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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1926
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- Deutsch
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X- 33, 9. Februar 1926. Redaktioneller Teil. S-cskNbl-U I. » VUchn, v-chhond,: »Wir brauchen diese Lex nicht! Wir Buchhändler sehen ganz allein darauf, daß unser Stand rein gehalten wird, denn wir sind uns unsrer hohen Verantwortung vollauf bewußt. In den Satzungen unseres Börsenvereins gibt es eine Bestimmung, die den mit Ausschluß bedroht, der schmutzige Ware verkauft, und erst neulich haben wir mit Erfolg den Versuch zurückgewiesen, uns vom Auslande mit pornographischen Erzeugnissen zu über- schivemmen. Wir halten unser Haus rein. Aber gerade deshalb inüfsen wir uns gegen solche Kautschukparagraphen wenden, die auch den anständigen Mann in das Gefängnis bringen könnten — ins Gefängnis durch die Denunziation solcher Zeloten, denen die Kunst Hekuba ist und deren verkrüppeltes Schamgefühl durch irgendein klassisches Bild sich verletzt fühlt». Auf die Mitteilung von der Ernennung zum Ehrenmitglied antwortete Geheimrat Engelhorn mit folgenden Zeilen an den Vorstand des Börscnvereins: Stuttgart, den 23. Mai 1919. Hochgeehrte Herren! Tiefbewegt durch die hohe Ehrung, deren mich der Börsen- vcrein durch die Verleihung hpr Ehrenmitgliedschaft gewürdigt -hat, spreche ich dafür meinen allerherzlichsten Dank aus. Mein bescheidenes Wirken, -das, an den heute vom Ersten Vorsteher verlangten Leistungen gemessen, nicht allzuviel heißen will, hat ja weit über Verdienst und Würdigkeit Anerkennung ge funden; doch freue ich mich von ganzem Herzen darüber, daß meine Kollegen mich nach so langer Zeit noch nicht ganz ver gessen -haben, und es -wird mir für den Rest meiner Erdentage ein stolzes, erhebendes Bewußtsein bleiben, dem Börsenverein, dieser wichtigen und mächtigen Organisation, nun noch enger verknüpft zu sein, als es schon bisher der Fall -war. Ein wehmütiger Gedanke ist es mir, daß so viele von den Berussgenossen, mit denen ich einst freundschaftlich verbunden zusammcnarbeiten durste, nicht mehr unter uns weilen, doch freue ich mich, daß ihnen ein gesunder, ebenbürtiger Nachwuchs erstanden ist, zu -dem wir das volle Vertrauen haben dürfen, daß, wie er unser Bereinsschisslein bisher mit so bewunderns werter Zielsicherheit durch die hochgehen-den Wogen dieser un säglich schwierigen Zeit mit ihren mehr als komplizierten Auf gaben gesteuert hat, er auch fernerhin, mag auch die Zukunft noch so dunkel und undurchdringlich vor uns liegen, das Banner unseres Börsenvcreins Hochhalten wird, zum Segen für den deutschen Buchhandel, dessen kulturfördernde Tätigkeit unserem Volke mehr denn je nottut. Ein« überaus schmerzliche Entbehrung war es für mich, daß ich noch in letzter Stunde darauf verzichten mußte, der für mich so bedeutsamen Hauptversammlung anzuwohnen, wäre cs mir doch Herzensbedürfnis gewesen, all den lieben Kollegen bei dieser seltenen Gelegenheit wieder einmal freundschaftlich die Hand zu -drücken. Aber ich will gerne -hoffen, daß ausgeschoben in diesem Falle nicht aufgehoben -bedeutet, und daß es mir ein andermal beschieden sein werde, Ihnen allen nieinen Dank Auge in Auge auszusprechen. Mit verehrungsvoller Begrüßung Ihr allzeit getreuer gez. Carl Engel-Horn. Es ist Geheimrat Engelhorn nicht mehr beschieden gewesen, noch einmal an einer Kantateversammlung teilzunehmen. Seine geschwächte Gesundheit, die sein Ableben -schon vor einigen Jahren einmal in bedrohlichste Nähe gerückt erscheinen -ließ, hat es ihm unmöglich gemacht. Trotzdem ist er der Entwicklung mit regem Jnterefse^efolgt, -wie unter anderm die Glückwunschschreiben er kennen lassen, -die er regelmäßig anläßlich der Tagungen an -den Vorstand richtete. Auch der Jahrhundertseier im letzten Jahr konnte er nicht beiwohnen. Für die Festnummer des Börsenblatts schrieb er -damals die nachstehenden Worte, die als letztes Zeugnis des Mannes hier noch einmal wiederholt sein mögen: »Eingedenk der schönen Jahre, in denen es mir vergönnt war, an den Arbeiten des Börsenvereins teilzunehmen, ist es mir Herzensbedürfnis, dem Verein zu seiner Jubelfeier