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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1914
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- Deutsch
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Nr. 12. ; Ers'^m^^^^öglich. Mitglieder ^des DSrsenvercinS Die ganze Seite umfapt 360 visrgejpalt. Pstitzeilen, die Seile »» » weitere Exemplare zum eigenc^n )rauchoste'n je 30 ark!» Mit^;?ic de^:die^eÜe^/-psi'i/^, 6^32^M.^s?it't 36 M.". N »jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Doftüberweisung !-» für'/« 6.1? M. statt IS M. Stellengesuche werden mit IO Pf. pro Z! .innerhalb des Deutschen Deiches. Nichtmitglieder im ^ Seile berechnst. — 2n dem illustrierten Teil: für Nlitglieder ^ ^MUümölÄMrstMerÄLis'öLÄmNst'iiB'WWÄ^ 81. Jahrgang. Leipzig, Freitag den 16. Januar 1914, Redaktioneller Teil. Am Strome der Zeit. Rückblicke und Ausblicke auf Literatur und Buchhandel. I. Das hinter uns liegende Jubiläumsjahr, das uns reichlich Gelegenheit zu Rückblicken und Vergleichen gegeben hat, führte uns wieder eiumal die seit einem Jahrhundert geleistete Arbeit aus geistigem und technischem Gebiete vor Augen. Schon ein Vergleich der literarischen Produktion mit dieser Arbeit ist ein guter Gradmesser des Kulturfortschrittes; er läßt aber auch als bedenkliches Moment die gewaltige Be schleunigung im Tempo dieser Entwicklung erkennen und gibt zu Zweifeln Anlaß, ob dieses Tempo dem Menschen zum Segen gereicht. Mag dem sein, wie ihm wolle. Wir bleiben die Kinder unserer Zeit und müssen uns mit den Dingen abfin- den. Die Beschaulichkeit und die patriarchalischen Zu stände, wie sie vor hundert Jahren in unserem Berufe herrsch ten, können in unserem Herzen nur ein wehmütiges Gedenken wachrufen, wenn wir uns vergegenwärtigen, wie verschieden doch unsere Arbeit von der unserer Großväter und Urgroßväter ist und ein wieviel größeres Maß von geistiger und geschäftlicher Regsamkeit von uns gefordert wird. Seit Beginn des letzten ver flossenen Jahrhunderts hat sich unsere literarische Produktion nahezu verzehnfacht. Für den geistigen Stand eines Volkes ist das ein gutes Zeichen. Das Niveau der allgemeinen Bildung hat sich nach Konsolidierung der äußeren und inneren politischen und nach Gesundung und Festigung der wirtschaftlichen Verhältnisse nicht unbeträchtlich gehoben. Der bedeutsame Anteil, der an dieser Entwicklung dem Buchhandel zukommt, wird leider heute noch vielfach verkannt, wenn auch eine allmähliche Würdigung seiner Verdienste um die Volksbildung durchzudringen scheint. Die Einführung der Gewerbefreiheit schuf eine breitere Basis für den Büchermarkt und spornte den Einzelnen zu immer größeren Leistungen an. Die Technik eröffnete neue und verbesserte Mög lichkeiten der Herstellung, und der anschwellende Umfang des meist in einer Hand liegenden Gewerbes führte allmählich zur Arbeitsteilung. Druckerei, Verlag- und Sortimentsgeschäft tra ten zunächst als Spezialbetriebe auf, um später weitere Äste von sich abzuzweigen. Während das Druckereiwesen sich nach der industriellen Seite hin separiert hat und nur in wenigen Fällen noch als Bestandteil des Buchhandels auftritt, bilden heute Ver lag und Sortiment in ihren verschiedenen Arten und Abstufun gen jene Gcwerbeeinheit, die man, kaufmännisch ausgedrückt, unter der buchhändlcrischen »Branche« versteht. Ob die Art der Arbeitsteilung immer im richtigen Verhält nis zu der buchhändlcrischen Produktion gestanden hat und ob nicht einige Abzweigungen, wie z. B. der Kolportage- und Reisc- buchhandel, die Bewegungsfreiheit des Sortiments eher ein- englen als erweiterten, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls sind die Bemühungen, das Sortiment auf den weniger lukrativen Vertrieb der wissenschaftlichen