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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1907
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- Deutsch
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^ 210, 9. September 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dijchn. Buchhandel. 8835 selbst, sondern in dem zum Biberacher Gebiet gehörigen Dorf Oberholzheim das Licht der Welt erblickte. Vom 3. bis zum 14. Jahre (1736/47) tummelte er sich als munterer Knabe in Biberach, nachdem 1736 sein Vater vom Dorfe in die Stadt ge zogen war. Von 1760 bis 1769 lebte und wirkte er dann dort als städtischer Kanzleidirektor und Dichter; in dieser Zeit entstand u. a. seine in 8 Bänden niedergelegte Shakespeareübersetzung. Als Leiter der -bürgerlichen evangelischen Komödiantengesellschaft» in Biberach brachte er dort mehrere Shakespcarestücke zuerst in deutscher Sprache zur Aufführung. Außer der dramatischen Kunst förderte Wieland auch eifrig die Pflege der Musik in seiner Vater stadt. In Biberach gründete Wieland auch seinen Hausstand, indem er sich dort 1765 mit Dorothea Hildenbrand, einer Kauf mannstochter aus Augsburg, vermählte. Im Mai 1769 verließ Wieland seine Heimat, um zunächst in Erfurt, später in Weimar seinen Wohnsitz zu nehmen. Doch hat Wieland in der Ferne sein Biberach nicht vergessen. Als Greis schrieb er einem Bekannten: »Eine vierzigjährige Entfernung von Biberach hat die warme und gewissermaßen kindliche Liebe nicht zu schwächen vermocht, die ich für den Ort hege, wo ich vor mehr als 74 Jahren geboren wurde, wo meine Voreltern seit mehr als 200 Jahren lebten, wo ihre Gebeine zusammen ruhen.» Bei der Museumsweihe hielt der Wielandforscher Universitäts- Professor Or. Bernh. Seuffert aus Graz die Gedenkrede über Wielands Entwicklung und Bedeutung. Diesem Weiheakt, der Huldigung am Denkmal und dem Festmahl folgte am Abend noch eine Festvorstellung im Stadtthcater, deren Hauptteil ein Fest spiel bildete, in dem zur Huldigung vor dem Bildnis des Dichters die Hauptgestalten aus seinen Schöpfungen erschienen: zuerst Don Sylvia von Rosalmo, dann 24Abderiten (je 12 Herren und Damen in Biedermeierkostüm), hierauf Agathon und schließlich Oberon mit seiner Elfenschar. Eine Apotheose (Thalia bekränzt des Dichters Haupt) schloß das Spiel ab. Bulgarische Jubiläumsmarren. — Anläßlich des zwanzig jährigen Regierungsjubiläums des Fürsten Ferdinand von Bul garien hat die bulgarische Post, wie die Vossische Zeitung berichtet, Jubiläumsbriefmarken in dem für solche Gelegenheiten üblich ge wordenen größeren Formate ausgcgeben. Sie sind zwar nur etwa ebenso hoch wie die bisherigen bulgarischen Marken, wurden aber doppelt so breit verfertigt, da es galt, das Me- daillonbrustbild des Fürsten nicht bloß einmal, wie bisher, sondern gleich zweimal daraus unterzubringen. Das eine Porträt — zur Linken mit der Überschrift: 1887 — zeigt den Fürsten, wie er zur Zeit der Übernahme der Regierung aussah. Der Fürst trägt auf diesem Bilde die ordenbesäte Obersten uniform und den federgekrönten weißen Lammfellkolpak. Das Bild zur Rechten (Überschrift: 1907) zeigt den Fürsten nach einer Aufnahme der Gegenwart in bulgarischer Admiralsuniform. Zwischen beiden Medaillons erhebt sich in byzantinischer Ge wandung ein beschwingter Genius, der mit beiden Händen eine geschlossene Krone emporhebt. Die Inschrift -Bulgarische Post- und die Münzbezeichnung sind in altslavischen Lettern aufgedruckt. Es wurden im ganzen drei Werte ausgegeben: von 5, 10 und 2b Stotinki (Centimes). Die 5 Stotinki-Marke ist grün, die von 10 Stotinki mattzicgelrot, die von 2b Stotinki blau. Die Bolksbibliotheken und Lesehallen der Stadt Berlin. — Die Volksbibliotheken und Lesehallen der Stadt Berlin er freuen sich, wie die -National-Zettung- berichtet, immer größeren Zuspruchs. Die kommunalen Behörden bringen diesen beiden Instituten ein liebevolles Verständnis entgegen; durch größere Zuwendungen und Vermächtnisse (Professor Or. F. A. Leo, Shakespeareforscher Albert Kohn), durch die die Anstalten bedacht wurden, war der Magistrat in die Lage gesetzt, den Bücherbestand bedeutend zu vergrößern und mannig fache andre Verbesserungen einzuführen. Daß die Volks bibliotheken eine große Kulturmission erfüllen, ist bekannt. Berlin hat jetzt 28 Volksbibliotheken. Seit mehreren Jahren ist keine neue ins Leben gerufen. Die Verwaltung legt ein größeres Gewicht darauf, die vorhandenen Bibliotheken häufiger als sonst dem Publikum