisernen Fleiß ausgestattet, gelang cs Saunier in kurzer Zeit, das Geschäft zu dem führenden Stettins und Pommerns auszubauen. 1840 erwarb er das Grundstück Mönchenstraße 12/13, das schon von 1766 ab verschiedene Jahrzehnte Sitz einer Filiale der alten Nicolai- schen Buchhandlung in Berlin gewesen war. Das graue Gebäude Mönchenstraße 12/13 ist noch heute das Stammhaus der Firma. Tie Filialgrllndungen in Elbing 1849 und in Danzig 1866 erhöhten den Nus der Firma bedeutend. Beide Geschäfte wurden später verkauft. Während die Danziger Buchhandlung später cingcgangen ist, bewahrt die Elbingcr Buchhandlung noch heute unter tüchtiger Leitung von Herrn Pcichcr ihren guten Nus. Die Filiale der Nicolaischen Buch handlung kaufte Saunier im Jahre 1855 und verband sie bald mit seinem Geschäft. Tüchtige Buchhändler stammten aus der Schule Sauniers. Schon früh wurde der Sortiments- und Verlagsbuchhandlung der Bahnhofsbuchhandel angeglicdert. 1855 schloß der weitblickende Sau nier mit der 1843 eröffneten Berlin—Stettiner Eisenbahn einen Ver trag über Ausübung des Buchhandels auf dem Stettiner Bahnhose ab. Seit dieser Zeit hat die Firma den Bahnhofsbuchhandel in Stettin bis auf den heutigen Tag ununterbrochen inncgchabt. L6on Saunier widmete seine Kräfte auch dem Gemeinwohl. Er gehörte der Altpommcrschen Landstube, dem Provtnzial-Aussckuß, dem Provinzial-Landtag an und bekleidete 32 Jahre hindurch das Amt eines Stadtverordneten, die letzten 14 Jahre bis zu seinem Tode im Jahre 1877 war er Stadtverordnctcn-Vorsteher. Er hat nicht wenig dazu beigetragen, Stettin zu einer modernen Handelsstadt auszubauen. Die dankbare Stadt benannte nach ihm eine Straße vor dem Berliner Tor. Leon Saunier zeigte ein äußerst reges Interesse für die Fragen des Gesamtbuchhandels. 1848 gründete er den Pommcrschen Krcis- verein. Fast regelmäßig besuchte er die Messe in Leipzig. Ver schiedentlich wurde er zu Gutachten hcrangezogen. Für die Jahre 1848—51 wählte man ihn zum stellvertretenden Kassierer des Börscn- vereins der Deutschen Buchhändler. Sein Sohn Paul Julius führte das Geschäft, in das er schon 1865 eingetretcn war, nach dem Tode des Vaters fort. Er richtete sein besonderes Augenmerk auf den Ausbau des Verlages, Angliederung *) Zur Jahrhundertfeier ist im Verlag der Firma eine Festschrift erschienen »100 Jahre Leon Saunier«, bearbeitet von Prof. I)r. O. Altenburg. Diese kulturhistorische Skizze ist gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zum Stettiner Kultur- und Geistesleben-. Der Festschrift ist ein ausführlicher Verlagsbericht 1826—1926 beigefügt. einer Lehrmittelabteilung, Erweiterung des Bahnhofsbuchhandels durch Übernahme der Stationen Kreuz und Küstrin. Sein Gesuch, den Bahn hofsbuchhandel auf die Strecke Berlin—Danzig—Königsberg—Eydl- kuhnen auszudehncn, wurde abschlägig beschicken. Im Jahre 1884 regte er die Gründung des Buchhändlcrvereins für Brandenburg und Pommern an, dem sich zuerst auch die posener Buchhändler angcschlosscn hatten. Auch Paul Saunier war jahrelang Stadtverordneter, starb aber schon 1886, noch nicht 47 Jahre alt. Nach seinem Tode führte die Witwe das Geschäft unter Mi; Wirkung der Herren Wellmann (jetzt Inhaber von I. Max L Comp, in Breslau) und Noos weiter, bis 1895 der älteste Sohn Paul Leon Saunier das Geschäft übernahm. 1897 übertrug ihm die Eisenbahn direktion Stettin den Buchhandel außer in Stettin auch auf allen übrigen Stationen ihres Bezirkes. In rastlos tätiger Weise baute er das Ge schäftshaus um, erweiterte den Verlag durch Übernahme des Verlages Paul Niekammer in Stettin, sodaß wohl die bedeutendsten Erscheinun gen der pommcrschen Geschichte und Heimatkunde dem Saunierschen Verlage angehören. Als Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Bahnhofsbuchhändlcr wirkte er in seiner stillen, ruhigen, versöhnlichen Art stets ausgleichend. Er starb 1917. Seit 1913 hatte er einen treuen Mitarbeiter in seinem Prokuristen Thiele gefunden, der als echter Niederdeutscher die seinem Chef gelobte Treue hielt, bis ihm eine heim tückische Krankheit 1922 aus einem Leben voll seltener Opferbereitschast und vorbildlicher Arbeit hinwegriß. Nach seinem Tode leitete das Geschäft für kurze Zeit Herr vr. Baltzer, jetzt Inhaber von Justus Naumann's Buchhandlung in Dresden. 