Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1914
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- 1914-01-20
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- 20.01.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. ^ 15, 20. Januar 1914. dieser Gruppen ist weiter nach vorstehend angegebenem Schema ge sondert. Bei anderen großen Gruppen (z. B. Geographie, Geschichte, Lieder und Liederbücher, Rechnen, Recht, Schule u. a.) ist die Eintei lung noch weitgehender. Diese umfassende Gliederung dürfte genügen, um sofort ein klares Bild vom Wesen eines Buches und seiner inhalt lichen Behandlung zu geben. Daß viele Titel, des mehrseitig behandelten Stoffes wegen, an mehreren Stellen des Alphabets eingereiht sind, also mehrfach wieder- kehren, ist ein besonderer Vorzug der sachlichen Anordnung und wird im vorliegenden Bande auch durch großen Reichtum an Sach- und Stichwörtern gefördert. Besonders nützlich machen sich solche Wieder holungen in den bekannten häufigen Fällen mangelnder Kenntnis des Verfassers. Die Emzeltitel der Bestandteile von Sammlungen sind mit augenfälliger Sorgfalt behandelt. So finden wir z. B. Pfeil, »Aus einem bewegten Leben« (Bunte Bücher 118) nicht nur unter dem Stichwort Leben, dem Hauptwort des Titels, sondern, entsprechend dem Untertitel: »Selbsterlebtes aus Südafrika«, auch un ter Afrika, und das schon hier im Register, ohne erst den zuge hörigen Halbjahrskatalog selbst, für den letzteres doch nur als Hilfe zu denken ist, zur Hand nehmen zu müssen. Gamerra, »Eucharistische Nvvene« (Sendboten-Broschüren II. Serie Nr. 2 (Rauch, Jnns- bruckj) finden wir sowohl unter Novene, als auch, von Eucha ristie dahin verwiesen, unter Abendmahl. Auch für allgemeine Charakterisierung eines Buchinhalts ist bei den vielen, notgedrungen knappsten Hinweisen auf den Titelband und auch überall da, wo der Wortlaut des Titels sie vermissen läßt, gesorgt. Sechzehn Zeichen, in Klammern dahintergesetzte Buchstaben oder Abkürzungen, belehren uns, ob wir eine Unterhaltungsschrift, ein Schulbuch, Bilderbuch, eine Ju gendschrift usw. vor uns haben, ob der Inhalt populär, humoristisch, erbaulich usw., ob die Richtung evangelisch, katholisch, israelitisch usw. ist. Sv bildet dieses neue Register denn eine, soweit möglich, recht voll ständige Vereinigung von sachlicher und titelmäßiger Anordnung, ohne damit übrigens das vorausgegangene Titclverzeichnis (Band 1) etwa entbehrlich zu machen. Denn erschöpfende, bibliographisch ganz regel rechte Titelverzeichnung und deren nach Verfasser oder Titelhaupt wort alphabetisch geordnete Reihe, wie der 1. Band sie gibt und wie beide im Sortiment niemals entbehrlich sein werden, kann natürlich ein Sachregister einerseits nicht in gleicher Vollkommenheit, anderseits überhaupt nicht geben. Aber daß es durch seine Ermöglichung schnellen Findens und namentlich auch durch die Gewährung umfassender Über sichten über gleichzeitige mehrfache Behandlung desselben Stoffgebiets einen schätzbaren Vorzug vor dem Titel-Katalog, dem es dienen soll, voraus hat, wird im Sortiment schnell genug erkannt werden. Daß diese Erkenntnis nicht alsbald in haushälterische Würdigung sich nm- setze, hindert, wohlberechtigt, die verlegerische Bestimmung, die den Einzelbezug des Registers nur ausnahmsweise und vermutlich auch nur bei dieser erstmaligen Ausgabe zuläßt. Wir glauben, in Vorstehendem ein hinreichend deutliches Bild von den Vorzügen des neuen Registers gegeben zu haben, und dürfen auch annehmen, daß es zurzeit fast schon allgemein tm Sortiment in Gebrauch ist. Vielleicht trägt dieser kurze Hinweis dazu bei, manchen noch nicht Versehenen zur Beschaffung des nützlichen Handwerkszeugs anzuregcn. Verlegern könnte cs durch seine vielen Übersichten über kürzlich schon Geschaffenes dienlich sein, vielleicht manchen voreiligen Entschluß verhüten. Wir unterstützen die Bitte der fleißigen Heraus geberin, die sic an alle Benutzer und insbesondere an die befreundeten .Kollegen richtet, ihr durch Mitteilung von Wünschen und neuen Ge sichtspunkten, wie nach ihrer Meinung den Bedürfnissen der Praxis noch besser entsprochen werden könnte, in ihrem Bemühen um weitere Vervollkommnung behilflich zu sein. Gern aber bestätigen wir ihr die mit dieser neuesten Arbeit geschaffene große Verbesserung und sind überzeugt, daß sie erheblich beitragen wird zu dem guten Ruf, der der deutschen Bibliographie in der Welt vorangeht. Kleine Mitteilungen. Die Sammlung Kippenberg. — Noch im alten Jahre ist ein Kata log erschienen, der eine Übersicht über die Schätze einer Leipziger Privatbibliothek gibt. Es ist der Katalog der Sammlung Kippenberg: Goethe — Faust — Altweimar, auf den mir noch eingehend zurück kommen. Professor Witkowski hat im Feuilleton der »Leipziger Neuesten Nachrichten« über die Bibliothek geplaudert, die er aus eigener Anschauung kennt. Danach hat der Leiter des Insel-Verlags sich eine Bibliothek geschaffen, die dem Bibliophilen nicht minder wie dem Gelehrten eine Fülle des Interessanten und Wertvollen bietet. Die erste Abteilung spiegelt Goethes Leben und Schaffen von der ersten Jugendzeit bis in das späteste Alter in zahlreichen Hand schriften und seltenen Drucken wider. Viele davon erinnern an die , Beziehungen zu den Frauen, die dem Dichter in den verschiedenen Perioden seines Lebens nahegestanden haben. Da ist die Ossian- Übersetzung, die Goethe Friederike Brion geschenkt hat, ein Brief von Herders Braut Karoline Flachsland an den Darmstädter Freund, eine Abschrift des Mondliedes von Frau von Stein usw. Die Faustlite ratur ist mit mehr als tausend Nummern vertreten, darunter be findet sich der einzige vollständig erhaltene Druck des ältesten Volks buches vom Doctor Faust. Dann folgen die kaum zählbaren Aus gaben der Goetheschen Weltdichtung, darunter wieder eine Anzahl der seltensten, wie der Druck des Fragments von 1790 und das Pariser Prachtwerk mit den be rühmten Lithographien von Delacroix. Auch der Werther- Literatur sind etwa 250 Nummern gewidmet. Alt-Weimar wird uns in einer Fülle von Bildern vor Augen geführt: die Stadt, die Um gebung, das Theater mit Schauspielern und Dekorationen, die Frei maurerloge, die kleinen Leute aus dem Volke und vor allem die Mitglieder der großherzoglichen Familie. »Wer Goethe nicht nur stau nende Verehrung entgegenbringt«, sagt Witkowski am Schlüsse seines Artikels von dem Katalog, »sondern in seiner Welt heimisch zu werden wünscht, für den kann dieses prächtige Werk zu einem Führer werden; die Goethe-Wissenschaft aber wird es fortan zu ihren unentbehrlichen Hilfsmitteln zählen.« Trauerfeicr für vr. Eduard Brockhaus. — In dem in Nr. 13 abgedruckten Bericht über die Trauerfeier zu Ehren des f Herrn vr. Eduard Brockhaus ist zu berichtigen, daß Herr Wolfgang Koehler (nicht wie irrtümlich angegeben Herr Karl Franz Koehler) als Vertreter des Vereins der Buchhändler zu Leipzig erschienen war und dem Verstorbenen namens dieses Vereins Worte des Dankes und der Anerkennung widmete. Nachzutragen bitten wir, daß als Vertreter des Deutschen Buchgewerbevereins, dem der Verstorbene als langjähriges Ehrenmitglied angehörte und ein allzeit hilfsbereiter Förderer ge wesen ist, Herr vr. Ludwig Volkmann der Trauerversammlung beiwohnte, um der Teilnahme des Vereins an dem auch ihn betrof fenen schweren Verlust Ausdruck zu geben. Neue Bücher, Kataloge etc. Halls a/8., ^its vromsnacks 6. 8". 99 8. 3452 Nrn. Die Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Leipzig 1914. Mai—Oktober. 2. Aust. Quer gr.-8". 16 S. m. Abbildungen. Personülimchnchttn. Auszeichnung. — Herr HeinrichStalling in Oldenburg, Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Gerhard Stalling, wurde zum Großherzoglichen Oldenburgischen K o m merzienrat ernannt. Fraktur oder Antiqua? <Vgl. Bbl. 1S1Z, Nr. L79,> Die Ausländerin, die von den deutschen Verlegern erwartet, daß sie ihre Bücher, Ausländern zuliebe, in Antiqua drucken lassen sollen, muß recht beschränkt oder unbeholfen sein, denn beide Schriftarten sind leicht zu lesen, und wer die eine kennt, kann auch die andere lesen. Ein Beispiel für diese Behauptung: Mein Junge, 7^/« Jahr alt, be sucht seit Ostern die Schule und befindet sich in der 8. Klasse. Er liest spielend beide Schriftarten, obgleich ihm bis jetzt nur eine gelehrt wor den ist; aber nicht nur er allein vollbringt diese Leistung, sondern auch eine ganze Anzahl seiner Mitschüler. Kürzlich brachte sein Lehrer einen Schüler der 6. Klasse, der etwas zurück ist und schlecht liest, und dem sein Lehrer zeigen wollte, daß man bei gutem Willen und Fleiß die verschiedenen Schriften leicht beherrschen lernt, mit in die 8. Klasse. Er mußte lesen und las die Antiqua in durchaus ungenügender Weise. Um ihn von seinen schlechten Leistungen zu überzeugen, mußten hierauf nach und nach 8 Schüler der 8. Klasse Fraktur, Schwabacher und Antiqua lesen. Diese 8 Schüler haben bewiesen, daß von einer Überbüröung beim Lesen mehrerer Schriften keine Rede sein kann; sie haben die ihnen gestellte Aufgabe glänzend gelöst, und es wurde dadurch festgestellt, daß man ohne besondere Übung die verschiedenen Schriften mit Leich tigkeit lesen kann. Was siebenjährige Jungen leisten, muß man auch von einer erwach senen Ausländerin, die auf Bildung Anspruch macht, erwarten können. Wer deutsche Bücher lesen will, soll das Lesen in Fraktur versuchen, es wird ihm nicht schwer fallen, vorausgesetzt natürlich, daß er ohne Vor urteil an die Sache herantritt. E. 108
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