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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1926
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- Deutsch
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267, 16. November 1926. Sprechsaal. Börsenblatt f.d. Dtsthn. Buchhandel. Beweis. Das kann nur auf solche Bücher zutressen, die vielleicht kurze Zeit im allgemeinen Interesse stehen. Und selbst da lohnt sich, wohl gemerkt, die zielbewußte Zeitungsreklame für den Sortimenter nicht. Selbst wenn die Inserate noch so gut und werbetechnisch Muster leistungen sind (ich spreche nicht vom gelegentlichen Inserat), selbst da stehen die Unkosten auch nicht annähernd im Verhältnis zu dem Erfolge. Ein Zeitungsinserat für ein einzelnes Buch, bas ein einzelner Sortimenter aufgibt, bringt ihm sehr selten die Unkosten herein. Es kann so raffiniert gemacht sein, wie es will. Da sprechen zu viele Faktoren dagegen. Da ist vor allen Dingen der feste Ladenpreis, der einer besonderen Propagierung einer einzelnen Firma von vornherein ein Ziel setzt. Jede Buchhandlung hat ihre Stammkunden. Und wenn die in einer Zeitung das Inserat der Buchhandlung N. N. lesen, das und das Buch ist soeben erschienen, so gehen sie, wenn sie Interesse haben, zu ihrem Buchhändler, und nicht zu der Firma, die inseriert. Andere gehen zu dem nächsten Buch händler und fragen, ob er das Buch hat. Ob aber die inserierende Firma aus ihre Kosten kommt, das ist recht fraglich. Einen Erfolg kann höchstens der Verleger buchen. Aber diese Art »Erfolg« gehört nicht hierher. Es handelt sich um die Frage, ob sich das Einzelinserat für den Sortimenter lohnt oder nicht. Ich habe ferner nicht finden können, daß eine Rezension schlechtere propa gandistische Wirkung ausübt als ein gutes Inserat. Der Kreis der jenigen, die die Rezensionen lesen, ist gar nicht so klein. Und vor allen Dingen sind es die Leser, die für das Buch Interesse haben. Also sind sie wichtiger als die Masse, von denen z. B. hundert das Inserat überfliegen, und es sind nur fünf Interessierte darunter. Die Auffassung des Herrn Nehnc ist durchaus nicht so laienhaft, wie der Einsender meint. Er versteigt sich zu Sätzen, die fast schon das Maß der anständigen Kritik überschreiten. Die Sachlichkeit ver schwindet immer mehr. Weshalb tobt er so gegen die Sichtreklame? Weshalb naschen denn die Zeitungen an Straßenbahnwagen für sich Neklam^? Und Zeitungen haben doch Fachleute dasitzen, die psycho logische Erfahrung haben. Selbstverständlich ist die Straßenbahn für Transport da. Wer behauptet denn das Gegenteil? Und was hat überhaupt diese Feststellung im ganzen Zusammenhang des Artikels zu tun? Aber »man merkt die Absicht und wird verstimmt«. Alle Reklamen laugen nichts. Alleinseligmachend ist nur die Zeitungsreklame. Das ist wohl der Gesamteindruck des ganzen Aufsatzes, der gar zu ober flächlich und leichtfertig, wenn auch in guter Absicht, geschrieben wurde. Ich glaube, das; mit ihm den Zeitungsverlegern kein großer Gefallen erwiesen wurde. Der Gedanke des Herrn Nehne, eine Art Literaturbeilage für Zei tungen zu schaffen und die reinen Unkosten zu bezahlen, ist selbst verständlich, ich darf wohl sagen, etwas naiv. Der anonyme Einsender staunt über so wenig Kenntnis des Zeitungswesens. Was er aber sonst noch darüber sagt, ist nicht der Rede wert. Dafür ist der Platz zu wertvoll. Überhaupt scheint der Einsender noch nicht einmal den Unterschied zwischen einem Sortimenter und einem Verleger zu kennen. Sonst würde er nicht beide zusammen in einen Topf werfen und lustig durcheinandcrbringen. Aber geradezu gefährlich ist sein Gedankengang in einigen Schluß sätzen seines Aufsatzes. Man liest da wörtlich: »Die Buch verleger vergessen eins: je enger sie ihre Verbindung mit der Presse durch das Inserat knüpfen, um so mehr interessieren sie den Zeitungs verleger und setzen ihn dazu in den Stand, den Besprechungsteil seiner Zeitung zu erweitern«. Und so weiter. Also, das heißt aus gut Deutsch: Gib Du mir Inserate, dann habe ich auch Platz für Dich in meinem Rezensionsteil. Du bekommst die Besprechung, wie Du sie haben willst. (Denn von einer »Kritik« kann in diesem Falle keine Rede mehr sein.) Wie gesagt, ich glaube nicht, daß der Zeitnngsverlag ganz den Gedankengängen des Herrn Soundso folgen wird Im übrigen stellt er noch eine Menge Sätze auf, die geradezu zum Widerspruch fordern. Es ist aber hier nicht der Platz dazu, alles Einzelne zu widerlegen. Nur wäre es in Zukunft besser, wenn Herren, die vom Buchhandel keinen blauen Dunst haben, Belehrungen unter lassen wollten. Und zum Schluß kann ich noch bemerken, daß ich meine sämtlichen Darlegungen in bezug auf die Propaganda einzelner Bücher beweisen kann. Ich habe vier Jahre lang Bücher aller Richtungen