1923 wurde die Geschäftsführung Herrn E. Garduhn, dem Gatten der ältesten Tochter von Paul Leon Saunier, übertragen. Seit 1918 sind die Inhaber die Schwestern Saunier. Das Geschäft befindet sich an seinem Jubiläumstage seit vier Generationen in derselben Familie. » Weiter ist von zwei fünfzigjährigen Jubiläen zu be richten: Mit bescheidenen Mitteln und in enggezogenen Grenzen wurde die Firma Lipsiu s L Tischer von Gottfried Heinrich Lipsius und Gustav Oskar Tischer am 1. Februar 1876 in K i e l, zunächst als reines Sortiment, gegründet; ihr Aufblühen zu ihrer jetzigen Gestalt war mit dem Heranwachsen Kiels zur Großstadt eng verknüpft. Der bis dahin für Unternehmungen, die der Kunst und Wissenschaft dienen sollen, ungünstig erscheinende Boden erwies sich fruchtbarer, als er wartet war: schon nach wenigen Jahren (1879) mußte die Buchhand lung in größere Räume verlegt werden. Mit dem raschen Wachstum der Stadt hielt nun der weitere Aufschwung des jungen Geschäfts gleichen Schritt. Schon im folgenden Jahre wurde wiederum eine räumliche Ausdehnung nötig; weiter gründete der nach Tischers Aus tritt alleinige Besitzer der Firma Gottfried Heinrich Lipsius 1881 ein . Zweiggeschäft in Rendsburg, das er aber schon 1884 vom Stamm hause abzutrenncn und in die Hände eines Nachfolgers zu legen sich genötigt sah, weil die Weiterentwicklung der Kieler Buchhandlung seine ungeteilte Aufmerksamkeit beanspruchte. Im Jahre 1889 wurde zum Bau des eigenen Geschäftshauses geschritten, dessen Plan sich noch heute so großzügig darstellt, daß die Firma zu den besteingerichteten Buchhandlungen im Reiche gezählt wird. Zugleich waren für die An- gliederung einer literarischen Leihbücherei und eines Zeitschriften- Zirkels zweckmäßige Räume vorgesehen; mit der Übersiedelung in den Neubau (1891) erhielten auch diese Geschäftszweige nach sorg- ' fälliger Vorbereitung eine ganz veränderte, den inzwischen gestiegenen l Ansprüchen weit entgegenkommende Gestalt. Ein Antiguariat ^ hatte sich schon im Laufe der Jahre aus praktischen Bedürfnissen ge- ^ bildet; mit der ständigen Ausdehnung des Sortiments nahm auch dieser > Zweig allmählich an Bedeutung zu. Verbindungen mit Gelehrten und ^ Schriftstellern führten jetzt bald zur Gründung eines Verlags, der unter seinen Autoren viele klangvolle Namen aufweist. Wenn sich ' der Verlag auch nicht streng spezialisierte, so bildeten sich doch be- ' stimmte Harrptrichtungen seiner Tätigkeit heraus: Seewesen mid ^ Technik sind mit namhaften Werken vertreten. »Das kleine Buch von ^ der Marine« hatte als erstes eine intimere Kenntnis unserer Kriegs marine breiten Schichten zu vermitteln geholfen. Im Anschluß an ; Esmarch und Kowalzigs berühmt gewordene »Chirurgische Technik« , erschienen auf medizinischem Gebiete Werke von hervorragender De- , deutung. Unter den zahlreichen naturwissenschaftlichen Werken ragt das von dem Planktonforscher Victor Hensen herauSgegcbene Monn- t mentalwerk »Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldtstiftung« . besonders hervor. Sein 1892 begonnenes Erscheinen bildete für die r gesamte Verlagsarbeit einen Denkstein. Später haben noch schleswig- t holsteinische Heimatkunde und pädagogische Fachliteratur den Nahmen verlegerischen Schaffens erweitert. Im Jahre 1801 wurde eine
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