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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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-s 248, 26. Oktober 1885. Fertige Bücher. öS29 Ztimmen der Presse über „Frauenlob" von Otto Franz Keuschen im Auszuge. „Deutsches Litteraturblatt" 1885, Nr. 44: „Männer wie Frauen werden reiche Erbauung aus den gehaltvollen Dichtungen gewinnen. Die erste Abteilung »Hebe« enthält achtzig lyrische Gedichte, Lieder der Sehnsucht und der innigsten Befriedigung, erhebende vaterländische Ge dichte u. s. w. Sie sind durchweg gedankenschwer; daneben finden sich auch lyrische Perlen. Das Charakteristische dieser Lieder ist der entschiedene Bruch mit der Romantik und die Ver herrlichung der neuen Zeit in der jungen Kaiserstadt. Die Form ist durchweg untadelhaft. Der zweite Abschnitt enthält das reizende Drama »Lydia«, der dritte das dramatisierte Märchen „Dornröschen", der vierte die poetische Erzählung »Isolde«, die ihr Motiv zwar dem Liede Gottfrieds von Straßbnrg entlehnt, aber das Thema in viel edlerer Weise durchführt. Der sünfte Abschnitt »Echo« enthält Übersetzungen und zeigt die Meisterschaft in der Form, die das ganze Buch bewährt. Im ganzen muß das Urteil über »Frauenlob« hsöchst anerkennend lauten. — O. F. Genfichen ist unfraglich einer der hervorragendstenLyriker der Neuzeit." „Vossischc Zeitung" 1884, Nr. 517 und 1885, Nr. 1: „Das schön ansgestattete Buch zeigt den Herrn Verfasser auf jedem Gebiete feines Könnens und vereinigt Lyrisches, Dramatisches und Episches. Unseres Wissens ist der Herr Verfasser der Erste, der den Mut gehabt hat, allermodernste Berliner Novellenstoffe poetisch, zum Teil in volltönendsten Ottaverimen zu behandeln, und neben der offenbaren Verskunst, die er dabei bethätigt, sollte ihm schon dieser »Mut seiner Meinung« zum Guten angerechnet werden. Das Bahn- brecherische, sein Voranschreiten hat Anspruch aus Dank. Es wird daher auch an Nachfolge nicht fehlen. Das Werk teilt sich in fünf Ab schnitte. Der erste »Hebe« stellt in achtzig Gedichten eine Art Tagebuch dar. Den zweiten Abschnitt bildet »Lydia«, ein Dramolett, das bei der Lektüre ungemein anspricht. Daran reiht sich »Dornröschen«, eine hochpoctische Umschreibung des bekannten Märchen, ebenfalls in dra matischer Form, oder besser gesagt, in der Form des Melodramas; denn aller Wahrscheinlichkeit nach hat der Dichter seine klangvollen Verse sich von der Musik begleitet gedacht. Das kleine Epos »Isolde«, welches hierauf folgt, möchten wir als die Perle der vorliegenden Sammlung bezeichnen. Welche zarte, innige Empfindung, welcher Wohllaut der Sprache, welche künstlerische Rundung der Verse! Es ist ein kleines Kabinettsstttck poetischer Seelenmalerei, dabei ganz modern, denn die Handlung spielt in dem Berlin unserer Tage. Fürwahr, die »Stadt der Intelligenz« kann nicht so prosaisch sein, als sie draußen im Reiche verschrieen ist, wenn auf ihrem Grunde so duftige poetische Blüte,» ersprießen. Der letzte Abschnitt des Bandes endlich, »Echo«, giebt Übertragungen fremdsprachiger Dichtungen: zweier Lieder von Anakreon, sechs Oden von Horaz und einiger Gedichte von Alsred de Müsset. Sämtliche Übersetzungen schließen sich den Originalen eng an und sind trotzdem durchaus formgewandt. Besonders gelungen er scheinen die Wiedergaben der antiken Lieder, bei welchen der Autor das Versmaß der Originale bewahrt und zugleich den Reim eingesührt hat: eine höchst schwierige Ausgabe, die indessen mit großem Geschick gelöst ist. Seinen Titel führt das auch äußerlich prächtig ausgcstattcte Buch mit vollem Recht: es enthält ans berufenem Dichtermunde den begeisterten Preis siegreicher Frauenschöne." „Die Post" 1884, Nr. 315: „In der Verbindung, ja in der Unter ordnung des eigenen Jchs unter den großen Gedanken des Vaterlandes und seines sichtbaren Repräsentanten scheint mir der sittliche Wert dieser Gedichte zu liegen. Ihre künstlerische Bedeutung beruht dann in der starken Betonung des modernen Elements, welches mit großer Kühnheit in die poetischen Formen eingesügt worden ist. Wenn wir uns zunächst an die Formen halten, sehen wir, daß Gensichen ein Künstler des Rhythmus ist, wie wir ihrer nur wenige unter unseren modernen Lyrikern finden. Die schwierigsten Versformen weiß er mit großer Sicherheit zu behandeln. Die erste Abteilung enthält prächtige Naturschilderungen, verflochten