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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7679 162, 15. Juli 1908. Nichtamtlicher Teil. sich eine seit Mitte vorigen Jahres im Verlage der »idlonvslls Oibrrüris dUtiounls« erscheinende Halbmonatsschrift (L Heft klein-8". 60 Cts., Abonnement 12 Frcs., Ausland 18 Frcs.) die ungefähr das gleiche Programm verfolgt, wie die eben besprochene »Vis eontewporaino«. Einem Bedürfnis dürfte sie neben den älteren Zeitschriften mit ähnlichem Titel, wie der »Rsvus äss lässs« und der »Rsvus äu Zlois, neben den »Osüisrs äs lg. (juiuLLius« und andern kaum entsprechen.— Origineller erscheint mir eine andere, von M. C. Poinsot ge leitete monatliche Revue »Oss Rs^ss moäsruss«, die genau abgegrcnzte Ziele verfolgt. So ist das erste Heft, Oktober 1907 (8", 30 Cts., Abonnement 5 Frcs., Ausland 6 Frcs.), dem Regionalismus, der Heimatskunde, gewidmet und bringt interessante Beiträge zur Erstarkung des literarischen, künst lerischen, volkstümlichen Lebens in den französischen Landes teilen, zu der durchaus notwendigen und zeitgemäßen »Los von Paris« - Bewegung, wenn ich mich so ausdrücken darf. An rein literarischen und literarhistorischen Zeit schriften ist den guten alten Revuen im Berichtsjahre keine Konkurrenz erwachsen, nachdem eine neue Monatsschrift »Oss Osttrss« (L Heft 1 Frc.) nach kurzem Bestehen wieder eingegangen ist. — Als Ergänzung zu der seit einigen Jahren bei Vuibert L Nony erscheinenden Halbmonatsschrift »ÜV8 sing luoAuss« erscheint seit Herbst vorigen Jahres in gleicher Ausstattung und bei gleichem Preise (50 Cts., monat lich zwei Hefte in 8"., Abonnement 8 Frcs., Ausland 10 Frcs. 50 Cts.) ein »lulsrprbts krauso-russs«. Jedes Heft enthält auf je 16 Seiten Text die gleichen Artikel, größtenteils kleine Erzählungen, Anekdoten, Mitteilungen aus der Zeitgeschichte, in französischer und russischer Sprache. Dieser »französisch-russische Dolmetscher« ist für Erwachsene bestimmt, enthält jedoch eine Beilage für Schüler von 12 bis 15 Jahren. Er ist sorgfältig gedruckt, reichhaltig, und hat bisher ganz guten Erfolg aufzuweisen. — Hauptsächlich der Kindererziehung und Kinderpflege, dann ober auch der Pflege des Familiensinnes bestimmt ist eine anspruchslose Monatsschrift »Os äouruul äs Rstits-Ntzrs« (L Heft in 4°., 50 Cts., Abonnement 6 Frcs.); der Untertitel »Rsvus tuuüliuls, littsrairs st soisutiügus« darf allerdings nicht ernst genommen werden, da Literatur und Wissenschaft in »Mütter chens Blatt« vergeblich gesucht werden dürften. — Auf ein ganz anderes Gebiet führt uns eine von P. Roger L Cie. verlegte Monatsschrift »O'Iuäustris woäsrusr, jedes Heft etwa 80 Seiten in 4°. mit Illustrationen in und außerm Text, Abonnement 16 Frcs., Ausland 18 Frcs.). Der Untertitel dieser Zeitschrift, von der gleichzeitig eine spanische Ausgabe erscheint, gibt ihre Ziele genau an: »Rsvus iutsruutiouuls äs tsebuigus st ä'ssouoluio iuäustrislls«. Es sind offenbar englische und amerikanische Vorbilder, an die sie sich anlehnt, wie »Rustor^«, »Ru^iussriu^ Review«, »Lisssisrs NsAg,2ius«, die sich bekanntlich großer Beliebtheit erfreuen. Das erste Heft enthielt Aufsätze über den Stand der deutschen Industrie, elektrische Akkumulatoren, Automobil-Lastfuhrwerke, Werk zeugmaschinen, die wirtschaftliche Entwicklung Argentiniens, die industrielle Organisation in den Vereinigten Staaten — wie wir sehen, ist das Programm vielseitig und nicht ausschließ lich für Ingenieure oder Industrielle bestimmt. Dem neuen Unternehmen ist größere Verbreitung zu wünschen als die, die sie in den ersten Monaten ihres Bestehens gefunden hat. Die in früheren Jahresübersichten genannten literarisch ästhetischen Monatsschriften »Ou ?b»IauAs« und »^.utss« haben sich seit März d. I. zusammengetan, offenbar um vereint mit besserem Erfolg gegen die