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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1914
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- Deutsch
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Nr. 21. AMMMmMMVuMaM über^eipz^ od^ ^du ^ 8 ^ Ni^t" 1L Leipzig, Dienstag den 27. Januar 1914, 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Leipziger Briefe. i, Jahresbilanzen. Das Weihnachtsgeschäft und das Rejultat des^ PiicherverkaufS aus der »Iba«. — Belletristische Verlagstätigkeit und neue Zeitschriften im Leipziger Verlagsbuchhandel. Ein neues Waren haus. — Leipziger Theatersorgen. — Die Verlegung der Tierärztlichen Hochschule von Dresden nach Leipzig und die Dresdener Universitäts- grlindung. — Augra und Leipziger Sortimentsbuchhandel. — Or. Eduard Brackhaus f. Wieder einmal liegt jene schöne Zeit der Weihnachts- und Reujahrsfeiertagc hinter uns. Die Arbeit, die uns anfänglich weniger schmecken wollte, ist wieder zur Gewohnheit geworden, und während das Thermometer vor dem Fenster eine richtige Winterkälte anzeigt und die Dächer unsrer Großstadthäuser eine dauerhafte Schneedecke tragen, können wir im wohlgehcizten Zimmer über die Ernte des vergangenen Jahres Nachdenken. Die Stadt Leipzig braucht sich nicht zu beklagen. Sie konnte eine große internationale Ausstellung, ein imponierendes Turnfest und die erhebende Feier der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals sowie eine große Anzahl kleinerer Ereignisse und Veranstaltungen auf die Habenseite schreiben, und die Aussichten auf das Jahr 1914 sind auch keine schlechten. Eine hinsichtlich der Wirtschaft, liehen Verhältnisse in manchen Einzelfällen drohende Reaktion für die Zeit, die nach 1913 und 1914 kommen wird, ist zwar manch mal Tagesgespräch, im allgemeinen macht man sich darüber aber keine Sorgen und freut sich über die gewaltigen und erfolgreichen Fortschritte, die Leipzig im Wettbewerbe mit den anderen deut- schen Städten unstreitig gemacht hat. Der Leipziger Buchhandel trägt, wie bereits an dieser Stelle des öfteren gesagt wurde, einen stark konservativen Charakter, so daß eine allgemeine Jahresbilanz, wenn sich für ihre Aufstel- lung wirklich zuverlässige Anhaltspunkte bieten würden, nur in Zeiten starker wirtschaftlicher Depression oder Hochkonjunktur we- sentliche Abweichungen aufwcisen würde. Auch kann man an gesichts der Unmöglichkeit, Verlags-^ Sortiments-, Kommissions- und Barsortimentsgeschäfte unter einen einheitlichen wirtschaft lichen Gesichtspunkt zu stellen, getrost aus den Versuch der Zeich nung eines solchen Gesamtbildes verzichten, weil es aus Mangel an Farbe und Stimmung doch nur ein unvollkommenes und stümperhaftes Aussehen bekommen würde. Die in unseren beiden großen Tageszeitungen erschienenen und ganz im Tone der üb lichen Handelsberichte gehaltenen wirtschaftlichen Jahrcsrevuen über den Leipziger Buchhandel sind daher weniger ein Gegen stand des Interesses, als des Mitleids der Fachleute mit den krampfhaften Bemiihungen der Berichterstatter, mit vielen Worten wenig oder nichts zu sagen. In diesem Punkte zeichnet sich de- sonders der Bericht des am meisten gelesenen Organs, der »Leip ziger Neuesten Nachrichten« aus. Einzelne Stellen gehören ge radezu in die lustige Zeitungsschau des Kladderadatsch. Z. B. heißt es dort: »Vielfach ist in der letzten Zeit auch wahrzuneh men gewesen, daß Werke bedeutender Schriftsteller unter Pseudonymen erschienen sind, trotzdem der Ver fasser noch nicht dreißig Jahre verstorben und sein Wcrkalsozu m Abdrucknoch nichtfreigegeben w a r. Das Oberlandesgericht Dresden hat sich in einem Urteil für die Zulässigleit dieses Verfahrens ausgesprochen. Das Kam- mergericht Berlin dagegen in einem bezüglichen Prozeß den gegenteiligen Standpunkt eingenommen.