Literatur zurück zudrängen, ein bedenkliches Zeichen in einer Zeit, die mehr als jemals einen gut gebildeten und dabei lebens fähigen Sortimenterstand erfordert. Ein Teil der Schuld an dieser ihm nachteiligen Entwicklung fällt freilich auch auf ihn zurück. Viel zu lange hielt er in konser vativem Sinne am Alten fest und wollte nicht auf die Stimme der Zeit hören, die gebieterisch eine Anpassung an die neuzeitlichen Betriebssormen verlangte und auf eine Verschmelzung buchhänd lerischen und kaufmännischen Geistes hinwies. Die Existenzbe dingungen für das Sortiment haben sich dadurch sichtlich ver schlechtert, und auch sein äußeres Ansehen hat nicht dabei gewon nen. Diese Erkenntnis ist notwendig, um auf die Wege zu führen, auf denen eine Erstarkung dieses wichtigen Zweiges des Buchhan dels erreicht und die ihm im öffentlichen Leben gebüh rende Stellung wiedergewonnen werden kann. Als erstes Er fordernis einer solchen, von den Prinzipien der Selbsthilfe aus gehenden Verbesserung mutz eine verstärkte Anteilnahme an allen Vorgängen des öffentlichen und literarischen Lebens angesehen werden und eine von modernem Geschäftsgeist getragene Anwen dung der Politik aller ihm zu Gebote stehenden kleinen und großen Mittel, die geeignet sind, die innere Organisation des Geschäfts zu vereinfachen und die äußere Vertriebstätigkeit zu erweitern. Die gewaltige Jnformationsarbeit des Sortimenters, die in dem Studium der ihm im Zettelpaket oder direkt zugehenden Zirkulare und Angebote, tn der sorgfältigen Lektüre des Börsenblatts usw. besteht, erfordert heute außerordentlich viel Zeit, um die Summe der praktischen Ergebnisse für das einzelne Geschäft herauszufin- den und die Arbeit danach einzuslellen. Hier soll die neue Artikelfolge orientierend eingreifen, die heute unter dem oben genannten Titel begonnen wird, und ihre Entstehung einer Anregung der Redaktion dieses Blattes ver dankt. Mit ihr soll der Versuch gemacht werden, aus all den Äußerungen unseres öffentlichen und literarischen Lebens die Stimme des Zeitgeistes zu Gehör zu bringen und besonders denjenigen Erscheinungen Aufmerksamkeit zuzuwenden, die für die praktische Arbeit des Buchhändlers von Bedeutung sind. Mehr als irgend welche Einzelerscheinungen aus dem Bücher märkte kommen dabei Zeitereignisse, Zeitströmungen und litera rische Richtungen in Frage, die, mittelbar oder unmittelbar in dar Geschäftliche des Buchhandels eingreifend, beispielsweise dem Verleger andeuten können, wo die Wurzeln neuer Unter nehmungen liegen, dem Sortimenter sagen, welche Art von Schaufensterdeloration oder welche besondere Vertriebsmanipu lation sich für ihn empfiehlt. Da es sich hierbei nicht darum han deln kann, daß nur der Einzelne sich bemüht, im Kampfe mit der Konkurrenz stark zu bleiben, sondern daß eine innere und äußere Kräftigung unseres Standes unter Benutzung aller großen und kleinen Mittel angestrebt werden muß, so bedarf es keiner weite ren Begründung eines solchen Versuches, dessen Gelingen aller dings weniger von der Arbeit eines Einzelnen, als von der Mit arbeit aller abhängig ist. Seine Durchführung wird daher nur dann in der den Absichten der Redaktion entsprechenden Weise möglich sein, wenn alle Zweige des Buchhandels das nötige Jnsormationsmaterial der Redak tion zur Verfügung st eilen, damit namentlich auch auf das Kommende, soweit es in den Rahmen dieser Betrachtung gehört, rechtzeitig hingewiesen werden kann. Wie bereits ange deutet, berührt sich die wichtige Propaganda durch das Schaufen ster aufs engste mit den Absichten und Zielen der neuen Artikel folge. Es soll deshalb nicht versäumt werden, auch au dieser Stelle nochmals darauf hinzuweisens daß derAusschuß für 85
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