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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1907
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- Deutsch
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8834 Börsenblatt f. d. Dtichn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 210, 9. September 1907. treten des Tarifs zur Aufbesserung der Löhne der bisher schon über Minimum entlohnten und deshalb durch die Tartfaufbesserung nicht betroffenen Gehilfen Stellung und beschloß eine stufenweise Erhöhung dieser Löhne mit 2 25 beginnend und bei den höheren Löhnen mit 1 ^ endend. Das Tarifgebiet ist in 12 Kreise eingeteilt worden; bisher waren es nur 9. Die Zahl der Schieds gerichte wurde von 45 auf 54 erhöht. Bei den Schiedsgerichten waren die Prinzipale in 55 Fällen Kläger und blieben 41 mal im Rechte, 6mal waren sie im Unrecht, 6mal kam es zu einer Einigung und 2 Klagen wurden abgewiesen. Die Gehilfen waren Kläger in 375 Fällen. In 173 Fällen bekamen sie Recht, 125 mal hatten sie Unrecht, in 33 Fällen kam es zur Einigung und 44 Klagen wurden abgewiesen. Außerdem wurden 18 Klagen an die Gewerbe gerichte verwiesen; in 2 waren Prinzipale, in 16 Gehilfen die Kläger. Die Zahl der Arbeitsnachweise ist von 46 auf 52 gestiegen. Der Tarifgemeinschaft gehörten Ende April 1905 6254 Firmen mit 54 553 Gehilfen an 1803 Orten an gegen 5583 Firmen mit 49 497 Gehilfen an 1659 Orten im Jahre 1906. Weiter spricht sich der Bericht noch über die Arbeiterausschüsse, die Vertrauensmänner, das Lehrltngswesen, die Ehrengerichte, den Druckpreise-Tarif und andre Gebiete der Tätigkeit des Tarifamts aus. Allgemeiner Deutscher Bankiertag in Hamburg. — Nach langen und eingehenden Verhandlungen über das Thema: -Mittel und Wege zur Ersparung des Bargeldumsatzes, nahm der Bankiertag am 5. September folgende Resolution ein stimmig an: -Der Allgemeine Deutsche Bankiertag spricht sich für eine tatkräftige Unterstützung aller Bestrebungen aus, die darauf ab zielen, den Gebrauch barer Zirkulationsmittel im deutschen Zahlungsverkehr cinzuschränken. Ganz besonders erklärt er es für geboten, das Uberweisungs-, Scheck- und Abrechnungswesen zu voller Entfaltung zu bringen. Er empfiehlt seinen Mitgliedern und allen am Zahlungsverkehr beteiligten Behörden, Kaufleuten und Privaten, hierfür nach jeder Richtung zu wirken. Er er wartet eine wesentliche Förderung dieser Bestrebungen auch von dem Erlaß eines den Bedürfnissen des Berkehrs Rechnung tragen den Schcckgesetzes. Indem er anerkennt, daß der am 13. Juli d. I. veröffentlichte Vorentwurf den hiernach zu stellenden Ansprüchen im großen und ganzen genügt und für das in Aussicht gestellte Gesetz eine geeignete Grundlage bildet, erachtet es der Bankiertag deshalb für dringend wünschenswert, daß ein den Forderungen des Handelsstandes entsprechender endgültiger Entwurf von den ver bündeten Regierungen baldigst dem Reichstage vorgelegt und von diesem verabschiedet wird. Er beauftragt den Vorstand des Zentralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes, die Wünsche der von ihm vertretenen Verkehrsvereine schleunigst zur Kenntnis der zuständigen Behörden zu bringen und für ihre Be rücksichtigung einzutreten. Der Allgemeine Deutsche Bankiertag ist überzeugt, daß ein zielbewußtes Borgchen auf den hier ge wiesenen Wegen in erheblichem Umfange dazu beitragen wird, die Nachfrage nach baren Zirkulationsmitteln zu verringern, die Barbestände der Reichsbank zu stärken und dergestalt eine Er mäßigung des Zinsfußes zu ermöglichen.- Zu der Frage der Verlängerung des Reichsbankprivi legs nahm der Bankiertag in folgender Resolution Stellung: -1. Das Privileg der Deutschen Reichsbank möge in seinen Grund zügen unverändert, und zwar möglichst auf einen längern Zeit raum als 10 Jahre — etwa 25 Jahre — verlängert werden, damit die Kontinuität der deutschen Goldwährung und der Reichsbank- polilik nicht weiter in Frage gestellt wird. — 2. Die Höhe des Reichsbankdiskonts steht in keinem ursächlichen Zusammenhang mit der jetzigen bewährten Verjassung der Reichsbank, sondern wird durch die wirtschaftliche allgemeine Lage bedingt. — 3. Eine Veränderung der seit mehr als 30 Jahren befolgten Währungs politik, sei es durch Einschiebung von Stlbermünzen als gesetzliches Zahlungsmittel, sei es durch Einführung von Goldprämien oder durch Herabminderung der Notendeckung, würde von den nach teiligsten wirtschaftlichen Folgen sein und auf die Dauer nur noch höhere Zinssätze zeitigen.