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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1914
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- Deutsch
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»/V 15, 20, Januar 1914. Redaktioneller Teil. »Die Leute haben kein Geld.« »Trostlose Aussichten.« »Es wurden in der Mehrzahl nur billige Werke gekauft.« »Wesentlicher Rückgang der Kauflust besonders bei besseren Werken.« »Es wurde durchweg weniger gekauft. Auch von den guten Kunden; dann wurden billige Ausgaben bevorzugt.« »Für ganz große teure Bücher gab es keine Käufer.« Dagegen ein — Wohl aus dem Westen der Stadt stammender — weißer Rabe: »Im Gegensatz zum letzten Jahre wurden ausfallend viel Bücher ü b e r 6 »1k verkauft. Das Publikum schien mehr Geld zu haben als 1912. Es wurde selten über teure Bücher geseufzt.« III. Betrachtungen allgemeiner Art. Zwei Zuschriften weisen darauf hin, daß sich das Weih- Nachtsgeschäft — trotz aller Ermahnungen der Presse früh zu kaufen, wieder auf die letzten Tage zusammendrängte: »Das richtige Weihnachtsgeschäft hat sich auf die letzten 5 bis 6 Tage zusammengedrängt, dann waren es aber meist grö ßere Werke, die kleineren Sachen scheinen in den Warenhäusern gekauft zu werden.« »Die erste Hälfte des Dezember war miserabel, dafür holten die letzten 8 Tage den höheren Umsatz wieder ein.« Folgendes Selbsterkenntnis nimmt nicht speziell auf Weih nachten Bezug, erscheint aber trotzdem erwähnenswert: »Selbstredend interessiere ich mich, natürlich in den Gren zen der Richtung meiner Buchhandlung, ganz besonders für die Verleger, die mir besonders entgegenkommen. Ein Prozentsatz von 25 7° ist meiner Ansicht skandalös einem Kaufmann anzubie ten. Die Bücher sollen ruhig etwas teurer im Preise stehen. Es ließe sich da viel sagen.« Der Rabatt belletristischer Werke, vielleicht mit Ausnahme einiger Liebhaberausgaben, liegt heute Wohl allgemein über 25 7°. Der Bemerkung, daß die Bücher ruhig teurer sein könnten, wird auch der größte Teil der Verleger gern beipflichten. Auf eine schlimme Unsitte im Buchhandel weist folgende Zuschrift hin: »Auch in diesem Jahr habe ich wieder mehrfach die Be obachtung gemacht, daß Besorgungen besonders von Verlegern für befreundete Leute zum Nettopreise immer noch Vorkommen (es ist ein Skandal!). — Ein Kunde hat sich von mir 2 Bücher aus dem Insel-Verlag zur Ansicht bestellt, um dann das ihm Zu sagende sich von einem Verleger mit 507° besorgen zu lassen und mir beide Werke zurückzugeben!« Zum Schluß noch eine für unsere Tage charakteristische Notiz: »Mehr wie sonst Nervosität des Publikums.« Damit bin ich am Ende. Ein Fazit zu ziehen erscheint bei den sich oft diametral widersprechenden Anschauungen, die zum Ausdruck gebracht sind, schwer. In dem riesengroßen Berlin spielen die Lage der Buch handlung und damit der Charakter des Publikums eine zu große Rolle, als daß sic durch die Statistik ganz verwischt werden könnten. Wirtschaftliche Sorgen, die den Mittelstand zum Ein schränken zwingen, werden von Berlin 7V., wenn vielleicht auch nicht im stillen Kämmerlein, so doch der Welt gegenüber ignoriert. Andererseits spielt die Frage der Verbreitung buchhändlcrischer Literatur in weiteren Volkskreiscn natürlich auch nur für Buchhandlungen in den entsprechenden Gegenden eine Rolle. Läßt man all diese Fehlerquellen außer acht, so kann man als allgemeines Resultat vielleicht sagen: Auch das letzte Weihnachtsgeschäft war für Berlin ein wenig erfreuliches, die Kaufkraft des Publikums war nicht bedeutend, und außerdem wurde ein großer Teil des Bedarfs außerhalb des Sortiments gedeckt. Bessere Bücher werden anscheinend noch am regelmäßigsten im regulären Sortiment erworben, andererseits ist es dem Sortiment bisher nicht gelungen, seinen Absatz nach unten wesentlich zu erweitern. Die schwierigen Verhältnisse haben dazu geführt, der Reklame jeglicher Art größere Aufmerksamkeit zuzuwenden, bisher leider nur teilweise mit Erfolg. Den Herren, die mir durch Beantwortung der Fragebogen die Grundlage für meine Aufstellung gegeben haben, sage ich wiederum meinen verbindlichsten Dank. Franz Ledermann. liinriclis' ttsldjstirs-iistslox der im veutsekeu Lnebbundel ersebieireneii Lüebsr, Tsitsekrikten, I-anckirarten usrv. dlit Vvraneeigeu von Usuiglraitan, Verlags- unä kreisLnckerungen unck einem Register. 