« Richtig in dem hier erwähnten Jahresberichte ist es, daß die allgemeine Geldknappheit auch auf den Buchhandel abge färbt hat. Das Weihnachtsgeschäft im Sortiment ist nicht so gut ausgefallen wie in den letzten Jahren. Nament lich hat der Absatz von Jugendschristen und Bilderbüchern wahrscheinlich infolge der Konkurrenz der Warenhäuser und Auch buchhändler zu wünschen übrig gelassen. Auf dem Romangebiet fehlten die epochemachenden Erscheinungen, wenn man von der Bloemschen Romantrilogie, deren dritter Band noch rechtzeitig herauskam, dem Stratzschen Buche »Stark wie die Mark« und Kellermanns »Tunnel« absieht. Der Verkauf des Bloemschen Buches wurde überdies durch den schwunghaft betriebenen Schleuderverkauf eines hiesigen Warenhauses stark beein trächtigt. Ein neues umfangreiches Reisewerk wie das von Hedin oder Herzog Adolf Friedrich von Mecklen burg fehlte auf dem Weihuachtsmarkte. Die ganze Welt ist derart entdeckt, bereist und mit der Jagdflinte durchquert, daß nicht mehr viel übrig geblieben zu sein scheint, womit man einer breiteren Lesemasse imponieren kann. Die gemeinsam von einer Anzahl Leipziger Sortimenlerfirmen auf der »Iba« ver anstaltete Verkaufsausstellung sMai—Oktober) soll für die Beteiligten mit einem kleinen Überschuß abschließen. Schwe rer als dieser würden aber Beziehungen wiegen, die dort namentlich mit den ausländischen Abnehmern mög lich waren und hoffentlich auch angeknüpst worden sind. Über das finanzielle Gesamtresullal der Baufachausstellung verlautet noch nichts Bestimmtes. Jedoch scheint man die Öffentlichkeit schon jetzt auf die Tatsache schonend vorbe reiten zu wollen, daß die Inanspruchnahme des von der Stadt Leipzig gezeichneten Garantiefonds zur Deckung eines Defizits nötig sein wird. Die Veranstaltung hat sichtlich unter der un günstigen Witterung des Sommers, besonders des ungewöhnlich kühlen und unfreundlichen Juli gelitten. Auf dem Gebiete der Verlagsproduktiou tritt in Leipzig, dank der Rührigkeit des Staackmannschcn Verlages und infolge des weiteren Ausbaues der schönwissenschastlichen Abteilung des Grethleinschen Geschäfts, eine stärkere Betätigung auf belletristi- schemGebiete zutage, wobei es erfreulich ist, zu sehen, daß von bei den Verlagen besonderes Gewicht auf den künstlerischen Wert der Erscheinungen gelegt wird. Neue Zeitschriften, wie z. B. der »Turmhahn«, die »Geisteswissenschaften« und der »Volkswart«, entstanden auf unserem Boden und gaben dem Sortiment gute Gelegenheit zur intensiven Abonnentenwerbnng. Nicht ohne Sorge blickt die Leipziger Geschäftswelt auf den an der Pctersstraße entstehenden großen Warenhaus-Neubau der Firma Althofs. Auch die hiesigen Sortimenter sind begreiflicher weise wenig entzückt von dem Zuwachs, obgleich sie in der loya len Geschäftsführung der Unternehmerfirma die Gewähr dafür zu erblicken glauben, daß die gefürchtete und gerade in Leipzig stark ausgcttbte Preisschleuderei dort nicht in Erscheinung treten werde. Eine böse Überraschung brachte der Leipziger Bürgerschaft der neue Etat für die Städtischen Theater, in dem ein Jahres- 13»
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