Gleichgültigkeit des Publikums ankämpfen zu können (Verlag von Bonvalot-Jouve, Paris; Preis 1 Frc., Abonnement 12 Frcs.). Der Haupt grund dieser Fusion mag wohl in der Übersiedelung zweier Redakteure der belgischen »^utss« nach Paris gesucht werden. Die neue Zeitschrift, die unter der Flagge der »Rlnllaugs« weitersegelt und von Jean Roydre und Julian Ochss ge leitet wird, wird in Zukunft der belgischen Literatur und Kunst einen selbständigen Platz einräumen. Möge die belgische Devise »O'uuiou luit Is, kores« diesem literarischen Zusammenschluß Glück bringen! (Schluß folgt.) Die Kunst auf der Ostermeß-Ausstellung n Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. IV. (Vgl. Nr. 127, 152, 158 d. Bl.) Als ich das Buch »Max Klinger« von Paul Kühn, Druck und Verlag von Breitkopf L Härtel in Leipzig (Preis 20 ^), zur Besprechung in die Hand nahm, hatte ich — ich gestehe es offen — das Empfinden, hier einem Panegyrikus auf Klingers Kunst zu begegnen. Wußte ich doch, daß der Verfasser seit Jahren in persönlichen freund- chaftlichen Beziehungen zum Künstler stand und daß vielleicht die Freundespflicht sich zu begeisterten Lob reden hätte Hinreißen lassen, die dem Verständnis , des bedeutenden künstlerischen Werkes Klingers eher hinderlich als förderlich sein könnten. Ich vermutete in den Dar legungen mystische Andeutungen vorzufinden, mit denen sich ja schon so mancher Interpret Klingerscher Kunst angesichts dieser gedankentiefen Schöpfungen abgefunden hat. Aber nichts von alledem fand ich. Statt dessen eine klare Sprache und logische Gliederung des gedanklichen Inhalts, der nur bezweckt, durch strenge Sachlichkeit eine Erläuterung der künstlerischen Eigenart des großen Schaffenden zu geben. Wenn Paul Kühn im Vorworte seiner Klinger-Mono- graphie sagt, daß es für den Kunstgenießenden ein Glücksfall sei, die Werke eines großen Schaffenden entstehen zu sehen und so an ihrem Werden teilnehmen zu können, so darf man die Bezeichnung, die der Verfasser sich hier be scheiden zuerteilt, ohne weiteres dahin ergänzen, daß er keineswegs bloß ein Genießender, sondern auch ein Ver stehender ist, der da weiß, daß der Kunst auf keinem andern Wege beizukommen ist, als auf ihrem eigenen. Nur indem man sich der sichtbaren Welt mit dem Interesse des Künstlers gegenüberstellt, kann man dahin gelangen, sich die Erkenntnis des innersten Wesens künstlerischer Tätigkeit anzueignen. Nicht jeder, auch nicht jeder Gelehrte verfügt über solche Fähigkeit künstlerischen Empfindens. Man braucht nur an Goethes Äußerung zu denken, um sich klar zu machen, welche Erfordernisse für die richtige Betrachtung eines Kunst werks nötig sind: »So wird ein Mann, zu den sogenannten exakten Wissenschaften geboren und gebildet, auf der Höhe seiner Verstandsvernunft nicht leicht begreifen, daß es auch eine exakte sinnliche Phantasie geben könne, ohne welche doch eigentlich keine Kunst denkbar ist«. Daß der Verfasser über so lebhaftes Empfinden und so rege Phantasie verfügt, macht sein Buch zu einem überaus an regenden und auch lehrreichen, denn das wohltuende Gefühl verläßt einen nicht, so lange man sich mit seinen Darlegungen beschäftigt. Das Wesen von Klingers Kunst hat er ganz erfaßt, ihrer Eigenart bringt er volles Ver ständnis entgegen. Selbst da, wo der grüblerische Sinn des Künstlers die bildliche Darstellung schwer verständlich werden läßt, sucht Kühn das scheinbar Unbegreifliche zum Begreif baren zu gestalten. Mit welcher Gründlichkeit und Sachlichkeit Kühn bei seinen Erläuterungen der einzelnen Schöpfungen zu Werke geht, wie frei und unbeeinflußt er ihnen gegenübersteht, das geht z. B. aus den Erläuterungen des genialen plastischen Werkes Klingers »Das Drama« hervor. Wie haben nicht andere, die sich nur an den Titel des Werkes hielten, sich 1000»
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