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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ IS, 20. Januar 1914. »Das Jugendschrift> und Bilderbüchergeschäft wird immer noch geringer. Diese Art der Bücher kommt Wohl sonderbarer weise aus der Mode.« 4. Hatten Sie den Eindruck, daß im Gegensatz zu früheren Jahren der Käufer mehr als bisher mit vorgefaßter Meinung den Buchladen betritt, daß also die »beratende« Rolle des Sortiments mehr in den Hintergrund tritt? Die Frage ist, erfreulicherweise, wie in den vorigen Jahren, mit großer Mehrheit verneint worden, d. h. der Sortimenter gilt noch als Berater des Publikums, wobei allerdings ein Kollege die Bemerkung nicht unterdrücken kann: »Zum Teil holt man sich beim Fachmann Rat und kauft dann — im Warenhaus, nicht nur vereinzelt, sondern, wie nach gewiesen, in Scharen.« Ein anderer schreibt: »Ich habe den Eindruck gewonnen, daß das Buch jetzt eine weit größere Rolle für den Käufer spielt, als das bisher der Fall war. Der Käufer ist literarisch geschulter und zieht deshalb den Buchhändler gern zu Rate!« Die beratende Rolle wurde konstatiert: 1911: 87 mal, 1912: 65 mal, 19 13: 68mal. Sa. Spielte der Absatz von billiger Volks- und Jugend lektüre eine wesentliche Rolle? Sb. Merkten Sie, daß die vielfache Agitation im »Volke« den Abnehmerkreis des Buchhändlers unter dem einfacheren Publikum wesentlich erweitert hat? Beide Fragen sind leider auch diesmal mit großer Majorität verneint worden: Frage I: 1911: 84 nein, 16 ja, — unbeantwortet! 1912: 64 „ 25 „ 11 1913: 74 „ 16 „ 10 Frage II: 1911: 96 nein, 4 ja, — unbeantwortet; 1912: 77 „ 14 „ 9 1913: 82 „ 10 „ 8 Interessant erscheint mir folgende Bemerkung: »Weit mehr als das einfache Publikum wird das mittlere Bürgertum durch die Agitation aufgerüttelt.« 6. Haben Sie in diesem Jahre besondere Aufwendungen für Reklame gemacht, und welche Art hat sich am vorteilhaftesten bewährt? Scheinbar ist dieses Jahr weniger Reklame gemacht wor den wie im vorigen: 1912: 40 ja, 47 nein, 13 nicht beantwortet. 1913: 29 ja, 53 nein, 18 nicht beantwortet. <1911 fehlte die Frage.) Aus den vielen Antworten ist aber m. E. zu ersehen, daß die — wie ich zugebe — etwas schwerfällige Doppelfrage in diesem Jahre sorgfältiger beantwortet, d. h. auf das Wort be sondere Reklame der entsprechende Wert gelegt worden ist. So glaube ich, trotz der Zahlen, daß die Reklame in diesem Jahr nicht geringer war, darüber hinaus aber, daß das Interesse für Reklamefragen beim deutschen Sortiment im Wachsen begrif fen ist. Unter den Zuschriften, die die Frage bejahen, erwähne ich: »Am besten bewähren sich bei meinen Kunden die Weihnachts kataloge von Seemann, Volckmar und das Buch 1913.« »Die direkte Versendung von Zirkularen an ausgewählte Adressen.« »Sorgfältige Schaufenster, oft gewechselt. Sorgfältiger Pro spektversand (Kataloge).« »Vorträge, Ausstellungen buchgewerblicher Art usw.« »Insertion und direkte Offerte; letztere scheint mir die bevor zugteste zu sein!« 106 »Die beste Reklame für ein Sortiment ist gute Bedienung und gutes Lager.« Ein goldenes Wort! Gegner der Reklame schrieben u. a. folgendes: »Reklame wirkt nicht in dem Matze, daß Verdienst dabei her auskommt. Man kann fast sagen, daß je größer die Reklame, die ein Buchhändler (Sortimenter) macht, je größer der Verlust ist.