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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7548 Börsenblatt s. d. Dtschn vuchhand, I Nichtamtlicher Teil. 159, 11. Juli 1908. VII. Wahlen in den Vorstand. Der bisherige Vorstand wurde in geheimer Wahl wiedergewählt. Er besteht aus den Herren: Paul Vomhoff, Vorsitzender, M. Freihen (Heinrich'sche Buchhandlung), Schriftführer, W. Hurter (C. F. Schmidts Universitäts- buchhandlung), Kassierer, I. Voitze, Gebweiler, Beisitzer. P. Even, Metz. * * » Nach den Verhandlungen vereinigte ein gemeinschaft liches Mahl die Mehrzahl der Teilnehmer im Unionhotel. Ein Spaziergang nach dem herrlichen Straßburger Stadt garten, der »Orangerie«, beschloß den an mannigfachen An regungen reichen Tag. Straßburg i/E., Juli 1908. Der Vorstand. I. A. M. Freihen, Schriftführer. W. Hurter. Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern. Ein Atlas von Eugen Diederichs in Jena.*) Soeben ist ein Werk vollendet, das nicht nur als ein buch händlerisch hervorragendes Unternehmen bezeichnet werden darf, sondern vor allem^auch als ein Werk von eminent wissenschaft licher Bedeutung, wenn ich auch hierauf bei meiner kleinen Be trachtung nur wenig eingehen werde. Sowohl die Monographien zur Kulturgeschichte, wie dieser dazu gehörige Bilderatlas haben wir der Initiative des Verlegers in erster Linie zu verdanken. Diederichs hat keine Kosten und Mühseligkeiten gescheut, ein wertvolles Bildermaterial zusammen zu bringen und damit ein Werk zu schaffen, das für den Kultur Historiker nicht minder, als für den Künstler, vor allem aber auch für den Buchhändler und Drucker eine wahre Schatzgrube voll Anregung und Belehrung ist. ' . ; Es ist zu bedauern, daß der^ursPrüngliche^Plan nicht zur vollen Ausführung gelangt ist und daß nur ein Bruchstück des großen geplanten Werkes vollendet vorliegt; aber welch eine Fülle der Anregung bieten schon diese zwölf Bände Monographien und dieses Bilderwerk. Wer, wie der Schreiber dieses, sich mit mancherlei Themen beschäftigt, kennt den unschätzbaren Wert eines guten Bildermaterials. Erfreulicherweise macht auch die Schule diese Anschauung mehr und mehr zu der ihrigen und legt dem Unterricht, bildliche Darstellungen zugrunde, viel leichter bleibt das Bild im Gedächtnis haften, fördert und weckt das Interesse am Gegenstand, der behandelt wird. Und darin liegt auch für den Buchhandel die große Bedeutung dieses Unternehmens. Es bietet nicht nur ein reiches Bildermaterial für Verlagswerke aller Art, es gibt auch Vorbilder für die Aus stattung mancher Bücher, nicht zu reden von den Wiedergaben seltener Titelbilder, Flugblätter, Einblattdrucke, die schon an und für sich für den wissenschaftlich gebildeten und arbeitenden Buchhändler von größtem Interesse sein müssen. Hoffentlich entschließt sich der opferwillige Verleger dazu, uns aus den reichen Schätzen, die er besitzt, und aus dem Material, das ihm zur Ver *) Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern. Ein Atlas mit 1760 Nachbildungen alter Kupfer- und Holzschnitte aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Mit Einführung von H. Kienzle. Heraus gegeben von Eugen Diederichs. (Einbandzeichnung von F. H. Ehmcke) Jena 1908, Eugen Diederichs Verlag. 