— 4. Auch die sogenannte Verstaatlichung der Reichsbank würde deren unabhängige Stellung und damit ihr geschäftliches Ansehen gefährden, würde auch die Festlegung eines niedrigeren Zinsfußes ohne die größte Schädigung des Gemein wohls nicht ermöglichen und ist somit sowohl aus politischen wie aus wirtschaftlichen Gründen abzulehnen. — 5. Gegen eine Er weiterung der steuerfreien Notengrenze, falls hierauf irgendwie von maßgebender Seite Wert gelegt werden sollte, ist nichts ein zuwenden; einen Einfluß auf die Diskontpolitik der Reichsbank würde eine solche Maßnahme freilich nicht ausüben können. — 6. Behufs Herabminderung der baren Umlaufsmittel und Stärkung ihres Geldbestandes sollte die Reichsbank ihren Giroverkehr auf noch breiterer Grundlage ausbauen und, soweit tunlich, auch dem Kleinverkehr zugänglich machen, gegebenenfalls unter Angliederung an die Posteinrichtungen. Ausgeschnittene Bücher. — In der Berner Rundschau finden wir folgenden Mahnruf: In England besteht noch die wunder volle Sitte, daß selbst gebundene Bücher zwar mit Goldschnitt versehen, aber (wenigstens auf der Seite) unaufgeschnitten sind. Soweit hat es zwar der deutsche Buchhandel nie gebracht. Im Gegenteil, sehr fortschrittliche Buchhändler erfreuen uns jetzt mit ausgeschnittenen broschierten Büchern und Zeitschriften. Rcclam verkauft seine neuern Nummern ebenfalls beschnitten. Das Gros der deutschen Verleger beharrt aber auf dem unauf- geschnittenen Buche. Warum wohl? Um sich den Druck auf die Maschine zu ersparen, die in einer halben Minute billig und gut diese Arbeit verrichtet? Oder aber, damit der Leser nur ja keinen Blick in ein Buch werfen kann, das er noch nicht gekauft hat? Diese philisterhafte Ängstlichkeit verdient doch wirklich, daß sie zugrunde gehe. Wer viel liest, und zumal der berufsmäßige Leser, weiß, welche Qual mit dem ewigen Aus schneiden verbunden ist, sei es, daß man ihm vor der Lektüre, mit dem langen Messer bewaffnet, eine Viertelstunde gönnt, sei es, daß man nach jeder achten Seite sich durch Wiederholung der Operation die Stimmung verderben läßt. Wie es scheint, stellen Rezensenten und Gelehrte ihre Kinder zum Ausschneiden an, ein übrigens wenig hygienisches Geschäft, und gewähren dafür ein kleines Taschengeld. Dieser Beruf müßte freilich eingehen, wenn die von uns ersehnte Reform Wirklichkeit würde! Bekanntlich verhäßlicht das Ausschneiden ein Buch, auch wenn man die Ge- duld hat, die Arbeit sauber zu verrichten und wenn das Papier nicht cinreißt. Außerdem pflegt bei dieser Gelegenheit der Band auch aus dem Leim zu gehen. Aufgeschnittene Bücher sind meist solider geheftet, und was schadet es, daß ihr weißer Rand kleiner ist? Der Buchbinder braucht ihn dann nicht mehr abzuschneiden, falls man den Band überhaupt noch binden läßt. Warum in aller Welt wehrt sich das Publikum nicht gegen unaufgeschnittene Bücher? Warum sagt es seinem Buchhändler nicht, es nehme sie nicht? Der wird es dem Verleger schon Mitteilen oder, wenn er findig ist, selbst eine Maschine kaufen, die ihm bald eine größere Kundschaft und die Überlegenheit überfeinen Konkurrenten verschaffen wird. Meinetwegen kann er ja auch für das Aus schneiden der Bücher mit der Maschine eine Taxe erheben, um auf seine Kosten zu kommen. Noch einmal: warum sind wir so über geduldig und haben als Bücherkäufer so wenig Solidarität? Warum sind wir so unparteiisch und schneiden den alten Zopf nicht ab? Vielleicht nur weil wir — so wenig Bücher kaufen? »Einweihung des Wieland-Museums in Biberach. — Sämtliche Wielandstätten in Biberach, der ehemals freien Reichs stadt, prangten am 3. September im Festschmuck: das Stammhaus auf dem Marktplatz, in dem der Ururgroßvatcr Wielands in den 1660er Jahren die Wirtschaft -Zum schwartzen Bähren- führte, das Wielandhaus von 1675, worin Wielands Urgroßvater als Senator der -Freyen Reichsstadt- gewohnt, das -Jugendheim-, in dem Christoph Martin die Knabenzeit verlebte, und das Gartenhaus an der Riß, wo der Dichter in sommerlicher Rast den zweiten Teil des »Agathon« vollendete und das romantische Gedicht »Jdris und Zenide- schuf. Dieses Gartenhaus ist nun zu einem Wieland-Museum eingerichtet und am 3. September, Wielands Geburtstag, als solches feierlich eingeweiht worden. Zahlreiche Gäste fanden sich zu der Feier ein. Das Wieland- Museum enthält schon jetzt eine stattliche Wieland-Bibliothek, etwa 40 Bildnisse des Dichters und wertvolle Briefe und Andenken. Die Nachkommen Wielands haben dem Museum testamentarisch außer beträchtlichen Geldbeträgen eine große Anzahl verschiedener wertvoller Erinnerungen aus dem Nachlasse des Dichters vermacht. Wieland gilt als Biberacher, wenn er auch nicht in der Stadt
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