1202 .V. 28, Z. Februar 1926, Künftig erscheinende Bücher, c//e ^6. ^.rr/Ver^e vo-r Jakob Wattermann LVOOI^ I >0 OIL ^o/nan. 6 t5anr/e,ne7r //a/^/ec/eT- // Georg Hermann in der „Vossischen Zeitung": „Laudin und die Seinen" ist vielleicht der stärkste Wurf, der Wassermann je geglückt ist, und das Menschlich-tiefste, das er je geschaffen hat. Abschnitte von einer zusammen- gcballten Kraft und Einheitlichkeit, Analysen von Ehen, Charaktcrgemälde von Männern und Frauen, die in ihrer Schärfe und Geschlossenheit der Umrisse, ebenso wie in der letzten, peinlichsten Intimität der Details uns überwältigen. Es ist ein so tiefes Wissen um die Schwächen und Niedrigkeiten der Menschen, die sich in Ehen gegenseitig zerreiben, in dem Buch, daß man manchmal schaudert; daß man fühlt: es ist fabelhaft, wie er dieses Letzte und Gefährlichste, das nur dumpf und wortlos in Mann und Frau lebt, klar und eindeutig auszusprcchen vermag. ... Hier haben sich alle Bitternisse des Erlebens und Miterlebens — denn der Dichter ist die Seele vieler! — zusammengetan, um dafür Zeugnis abzulegen, daß es weder Fehl noch Schuld, sondern nur Schicksal gibt; und daß Mann und Frau nicht aneinander Scelenmörder werden, sondern daß es die Institution der heutigen Ehe mit all ihren Unmöglichkeiten und Unerfüllbarkeiten an ihnen wird. Prager Abendblatt: Ein Eheroman nur? Nein, hier ist in grandioser Linienführung ein Bild der Gegen wart entworfen, wie sie sich in hundert einander ähnlichen, einander widerstrebenden Charak teren offenbart, die aber immer die durch alles Lebende gehende Zerrissenheit beleuchten, Und auch ein hoffnungsreiches Buch. Frankfurter Zeitung: Roman-Vollblut, ist „Laudin" doch eine zauberische und selbstherrliche Schöpfung. Die sprachliche Entfernung vom Alltag erhöht die Linie, sublimiert die Ebene der Wirk lichkeit, so daß sich alles wie auf einem Hochplateau des Geistes abspielt, abspicgelt. Den Hang zum Abenteuerlichen, Kriminalistischen teilt der deutsche Dichter mit Balzac, dem Koloß der Epik: aber auch ihm ist nichts von der menschlichen Komödie unvertraut. Berliner Tageblatt: Das Buch ist erfüllt von dichterischen Schönheiten, Bemerkungen über Menschen, Ehen, Verwundungen der Herzen. ... Es gibt stellen in der Erzählung, die die Groß artigkeit, die Kraft und denBlick dieses bedeutenden Künstlers immer wieder bewundern lassen. <L> T s>. Fischer Verlag - Perlin ^.uslieleruiiß: seipriZ-NeuilniUr, IlstligusürgLe 42