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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Theil. 194, 21. August. Zur Litrrarronvention mit den Niederlanden. In der 61. jährlichen Versammlung des holländischen Buch händlerverbandes, der VsrssniZivA tsr bsvorcksriNA van äs de- lanAsn äss doskbanäsls, welche am 12. d. M. in Amsterdam statt gefunden hat, ist ein Beschluß gefaßt, der von Bedeutung für die literarischen Beziehungen zwischen Deutschland und Holland ist. Dieser Beschluß lautet: Das ausschließliche Recht zur Uebersetzung eines ausländischen Werkes aus der ursprünglichen Sprache, oder aus einer Uebersetzung, in eine andere fremde Sprache soll von den Mitgliedern (der Ver- ssnigingi) als gesetzlich erworben anerkannt und geachtet werden а) für Denjenigen, welcher vor dem Erscheinen des ursprüng lichen Werkes bei der Commission zur Regelung des Uebersetzungs- rechtes (in Amsterdam) in einem eingeschriebenen Briefe Pr. Post den Beweis einsendet, daß er ein Exemplar der Bogen, soweit sie gedruckt sind, oder noch gedruckt werden sollen, von dem Originalverleger für den Zweck angekauft hat, das Werk in holländischer Sprache heranszugeben; б) für Denjenigen, welcher, im Falle das Vorhergesagte nicht statt gefunden hat, zuerst den Titel, den ersten und letzten Bogen eines solchen Originalwerkes in einem eingeschriebenen Briefe, und innerhalb 8 Tagen daraus den übrigen Theil des Werkes franco an die vorgenannte Com mission einsendet. Hierdurch ist nunmehr den deutschen Verlegern die Möglichkeit geboten — nicht die Uebersetzung überhaupt zu verhindern, denn dazu fehlt bis jetzt noch die gesetzliche Handhabe — wohl aber eine Entschädigung für die Uebersetzung zu erlangen. Es wird für diesen Zweck gerathen sein, das demnächstige Erscheinen einer deutschen Neuigkeit, deren Uebersetzung in das Holländische nicht unwahr scheinlich ist, nicht nur durch Circular und Börsenblatt anzuzeigen, sondern auch im holländischen Msurv»btaä voor äsn bosübanäsl offen die Frage an die holländischen Verleger zu richten, ob Jemand drüben die Absicht habe, oder geneigt sei, eine holländische Ueber setzung zu veranstalten. Der deutsche Verleger wird dadurch in die Möglichkeit gesetzt, bei etwaiger Concurrenz mehrerer um die Prio rität des Vertrages mit dem Originalverleger sich bewerbender holländischer Verleger seine Zustimmung entsprechend pecuniär zu verwerthen. Namentlich deutsche Verleger von belletristischer Literatur mache ich auf diesen Umstand besonders aufmerksam, da auf diesem Literaturgebiete die Concurrenzbestrebungen im holländischen Buch handel ziemlich lebhaft sind. Es ist dieser freiwillige Schritt von Seiten des holländischen Verlagshandels, den berechtigten Interessen ausländischer Autoren und Verleger einen Tribut zu entrichten, wozu sie durch die heutige holländische Gesetzgebung noch nicht verpflichtet sind, durchaus an- erkennenswerth, mag er auch in erster Reihe den holländischen In teressen selbst seine Entstehung verdanken. Berlin, 17. August 1878. Otto Mühlbrecht. Miscellen. In dem soeben erschienenen XIII. Jahrgang von dem „Adreß buch für den Buch-, Kunst-, Musikalienhandel und ver wandte Geschäftszweige der österreichisch-ungarischen Mo narchie mit einem Anhänge: Oesterr.-ungarisches Zeitungs-Adreß buch. Herausgegeben von Moritz Perles" (mit dem Bildnisse von Ludw. Wilh. Seidel und einer geographisch-statistischen Karte des oesterreichisch-ungarischen Buchhandels) sind insgesammt 1032 Firmen (worunter 60 Filialen) in 332 Städten verzeichnet; davon beschäftigen sich mit dem Buchhandel 919, Kunst- u. Land kartenhandel 521, Musikalienhandel 427, und mit dem Schreib materialienhandel 237; Leihbibliotheken und Musikalien-Leih anstalten gibt es darunter 199, Annoncenbureaux 5, und 147 Firmen davon lassen colportiren. Von jenen 1032 Handlungen ver kehren jedoch nur 587 über Leipzig, und 209 sind