meine 178 wärmsten Glück- und Segenswünsche darzubringen. Welchen Schatz wir an dieser den ganzen Buchhandel deutscher Zunge umspannenden Körperschaft besitzen, ist mir bei den Tagungen des Internationalen Verlegerkongresses ganz besonders deut lich vor Augen getreten, wo unsere Organisation von den Aus ländern nicht ohne Neid als mustergültig gerühmt und zur Nach ahmung empfohlen wurde. Seither hak der Börsenverein den Kreis seiner Aufgaben noch wesentlich erweitert, und mein -heißer Wunsch ist, daß er auch in seinem zweiten Jahrhundert und darüber hinaus blühen, wachsen und gedeihen und nach wie vor sein einigendes Band um alle Zweige unseres lieben Buchhandels schlingen möge». Bericht aus Konstantinopel. Von vr. Friedrich Wallisch. Im allgemeinen hat man vom Winter- und insbesondere vom Weihnachtsgeschäft des deutschen In- und Auslandbuchhandels diesmal nicht das Beste gehört; «ine erfreuliche Ausnahme zeigt sich in Konstantinopel. Die Nichttürken, die hier das Weih nacht s f e st gefeiert haben, und auch -die Türken, die ihren Gästen nach abendländischer Sitte Freude bereiten wollten, haben viel Ein käufe gemacht und dem europäischen Buchhandel in Konstantinopcl so gute Einnahmen verschafft, daß das Gesamtergebnis ein durch aus zufriedenstellendes gewesen ist. Die alte Sultan residenz ist eine teure Stadt, und daher versöhnt sich das bücher kaufende Publikum hier leichter als an manchen andern Orten mit den Büchcrpreisen der Nachkriegszeit. Man bevorzugt nach wie vor das billige Buch, aber die dauerhafte Ausstattung, die der -deutsche Verlag seinen Erzeugnissen gibt, gewinnt zusehends an allgemeiner Sympathie. Nichtsdestoweniger halten die Klagen über -die deutschen Bücherpreise, worüber ich ja seinerzeit im Bbl. 1925, Nr. 210, ausführlich berichtet habe, auch weiter an. Das französische Buch kann nach -wie vor seinen billigen Preis aus spielen. Ohne eigentlich in der Lage zu sein, darüber einen Kommen tar zu geben, stelle ich fest, daß sich die Ka u f k ra f t d c s T ü r - ken als Bücherkkufer in der letzten Zeit sichtlich erhöht, die des Nichttürken eher vermindert hat. Besonders starkes Interesse zeigt sich derzeit in Konstanti nopel für deutsche technische Literatur. Ich möchte diesen Umstand, der sich aus dem zivilisatorischen Aufschwung der jungen Republik leicht erklärt, ganz besonders betonen. Ein für unsere Begriffe recht erstaunlicher Vorgang hat sich aus den, wie erwähnt, immer wieder laut werdenden Klagen der Käufer über die deutschen Bücherpreise ergeben: man ist aus den von unserem Standpunkte nicht zu billigenden, aber zumindest sehr bezeichnenden Ausweg verfallen, sich nicht streng an die Ordinär preise zu halten. Der Sortimenter verzichtet auf einen Teil seines Rabatts und verkauft, um den Umsatz zu erhöhen, etwas unter dem Ladenpreis. Da die Bucheinbände zollpflichtig sind, erleidet die Belieferung mit -deutschen Büchern eine Verzögerung. (Die Zollsätze selbst sind, wie seinerzeit an dieser Stelle sBbl. 1925, Nr. 210j berichtet, nicht wesentlich.) Aber der Sortimenter erhält die -deutschen Werke, die ihm als eingeschriebene Drucksachen zu gehen, nur einmal in der Woche, am Donnerstag. Die zoll freien broschierten Bücher der französischen Verleger werden ihm täglich zugestellt. Es ist bedauerlich, daß -die kürzlich beendeten langwierigen Zollverhandl ungen zwischen Deutschland und der Türkei, die erst nach mancherlei gegenseitigen Konzessionen zum Abschluß gelangt sind, soviel mir bekannt ist, über diese An gelegenheit hinweggegangen sind. Es würde sehr im Interesse des so scharf konkurrenzierten -deutschen Buchhandels liegen, wenn die Einfuhr von Bucheinbänden nach der Türkei vom Zoll befreit würde. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß die türkische Re gierung fiskalische Bedenken dagegen ins Treffen führen könnte. Recht flott gestaltet sich derzeit der Absatz der deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Ohne Anspruch aus Vollzähligkeit seien als besonders gesucht das »Berliner Tageblatt-, die »B. Z. am Mittag», die »D. A. Z.», ferner di« »Berliner Jllu- strirte», »Die Woche» und die Magazine »Uhu- usw. erwähnt.
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