« » In diesem Jahre wurde gar keine Reklame gemacht (Kata loge versende» usw.), da die früheren Jahre zeigten, daß so gut wie nichts nach Katalogen verlangt wurde.« »Weniger als sonst, da schlechteres Geschäft zu erwarten war.« »Inserate in verschiedenen Tageszeitungen haben sich nur zum Teil bezahlt gemacht.« Ein Sortimenter nimmt eine vermittelnde Stellung ein, er schreibt: »Da für den Sortimenter Reklame fortgeworsenes Geld ist, so wird solche von Jahr zu Jahr eingeschränkt. Ich wende mich mit Prospekten und Katalogen nur an meinen Kundenkreis. Durch gute sachgemäße Bedienung wird Vertrauen erworben; so empfiehlt ein Kunde Verwandten und Bekannten das Geschäft, und dieses wächst langsam aber stetig. Dies ist wirksamste und billigste Reklame.« Zum Schluß »och eine Bemerkung allgemeinerer Art: »Für die breite Masse kommt nur die Reklame der Groß- firmen, wie Ullstein, Scherl usw., in Frage. Nur deren Anprei sungen werden besonders beachtet und die Bücher namentlich von Ullstein in Masse gekauft. Das Beamtentum stellt ein großes Abnehmerkontingent zu dieser Literatur.« 7. Besondere Beobachtungen in diesem Jahre. Unter dieser Rubrik, die ja statistische Ergebnisse nicht bringen kann, sind wieder eine Anzahl Betrachtungen allgemeiner Art eingegangen. Ich lasse sie, im Verein mit einzelnen Notizen, die sich schon bei früheren Fragen fanden, nach einigen Haupt gruppen geordnet, folgen. I. Die Konkurrenz der Warenhäuser. »Die breite Masse beliebt nach wie vor ihren manchmal recht bescheidenen literarischen Bedarf im Warenhause zu decken.« »Alles läuft in die Warenhäuser. Nur völliger Ausschluß dieser .... aus dem Buchhandel könnte das Sortiment erhalten. Aber die ,weitsichtigen' Verleger werden sich hüten.« »Die Bilderbücher werden billig im Warenhaus gekauft, und die größeren Kinder sollen ihre freieZeit nicht mit Unterhaltungs lektüre vertrödeln.« »Der Zug nach dem Warenhaus ist unbedingt bemerkbar.« »Ewig dasselbe: Zug nach dem Warenhaus.« »Lauflundschaft war so gut wie gar nicht, alles feste, treue Kundschaft. Die anderen rennen in die Warenhäuser, daher Umsatz trotz aller Bemühungen kaum zu steigern.« »Einfache Leute kaufen überhaupt keine Bücher im Sortiment; sie gehen ins Warenhaus.« »Warenhaus und Bücherwagen (?) hatten nach meinen Be obachtungen großen Absatz in billiger Volks- und Jugend lektüre.« Die Bemerkung über die Bücherwagen steht ganz ver einzelt da, es geht leider aus der Bemerkung nicht hervor, ob die bekannten »fliegenden Antiquare« gemeint sind oder einzelne Weihnachtswagen, die Wohl neben Ansichtskarten, Christbaum schmuck usw. hier und da auch Kinderbücher führen. Eine einzelne Notiz wendet sich schließlich noch gegen die »Auchbuchhändler« ganz allgemein. II. Einfluß der schlechten Wirtschaftsverhält- nisseaufArtundllmfang der Einkäufe. »Die allgemeine Geldnot machte sich in allen Bezügen sehr wahrnehmbar geltend, namentlich auch in der Inanspruchnahme des Kredits bei sonst prompt zahlenden Käufern.« »Geldknappheit, keine teuren Werke.«
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