mit Historisch-Politischen Exkursen, und süßflötende Liebesgedichte — für jeden Geschmack ein reichliches Teil. Am reinsten nnd reifsten zeigt sich die dichterische Krast Gensichens in der vierten Abteilung »Isolde«, einer Novelle in Versen, die in vor nehm-künstlerischem Schwünge ausklingt. Eine einfache Liebesgeschichte, welche aber durch die feine psychologische Motivierung äußerst fesselnd und von der Luft unserer Zeit so warm und lebhast erfüllt ist, daß man dem Dichter zu dieser Schöpfung nur Glück wünsche» kann. Auch hier klingt der heroische Schritt des Patriotismus in das Liebes- idyll kräftig hinein. Meisterhast ist z. B. die zwischen »Bismarck nnd Goethe, den beiden größten Söhnen deutscher Auen«, gezogene Parallele nnd wahrhast hinreißend die Apostrophe an die Siegesgöttin aus dem Brandenburger Thor." „Auf der Höhe" 1885, Heft 41: „Aus der zu beängstigender Höhe anwachsenden Flut der modernen Lyrik ragen die Dichtungen von O. F. Gensichen weit hervor. Sein »Frauenlob« enthält echte Perlen. Meisterhaft ist die Behandlung des Reimes nnd die sonstige metrische Technik. Leider gestattet der Raum nicht, über die reizenden Dichtungen ausführlich zu referieren; doch wäre nur Lobendes zn be richten. Das gilt auch vom Äußeren des Buches, dessen Einband in antikisierendem Geschmacks Prächtig ist." „Jllustrirtc Fraucnzeitung" 1885, Nr. 1: „Einen buntsarbigcn Strauß edler poetischer Blüten reicht Otto Franz Gensichen in seinem »Frauenlob«. Der Band gliedert sich in sünf Abteilungen, deren erste »Hebe«, eine Art Tagebuch darstellt. Es sind frische lyrische Gesänge von warmer Empfindung und markigem Ausdruck. Hieran schließt sich »Lydia«, eine von schalkhafter Anmut getragene Dichtung, in welcher der Autor die berühmte Ode des Horaz »Vonev ArabuZ srnm tibi« dramatisch gestaltet hat. In »Dornröschen« zeigt sich uns sodann das alte, liebe Märchen gleichsalls in dramatischer Form und in Versen, welche darthun, wie meisterhaft der Dichter die Neimkunst zu handhaben weiß. Die Perle der Sammlung ist indessen »Isolde«, ein kleines Epos von zarter, duftiger Poesie. Die Handlung spielt in dem modernen Berlin, nnd es dürste manchem unmöglich scheine», daß diese unruhige, rastlos vorwärts strebende Stadt den Hintergrund für ein stilles, liebliches Idyll bieten könne. Aber wahre Dichtkunst vermag viel. Wir stehen nicht an, »Isolde« als die schönste Frucht zu bezeichnen, welche die vielseitige Muse des Dichters bisher gezeitigt hat. Den Schluß des stattlichen Bandes bilden, unter dem Titel »Echo«, Über setzungen fremdsprachiger Dichter: einige Lieder von Anakreon, Horaz nnd Alfred de Müsset. Auch hier offenbart sich ein bedeutendes Formtalent, das unter sorgfältiger Schonung der Originale tadellose deutsche Verse giebt. Überraschend gelungen sind die Übertragungen der antiken Poöme, in denen der Autor nicht bloß das Versmaß beibehalten, sondern auch den Reim hinzngefügt hat, — eine höchst schwierige Kunst, welcher wir in solcher Voll endung noch nirgend anderswo begegnet sind." „Der Bazar" 1885, Nr. 6: „Der Dichter der »Spielmannsweisen« widmet den Frauen in diesem Bande eine Fülle von Sang nnd Klang, tief empfundenen Preis ihrer beglückenden Einwirkung ans das Leben des Mannes, ans sein Sinnen, Thun und Trachten; Preis der verlockenden Zeit, die ihm selbst das Dasein zur Lust macht, die Statur verklärt, seine Dichterkraft stärkt, ihm Mut und Stimmung zu allem Guten nnd Großen verleiht. Ein Strom von Wohlklang rauscht durch diese Blätter und klingt uns ties zn Herzen. Kein Wunder! Ist er doch gestimmt ans den herrlichen Accord Franenliebe, Kunst begeisterung, Vaterlandsgefühl!" „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" 4884, Nr. 571: „Die poetische Litteratnr treibt ersahrungsmäßig um die Festzeit auch ihre duftigsten nnd farbenprächtigsten Blüten. Unter ihrer Zahl möchten wir Heuer an erster Stelle eine neue Gabe von Otto Franz Gensichcn: »Frauenlob«, erwähnen. Das prächtig ausgcstattete Buch teilt sich in 5 Abschnitte, deren jeder einen formvollendeten nnd inhaltlich gediegenen Beitrag zu dem Lobe der Frauen spendet, dessen Lektüre den talentierten Dichter, den sinnig empfindenden Mann und Verehrer holder Weiblichkeit in anmutendster Beleuchtung erscheinen läßt. Gensichens »Frauenlob« ist wie geschaffen zu einer Festgabe für unsere Damen."
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