162, 1b. Juli 1908. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7695 In diesen Tagen erscheint: Rudolf Hans Bartsch „Zwölf aus der Steiermark" Roman A ^ das siebente ^ und achte Tausend. Broschiert M. 4.50, elegant gebunden M. 6.—. Aus neueren Besprechungen: Die Weser-Zeitung (3. Juli): „Wir müssen für jede Gabe eines frischen, frohsinnigen Idealismus heute sehr dankbar sein. And wenn der, welcher sie uns darbietet, nicht nur ein Idealist mit großem Lerzen, sondern auch ein echter rechter Dichter mit sonnenhellen Augen und mit gestaltungskräftiger Hand ist, wollen wir die Freude, die er uns bereitet, sofort durch herzlichen Zu ruf erwidern und dann aufmerksam den Pfad verfolgen, den der Glückliche an den Bergabhängen der Kunst hinan schreitet. Daher die frohen Stimmen, die das erste kürzlich erschienene Buch des jungen österreichischen Dichters Rudolf Hans Bartsch sofort bei seinem Eintritt in die Öffentlichkeit begrüßten. Das Werk heißt: Zwölf aus der Steiermark und nennt sich „ein Roman". Ein Buch der Jugend. . Ein starkrauschendes und süßklingendes Lied der Heimatliebe und des innigsten Naturgefühls ist dieses Buch. Keine „Leimatskunst", die aus der Not provinzieller Beschränktheit eine Tugend macht und pedantische Dialektstudicn für Poesie ausgeben möchte. Hier aber leuchtet auf jeder Seite etwas von der warmen Schönheit der Steirer Waldberge und Nebenhügel, und jeder der eigentüchtigen Menschen, die alle ehrlich mit des Lebens Rätsel ringen, tragen von dieser Schönheit ein gutes Stück im Lerzen. Rudolf Lans Bartsch wird gewiß noch reifere Bücher schreiben. Ob aber ebenso sonnige . . .?" Hamburger Fremdenblatt (5. Juli): „Der wirklich guten Romane — Romane im großen epischen Sinne — gibt es — und ganz besonders in der modernen deutschen Literatur — doch recht wenige. Ich meine: „wenn wir die Süßigkeit so eines Romans, der voll von Leben und Weben der Natur und der Menschenseele, gleichsam auf der Spitze der Zunge zu empfinden, zu schmecken wähnen, dann ist es noch immer ein Nachgeschmack von Gottfried Kellers Romanen". Keller steht in der Tat einzig da als der Dichter des Deutschen Romans. . . . Seltsam, daß uns gerade aus der Steiermark, und gerade aus Graz, aus der Leimat Wilhelm Fischers, nun ein Roman kommt, der ganz nach Keller schmeckt. „Zwölf aus der Steiermark", das klingt nach Legenden, nach süßen Schumann Liedern, das sieht aus wie ein Bild von Schwind. In der Tat, dieser Roman ist eine Erfüllung deutscher Romantik". Der Tag (12. Juli): „. . . Rudolf Lans Bartsch hat ein Buch geschrieben, das ist sein Johannes der Verkünder. Es kündigt seinen Dichter an, der jetzt schon mehr sein Eigen hat als viele, die besser meistern können, als er in seinem Erstlingswerk; als viele, die gewitzter sind in der Ökonomie ihres kleineren Vermögens, geschulter in der technischen Ausnützung der Wirkungen (Effekte), die artistisch zu spekulieren verstehen und einer vom anderen die Künste der Kunstkultur übernehme», während er seinen persönlichen Reichtum verschwendet und kaum noch das notwendigste Maß zu halten versteht. Man kann es nicht rühmen, man muß es tadeln, daß hier die Linse der Dichtung die Lichtstrahlen nicht sammelt und konzentriert, sie vielmehr ausstreut über eine schier grenzenlos weite Landschaft. Disziplin fehlt dem jungen Soldaten, der unter die Dichter ging. . Aber wie viel Sonne! Wie viel heilige, zeugende Dichtersonnc! And ja, einer gesegneten Land schaft mit unerschöpflich fruchtbarem Lumus gleicht dieses Dichtergemüt, aus dem es nur so sprießt und rinnt, und das tausendfältige Blüten schüttelt. Eine quellende Fruchtbarkeit in einem lieben, naturschönen Herzen!" Das Interesse an diesem prächtigen Buche ist namentlich auch in Deutschland täglich im Wachsen begriffen. Sortimenter, die den Roman noch nicht kennen, bitte ich im beiderseitigen Interesse, sich sofort Exemplare kommen zu lassen. Anverlangt liefere ich nicht. ^ cond. 30o/o, bar 33*/g°/o und 11/lO. Leipzig, Mitte Juli 1908. L. Staackmann, Verlag.