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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1926
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- 1926-02-06
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- 06.02.1926
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^ 31, 6. Februar 1926. Redaktioneller Teil. ZcitungSbetrieb in dieser Beziehung »fiir die Vergänglichkeit« be deutet. Bet 15 000 Zylinderumdrehungen beträgt er 230 Kilometer Papier oder, in Quadratmetern ausgedrückt, 300 000 Quadrat meter. Bei Zugrundelegung eines Gewichts von 50 Gramm für den Quadratmeter werden also in der Stunde 18 000 Kilogramm Papier verbraucht. Eine Umwälzung auf dem Tiefdruckgebiete bedeutet die Rota tion s - T i e f d r u ck m a s ch i n e der Maschinenfabrik F ran ke nt ha l Albert L Co. A.G. in Frankenthal (Pfalz), die von der Nolle in einem Arbeitsgang drei Farben druckt. Bei dieser voll ständig neuen Konstruktion wird das von der Nolle ablaufende Pa- picrband vor dem Druck geschnitten und mittels Grciferiibertragung von dem einen nach dem anderen Druckzylindcr übergeführt. Durch Verwendung geeigneter. Farben und durch die eingebauten Trocken vorrichtungen zwischen den einzelnen Druckwerken wird ein absolutes Trocknen zwischen den Druckvorgängen erzielt. Die Maschine, deren Drnckleistung 7000 Drucke pro Stunde ergibt, kommt namentlich für farbige Zeitschriften- und Katalogumschläge und mehrfarbige Illu strationen in Betracht. Der Kleindruckmaschinenbau Ist eine Spezialität der Firma I. G. Scheller L G i c s e cke in Leipzig, deren Tellertiegeldruckpresse Phönix, nach bewährten Grundsätzen erbaut, eine vollkommen genaue und zwangläusige Parallclführung des Tiegels ergibt. Die Antriebs welle läuft in Kugellagern, die innere Schlichrahmenweite ist 28X 30 em. Bemerkenswert ist, daß auch die Druckmaschinenindustrie sich in der Richtung einer scharfen Nationalisierung der Hcrstellungsmcthoden zu bewegen beginnt, und zwar nicht nur für Kleinmaschinen in Serien bau, sondern auch für große Maschinen. Aus der Tagung des Vereins der deutschen Maschinenindustrie wurde das Beispiel einer Druck- maschinensabrik angeführt, die 26 Maschinenartcn nach 115 Modellen gebaut hatte und nunmehr dazu übergegangen ist, einen einzigen Typ in vier Größen zu bauen. Die Arbeitsleistung sei dadurch um 147« gesteigert worden bei gleichzeitiger Senkung der Unkosten um 30—40^. Fn der Papierverarbcitungsmaschinenindustrie seien durch Spezialisierung 257L Lohn erspart worden. Der Gedanke der Be- tricbsrationalisierung kommt natürlich auch in den Konstruktionen für das graphische Gewerbe zum Ausdruck. In dieser Beziehung spielt die Ausrüstung der Druckmaschinen mit Negistrierapparaten eine Rolle. Als zeitgemäßer Maschincn-Buchsllhrer hat sich an Stelle der alten Bogenzähler der »Autograph« - Apparat der Kienzle Uhrenfabriken A.G. in Schwenningen a. N. schnell in die gewerbliche Praxis eingeführt. »Wann hat der Druck begonnen?«, »Wie lange lief die Maschine und wie lange stand sie still?«, »Mit welcher Stundengeschwindigkcit arbeitete die Maschine im Tagesdurchschnitt?«, »Wieviel Drucke lieferte die Maschine in der Schicht?«, alle diese Fragen beantwortet der »Autograph« als zu verlässiges Tagebuch, der gleichzeitig auch Bogenzähler und genau gehende Uhr ist. Im Dienste der Betriebsstatistik bedeutet der Appa rat also zur Nachprüfung der Kalkulation für Druck- und Zuricht arbeit ein unumgänglich notwendiges Instrument. Die Aufzeich nungen dieses automatischen und unbestechlichen Maschinen-Buchführers geben ein genaues Bild des Wirkens und des Zustandes der Maschine. Die Ergebnisse seiner Kontrolle bilden auch dem Steueramt gegen über einen wichtigen Faktor, da er den Nachweis auch der Verluste (in Standstunden) bringt, die die Arbeitsleistung der Maschine herab- drlicken und eine vermehrte Abschreibung bedingen. Das Uhrwerk hat 72 Stunden Gangdauer. Bei der Druckherstcllung verdienen die mechanischen Hilfsmittel fiir die Zurichtung eine Erwähnung, die auf den Ersatz des zeit raubenden Handausschnittverfahrens ausgehen. Auf eine erfolgreiche Einführung in eine große Anzahl von Betrieben kann sich die Krciderelief-Zurichtung von Lankes-Schwärzler berufen, die sowohl fiir den Flachdruck wie den Rotationsdruck An wendung findet. Im Ullstein-Betrieb sind Auslagen bis zu 350 000 ohne Minderung der Haltbarkeit gedruckt worden bei vorzüglicher Bildwirkung. Von angesehenen Leipziger Buch- und Kunstdruckereien, wie Fischer L Wittig und G. Kreysing, werden dem »Marzio- K r a f t z u r I ch t u n g s v c r f a h r e n« des Maschinenhau 8 Gutcnberg G. m. b. H. in Wiesbaden ganz erhebliche Vor züge gegenüber dem Handausschnittverfahren und anderen patentier ten mechanischen Zurichtungen bestätigt. Fn der letztgenannten Druckerei benötigte das Ausschnittenrachen bei einem zurzeit in Herstellung be- 166 findlichen illustrierten Werke für jeden Bogen von 16 Seiten zwei volle Tage zu je acht Stunden Arbeit. Das gleiche Ergebnis wurde mit dem »Marzio«-Versahren in knapp zwei Stunden bei genauerem und besserem Druck erzielt. Papiersabrikation. — Welche Bedeutung die Materialzusuhr für die Herstellung des Papierbedarfs für die Zeitungspresse l)at, be leuchtet schon das oben angeführte Beispiel. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika kann der Verbrauch au Nadelhölzern mit der Aufforstung im Umtrieb nicht mehr Schritt halten, und neue Materialhölzer, die schneller wachsen, müssen ausfindig gemacht wer den, um den Schlund der Rotationsmaschinen zu füllen, nachdem die Union schon auf das Wachstum in Kanada Beschlag gelegt l>at und neuerdings nach Skandinavien und Finnland übergreift. Systema tische Versuche haben jetzt auf die Verwendung des Eukalyptus- Holzes, dos in Brasilien wächst und das in den amerikanischen Süd staaten angebaut werden könnte, geführt. Die Faser ist lang und zäh genug, um auch auf den schnellstlaufenden Notationsmafchinen brauchbar zu sein, und der Eukalyptusbaum wächst in weniger als zehn Jahren zur Fällreifc aus. Die Produktion soll sich weit billiger stellen als Nadelholz. Arbeitskräfte. — Auch das Buchgewerbe legt sich unter Betrach tung der Kriegsfolgcn bereits -die Frage vor, wann sich der Mangel an gelernten Arbeitern ausweisen wird. Da im Jahre 1020 die im ersten Kriegsjahrc Geborenen die Schule verlassen, wird die Aus wirkung des Geburtenaussalls, der für die Kriegsjahre 3,3 Millionen in Deutschland beträgt, dann zuerst fühlbar in die Erscheinung treten. Im Jahre 1029 werden 80 000, 1930 dann 500 000, 1931 dann 570 000, 1932 dann 640 000, 1033 dann 500 000 Jugendliche gegenüber 1014 und den folgenden Jahren fehlen. Auch 1934 wird der Ausfall noch immer beträchtlich sein, und erst vom Jahre 1035 ab dürfte der Arbeits markt einen normalen Zustrom Jugendlicher haben. Aus den Zif fern, die aus einer statistischen Untersuchung des »Neichsarbcitsblattes« stammen, zieht das Organ des »Deutschen Buchdrucker-Vereins« für das Gewerbe den Schluß, daß die Stellung der Arbeitnehmer- Gewerkschaften durch die Entwicklung enorm gestärkt wird, und daß die Arbeitgeber gezwungen sein werden, mit der menschlichen Arbeitskraft sparsam zu wirtschaften. Gleichzeitig wird man genötigt sein, die Mechanisierung als Ersatz menschlicher Arbeitskraft weiter zu fördern. Betriebstcchnik. — Für die Wirtschaftlichkeit des Buchdruckerei betriebs spielt der Umtrieb des Satzmaterials bzw. die Ausnutzung der Setzmaschinen durch reguläre Versorgung der Druckmaschinen mit druckfertigen Formen eine große Nolle. Stillstand in der Druckerei oder Setzerei oder auch schon ein mangelhafter Rhythmus im Ge samtkreislauf machen den Betrieb unlohnend, namentlich bedeuten kleine Auflagen in dieser Beziehung Schwierigkeiten im Großbetrieb. Daß der oft gehörte Ansspruch »Am Satz wird nichts verdient« aber auch nur unter Voraussetzungen zu gelten braucht, belegt eine Ent Wicklung zur Spezialisierung, die namentlich in Amerika schon als weit vorgeschritten beobachtet wird. In seiner »A m e r i k a r e i s c eines deutschen Buchdruckers« schreibt Alexander Oldenbourg (München), der die Klage, daß am Satz nichts ver dient wird, auch drüben hörte: »Vielleicht gerade dieser Umstand hat im Laufe der letzten fünfzehn Jahre zu einer Spezialisierung im Satzbetriel-geführt. Es entstand nämlich eine große Anzahl von sog. Satzfabriken, d. h. Anstalten, die sich mit einem verhältnis mäßig geringen Sctzmaschinenpark und wenigen Handsetzern lediglich mit der Herstellung von Satz befassen und überhaupt keine Druck maschinen besitzen. Der Präsident des New Aorker Buchdruckerver- cins z. B. ist der Inhaber einer solchen Firma und scheint ein sehr gutgehendes und wvhlorganisicrtes Geschäft, das ich mir selbst ange sehen habe, zu besitzen. Dementsprechend gibt cs natürlich auch wieder eine Reihe von Druckereien, hauptsächlich für Wochen- und Monats schriften, die sich so gut wie gar nicht mit der Herstellung von Satz abgeben, sondern ihn in Satzsabriken Herstellen lassen und lediglich den Druck selbst besorgen. Man sieht also, daß bei der Speziali sierung doch etwas verdient werden kann, was vielleicht daher kommt, daß die allgemeinen Unkosten dieser Betriebe außerordentlich gering sind«. Vielleicht kommen die Klcindruckereien in Amerika aus diese Weise auch zur Herstellung von Werkdruck, während sie sich sonst auf die Akzidenz beschränken müssen, für die ihr Satzmaterial ausreicht. Das Produkt der Zeilengießmaschinen verträgt durchaus den Trans port über die Straße. kleeo.
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