1. Band (X, 268 S.) 41x30 om geb. 16 ^ 50 2. Band u. S. 269—541) 41x30 ein geb. 23 50 sügung gestellt werden würde, eine Monographie des Buchhändlers zu schenken, als eine schöne Ergänzung zu der^monumentalen Geschichte des deutschen Buchhandels, Ich muß mich an dieser Stelle^darauf beschränken, nur das neue Werk »Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern« zu erwähnen, und auch dieses kann selbstverständlich nur eine ganz oberflächliche Besprechung erfahren. Es ist natürlich, daß man bei dem Diederichsschen Unternehmen vielfach Vergleiche mit dem »Kulturgeschichtlichen Bilderbuch« von Hirth zieht. Das eine Werk ersetzt nicht das andere, der Forscher wird beide Werke besitzen müssen; daß sich manche Blätter in beiden Werken vorfinden, ist nicht zu vermeiden und wird bei jedem derartigen Werk der Fall sein. Das Hirthsche Werk beschränkt sich jedoch nicht allein auf Deutschland, sondern zieht auch das Ausland heran und bringt gerade von französischen, englischen, italienischen, niederländischen Stechern eine große Anzahl Bilder zur Zeit- und Kulturgeschichte, während Diederichs nur deutsche Künstler bringt und nur zum Vergleich einige niederländische hinzuzieht, sich auch nur auf Darstellung des deutschen Lebens beschränkt. Auch finden sich bei ihm wenig Bilder zur Zeitgeschichte, verschwindend wenig Porträts, und auch die Städteansichten ind spärlich vertreten. Durchblättern wir nunmehr das stattliche Werk. Die An ordnung geschah chronologisch und beginnt mit dem Zeitalter des Humanismus, dem 15. und 16. Jahrhundert, dem der erste Band ausschließlich gewidmet ist. Es ist eine Geschichte der menschlichen Beziehungen, wie ie sich im Familienleben, im Verhältnis von Mann und Weib zu einander, in Festlichkeiten, in Kämpfen usw. äußern. Der Mensch als geselliges Wesen ist das Grundthema, das alle diese Darstellungen verbindet und zu einer Einheit zusammenfaßt. Den Wechsel dieser Beziehungen im Laufe der Jahrhunderte an der Hand dieses Atlasses kennen zu lernen, ist äußerst reizvoll. Das Volk in all seinen Lebensäußerungen und Beschäftigungen, das bäuerliche und höfische Leben zieht in mannigfachen Bildern an dem Beschauer vorüber, vor allem aber wird das Leben der Bürger in den Kreis der Betrachtung gezogen. Im ersten Bande finden u. a. bei den bildlichen Darstellungen zum bürgerlichen Leben folgende Rubriken Beachtung: Trachten, Buchdruckerkunst, Gelehrte Berufe, Religiöse Vorstellungen, Rechtssitten, Tänze, Musik, Hauswesen und-Kunst, Trinkszenen, allgemeine Laster, Handwerk und Spiele, Schützen- und Kriegs wesen usw. Die bloße Aufzählung zeigt schon, wie viel Anziehendes ich gerade für den Buchhändler finden muß, abgesehen von der Wiedergabe so mancher seltenen Blätter, die einen Einblick in die Reproduktionstechnik der verschiedenen Zeiten gewähren. Ich möchte die vielen interessanten Kalendertafeln vor allem erwähnen, z. B. die aus den Jahren 1415, 1518 usw. Ein sehr interessantes Stück ist ein Blatt mit Darstellung des Hausgeräts aus dem Jahre 1475. Dieses und ähnliche Blätter haben sicherlich seinerzeit auf den Märkten und Messen großen Absatz gefunden und werden klingenden Erfolg gehabt haben. Bücher in Versen abgefaßt, die alles aufzählten, was zur Begründung eines Haushalts ge braucht wurde, gab es etliche; aber es mußte auch an die gedacht werden, welche des Lesens unkundig waren, und für diese An alphabeten wurdeu auf solchem Blatt in einer Anzahl von Holz schnitten die wichtigsten Gegenstände für den Haushalt dargestellt, in ähnlicher Weise, wie jetzt die Anschauungsbilderbücher für Kinder abgefaßt sind. Von den Kalendertafeln mache ich be sonders auf die auf Seite 36 abgebildete aufmerksam; sie stammt aus Nürnberg und ist vermutlich von einem gewissen Hans Sporer in Holzt geschnitten, mit zwei Würfeln kann man " auf ihr für den Zeitraum von 1478—1496 den »sonntäglichen Buch staben« und »Die goldene Zahl« finden. Eine andere Abbildung gibt die erste Hälfte vom Kalender des Magister Johannes von Gemünd wieder, andere Blätter zeigen uns Kalenderbilder von
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