selbst auf keinem der oesterreichisch-ungarischen Commissionsplätze (Wien, Prag, Budapest) vertreten. Auf die verschiedenen Kronländer vertheilen sich die Handlungen folgendermaßen: I. Böhmen an 88 Orten 209 (Prag 72), Bukowina an 4 Orten 10 (Czernowitz 5), Dalmatien an 5 Orten 8 (Zara 2), Galizien an 21 Orten 70 (Lemberg 23), Kärnten an 2 Orten 6 (Klagenfurt 4), Krain an 2 Orten 7 (Laibach 6), Küstenland an 4 Orten 18 (Triest 12), Mähren an 25 Orten 52 (Brünn 10), Oesterreich u. d. Enns an 16 Orten 241 (Wien 220), Oesterreich o. d. Enns an 12 Orten 29 (Linz 14), Salzburg 7, Schlesien an 7 Orten 23 (Troppau 7), Steiermark an 13 Orten 43 (Graz 26), Tirol an 14 Orten 36 (Innsbruck 10). II. Ungarn an 96 Orten 23 l (Budapest 56), Kroatien an 12 Orten 22 (Agram 3) und Siebenbürgen an 11 Orten 21 (Hermannstadt 4). Ueber die gegenwärtig in Berlin stattfindende inter nationale Papierausstellung entnehmen wir der Deutschen Allgemeinen Zeitung nachstehende Mittheilung: „Das geflügelte Wort Reuleaux's: .Billig, aber schlecht', mit welchem er auf der Weltausstellung in Philadelphia unsere deutsche Industrie so vor eilig schnell verurtheilte, findet wenigstens in seinem tadelnden Nach satze auf die Fabrikate der Papierbranche keine Anwendung. Wie wohl die Ausstellung als eine internationale den Concurs aller Papier fabricirenden Völker zugelassen, haben sich dennoch aus wärtige Firmen (einige aus Amerika, England und Frankreich) nur in sehr geringem Grade betheiligt, so daß überwiegend die deutsche Industrie zur Geltung kommt. In acht Gruppen getheilt ver anschaulicht die Ausstellung in den ersten beiden in trefflicher systematischer Weise die Rohstoffe und Chemikalien nebst Farben, die zur Herstellung von Papier und Pappe gebraucht werden, dann die Maschinen und Werkzeuge zur Verarbeitung der Rohstoffe, in der dritten Gruppe lernen wir Papiere und Pappen aller Art kennen, die vierte Gruppe zeigt die bestrichenen, bedruckten oder ge preßten Papiere. Die aus den bedruckten Papieren hergestellten Tapeten, Spielkarten, Bunt- und Oeldrucke, Etiketten, Bilder bogen, Servietten, Visitenkarten bieten in ihren tausenderlei Variationen eine reiche künstlerische Augenweide, ebenso die aus den gepreßten Papieren erzeugten Goldborten, Spitzenpapiere, Papierbuchstaben rc. Die fünfte Gruppe hat es mit den Papier- und Pappwaaren zu thun; deren drei Specialabtheilungen umfassen die Papierwaaren, als da sind: Düten, Couverts, Papierhülsen, Papierwäsche, Lichtschirme, Laternen, Blumen und Blätter aus Papier, Cartons, ferner die Pappwaaren, wie Cartonnagen, Schachteln, Attrapen und die Buchbinderarbeiten, wie Bücher einbände, Albums und Portefeuilles. Die sechste Gruppe, mit die interessanteste, zeigt die Anwendung des Papiers zu technischen und sogar baulichen Zwecken. In dieser Gruppe erregt das nach amerikanischem Muster gebaute Haus, dessen Wände allerdings aus Fachwerk und Steinen sind, dessen Inneres aber, die Fenster vorhänge, der Kronleuchter, der Fußteppich vollständig aus Pa pier hergestellt ist, die meiste Bewunderung. Die siebente Gruppe bietet die Maaren in ihrer Anwendung aus Unterricht, Handels zwecke und auf die graphischen Gewerbe, sie verbindet also das Lehrreiche mit dem Praktischen und zwar in größter dem Laien verständlicher Anschaulichkeit. Die achte Gruppe macht uns schließ lich mit der Geschichte und Literatur der Papiergewerbe bekannt, aus welcher die Notiz nicht uninteressant sein dürfte, daß sich der europäischen Papiere 366 Will. Menschen, der chinesischen 600, der arabischen 130Will, bedienen, während sich 24Mill. mit Blät tern, Baumrinde und mit Bast behelfen und 280 Mill. (vielleicht die glücklichsten, wenn wir auf das von Ovid besungene goldene Zeitalter zurückgreifen) keinerlei Schrift kennen und daher auch kein Bedürfniß für Papieraufwand haben...."
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