Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18780710
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187807103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18780710
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-10
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
158, 10. Juli. Nichtamtlicher Theil. 2693 von ihnen gern anerkannt, daß die Ausstellung es ermöglicht, ihnen Erzeugnisse der Presse und der graphischen Künste in solcher Aus wahl zu bieten. Leipzig, im Juni 1878. Carl Wilfserodt. Vom Internationalen Literarischen Congreß. IV.*) Der Literarische Congreß hat am 29. Juni seine Arbeiten ge schlossen. Als auf das politische Gebiet hinüberspielend und daher bedenklich wurde mit 43 gegen 38 Stimmen folgende Resolution abgelehnt: „Der Congreß äußert den Wunsch, daß die Gedanken freiheit bei allen Völkern eine vollständige sei. Er erachtet, daß der Schriftsteller, welcher sein Werk überall und ungehindert veröffent licht, dabei unter seiner persönlichen Verantwortlichkeit handelt. Der Congreß erklärt, daß die von dem Schriftsteller begangenen Ueber- tretungen oder Vergehen nach dem gemeinen Recht abgeurtheilt werden müssen." Angenommen wurde dagegen folgende Resolution: „Der Congreß erachtet es für zweckmäßig, die Gründung einer inter nationalen Schriftsteller-Genossenschaft ins Auge zu fassen, deren Hauptzweck der wäre: regelmäßige Beziehungen zwischen den Schrift stellern der verschiedenen Länder herzustellen." Diesem Beschluß ent sprechend wurde zunächst ein Ehrenausschuß eingesetzt, bestehend aus den Herren: Victor Hugo (Präsident), Turgönjeff, Mendes-Leal, Mauro-Macchi, Edmond About, Gonzales, Jenkins, Laveleye, Jules Simon, Baron Taylor, Torres-Ca'icedo, Audebrand, Cortembert, Celliez, Lermina, de Lapommeraye, Pagös, Joliet, Robert Halt, Lamande, Figuier, Ratisbonne, Frsdbric Thomas, Dentu, Zaccone, Hachette. Endlich votirte die Versammlung auf Antrag des Hrn. Charles Valois noch folgenden Beschluß: „Der Congreß äußert den Wunsch, daß die französische Regierung die Initiative zu einer internationalen Zusammenkunft ergreife, in welcher die Vertreter der verschiedenen Regierungen eine gleichförmige, im Geiste der von dem Congreß angenommenen Beschlüsse gehaltene Convention über die Geltendmachung des geistigen Eigenthums anszuarbeiten hätten." Nach einigen warmen Abschiedsworten erklärte hierauf Hr. Edmond About als Präsident der Pariser Schriftsteller-Gesellschaft den Con greß für geschlossen. Das „Journal des Döbats" widmet dieser Versammlung, welche in der That den an sie geknüpften Erwartungen nur schwach entsprochen hat, folgenden kühlen Nachruf: „Man kann bedauern, daß der Congreß keinen Wunsch zu Gunsten der Beseitigung der Hindernisse geäußert hat, die zur Zeit noch der Hervorbringung und Verbreitung der literarischen und wissenschaftlichen Werke im Wege stehen. In dieser Hinsicht ist sein Vorgänger von 1858 liberaler gewesen. Der Internationale Congreß für das literarische Eigen thum wird gleichwohl nicht ganz ohne Nutzen geblieben sein; er hat, nach Verhandlungen, die theilweise nicht eines gewissen Glanzes er mangelten, das Prinzip des geistigen Eigenthums bekräftigt, und ein zelne seiner Wünsche verdienen, von den Regierungen ernstlich in Betracht gezogen zu werden." (Allg. Ztg.) Miöccllen. Der preußische Handelsminister hat unterm 27. Juni den königlichen Eisenbahndirectionen und Commissionen empfohlen, streng darauf zu halten, daß alle staatsfeindlichen Zeitungen und Druckschriften, besonders die socialdemokratischen, von der Colportage aus den Bahnhöfen ausgeschlossen bleiben und daß gegen die guten Sitten verstoßende Schriften und Bilder sowie Photo graphien von Hödel und Nobiling von den Kolporteuren nicht