und Gebiete in einem Maße propagieren können, wie es sonst im Sortiment nicht möglich ist. Die Aufmachung der Inserate war eine ganz verschiedene, je nach dem geistigen Werte eines Buches. Ich hatte Inserate darunter, die in einer Fachzeitschrift als Muster erwähnt und zum Teil! abgebildet wurden. Und doch wurde bei den typographisch und reklame technisch besonders guten Inseraten nicht mehr verkauft als bei den anderen, die sonst in irgendeiner Hinsicht geschickt ausgemacht waren. Zusammenfassend kann ich also seststellen, daß sich eine Jnseraten- reklame für das einzelne Buch, von einem einzelnen Sorti ment veranstaltet, fast nie lohnt, es sei denn, daß die Buchhandlung einer Zeitung angegliedert ist. Da können die Inserate als Füller mitgenommen werden und verursachen der betreffenden Buchhandlung keine Kosten. Diese Art muß aber hier ausgeschaltet werden, weil es sich ja schließlich um den Plan eines Sortiments einer mittleren Stadt handelt, das seine Inserate bezahlen soll. Auf alle Fälle wird der Verfasser des genannten Aufsatzes mit seinem am Schlüsse ausklingcndcn Wunsche auf ein gedeihliches Zu sammenarbeiten wenig Gegenliebe erwecken, es sei denn, daß er sich im Tone etwas ruhiger ausgedrückt hätte. Hannover. OttoDikreiter. Zu dem Sprechsaalartikel von E. M. <S. Bbl. Nr. SM) Sachlich ist zu unterscheiden zwischen Verleger- und Sorti menter -Reklame, zwischen Zeitung und Zeitschrift. Es ist bei Be trachtung meiner Skizze »Weihnachtsrcklame« zu beachten, daß sie vom Standpunkt des Sortimenters aus geschrieben ist, und daß es sich hier um allgemeine Reklame des Sortimenters handeln soll. Es ist doch klar, daß, wenn ich als Sortimenter in der Zeitung — um ein Beispiel anzugeben — das Buch von Frenssen: Otto Baben dick anzeige, von dieser Anzeige der Verleger den Nutzen hat, denn viele Leser der Zeitung und Freunde des Verfassers werden das Buch bei ihrer Sortimeutsbuchhandlung und trotz Anzeige nicht in meiner Buchhandlung kaufen. — Daß der Verleger sich der Zeitung als Anzeigenblatt bedienen soll und muß, habe ich nicht bestritten, unterstütze dieses selbst stark — aber dann müßte der Artikel heißen: »Reklame des Verlegers«. Ich lehne ab, mich über die psychologische Wirkung von Reklame sätzen, wie »Nehmt stets Bücher als Geschenke« oder »Persil bleibt Perstl«, mit dem Herrn Einsender auscinanderzusetzen. Betreffs der Rundfunkreklame würde ich heute auch etwas anders handeln als in der Zeit, da der Artikel entstand. Damals, Ende 1925 oder Anfang 1926, hatte Rundfunk den Reiz der Neuheit, und alles wurde gehört — heute hört man auch noch schöne Geschichten von be deutenden Männern und Schriftstellern, und die Hörer werden auch heute noch durch diese »Unterhaltungsreklame« zum Kauf angeregt. Ob alle Zeitungen ursprünglich um der Anzeigen willen ent standen sind, möge Herr b. M. in der Geschichte des Zeitungswesens Nachlesen. Ist in meinem Artikel gesagt: »Ich will die Kritiker bestechen, oder es sollen nur gute Besprechungen in der Zeitung erscheinen?« Nein — ganz objektiv sollen die Besprechungen Eigentum der Zeitun gen bleiben — nur den zur Verfügung gestellten Platz und Satz sollten sie bezahlt bekommen, und zwar nicht von den Verlegern der Bücher, sondern, das ist das Wichtige, — vom Sortimenter, der nicht am einzelnen Buch interessiert ist, sondern an der Allgemeinheit der Bücher. Wenn die Zeitungen dieses nicht wollen, nun so geben sie den Sortimentern unterhalb dieser Besprechungen eine Viertel oder halbe Seite zum Tarifpreis, und die Sache ist dieselbe! Herr E. M. spricht zum Schluß seines Artikels von Buchver legern und vom Verleger-Inserat, von diesen ist in meinem Artikel, wie bereits am Anfang gesagt, überhaupt keine Rede. Zum Schluß eine Bitte an Herrn E. M.: Wie Sie ja wohl auch im Bbl. gelesen haben, hat die Werbestelle ein neues Preisausschreiben er lassen. Bitte, beteiligen Sie sich und machen Sie uns Sortimen tern brauchbare Vorschläge! Mein und des Sortiments Dank ist Ihnen gewiß! Cassel. Otto Nehne. Anfragen. Wer kann Len Verlag der in den buchhänLlerischcn Katalogen nicht verzeichneten Schrift: »Ein blaues Trostbüchlein in roter Zeit«, erschienen ungefähr 1920, angeben? Frdl. Auskunft gibt die Red. b. Bbl. weiter. * Kann mir einer der Herren Kollegen den Verlag eines Bildes von Louis Braun, München, angeben, das »Pferde vor der Hammer schmiede« darstellt? Hanfstaengl-München und Berlin sinL nicht die Verleger. Im voraus besten Dank. Werdau. OttoBerger. Berantw. Redakteur: t. V. ^ranz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchbändlerhaus. Druck: E. Hedrtch Nachf. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Erpedtlton: Leipzig. Gerichtsweg 2« sBuchbändlcrhau-i 1368
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