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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1885
- Sprache
- Deutsch
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5220 .V 248, 26, Oktober 1885. Nichtamtlicher Teil. Prior abtretend) verdient als einer der thätigsten Verlags händler Anführung. In dem eine kurze Strecke südwärts gelegenen Göttingen sind es wieder zwei große Verlagshandlungen, die durch das Wirken ihrer bedeutenden Gründer und Besitzer zu höchstem Ansehen ge langten. Die Firma Vandenhoeck L Ruprecht*), 1735 von Abraham Vandenhoeck aus Holland gegründet, nahm den höchsten Aufschwung unter dessen Nachfolgern Karl Friedrich Günther Ruprecht, welcher in dem langen Zeitraum von 1744 bis 1816 in dem Geschäfte thätig, seit 1787 alleiniger Besitzer desselben war, August Adolf Ruprecht(l791 —1861), Justus Friedrich Danckwerts (1779 —1843)**) und dem jetzigen Be sitzer Karl Joh, Fr, W. Ruprecht, Der Verlag weist hervor ragende Werke aus den wichtigsten Gebieten der Wissenschaft und hochangesehene Namen wie: Bouterwek, C, Fr, und I, G. Eichhorn, A, Fick, Gauß, A, Grisebach, Haller, A,H,L. Heeren, Herbart, Kästner, H, A, W. Meyer, Michaelis, Pütter, Schlözer und manche andere auf. In den vierziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde der 1795 von dem Professor I, G, Eichhorn unter des Buchdruckers I. G, Roseubusch Namen eröffnete, von I. F, Römer fortgeführte Verlag erworben. Karl Ruprecht ist seit 1848 Inhaber. Er wirkte in erfolgreichster Weise als Verleger, Bibliograph, Redakteur und diente als mehrjähriges Ausschußmitglied des Börsenvereins auch dem gemeinsamen Berufsinteresse. Hochinteressante Erinnerungen knüpfen sich an den Begründer der Dieterichschen Buchhandlung Johann Christian Die terich (geb. 1712 in Stendal, st 1800)***), Er ließ sich, nachdem er schon 1749 die später bis 1766 nebenbei fortgeführte Me ll ius'sche Buchhandlung in Gotha übernommen hatte, 1760 in Göttingen nieder. Sein freundschaftliches Verhältnis zu seinen Autoren Bürger und Lichtenbcrg, seine Passion für den Kalender verlag — 1766 wurde er durch den ^Iwanao cts Ootlm Begründer des Gothaischen genealogischen Taschenbuchs; 1770—1803 ersHien der Göttinger Musenalmanach, der ihn mit sämtlichen Mitgliedern des Hainbundes in Verbindung brachte, 1793—1804 der Göttinger Revolutionsalmanach in seinem Verlage — und manche andere bedeutende Verlagsunternehmung, unter welchen z. B. als die umfangreichste nur der von Martens 1791 begründete, noch jetzt erscheinende Roonsil cles traitöo ck'alliaues, cko paix sto. erwähnt sei, dürften allein die Geschichte dieser Buchhandlung zu einem der anziehendsten Kapitel machen. Von sonstigen hervorragenden Autoren mögen nur folgende genannt sein: Theodor Benfey, I, F. Blumcnbach. Bouterwek, Dahlmann, Ewald, Gauß, die Gebrüder Grimm, Grisebach, Hausmann, Heeren, C. F, Hermann, C, G. Heyne, Hogarth-Riepenhausen, C, I. M, Langeubeck, K, O, Müller, Pütter, Raff, Thöl, G, Waitz, W, und E. Weber, Wieseler, Wöhler, H. A, Zachariä, von Zeitschriften die »Forschungen zur deutschen Ge schichte«, der »Philologus« und die »Göttinger gelehrten Anzeigen«. Wir wenden uns von der hannoverschen der thüringischen Universität Jena zu. Hierhin verlegte K. F. E. Frommannst) (1765—1837), welcher 1786 eine seit 1726 von seinen Vor fahren geleitete Buchhandlung in Züllichau übernommen hatte, 1798 seine Thätigkeit, Er verband mit seiner Buchhandlung eine mit seinem Schwager Wesselhöft errichtete Buchdruckerei, *) Vgl. Börsenblatt 1835. Nr, 9. (Hann, Ztg. zum lOOj. Jub.), z»m 150jähr, Jubiläum: Börsenblatt 1885. Nr. 38. (H. Ellissen) und Buchhdlr.