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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1926
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- Deutsch
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33, 9. Februar 1S2K, Redaktioneller Teil. VSrseudlatl f. d. Dttch«. vuchhaiUxl. Eine neue, in französischer und englischer Sprache erschei nende Revue »I-'Lcdo 6<- ^urquie- ('Ide Lcdo o! rurkex) macht es sich zur Aufgabe, die Pläne der republikanischen Regierung im In- und Ausland zu propagieren. Bemerkenswert ist ein Erfolg, den kürzlich die türkische Tages zeitung °Akscham« in Konstantinopel errungen hat. St« griff die Mißstände im türkischen Schissahrtswesen auf, und die un mittelbare Folge dieses Presscfeldzugs war eine grundlegende Re organisation der gesamten Handelsmarine. Es ist naturgemäß nicht möglich, auf diese Angelegenheit hier näher einzugehen. Soviel sei nur festgestellt, daß diese Reorganisation von außer ordentlicher wirtschaftlicher Bedeutung ist. Und wenn sie früher oder später im Resormprogramm der Republik wohl auf jeden Fall ihren Platz gefunden hätte, bleibt doch der erwähnten Zeitung der Triumph der Urheberschaft. Die Notivendigkeit, neue Banknoten zu drucken (die jedermann, der das türkische Papiergeld kennt, bestätigen muß), hat di« Druckereien von Konstantinopel veranlaßt, an die Regierung di« Aufforderung zu richten, die Herstellung im Inland vornehmen zu lassen. Die Druckereien verweisen darauf, daß es ihnen zwar nicht möglich sein wird, die hervorragende Qualität der in Deutschland hergestcllten Noten zu erreichen, daß es aber leicht möglich sein wird, einen durchaus guten und brauch baren Druck zustande zu bringen. Man beabsichtigt, eine Kom mission nach dem Westen zu entsenden, die das erforderliche Ma terial und zwei Maschinen kaufen soll. Eventuell wird man auch einen fremden, voraussichtlich deutschen Fachmann einladen, die Herstellung der Banknoten zu überwachen. Di« Entwicklung des türkischen Unterrichts Wesens schreitet rasch vorwärts. Es ist durchaus bezeichnend, daß der Titel »Efsendi-, der einem des Lesens und Schreibens Kundigen gebührt, vollkommen an Bedeutung verloren hat. Im Staats und Armeedienst wurde dieser Titel bereits amtlich abgeschaist. Es bedarf heute keines Ehrentitels mehr für einen Nichtanalpha beten. In Konstantinopel werden in diesem Jahre nicht weniger als vierzig neue Elementarschulen errichtet werden, sodaß die Stadt binnen kurzem dreihundert derartige Schulen besitzen wird. Den fremden und nichttürkischen Schulen in Konstantinopel ist eine wesentliche Erweiterung ihres Lehrplans in den Unterrichts fächern der türkischen Sprache, der Geographie und Geschichte auf getragen worden. Die Konstantinopeler Universität nimmt unter ihrem Rektor Nureddin Bey eine erfreuliche Entwicklung. Die Auflagenkontrolle. Bon verschiedener Seite, vornehmlich von den Jnserentengruppen, werden immer stärker die Wünsche nach einer Auflagenprllfung laut. Man ist der Ansicht, bah der Inserent einen bestimmten Anspruch auf Nennung der Auflage hat. Der Anzeigenauftrag, den er dem Ver leger erteilt, ist doch in gewissem Sinne ein Kaufvertrag über eine bestimmte Zahl von Anzeigenräumen, die ihm der Verleger in seinem Blatte zur Verfügung stellt. Der Verleger übernimmt aber seinerseits auch die Verpflichtung, diese Anzeigen soundsoviel Lesern bekanntzu machen. Vorkommnisse, die namentlich auf unreellen Auflagennennun gen fußen, brachten nun die Inserenten dahin, auf einer gewissen Kon trolle der Auflagen zu bestehen. Das Problem der Auslagenkontrolle ist an sich nichts Neues. Wir haben sie bereits in Amerika und neuer dings auch in Holland. In diesen Ländern ist sic also bekannte Tat sache, und es hat sich erwiesen, daß ihr Herbeifllhren durchaus nicht zum Schaden der Verlegcrwclt auslief. Vor kurzem hielt Herr vau Len Bergh aus Amsterdam gelegentlich einer Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Neklamesachleute in Berlin einen Vortrag. Sein Vortrag rief alle Interessenten herbei, um so mehr, als Herr van den Bergh über seine grundlegenden Arbeiten in Holland berichtete. Wenn auch holländische Verhältnisse mit den unsrigen nicht auf eine Stufe zu stellen sind, so ist es doch angebracht, sich etivas eingehender mit der ganzen Frage überhaupt zu beschäftigen. Zunächst liegt es nahe, daß sie wohl in erster Linie die Tagcspresse betrifft, deren über aus groß angegebene Auslagen bei den Inserenten oft auf Mißtrauen stoßen. Von den Zeitschriften wären wohl nur die sogenannten Export- blätler und solche zu nennen, deren ganze Aufmachung schon auf ein rein fürs Anzeigengeschäft aufgebaittes Blatt schließen läßt. Ehe man in Europa überhaupt den Gedanken faßte, ehe man sei tens der Inserenten den Wunsch äußerte, etwas über die Auflagenhöhe der Zeitung und ihre Verbreitung zu höre», finden wir schon in Ame rika die ersten Zeichen dieser Einrichtung in den 80er Jahren. 