zugänglich zu machen und, wie gesagt, den Bücher bestand zu vergrößern und zu verbessern. Das Ergebnis der Be mühungen war, daß am 1. April 1906 von 28 Bibliotheken 16 täglich offen gehalten wurden, davon 12 in Verbindung mit Lesehallen. Der Bücherbestand betrug am 1. April 1906' 167 787 Bände gegen 121 787 am 31. März 1902. Die neu an geschafften Bücher tragen namentlich in den populär-wissenschaft lichen Abteilungen dem Bedürfnis der Leser immer mehr Rechnung. Die durch die Bewilligung größerer Geldmittel ermöglichte Vermehrung und Verbesserung des Büchermaterials, die Er weiterung des Betriebs in einer großen Anzahl von Bibliotheken, die Einführung des Abenddienstes in fast allen Bibliotheken, die häufiger als bisher erscheinenden neuen Auflagen der Bücher verzeichnisse, die das Publikum damit bekannt machen, was die Volksbibliotheken an Gutem und Schönem besitzen und jedem ohne die geringste Schwierigkeit unentgeltlich darbieten, alles dieses ist selbstverständlich auf die Steigerung der Benutzung von großem Einfluß gewesen. Die Zahl der aus den Volksbtbliotheken ins Haus ver liehenen Bände betrug 1900: 795 362, 1905: 1344 079, 1895 nur 462 748, sie hat sich also in diesem Dezennium beinahe ver dreifacht. Auch die Lesehallen (11) haben sich glücklich entwickelt, sie wurden 1900 von 60 700, 1901 von 79 589, 1905 von 141446 Personen besucht. Auch hier hat sich die Zahl der Leser gegen das Jahr 1900 bedeutend vermehrt, ja mehr als verdoppelt. Die Ausgaben für die Unterhaltung der Volksbibliotheken und Lesehallen betrugen 1900: 104 512 1905: 145 933 Das Kapital ist wohl angelegt und trägt reichliche Zinsen. Die Stadt bibliothek, für die 1905 45 732 ^4! verausgabt wurden, zählte in dem genannten Jahre 53 260 Bände, 1906 bereits 70 000. Vor läufig abgeschlossen sind folgende Abteilungen: Zeitschriften, Zeitungen, Nachschlagewerke des Lesesaals, Geschichte, Erdkunde, Naturwissenschaften, Kunstgeschichte, Schöne Literatur. Für die Magistratsbibliothek steht jährlich eine Summe von 10000 ^! zur Verfügung. Es wurden im Durchschnitt jährlich 6000 Bände ausgeliehen, 12 000 im Lescsaal eingesehen. Die Magistrats bibliothek bildet die Geschäftsbibliothek für die städtische Ver waltung und gleichzeitig die Spezialbibliothek für das Stadtarchiv. * Bandaiismus tm Pariser Louvre-Museum. — Ein junges Mädchen hat vor einigen Tagen im Louvre-Museum in Paris das Bild des Malers Ingres: »Messe in der Sixtinischen Kapelle- mit einer Schere zerschlitzt. Das Gemälde ist eine der letzten Arbeiten, die Ingres gegen Ende seines ersten römischen Auf enthaltes vollendete, der von 1801 bis 1820 dauerte. Drei Kunst freunde haben im Jahre 1883 dem Louvre dieses Bild zum Geschenk gemacht. Dem auf dem Bild befindlichen Papst sowie drei Kardi- nälen sind die Augen ausgestochen worden. Nach dem Beweggrund ihrer Tat befragt, erklärte das Mädchen, sie wollte sich verhaften lassen. Der an dem Bilde von Ingres angerichtete Schaden ist sehr groß; und es ist fraglich, ob sich das Bild überhaupt wieder herstellen lassen wird. — Der Ilnterstaatssekretär Dujardin-Beaumetz hat, veranlaßt durch die sich mehrenden Fälle von Beschädigungen im Louvre, sofort die Vorstände aller großen Pariser Museen zusammengerufen, um über wirksame Mittel zur besseren Überwachung der Kunstschätze zu beraten. Alan zieht in Erwägung, behufs besserer Überwachung der größeren Säle die kleinen ganz abzusperren. Britische und ausländische Bibelgesellschaft. — Dem kürzlich veröffentlichten 103. Jahresberichte dieser internationalen Bibel-Gesellschaft sind folgende Angaben zu entnehmen: Die Heilige Schrift wurde in acht weitere Sprachen übertragen, vor nehmlich in Dialekte der indischen Provinzen, Chinas, Afrikas, der Neuen Hebriden und der Philippinen. Neunhundert Agenten arbeiten als Kolporteure in der ganzen Welt zerstreut, und sie allein haben im ganzen über zwei Millionen Exemplare verkauft. Erwähnenswert ist, daß sich der Absatz in Japan im letzten Jahre mehr als verdoppelt hat. Im ganzen wurden 843 052 vollständige Bibeln, 1231 473 Neue Testamente und 3 342 044 sonstige Teile der heiligen Schriften, insgesamt 5 416 569 Exemplare, heraus- gcgeben. Internationale Antwort-Gutscheine. (Vgl. Bbl. Nr. 142, 180 und 204.) — Auf dem letzten Weltpost-Kongreß in Rom wurde nach langer Debatte und mit einer kleinen Stimmenmehr heit der von Großbritannien vorgelegte Entwurf eines Regulativs 1152*
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