230. Rortset-ung. 1913, 1. Rulbjukr. II. Teil: ke- Zister. Rerausgegeben und verlegt von der .1. 6. Ilin- riebs'seben Luebbandlung in ReigLig. 1913. gr. 87 276 8. kreis rnsammen mit dem Titelver- reieknis: gek. 11.40; ged. ^ 13.30. Die große Menge der deutschen Bllchererzeugung, die alle anderen Literaturen in weitem Abstande überragt, ist vor kurzem gelegent lich der interessanten Zusammenstellung der Weliproduktion dieser Art (nach »Droit d'Lutsur«) in unserm Fachblatt wieder einmal vor Augen gesuhlt worden. Ob und inwieweit sie als Überproduktion anzusprechen und als solche zu beklagen ist, mag füglich hier außer Betracht bleiben. Ihr bloßes Vorhandensein stellt mit dem Zwange, ihren Inhalt schnell und wohlgeordnet sestzulegen, sehr beträchtliche Ansorderungen an unsere Bibliographen. Buchhändler und sachliche Interessenten erwar ten und fordern von ihnen schnelle Möglichkeit sicheren Zurechtsindens. Bloße Titelverzeichnisse, wie sie frühere Zelte» vollauf befriedigten, genügen diesem Zweck längst nicht mehr. Dankbar sei anerkannt, daß die I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung in Leipzig, die seit länger als einem Jahrhundert die gewisseuhaste Bcrzeichnerin dieser Geistesschätze und damit die treue Helserin des deutschen Buchhandels und seiner ausgedehnten Kundschaft ist, nicht er müdet und immer besorgt ist, dem anstllrmenden limdarras de rickssss mit wirksamen Mittel» zu begegnen. Ihren großen Katalogen hat sie schon seit längerer Zeit Sachregister beigegeben, neuerdings auch den Halbjahrskaialogen, ihrem ältesten Verlagsunternchmcn, besten erster Band im Jahre 17b7 erschien und dessen jüngster die 231. (s. Rück seite des Titels) Fortsetzung der laugen Reihe bildet. Aber auch diese große Erleichterung im Ansfindcn ungenau an gegebener Titel scheint nicht voll genügt zu haben angesichts der un aufhaltsam sich mehrenden Überzahl von Titeln und des mit ihr wach senden Umfangs der Kataloge. Die bisherige Einrichtung der Sachregister erforderte ein umständliches und zeitraubendes Nach- schlagcn der dort gegebenen Hinweise, wobei man im Drange z. B. der Labcnbcdienuug nur gar zu leicht den Faden und der Kunde die Ge duld verlor, auch war eine Übersicht über neue Erscheinungen bestimm ter Literaturzwcige bei aller Mühe nicht ohne weiteres gegeben. Diesen Mängeln steuert eine neue Form des Sachregisters, wie sie zum erstenmal in dem kürzlich erschienenen Registerbande zum Hinrichs'schen Halbjahrskatalog ISIS 1. Halbjahr jetzt vorliegt. In ihr ist der richtige Gedanke verwirklicht, sogleich bei jedem einzelnen Stichwort durch Einstellung der zugehörigen hinreichend ausführlichen Titel, und zwar zumeist mit Verlags- und Preisangabe, dem suchenden Buchhändler zu Hilfe zu kommen. Über andres Wissenswerte (Art und Berechnung des Einbandes, Bezugsart, Fortsetzungen, Selbstverlag u. a. m.) belehren die ans Hinrichs bekannten Zeichen. Zugleich empfängt der Suchende sofort eine klare, sogar nach inhaltlicher Behandlung ge ordnete Übersicht über die sämtlichen einschlägigen Erscheinungen des betrcfsenden Halbjahrs und, wie für die Folge zu erwarten, wohl auch größerer Zeiträume. Große Sachgruppen (z. B. Abendmahl, Alkohol, Armee usw.) erscheinen in Form ganzer Kapitel im fortlaufenden Al phabet. Ihre weit durchgeführte Gliederung sichert vollkommenste Übersicht. Eine Reihe von Zeichen und Abkürzungen, mit denen man schnell vertraut wird, soweit mau als Buchhändler das nicht schon ist, dient zu weiteren Klarstellungen. Die Fraktur-Versalien A>, B), S>, Z> zum Beispiel bedeuten: A> Allgemeine Schriften, B) Besondere Schriften, S) Sammlungen und Scricnwerke, Z> Zeitschriften, ein schließlich der Jahrbücher, Gesellschaftsberichtc, Kongreßberichtc usw. Bei großen Sachgruppen geht die Gliederung noch weiter. So z. B. ist die Sachgruppe Abendmahl zunächst in die Bekenntnisgruppen evangelisch und katholisch zerlegt (blLI erstcre an Zahl fast verschwin dend gegen letztere), die katholische wieder in Abendmahl der Erwach senen und Erst- und Kinderkommunion (Firmung); erst innerhalb 107
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