-Akademie, Bd. 2, Hst. 3. (E. Zcrnin). **) Vgl. Börsenblatt 1843. Nr. 16. ***) Vgl. Allg. deutsche Biographie (Kclchner) und Börsenblatt 1876, Nr, 38, 44, 50, 56, 62 (I. Proclß nach „Briefe von und an Bürger", herausg, v. Strodtmann. 4 Bde.). st) Vgl. Börsenblatt 1836, No. 19 (50jähr, Jub.) u 1870 No. 264 (W. Hertz nach Fr. I. Frommann, das Frommannsche Haus). Eine große Reihe von Klassikern gehörte bald zu seinen Autoren und zu den Freunden seines Hauses, unter letzteren besonders Goethe hervorragend. Der sehr hervorragende und geachtete Verlag kultivierte besonders auch die pädagogische Litteratur, Sein Sohn Friedrich Johann Frommann (geb, 1797), studierte 1817 und 18 in Berlin und bekundete schon früh eine freisinnige Richtung. In Hamburg erlernte er den Buchhandel, 1822—24 war er in Frankfurt thätig; 1825 erfolgte seine Auf nahme in das väterliche Geschäft, 1833—64 fungierte er als Börsenvorstehcr und gehörte wichtigen Ausschüssen an. In diesen Eigenschaften erwarb er sich hohe Verdienste um den Buchhandel, denen er durch seine schriftstellerischen Erzeugnisse, namentlich »das Frommann'sche Haus«, in welchem u, a, höchst anziehend der Verkehr mit Goethe geschildert wird, und seine »Geschichte des Börsenvereins« neue hinzufügte. Von anderen dortigen berühmten Namen sei erinnert an Friedrich Mauke, dessen Geschäft 1789 von Johann Michael Mauke gegründet wurde, und an Hermann Costenoble (1850 in Leipzig etabliert, seit 1863 in Jena), welcher durch seinen umfangreichen Verlag und Autoren wie Gutzkow, Brachvogel, Gerstäcker hervorragt. In dem benachbarten Weimar gründete der bekannte Schrift steller und Legationsrat Friedrich Justinus Bertuch (1747 — 1822) 1789 das Landesindnstrie-Comptoir*) und 1804 das Geographische Institut, zwei hervorragende Anstalten, welche auf kartographischem Gebiete durch Mitarbeiter wie Stieler, Kiepert, die Brüder Gräf u. a. Bedeutendes leisteten und durch die späteren namhaften Besitzer, wie Obermedizinalrat L. Froriep, Geheimer Medizinalrat Robert Froriep, Ludwig Denicke aus Lüne burg (seit 1855) ihren Glanz erhöhten. Jetzt besteht nur noch das »Geographische Institut« als Kommanditgesellschaft, für welche persönlich Hermann Weißbach haftet, welcher durch seine Puch- händlerischen Bestrebungen und Publikationen rühmlichst be kannt ist. Bertuch war auch 1785 Mitbegründer der Jenaischen Litteraturzeitung und 1786 der ersten deutschen Modenzeitung. Eine weitere buchhändlerische Größe Weimars war Johann Wilhelm Hoffmann**), welcher 1802 ein von seinen Vor fahren 1710 gegründetes Geschäft übernahm, 1860 (und auch heute wohl noch) befand sich dasselbe in einem s. Z, Lukas Cranach gehörigen Hause, der bekanntlich selbst in Wittenberg Inhaber einer Buchhandlung und Apotheke war. Hoffmann verlegte Schriften von Kotzebue, Herder, ja er stand mit Goethe in Unterhandlung wegen Gesamtverlags seiner Schriften, wobei ihm indessen Cotta den Rang ablief, Bernhard Friedrich Voigt (st 1859) übernahm 1834 eine 1812 gegründete Verlagshandlung nebst Buchdruckerei. Man darf den Verlag in technologischer, auch populärer Beziehung wohl als den umfangreichsten Deutschlands bezeichnen. Von besonderem Glanze umstrahlt erscheinen die Namen Justus und Friedrich Andreas Perthes in Gotha. Das hundertjährige Jubiläum der Firma Justus Perthes***) sandte in jüngster Zeit seinen Widerhall durch die Presse und wurde auch in diesem Blatte eingehend besprochen. Das Geschäft wurde 1785 von Johann Justus Perthes (st 1816) gegründet, 1816 *) Vgl. Börsenblatt 1861 No, 134, **) Vgl. Börsenblatt 1852 No, 60 (50 jähr, Jub,) und 1860 No, 19 (Gartenlaube). ***) Vgl. Börsenblatt 1885 No. 218. (Weimar. Ztg.) und 226. 230. 232. (Zernin.)
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