1870 gab ein New Aorker Verleger einen Zeitungskatalog heraus. Sein Werk erregte großes Aufsehen und war in erster Linie den damaligen Agen ten nicht gewogen. War es doch jetzt dem Inserenten selber möglich, seine Inserate beliebigen Zeitungen zuzuteilen. Auch den Verlegern war der Katalog sehr angenehm. Sie waren es auch, die in den 80er Jahren den Verleger des Katalogs baten, Auflagennennungen vorzu nehmen. Darauf erschienen damals die ersten öffentlichen Auflagen nennungen. Allerdings konnte man dem Ganzen noch nicht so recht vertrauen. Es liegt nahe, daß man versuchte, durch große Auflagen nennung zu wirken. Dipsem Ubelstande suchte man seitens der Inse renten entgcgenzuwirkcn. So brachten die Verleger in dem Katalog vereidigte Auflagenziffern. Dieser Zustand blieb bestehen, dis man schließlich einsah, daß dem Inserenten im Grunde eine rein zahlen mäßig festgestellte Auflage nichts nützte, sondern daß es ihm vielmehr darauf ankomme, zu wissen, von wem das Blatt gelesen wird und in welchen Bevölkerungsschichten es seine meisten Anhänger zählt. Einzig und allein die Kenntnis dieser Verhältnisse ist ausschlaggebend für die Wirkung einer Propaganda. So kam es im Jahre 1913 zu einem Zusammentritt aller interessierten Kreise in Chicago. Es ent stand das »^uäit kureau ok tArcuIstiou«, die Auflagenprüsstelle. Ihre Tätigkeit bestand darin, neben einer genauen Feststellung der Auflage auch Angaben über ihre Verbreitung zu machen. Die Amerikaner führen diese Arbeit aufs gewissenhafteste durch. Die Kontrollen wer den in streng geregelten Berichten niedergelegt und nach deren An erkennung den Mitgliedern der Vereinigung zugestellt. Also nur diese haben den Nutzen. Da aber zu den Mitgliedern die ersten Inserenten des Landes gehören, erklärt es sich, daß die amerikanische Prüfstelle einen beträchtlichen Stamm von Verlegern als Mitglieder aufweist. Man hat also in Amerika den Wert dieser Einrichtung erkannt und zieht aus ihr sicherlich zum Vorteil beider Parteien einen großen Nutzen. Inwiefern kann denn nun eine Auslagenprüfung nutzbringend sein ? Seitens der Inserenten begründet man eine Auflagenprüsung in den meisten Fällen nach zwei Gesichtspunkten. Erstens meint man, der Lieferant sei seinem Abnehmer auch in jeder Hinsicht über Gewicht und Stückzahl der Ware Rechenschaft schuldig, und sieht nicht ein, wcshelb dies auch nicht für den Zoitungsverlag zutreffen sollte. Zweitens aber sucht man anhand der Auflagenhöhe die Gegenleistungen des Ver legers hinsichtlich seiner geforderten Jnsertionspreise zu kontrollieren. Wenn schon der erste Punkt an sich verständlich ist, so muß man doch zu dem zweiten sagen, daß es sich der Verleger selbst angelegen sein lassen wirb, seine Preise in richtigem Verhältnis zu halten. In dieser Hinsicht dürfte also bei einer Auflagenprllfung nicht viel heraus kommen. Lassen wir den zweiten Punkt fallen und betrachten wir die Auflagenprüfung von dem Standpunkte, die Auflagennennungen zu kontrollieren, so müsfen mir sagen, daß eine derartige Durchführung doch wohl nur zum großen Nutzen der Verlegerwelt sein könne. In der Praxis erfährt man es oft, daß sich Blätter gegenseitig im Preise unterbieten, wiederum aber in bezug auf Auflagcnhöhe und Verbrei tung die denkbar größten Angaben machen. Es läßt sich denken, daß ein derartiges Arbeiten nur zu bald zum Schaden unserer Wirtschaft beiträgt und letzten Endes auf das Verlustkonto der reellen Verleger zu buchen ist. Es kann ja sein, wie es will — den Anpreisungen auch des denkbar Unmöglichsten fallen immer wieder Nichteingeweihte zum Opfer. Hier geht viel Kraft und Kapital verloren, das an anderer Stelle dem Verlagsgewerbe anders dienen könnte. Wir haben in Deutschland Zeiten gehabt, in denen die sogenannten »Exportzeit schriften« überhandnahinen. Zu Hunderten schossen sie aus dem Bodeu und hatten doch durchschnittlich nur Auflagen bis zu 500 Exem plaren — eben nur so viel, um die Inserenten mit Belegexemplaren zu versehen. Allerdings haben derartige Mißstände aufgehört. Das deutsche Verlagsgemerbe müßte es sich aber angelegen sein lassen, auch hier einen Weg zu finden, der über alles Mißtrauen beider Parteien hinweghilft. Nur Wahrheit in der Reklame — auch in der des Ver lagsgewerbes — verspricht Erfolg. P. Eckert. Theologischer Handkatalog 1925/1926. 21. Jahrgang. Kl. 8?. 119 Seiten. In Kommission bei Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen. Mk. —.50; Particpreise. Dieser von den Finnen C. H. Beck-München. C. BertelSmanu- Gütersloh, A. Deichert-Leipzig, I. C. Hinrichs-Leipzig. I. C. B. Mohr- Tübingen. Alfred Töpclmann-Gießeu und Vandenhoeck L Ruprecht- Göttingen herausgegebene systematische theologische Katalog, der, ab- 177
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