feil geboten werden. Das Halten und Auslegen von verdächtigen Zei tungen und Druckschriften in den Restaurationen der Bahnhöfe soll *) III. S. Nr. Ib2. untersagt werden. Die Colporteure sollen der Commission ein Ver zeichniß der von ihnen feilgebotenen Zeitungen und Zeitschriften einreichen und von derselben die Genehmigung zum Vertriebe ihrer Blätter einholen. Mit der Ueberwachung dieser Anordnung sind die Stationsvorsteher und die Betriebscontroleure betraut. Den Commissionen aber ist es zur Pflicht gemacht, den zur Aussicht be rufenen Beamten einzuschärfen, daß sie sich gelegentlich der Revisions reisen von der genauen Befolgung dieser Vorschrift überzeuge». Wenn sich Colporteure und Restaurateure einer Zuwiderhandlung gegen die erwähnte Anordung zu Schulden kommen lassen, so sollen dieselben sofort entlassen werden. Zur Preßgesetzkunde. — Der preußische Staats-Anzeiger schreibt: „In einer Untersuchung gegen einen Buchdruckereibesitzer wegen Herstellung einer zur Verbreitung bestimmten Druckschrift, ohne Nennung des Verlegers derselben, hat das Obertribunal durch Erkenntniß vom 29. Mai d. I. ausgesprochen, daß der Drucker einer zur Verbreitung bestimmten Druckschrift sowohl für die Nennnug seines Namens und Wohnortes als auch für die Nennung des Verlegers, Verfassers und Herausgebers verant wortlich ist." SaulunterdenPropheten! — Bolm'sBörsenblatt eifert gegen die sn ^roo-Sortimeuter (Schleuderer) und erklärt in einem Athem, daß es ausschließlich, infolge mühevoll gesammelter Adressen, Hunderten von Colporteure», Buchbindern und Wiederverkäufern aller Art zugehe. Jenes Börsenblatt macht aber die ungeschmälerten Nettopreise bekannt und arbeitet somit für die Ausbreitung einer Richtung, die cs an anderer Stelle, weil zeitgemäß, zu bekämpfen, bestrebt ist. Möchte doch die reformirende Hand von Solchen ruhen, die nur den angefeindeten Neuerungen ihre Existenz verdanken! Gefahr im Verzüge. — Ohne Zweifel beabsichtigen manche nnsererLeser Butsch's„Bücherornamentik der Renaissance" (Leipzig, Hirth), worüber das Börsenblatt unlängst einen so an erkennenden Artikel brachte, sich anzuschaffen, und daher wollen wir nicht unterlassen, auch an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß nach einer Erklärung von der Verlagshandlung an Stelle des Subscriptionspreises von 30 Mark (20 Mark netto baar) vom 1. August d. I. an der Ladenpreis von 40 Mark (30 Mark netto baar) treten wird. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten aus dem hiesigen nordamerikanischen Consulatsbezirk beläuft sich im zweiten Quartal d. I. für Bücher auf 36173, Musikalien 8441 und für Zeitschriften auf 18779 Dollar. Briefwechsel. Herrn Emil Wiebe in Lyck. — Gleich Ihnen werden wahrscheinlich auch andere Leser des Börsenblattes noch einen Bericht über den Verlauf und die Resultate des Eisenacher Sortimentertages darin vermissen; daher wollen wir Ihnen auf Ihr Schreiben vom 5. ds. an dieser Stelle bemerken, daß uns bis jetzt weder vom Vorstand des Sortimentervereins, wie wir selbst zuversichtlich hofften, noch von anderer Seite eine bezügliche Einsendung zugekommen ist, die Berichte der politischen Blätter aber sich nur auf kurze, oberfläch liche Notizen beschränkten, die sich nicht zur Wiedergabe für das Börsenblatt eigneten. — Ihre Vorwürfe, wir hätten die Sache „todtgeschwiegen" und eine „unbegreifliche Unterlassungssünde" be gangen, sind also völlig grundlos, und wir können der wegen dieses „Mangels an Rücksicht und Vcrständniß für die Bedürfnisse der Sor timenter" in Aussicht gestellten „Agitation gegen die Prinzipien der Redaction", welcher Sie sich aufs lebhafteste anschließen wollen, mit aller Ruhe entgegensehen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder